E-Book, Deutsch, Band 212021, 144 Seiten
Reihe: Julia
Taylor Weihnachtszauber in deinen Armen
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-0706-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 212021, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-7515-0706-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ist die romantische Atmosphäre auf dem Weihnachtsmarkt schuld daran, der Duft von Glühwein und Zimtsternen, das Glitzern der Schneeflocken? Dann könnte Dr. Max Curtis seine Gefühle für seine bezaubernde Kollegin Lucy Harris ignorieren. Aber so leicht ist das nicht. Ausgerechnet er, der sich geschworen hat, nie wieder eine dauerhafte Beziehung einzugehen, will Lucy lieben, für immer und ewig! Aber das darf er nicht. Denn er weiß, was sie sich am meisten wünscht. Und diesen Wunsch kann er ihr niemals erfüllen. Weder zum Fest der Liebe noch später ...
Jennifer Taylor ist Bibliothekarin und nahm nach der Geburt ihres Sohnes eine Halbtagsstelle in einer öffentlichen Bibliothek an, wo sie die Liebesromane von Mills & Boon entdeckte. Bis dato hatte sie noch nie Bücher aus diesem Genre gelesen, wurde aber sofort in ihren Bann gezogen. Je mehr Bücher Sie las, desto mehr wollte Sie selber welche schreiben. So entstand ihr erstes Buch 'Bilder einer Liebe', das prompt im September 1988 veröffentlicht wurde. Daraufhin schrieb sie 20 weitere klassische Liebesromane. Dann entdeckte die Autorin Medical Romances, als sie in der Bücherecke ihres Supermarktes stöberte. Sie war sofort gefesselt von der Mischung aus moderner Medizin und emotionsgeladener Romantik und beschloss selber einen Ärzteroman zu schreiben. 1998 wurde schließlich 'War alles Lüge, Dr. Matthew?' veröffentlicht. Seither hat Jennifer Taylor 40 Medical Romances geschrieben, aber sie verspricht, dass sie noch viele Geschichten im Kopf hat, die nur darauf warten, erzählt zu werden. Jennifer Taylor lebt in einem kleinen Dorf im wunderschönen Nordwesten von England. Ihre Familie ist inzwischen erwachsen und sie und ihr Mann nutzen die Zeit, um Reisen zu unternehmen. Zu Hause verbringen sie Zeit im Garten, gehen mit ihrem Hund 'Toby' spazieren oder genießen es einfach, nach einem netten Essen mit Freunden am Tisch zu sitzen und sich zu unterhalten.
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1. KAPITEL
„Und hier zu guter Letzt: Max Curtis, unser stellvertretender Oberarzt. Max, darf ich vorstellen? Lucy Harris, die neue Hebamme, die heute ihren Dienst antritt.“
„Freut mich, Sie kennenzulernen, Lucy.“
„Ich freue mich ebenfalls, Dr. …“ Lucy wurde rot, als ihr klar wurde, dass sie seinen Nachnamen nicht mitbekommen hatte. Es war nicht leicht, ihre Verlegenheit zu übertünchen, als der dunkelhaarige Mann am Schreibtisch lachte.
„Curtis, aber die meisten hier nennen mich Max.“ Er lächelte zu ihr auf. „Ich bin da nicht pingelig. Mit einem ‚Hey‘ haben Sie meine Aufmerksamkeit ziemlich rasch.“
„Gut zu wissen.“ Erleichtert, weil er ihren Patzer so locker nahm, erwiderte Lucy sein Lächeln. Im Gegensatz zu so manchen Ärzten, mit denen sie gearbeitet hatte, war Max Curtis offenbar nicht der Typ, der sich selbst allzu wichtig nahm. „Aber ich verspreche, Ihren Namen von jetzt an nicht mehr zu vergessen. Ich würde es nicht wagen!“
Er lachte leise, und in den Winkeln seiner dunkelbraunen Augen zeigten sich kleine Fältchen. „Keine Sorge. Der erste Arbeitstag ist immer ein Albtraum. So viel Neues stürmt auf einen ein, dass man oft nicht weiß, wo oben und wo unten ist.“
„Stimmt“, pflichtete Lucy ihm bei. „Ich kann nur hoffen, dass alle anderen genauso verständnisvoll sind wie Sie, wenn ich ihre Namen durcheinanderbringe.“
„Das sind sie“, versicherte er. Als das Telefon klingelte, griff er nach dem Hörer. „Max Curtis, Entbindungsstation.“
Mit einem Seufzer wandte Lucy sich ab und hoffte, dass die Einführungstour nun ein Ende hatte. Sie glaubte wirklich nicht, dass sie es schaffen würde, sich sämtliche Namen zu merken. Joanna, die junge Hebammenschülerin, die sie herumgeführt hatte, grinste.
„Das war’s. Jetzt kennen Sie alle bis auf die von der Nachtschicht und Anna Kearny, unsere Oberärztin. Sie ist zurzeit im Mutterschutzurlaub.“
„Immerhin ein Name weniger, den ich vergessen könnte.“ Lucy verdrehte die Augen.
„Wie Max schon sagte, daran stört sich niemand“, versicherte Joanna. Sie ging über den Flur voran und blieb vor der Tür zu einem der Entbindungsräume stehen. Davon gab es insgesamt vier, und Lucy wusste, dass momentan alle belegt waren. Die Entbindungsstation des Dalverston General war zwar kleiner als die ihrer früheren Arbeitsstelle in Manchester, doch sie hatte das Gefühl, dass es deswegen nicht weniger hektisch zuging.
„Margaret hat jetzt bald Dienstschluss, und Amanda will, dass Sie übernehmen“, gab Joanna die Anweisungen der leitenden Hebamme weiter. „Ich bin jetzt für den Frühstücksdienst eingeteilt und muss Sie sich selbst überlassen. Ist das okay?“
„Klar“, beteuerte Lucy. Joanna eilte davon. Lucy strich ihr brandneues Dienst-Top glatt, bevor sie an die Tür klopfte, ins Zimmer trat und die Frau mittleren Alters anlächelte, die neben dem Bett stand. „Ich glaube, ich soll Sie ablösen.“
„Richtig.“ Margaret erwiderte ihr Lächeln. „Wir hatten gehofft, dass Sophies Baby noch während meiner Schicht zur Welt kommt, doch der Kleine scheint das Licht der Welt ein bisschen zögerlich erblicken zu wollen.“
„Offenbar ein resoluter kleiner Kerl, der weiß, was er will“, sagte Lucy leichthin. Sie trat ans Bett und stellte sich der jungen werdenden Mutter vor. „Hallo, Sophie, ich bin Lucy Harris und arbeite seit heute hier. Ich kümmere mich um Sie, wenn Margaret nach Hause geht.“
„Aber Sie sind doch eine ausgebildete Hebamme?“, fragte Sophie beklommen. „Keine Schülerin?“
„Nein, keine Schülerin. Ich bin seit vier Jahren Hebamme und habe schon zahlreiche Babys auf die Welt geholt“, erklärte Lucy. Es war nicht optimal, eine Patientin während der Geburt in andere Hände zu geben, und Lucy lag daran, der jungen Frau die Angst zu nehmen. „Vorher habe ich in einem Krankenhaus in Manchester gearbeitet.“
„Ah, verstehe. Na, dann ist ja wohl alles in Ordnung.“
Sophie hatte anscheinend immer noch leise Zweifel, doch das verstand Lucy. Die Beziehung zwischen einer Mutter und ihrer Hebamme war sensibel und musste auf Vertrauen basieren, um erfolgreich zu sein. Sie tätschelte Sophies Hand. „Alles wird gut, glauben Sie mir, Sophie. Wenn es Ihnen recht ist, informiert Margaret mich jetzt, wie weit die Geburt fortgeschritten ist.“
Sophie schloss die Augen, als Lucy sich von ihrem Bett entfernte. Sie wirkte erschöpft und zugleich extrem ängstlich, als sie sich in die Kissen sinken ließ. Besorgt musterte Lucy das angespannte Gesicht der jungen Frau.
„Wie geht es dem Kind?“, wollte Lucy wissen.
„Gut. Das Herz schlägt kräftig, es gibt keine Hinweise auf Störungen. Wie es aussieht, steht uns eben ein stockender Geburtsverlauf bevor, das ist schade. Ich hatte gehofft, wir könnten es schnellstmöglich hinter uns bringen.“ Margaret hatte wohl Lucys fragenden Blick aufgefangen. Sie senkte die Stimme. „Sehen Sie, Lucy, sie ist allein. Soviel ich weiß, hat der Vater sich vor ein paar Monaten aus dem Staub gemacht. Seitdem hat sie ihn nicht mehr gesehen.“
„Was ist mit Familie und Freunden?“, fragte Lucy voller Mitgefühl.
„Ihre Familie hat sie nie erwähnt. Ich habe keine Ahnung, wie es damit steht. Und was Freunde betrifft, tja, sie lebt noch nicht lange in Dalverston. Der Vater ihres Kindes hatte offenbar einen Job im Gewerbegebiet bekommen, deswegen sind sie hierhergezogen.“ Margaret seufzte. „Sie tut mir leid, denn sie ist ziemlich allein, seit er von der Bühne verschwunden ist.“
„Es ist ein Jammer.“
Es tat Lucy leid um die junge Frau, auch wenn sie unwillkürlich dachte, dass es Sophie womöglich auch nicht geholfen hätte, wenn Freunde und Familie sie unterstützen würden. Wie sie aus eigener Erfahrung wusste, bereiteten einem oft die Menschen, die einem am nächsten standen, die größten Enttäuschungen.
Der Gedanke versetzte ihr einen schmerzhaften Stich, aber sie wehrte ihn ab. Sie wollte nicht über die Vergangenheit grübeln, war sie doch nach Dalverston umgezogen, um ihr zu entkommen. Sie überflog Margarets Aufzeichnungen, dann prüfte sie Sophies Puls und Blutdruck, den Herzschlag des Babys und führte all die routinemäßigen Untersuchungen durch, die letztendlich so ausschlaggebend für das Resultat waren. Gerade, als sie fertig war, öffnete sich die Tür, und Max Curtis erschien.
„Hi! Ich wollte mal sehen, welche Fortschritte wir machen“, sagte er und trat ans Bett.
Lucy machte ihm Platz. Mit einiger Überraschung registrierte sie, wie groß er war. Bei der Vorstellungsrunde hatte er gesessen, und sie hatte nicht geahnt, dass er mindestens eins achtzig groß war und sich ein schlanker, muskulöser Körperbau unter der gut geschnittenen dunkelgrauen Hose und dem hellgrauen Hemd verbarg. Plötzlich war sie sich ihrer kleinen Statur sehr deutlich bewusst. Sie war knapp eins sechzig groß und konnte als zierlich bezeichnet werden, doch schöne feminine Rundungen machten die geringe Körpergröße wett.
„Offenbar ist alles ins Stocken geraten, Dr. Curtis“, meinte Sophie verzweifelt. „Ich verstehe nicht, was passiert ist.“
„Das ist manchmal so, Sophie“, beruhigte er sie. „Zunächst ist alles in Ordnung, und dann geht es plötzlich nicht mehr weiter. Haben Sie noch Wehen?“
„Nein. Seit einer Ewigkeit nicht mehr.“
„Lassen Sie mich mal schauen, dann überlegen wir, wie es weitergeht.“
Er untersuchte sie behutsam und erklärte ihr sein Vorgehen. Lucy war froh, dass er nichts überstürzte. Er schien alle Zeit der Welt zu haben, und Lucy wusste, dass es beruhigend auf Sophie wirken würde. Sehr erfreut sah sie, dass die junge Frau nicht mehr so verängstigt wirkte, nachdem Max seine Untersuchung beendet hatte und erklärte, dass er ihr ein Wehenmittel verabreichen würde. Als er hörte, dass Margarets Schicht beendet war, gab er Lucy die entsprechenden Anweisungen.
„Damit kommt die Sache hoffentlich wieder in Gang“, schloss er. „Wir helfen der Natur ein bisschen nach und lassen sie dann das Ihrige tun.“
„Das ist immer die beste Lösung“, pflichtete Lucy ihm bei. Sie war nie eine Befürworterin unnötiger Eingriffe gewesen, und es war schön zu wissen, dass sie und Max in diesem Punkt einer Meinung waren.
Max winkte ihr zu und ging mit langen Schritten den Flur hinunter. Lucy blickte ihm kurz nach, dann schloss sie die Tür und richtete den Tropf. Merkwürdigerweise hatte ihr Max’ Anwesenheit gutgetan. Max Curtis hatte eine entspannte, freundliche Art, die ihr die Befangenheit nahm und sie die Veränderungen, die sie kürzlich in ihrem Leben hatte vornehmen müssen, in einem positiveren Licht sehen ließ. Es ließ sie hoffen, dass der Umzug nach Dalverston die richtige Entscheidung gewesen war.
Sie seufzte, als sich plötzlich wieder Zweifel einstellten. Es war ihr schwergefallen, ihre vorherige Stelle aufzugeben, in der sie so glücklich gewesen war. Noch härter traf es sie, alle Freunde und Verwandten zurücklassen zu müssen, doch sie hatte keine Wahl. Zwar hatten ihre Eltern versucht, sie zum Bleiben zu überreden, doch Lucy wusste, wie schwierig es für sie gewesen wäre. Und schließlich war es nicht die Schuld ihrer Eltern, dass ihre Cousine und ihr Ex-Verlobter eine Affäre hatten.
Lucy holte tief Luft und bezwang ihre Panik. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen, und auch, wenn es sich nicht so gut entwickeln sollte, wie sie es erhoffte, bekam sie doch immerhin eine Atempause, Zeit, die Dinge ins rechte Licht zu rücken. Sie durfte einfach nicht...