Tear | Der Pakt des Zaren | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 398 Seiten

Tear Der Pakt des Zaren


1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-96629-315-0
Verlag: Verlag Torsten Low
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 398 Seiten

ISBN: 978-3-96629-315-0
Verlag: Verlag Torsten Low
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Russland um 1900: Die Vampire Christo und Drago sind in großer Sorge. Zar Nikolaus herrscht mit fester Hand und scheint keinen Blick für die Nöte seines Volkes zu haben. Vielmehr gilt seine Sorge der Familie, da Sohn Alexei die Bluterkrankheit hat. Auch der mysteriöse Tod seines Onkels Sergeis und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges bringen kein Umdenken. Als der vermeintliche Magier Rasputin an den Hof kommt, schließen Christo und Drago Freundschaft mit den Zarentöchtern. Die anfangs zarte Verbindung wird immer stärker. Doch plötzlich sucht Nikolaus das Haus der Vampire auf und bietet ihnen einen Pakt an, der alles verändert. Können sie die Familie retten und die drohende Katastrophe abwenden?

Asmodina »Asmo« Tear ist das Pseudonym einer jungen Autorin. Geboren 1985 in Helmstedt (Niedersachsen), wandte sie sich schon im Alter von 9 Jahren dem Lesen von Erwachsenen-Literatur zu, was mit 15 Jahren zu ihrer ersten Begegnung mit Anne Rice führte. Diese brachte ihr das Genre der Fantasy nahe. Nach einer Ausbildung im Verwaltungsdienst und dem Erlernen von drei asiatischen Sprachen, entschied sie sich endgültig für das Schreiben und veröffentlicht Gedichte sowie Romane. Als Amanda Partz widmet sie sich den Genres Romance, Dramen und Krimis.

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  Prolog   Russland, 2022 Langsam glitt das tote Tier zu Boden. Genüsslich wischte die junge Frau mit den kindlichen Gesichtszügen sich den Mund ab, sodass ihre weißen Hände rot glänzten. Vereinzelte Spuren blieben an ihrem Kinn zurück, aber das störte sie nicht. »Das war gut.« »Mit Sicherheit.« Liebevoll griff die Ältere ihrer Schwester in die Haare, um die dunkle Pracht zur Seite zu nehmen, damit der rote Lebenssaft sie nicht berühren konnte. »Aber du hast wieder gekleckert.« Die Jüngere lachte und streckte die Zunge raus. »Du weißt, normalerweise achte ich auf meine Manieren. Aber heute bin ich zu durcheinander und aufgewühlt.« Die Ältere atmete tief durch. »Ich verstehe dich sehr gut. Mir geht es nicht anders. Es ist ein seltsames Gefühl, nach der langen Zeit wieder hier zu sein. Gerade deswegen wundert es mich, dass du dir keinen Menschen ausgesucht, sondern mit einem Tier vorliebgenommen hast. Du bist sonst nicht unbedingt das Beispiel für eine vegetarisch lebende Person.« »Das bin ich wirklich nicht.« Die Jüngere stand auf und ihre leicht goldglänzenden Augen wanderten erst zum Mond, welcher in dieser Nacht seine gesamte Schönheit zeigte, und anschließend in Richtung Süden, wo sich die Umrisse einer prächtigen Kathedrale abzeichneten. Eine Gänsehaut legte sich auf ihre Arme, obwohl das seit knapp hundert Jahren üblicherweise nicht mehr zu den Eigenschaften ihres Körpers gehörte. Aber hin und wieder gab es eben doch Situationen. Gerade, wenn sie bestimmte Dinge sah. »Doch … wen hätte ich heute nehmen sollen? Eine der sogenannten neuen Schwarzen Prinzessinnen vielleicht?« Sie kicherte freudlos und die Ältere fiel ein. Ihre Fangzähne glänzten im Sternenlicht. »Ja, ich war auch erschrocken und konnte es nicht glauben. Für den Bruchteil einer Sekunde war ich sogar versucht, die Regeln zu brechen und diesen Damen einer nach der anderen den Kopf abzuschlagen. Wie dumm und naiv kann man sein? Natürlich kann jeder glauben und leben, wie er oder sie will, ich bin die Letzte, welche so etwas verwehren würde. Aber solche Zusammenkünfte sind gefährlich, das haben wir beide am eigenen Leib zu spüren bekommen.« »Nicht nur wir, sondern auch Mama, Papa und unsere Schwestern«, bemerkte sie. Ihr russischer Akzent wurde immer stärker, ein Zeichen dafür, wie aufgeregt sie war. »Du hast recht«, schnell griff die Ältere nach ihrer Hand und drückte sie fest. »Wenn es solche geheimen Zusammenkünfte damals nicht gegeben hätte, wären einige Intrigen nicht zustande und ER vor allem nicht zu seiner Macht gekommen. Selbst ich habe mich seiner Faszination teilweise nicht entziehen können. Und glaube Eines: Ich schäme mich heute dafür!« »Das musst du nicht.« Die Jüngere zog sie in ihre Arme und einige Minuten lang blieben die Schwestern eng umschlungen stehen. »Jeder war von IHM fasziniert und angetan. ER konnte einfach mit den tiefsten Sehnsüchten und Bedürfnissen spielen, dagegen war niemand immun. Nicht, wenn der- oder diejenige menschlich war. Naive Seelen erkennen das wahre Gesicht hinter der Maske oft erst, wenn es viel zu spät ist. Leider.« »Zum Glück kam die Rettung noch rechtzeitig«, meinte die Jüngere. »Ja, aber leider nur für uns. Unsere Familie ist tot, sie fiel der Schlange aus dem Paradies zum Opfer.« »Gräme dich nicht!« Wieder schauten die beiden Frauen zu dem Gebäude, dass sich groß und ohne jeden Makel vor ihnen erstreckte. Selbst jetzt, da der Morgen erst graute, brachten die fahlen Strahlen der Sonne den weißen Stein sowie den Glockenturm zum Leuchten. Niemand, dem der Name und die Geschichte der Kathedrale unbekannt waren, würde vermuten, welch grausames Verbrechen sich hier vor langer Zeit ereignet hatte. Kathedrale von dem Blute. Der Name sprach Bände und dennoch wusste es nicht jeder. Die Ältere hob kaum merklich den Kopf und ein beißender Geruch von Verzweiflung, Blut, Schießpulver und Tod stieg ihr in die Nase. Sie verzog das Gesicht. »Wir müssen nicht reingehen wenn du nicht willst. Wir haben noch sehr viel Zeit, und auf ein paar Monate mehr käme es auch nicht an.« »Vielleicht nicht.« Die Jüngere straffte die Schultern und bemühte sich um eine aufrechte, würdige Haltung, bevor sie ihre Schwester musterte. »Aber wie lange wollen wir noch zögern? Weder die Umstände noch unsere Erinnerungen werden sich ändern. Und: Macht ein Aufschub es tatsächlich besser?« Die Ältere dachte nach, während sie den deutlich vernehmbaren Geräuschen des Erdreiches lauschte. »Nein … du hast ja recht. Es macht keinen Sinn, weiter davonzulaufen. Im Gegenteil … vielleicht haben wir es viel zu lange getan.« »Wenn wir eines während dieser Zeit gelernt haben, Maria, so ist es, uns solchen Situationen tapfer und mit dem Blick nach vorne gerichtet zu stellen.« Die Jüngere lächelte aufmunternd. »Du hast ja recht.« Die Angesprochene erwiderte die Geste und gemeinsam legten sie die verbliebenen Meter zurück. Der Nachtwind spielte mit ihren Kleidern und Haaren, begleitete sie bis zum Ziel. Beide Frauen pressten die Lippen aufeinander, bis diese blutleer wirkten, und sprangen leicht und lautlos über den Zaun. Die Sträucher mit ihren spitzen Dornen waren damals noch nicht hier, aber auch sie konnten die Schwestern nicht aufhalten. »Damals ist mir gar nicht aufgefallen, wie groß das Haus eigentlich ist. Ebenso hätte ich niemals geglaubt, das auf dem gleichen Platz mal eine Kathedrale stehen würde«, meinte die Jüngere und blickte ehrfürchtig zu der gewaltigen Kuppel empor. Diese war mit liebevoll gemalten Gemälden verziert, welche die Auferstehung Jesu zeigten. »Unter anderen Umständen hätte man es schön nennen können. Aber dieses Gotteshaus ist eine Farce. Bei allem, was unsere Familie hier erleiden musste«, stellte Maria trocken fest. Ihre Augen erkannten jedes Detail und gaben ihr zuweilen sogar das Gefühl, dass die Wände pulsieren würden, als hätten sie einen eigenen Herzschlag. Auch die Jüngere blickte sich mit einer Mischung aus Faszination und Grauen um, bevor sie am Fuß der Treppe stehenblieb. »Hier regiert der Tod«, stellte sie monoton fest. »Spürst du es auch?« Maria nickte und ihr Blick glitt in Richtung des ersten Stockwerkes. Dort oben wurde … reflexartig wich sie einen Schritt zurück. Gegen diese Angst konnten selbst ihre übermenschlichen Fähigkeiten nichts ausrichten. Sie war da, greifbar, kühl und grausam. »Maria?«, jene Frage kam sehr zaghaft. Die Angesprochene spürte die Berührung an ihrem Arm und schaffte es nur knapp, nicht zusammenzuzucken. Dieses Haus war verflucht. Nein, es wurde nicht von Geistern heimgesucht, die wären noch harmlos. Stattdessen troffen Leid, Lügen, Korruption, Skrupellosigkeit, Macht- und Geldgier aus allen Fugen des Hauses. Wir wollen nicht die Frauen, nur den Vater und den Sohn, hatten sie gesagt. Ja, von wegen … ich bin sehr froh, dass ihr unter der Erde verrottet. »Sollen wir wirklich noch nach oben gehen?«, holte ihre Schwester sie in die Wirklichkeit zurück. Die Angesprochene schluckte. »Ja, wir müssen. Sonst war alles vergebens. Und sagtest du nicht vorhin erst, dass wir nicht mehr weglaufen sollten?« Beide Frauen schwiegen, als sie die Treppe Stufe für Stufe emporstiegen. Das Holz knarrte wütend unter ihren Füßen, und dann hörten sie in ihrem Kopf wieder diesen Schrei, der sie seit Jahren begleitete. »Hier … hier … an dieser Stelle waren die Einschusslöcher.« Zwar hatte die Ältere fest damit gerechnet, trotzdem verstand sie die Fassungslosigkeit ihrer Schwester so gut, als wäre es ihre Eigene. Bis zum Schluss hatte der kleine Kobold gehofft, dass die Sache nicht so schlimm werden würde. Bis zu dem Moment, als einer von ihnen dem Hauslehrer, welcher über die Jahre hinweg eine Vertrauensperson geworden war, eine Pistole vor das Gesicht gehalten hatte. Jenen Schrei hatte Maria nie vergessen, und obwohl die Verwandlung zum Vampir ihnen geholfen hatte, mit dem Trauma und den Verlusten zu existieren, kam in diesem Augenblick alles wieder hoch.   Russland 1918 »Bringt die Teufelsbrut hinterher!« Wehrlos und ohne mit der Wimper zu zucken ließen sich die beiden ältesten Schwestern wegführen. Nicht nur wegen der unverkennbaren Gefahr, sondern wegen des lüsternen Grinsens ihrer Peiniger. Es war offensichtlich, was sie dachten oder auch tun wollten. »Nur über meine Leiche«, dachte Maria erbost. »Und wenn es sein muss, werde ich meine kleine Schwester vor euch Bastarden schützen.« Zum Glück konnte die Mutter ihre Gedanken nicht hören, sie hätte ihre zweitjüngste Tochter trotz der Situation gerügt. Mit Schaudern dachte Maria an ihr kleines Geheimnis, welches zum Glück niemand ahnte, oder doch? Sie schüttelte den Gedanken ab und nahm nunmehr ihre jüngere Schwester in die Arme, da diese hysterisch zu werden drohte. »Ein schönes Weibsbild … schade, dass sie so herumheult.« »Du wirst dir deine Finger doch nicht dreckig machen wollen, oder?«, fragte sein Kamerad und schüttelte den Kopf. »Genau, lasst uns lieber über diese Brut richten. Solange sie am Leben sind, ist die Demokratie nicht sicher.« »Lasst meine Familie …«, versuchte ihr Vater eine Gegenwehr. Zu mehr war er selbst zu schwach. Ein lautes Krachen hallte durch den Raum. Maria zuckte zusammen und wandte eilig den Blick ab, während sie ihre Schwester...



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