Buch, Deutsch, Band 59, 488 Seiten, Format (B × H): 160 mm x 236 mm, Gewicht: 891 g
Reihe: Studia Judaica
Jüdische Erfahrungswelten im historischen Kontext
Buch, Deutsch, Band 59, 488 Seiten, Format (B × H): 160 mm x 236 mm, Gewicht: 891 g
Reihe: Studia Judaica
ISBN: 978-3-11-025109-8
Verlag: De Gruyter
Samson Raphael Hirsch (1808–1888) war eine der charismatischsten Rabbiner-Persönlichkeiten im Deutschland des 19. Jahrhunderts. Eine Mischung aus deutsch-patriotischem Bildungsbürgertum und antimodernistischer Gelehrsamkeit, vereinigte er in seiner Person den Rabbiner, Pädagogen, Politiker und Theologen. Er wirkte in Oldenburg, Emden, Nikolsburg und Frankfurt am Main, wo er seine größten Erfolge feierte und seine bittersten Niederlagen erlitt: Hier wurde er, protegiert von den Frankfurter Rothschilds, zum Begründer der deutschen Neo-Orthodoxie, musste aber auch miterleben, wie sich nahezu das gesamte deutsche Judentum gegen ihn wandte. Für die einen ein strahlender Meteor, für die anderen ein religiöser Fanatiker, mischte er sich überall ein, wo es das Judentum vor dem Mythos von Zeitgeist und ewigem Fortschritt zu warnen galt. Gegen Historismus und Naturalismus stellte Hirsch wieder das erste Gebot und die für das Judentum typischen Rituale und Feste ins Zentrum. Mit diesem überzeitlichen Ideal wollte er das Judentum vor den Verirrungen und täglichen Versuchungen des nicht mehr gegenseitigen Lebens bewahren. Es ist daher kein Zufall, dass die jüdischen Existentialisten des 20. Jahrhunderts eben diese Gedanken aufnahmen, so dass wir sie heute etwa in Franz Rosenzweigs wiederfinden können.
Zielgruppe
Wissenschaftler, Bibliotheken, Institute