Buch, Deutsch, 612 Seiten, GB, Format (B × H): 150 mm x 235 mm, Gewicht: 1034 g
Zur Verwissenschaftlichung und Literarisierung des Persien-Bildes im deutschen Schrifttum. Von der frühen Neuzeit bis in das neunzehnte Jahrhundert
Buch, Deutsch, 612 Seiten, GB, Format (B × H): 150 mm x 235 mm, Gewicht: 1034 g
ISBN: 978-3-89528-600-1
Verlag: Aisthesis Verlag, Bielefeld
Das Persien-Bild in der deutschen Literatur erweist sich im europäischen Kontext der frühen Neuzeit als eine Erscheinung, die ihre Schwerpunkte in merkantilen und moralisch-geistigen Prozessen hat. Sie werden hier aus kulturwissenschaftlicher Sicht erforscht. Als ebenfalls unerforscht galt Persien bisher in den Studien der Komparatistik, obschon dieses Land und seine Kultur in der Kultur- und Geistesgeschichte Deutschlands frappierende Spuren hinterlassen haben. Hamid Tafazoli weist nach, dass das Zeitalter, in dem sich unser Denken in das Globale weitet, dem Grundgedanken der Aufklärung folgt, jedoch in einer anderen Dimension. Im Schrifttum des 18. Jahrhunderts nämlich bereitete Persien der Idee einer ästhetischen 'Weltvereinigung' einen fruchtbaren Boden. Heute sprechen wir von Interkulturalität und Transkulturalität, von Nationalität und Internationalität. Und dennoch stehen wir vor der Frage nach dem Eigenen und dem Fremden - nach Alterität und Identität. Unbedacht wird nach dem utopischen Raum gesucht, an dem sich das Eigene und das Fremde zu einem globalen Ganzen fügen. Wir suchen aber das Fremde, indem wir zu uns finden. Diese Reise geht nicht allein in die fern liegende Fremde, sondern auch in das unbekannte Eigene, das aber weniger im Reisenden selbst zum Tragen kommt als vielmehr im Raum der Ferne, den er bereist.
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Vorwort
- Formalien
- A. Einleitung
- 1. Thematische Annäherung
- 2. Der Blick auf das Andere im Prozess der ästhetischen ,Welt'-Vereinigung
- 3. Orient - das Andere des Okzidents
- 4. Das Orient-Bild in der Literatur und seine Bedeutung für Persien
- 5. Zum Persien-Bild in der deutschen Literatur
- 6. Das literarische Image
- B. Vorüberlegungen und Voraussetzungen
- 1. 'Wer sich selbst und andre kennt […]'
- 1.1. Das Andere im Eigenen - das Eigene im Anderen
- 1.2. Methodologische Voraussetzungen
- 1.2.1. Vorbemerkungen zur Studie
- 1.2.2. Dialogisches Verstehen im Prozess der Rezeptions- und Wirkungsgeschichte
- 1.2.3. Der Diskurs und Persien als sein Gegenstand
- 1.2.4. Gegenstand der Studie und methodische Verfahrensweise
- C. Zur Genese des Persien-Bildes im abendländischen Schrifttum
- Teil 1: Von der Antike bis zur Moderne
- 1. Abendländische Rezeption der persischen Kultur von der Antike bis zum Mittelalter
- 1.1. Frühste Kenntnisse über Persien in abendländischer Literatur
- 1.1.1 Literarische Darstellung Persiens in den Werken antiker Autoren
- 1.1.2. Persien und Europa in byzantinischer Zeit
- 2. Das Abendland und das islamisierte Persien
- 2.1. Persien - zwischen Islamisierung und Mongolisierung
- 2.2. Persien im islamischen Zeitalter
- 2.2.1. Persien unter 'Uzun Hasan
- 2.2.2. Das safawidische Persien im europäischen Blickfeld
- 3. Das Persien-Bild vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit
- 3.1. Persien in den Reiseberichten des Mittelalters
- 3.1.1. Persien - das Handelsgebiet zwischen dem Westen und dem Osten
- 3.1.2. Persien als Europas Verbündeter
- 3.1.3. Venezianische Reisende am Hofe des 'Uzun Hasan
- 3.1.4. Das safawidische Persien und das Europa der Neuzeit
- 3.2. Anfänge der deutsch-europäischen Beziehungen zu Persien
- 3.2.1. Die ersten deutschen Besucher des persischen Königs
- 3.2.2. Deutsch-persische Beziehungen vom 18. bis in das 19. Jahrhundert
- 4. Rückblick - Ausblick
- Teil 2: Entstehung und Entwicklung des deutschen Persien-Bildes von der frühen Neuzeit bis in das neunzehnte Jahrhundert
- 1. Reisen in das Morgenland
- 1.1. Pilgerreisen und die Reisekultur des Spätmittelalters
- 1.2. Von Bayern zum Hofe des Timur
- 1.2.1. Hans Schiltberger
- 2. Deutsche Fürstentümer und das Persische Reich
- 2.1. Darstellung diplomatischer Reisen nach Persien im 17. Jahrhundert
- 2.1.1. Die erste diplomatische Gesandtschaft an den König in Persien
- 2.1.1.1. Georg Tectander
- 2.1.1.2. Iter Persicvm
- 2.1.2. Heinrich von Poser
- Exkurs: 'Der 3. April brachte mich endlich in das so sehr verlangte Persien.'
- 2.1.3. Zwischen Gottorf und Isfahan
- 2.1.3.1. Adam Olearius’ Persianische Reisebeschreibung
- 2.1.3.2. Die Morgenländische Reyse-Beschreibung des Johann Albrecht von Mandelslo
- 2.1.3.3. Persien in der barocken Reiselyrik
- 2.1.3.3.1. Mit Paul Fleming nach Persien
- 2.1.3.3.2. ,Persianische' Gedichte
- Exkurs: Die Poetisierung der holsteinischen Persien-Reise
- 2.1.3.4. Die schleswig-holsteinische Reiseberichtssammlung
- 2.1.3.4.1. Jürgen Andersen
- 2.1.3.4.2. Volquard Iversen
- 2.1.4. Daniel Partheys Kriegsdienstjahre
- 2.1.5. Anfänge der wissenschaftlichen Expeditionen nach Persien
- 2.1.5.1. Die schwedische Gesandtschaft im 17. Jahrhundert
- 2.1.5.1.1. Engelbert Kaempfer
- 2.1.5.1.2. Persien im Kontext der Amoenitates exoticae
- 2.1.5.1.2.1. Briefe
- 2.1.5.1.2.2. Tagebücher
- 2.1.5.1.2.3. Amoenitates exoticae
- 2.1.5.2. Die dänische Forschungsexpedition nach Persien im 18. Jahrhundert
- 2.1.5.2.1. Carsten Niebuhr
- 2.1.5.2.2. Niebuhrs Reisewerk und die Anfänge eines Persien-Diskurses
- 3. Persien in der Reiseliteratur der Aufklärung
- 3.1. Johann Caspar Schillinger
- 3.2. Johann Gottlieb Worm
- 3.3. Johann Jacob Lerch
- 3.4. Von St. Petersburg nach Persien: Samuel Gottlieb Gmelin und Moritz von Kotzebue
- 3.5. Samuel Friedrich Günther Wahl
- 3.6. Johann Adam Bergk
- 4. Reiseberichte in ihrer Wirkungsgeschichte und ihrem




