E-Book, Deutsch, Band 155, 384 Seiten
Reihe: Julia Collection
Templeton Julia Collection Band 155
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-0267-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Du verdienst dieses Glück
E-Book, Deutsch, Band 155, 384 Seiten
Reihe: Julia Collection
ISBN: 978-3-7515-0267-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Dana und Mercy richten die schönsten Kinderzimmer ein, Karleen ist eine gefragte Stylistin. So erfüllend ihre Jobs auch sind, so wünschen sich doch alle drei Frauen neben beruflichem Erfolg auch eine eigene Familie. Kann dieser Traum für sie wahr werden?
Mini-Serie von Karen Templeton
EIN BABY, EIN MANN - EINE FAMILIE?
Eines Tages liegt ein süßes Baby vor Danas Haustür. Der Vater des Findelkindes ist der attraktive Immobilienmakler Cameron Turner. Als sie sich gemeinsam um das Baby kümmern, verliebt sich Dana in Cameron. Doch er behauptet, er könne nicht lieben ...
HERZKLOPFEN AM VALENTINSTAG
Mercys Herz schlägt höher: Ihre große Jugendliebe Ben ist nach zehn Jahren plötzlich zurückgekehrt in die Heimat. Sofort fühlt sie sich wieder zu ihm hingezogen. Doch was empfindet er für sie? Wird er ihr am Valentinstag endlich seine Liebe gestehen?
SO VIEL SEHNSUCHT IM HERZEN
Sehen die toll aus! Neugierig beobachtet Karleen, wie nebenan der umwerfendste Single-Dad der Welt mit seinen zwei süßen Söhnen einzieht. Karleen muss zugeben: Der Anblick der drei weckt Sehnsüchte in ihr, denen sie eigentlich abgeschworen hat ...
Manche Menschen wissen, sie sind zum Schreiben geboren. Bei Karen Templeton ließ diese Erkenntnis ein wenig auf sich warten ... Davor hatte sie Gelegenheit, sehr viele verschiedene Dinge auszuprobieren, die ihr jetzt beim Schreiben zugutekommen. Und welche waren das? Zuerst, gleich nach der Schule, wollte sie Schauspielerin werden und schaffte tatsächlich die Aufnahmeprüfung in die Schauspielklasse der North Carolina School of Art. Eine Weile lang war das das Richtige, doch nach zwei Jahren merkte Karen Templeton, dass ihr diese Bretter doch nicht die Welt bedeuteten. Also wechselte sie zum Kostümdesign, und dort wurde ihr zweierlei klar: Erstens wollte sie nicht ihr Leben lang Kostüme nähen. Und zweitens hatte sie nicht vor, New York jemals wieder zu verlassen. Denn sie hatte hier die Liebe ihres Lebens getroffen! So blieb sie also im Big Apple und schlug sich mit unterschiedlichen kleinen Jobs durch. Zum Beispiel arbeitete sie im renommierten Kaufhaus Saks Fifth Avenue in der Abteilung für Brautkleider. Und dann war es auch für sie selbst so weit: Sie heiratete denn Mann ihres Lebens und bekam innerhalb der nächsten Jahre zwei Söhne. Die vier zogen nach Albuquerque, die Heimatstadt von Karens Mann, und dort kamen zwei weitere Söhne zur Welt. Es war Zeit für neue berufliche Herausforderungen! Karen Templeton gründete einen Versandhandel für Handarbeitsmaterial. Mit dieser Firma war Karen zehn Jahre lang erfolgreich, doch dann sollte sich durch zwei Dinge wieder alles ändern: Karens größter Werbeträger ging in Konkurs, und Familie Templeton schaffte ihren ersten Computer an. Einfach so, zum Ausprobieren, setzte sich Karen Templeton mal daran und schrieb drauf los: Eine Romance sollte es werden. Das Projekt gelang ganz gut, Karen machte weiter und schrieb insgesamt drei Romane. Einer davon wurde schließlich im März 1996 von einem Verlag gekauft. Und so konnte Karen Templeton bald hauptberuflich schreiben; sie war zu ihrer Passion gekommen, zu der Arbeit, die ihr wirklich richtig Spaß macht und bei der sie all ihre Erfahrungen einfließen lassen kann. Große Freude macht sie ihren Leserinnen besonders mit der Schilderung von Persönlichkeiten und vor allem Kindern, die nicht selten zu Tränen rühren.
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1. KAPITEL
„Komm sofort zurück, Cass Carter!“
Dana Malone sauste ihrer davoneilenden Geschäftspartnerin hinterher und stolperte dabei fast über ein Baby, das hinter einem lebensgroßen Plüschbernhardiner hervorkrabbelte. Sie fing sich wieder und rannte weiter.
„Warum soll ausgerechnet ich mich darum kümmern? – Au!“
„Pass auf den Kinderhochstuhl auf“, warnte Cass. Sie war blond, langbeinig und trug einen kurzen Jeansrock. Mit Unschuldsmiene streichelte sie den kleinen Babykopf, der aus ihrem Tragetuch hervorlugte.
„Danke“, grummelte Dana und rieb sich die Hüfte. Sie bahnte sich ihren Weg zwischen Krippen, Laufställen, Puppenhäusern und viel zu vielen Regalen mit Secondhand-Kinderkleidung. Ihre beiden Geschäftspartnerinnen konnten sich, beneidenswert schlank wie sie waren, in dem Chaos besser bewegen als sie. Für Dana war der vollgestopfte Laden eine einzige Gefahrenzone. Und gefährlich war auch Cass’ Bitte.
„Hast du den Verstand verloren? Ich kann unsere neuen Geschäftsräume nicht allein aussuchen. Was verstehe ich schon von Immobilien?“
„Wir sind hier in Albuquerque“, erwiderte Cass und verschwand in dem winzigen Büro. „Nicht in Manhattan!“ Sie quetschte sich an ihrem Schreibtisch vorbei, der mit Papierkram und Stapeln neu eingetroffener Kinderkleidung übersät war, und fegte mit einem Schwung drei kleine Stoffpuppen aus dem Schaukelstuhl in der Ecke. „Es kann doch nicht so schwer sein, sich für das eine oder andere Schaufenster in einem Einkaufszentrum zu entscheiden! Hier, kannst du Jason mal kurz nehmen?“
Einen Augenblick lang spürte Dana das Gewicht des einen Monat alten Säuglings – und den Schmerz, den die Berührung in ihr auslöste. Doch schon streckte Cass, die nun im Schaukelstuhl saß, die Hände wieder nach ihrem Kind aus. Dana gönnte sich eine Extrasekunde Babyduft, bevor sie den Kleinen weitergab.
Als Cass ihn an die Brust legte, fing Jason zufrieden an zu saugen. „Cameron hat schon ein paar Läden herausgesucht“, erklärte sie ihrer Freundin. „Du musst nur noch die ansehen, die infrage kommen.“
Ein Schweißtropfen bildete sich in Danas Halsbeuge und lief in ihr Dekolleté. „Ich dachte nur, wir würden gemeinsam suchen.“
„Ich weiß, Dana, aber ich bin völlig erledigt. Und Blake mag es ohnehin nicht, dass ich so früh wieder zu arbeiten angefangen habe. Außerdem läuft unser Vertrag nächsten Monat aus, und unser Laden platzt aus allen Nähten.“
„Was ist mit Mercy? Warum macht sie das nicht?“
„Warum mache ich was nicht?“ Die dritte Besitzerin des Ladens Great Expectations erschien in der Bürotür. Ihre feuerroten Fingernägel stachen von einem geblümten Rock ab, der so winzig war, dass Dana ihn nicht mal mit zwölf hätte tragen können.
„Einen neuen Laden suchen“, erwiderte Dana. „Du bist darin bestimmt viel besser als ich.“
Mercedes Zamora quetschte sich zu den beiden anderen in das winzige Büro. „Vor allem bin ich besser darin, fünf Kundinnen gleichzeitig zu bedienen. Du verlierst schon bei zweien die Nerven.“
„Tu ich nicht!“
Sie lachten.
„Okay, vielleicht werde ich ein bisschen nervös“, räumte Dana ein.
„Meine Liebe“, sagte Mercy in freundschaftlichem Ton, „du fängst an zu stottern.“
„Und lässt alles fallen“, ergänzte Cass.
„Und …“
„Okay, okay, ich habe verstanden!“
Sie hatten ja recht. Auch wenn Excel-Tabellen und dicke Kataloge sie nicht schrecken konnten, war es mit Danas Gelassenheit nicht weit her, wenn es stressig wurde. Selbst nach fünf Jahren im Geschäft.
„Er erwartet deinen Anruf“, sagte Cass.
„Wer?“
„Cameron.“
Sie seufzte. Im selben Moment klingelten die Glöckchen über der Eingangstür. Mit wehenden Locken rauschte Mercy hinaus in den Laden. Als Dana das Grinsen in Cass’ Gesicht sah, wurde ihr mulmig zumute.
„Hast du Cameron eigentlich schon einmal gesehen?“, erkundigte sich Cass beiläufig.
Danas Beklemmung ließ sich nicht länger ignorieren, sie hatte es geahnt: Das war wieder einer der Momente, in dem die glücklich verheiratete Cass dem Liebesleben ihrer Freundin auf die Sprünge helfen wollte. Sie wischte sich die feuchten Hände am Rock ab und versuchte, in Richtung Tür zu entkommen. „Ich glaube, Mercy braucht mich …“
„Nein, tut sie nicht. Setz dich.“ Cass deutete auf einen Stapel mit Kinderkleidung. „Die müssen noch etikettiert werden.“
Mit grimmigem Blick ließ sich Dana hinter dem Tisch nieder und nahm einen rosa Pullover vom Stapel. „Zwölf Dollar?“
„Fünfzehn. Neu kosten die anderswo vierzig.“
Dana sah, wie Jasons kleine Hand nach Cass’ Bluse griff, und Neid kam in ihr auf.
„Cameron ist … hm, wie soll ich sagen … einfach ein toller Mann“, knüpfte Cass unbeirrt an ihr früheres Gespräch an.
Das hatte Dana auch schon gehört. Sie seufzte und wandte sich ab.
„Als ob es dich umbringen würde, einmal einen Nachmittag mit einem attraktiven Mann zu verbringen. Seine blauen Augen sind betörend.“ Cass zupfte an ihrem Rock. „Und sein Hintern ist auch nicht zu verachten.“
Das fehlt mir gerade noch, dachte Dana. Betörende Augen und ein knackiger Hintern. „Du vergisst, dass ich über Insiderinformationen verfüge“, gab sie zurück. Sie warf das etikettierte Kleidungsstück auf den „Erledigt“-Stapel und verschränkte die Arme. „Cameron Turner versteht unter Zärtlichkeit, sein Handy ans Ohr zu schmiegen, um den nächsten Kundentermin auszumachen. Dieser Mann ist mit seinem Geschäft verheiratet.“
Beide schwiegen für einen Moment. Dann fragte Cass: „Das hast du von Trish, oder?“
„Das ist aber auch schon alles, was ich weiß.“ Dana zuckte die Achseln. Ihre kleine Cousine und sie standen sich nicht sehr nahe, obwohl Trish jahrelang bei Danas Eltern gewohnt hatte. Sechs Monate hatte Trish für Cameron Turner gearbeitet und war dann vor einem Jahr plötzlich wie vom Erdboden verschwunden. Vor ihrem Abtauchen hatte sie oft von dem angeblich so gut aussehenden Makler gesprochen und seine beruflichen Fähigkeiten gelobt. Daher hatte Dana ihn Cass empfohlen. Von seinen persönlichen Qualitäten hingegen war sie alles andere als überzeugt.
„Ich glaube, der Typ steht nicht gerade auf der Liste der heiratswilligen Männer.“
Cass warf ihr einen bedeutungsvollen Blick zu. „Dann hat er die Richtige vielleicht noch nicht gefunden.“
„Meine Liebe, Jason gönnt dir wohl so wenig Schlaf, dass du schon fantasierst …“
„Wer weiß, vielleicht habe ich recht.“
„Klar, und irgendwann werde ich auch diese überflüssigen fünfzehn Kilo los, die ich seit der Schulzeit mit mir herumtrage. Und die Welt ist eine Scheibe.“
„Also weißt du, nur weil Gil …“
„Hör bloß auf“, unterbrach Dana sie leise, bevor ihre Freundin anfangen konnte, alte Geschichten aufzuwärmen. Sie stand auf und nahm den Stapel etikettierter Ware. „Ich habe schon eine Mutter, Cass.“
„Entschuldige“, murmelte Cass über Jasons schmatzende Geräusche hinweg. „Ich dachte nur …“
„Ich bin glücklich“, unterbrach Dana sie erneut. „Jedenfalls meistens. Ich habe ein schönes Leben, tolle Freundinnen, und meine Arbeit macht mir Spaß. Das ist mehr als viele andere Menschen von sich behaupten können.“
Zwischen den beiden breitete sich Schweigen aus, bis Cass laut aufseufzte und ihrer Freundin damit deutlich zu verstehen gab, was sie dachte. „Camerons Visitenkarte steckt in meinem Terminkalender.“
„Wenn Sie weiter so aus der Tür starren, werden Ihnen noch die Augen aus dem Kopf fallen.“
Cameron lächelte und fuhr fort, sich am Luftstrom der Klimaanlage in der Lobby zu kühlen. „Müssen Sie denn keine Telefongespräche entgegennehmen, Val?“
„Hören Sie es klingeln? Ich nicht, also muss ich wohl auch nicht ans Telefon“, befand die adrette, platinblonde Fünfzigjährige.
Der Empfangsraum, in dem die beiden standen, wirkte auf schlichte Weise edel. Das Grau des dicken Teppichs und der Wände wurde nur von wenigen lebhaften Siebdrucken unterbrochen. Normalerweise brummte es hier vor Leben, vor allem, wenn die anderen drei Makler, die Cameron angestellt hatte, im Büro waren.
Doch an diesem Nachmittag hatten alle auswärtige Termine, und sogar Camerons Handy war still. Ungewöhnlich still.
Unten vor dem Haus fuhr ein alter, weißer VW Polo in eine Parklücke. Der Drei-Uhr-Termin, dachte Cameron mit einem dünnen Lächeln.
Cass Carter hatte Dana Malone in höchsten Tönen gelobt, und Danas Stimme hatte am Telefon warm und freundlich geklungen – Cameron war schon gespannt, wie sie aussah. Dennoch: Wenn ihm Cass Carter in den letzten Monaten nicht einige gute Aufträge vermittelt hätte, dann hätte er den Termin wohl abgesagt. Seit einiger Zeit beschäftigte er sich kaum noch mit Vermietungen. Und er hasste es, wenn wohlmeinende Frauen versuchten, ihn zu verkuppeln.
Seine letzte … Affäre … war über ein Jahr her. Eine Nacht, die nie hätte passieren sollen. Für das Fiasko war er selbst verantwortlich, denn sein sonst so kühler Verstand hatte kurzzeitig komplett ausgesetzt. Zum Glück war er noch einmal glimpflich davongekommen.
Man konnte nicht gerade behaupten, dass er ein Problem mit Frauen hatte. Gelegenheiten boten sich genug. Mit zwanzig hatte er sich freudig in jede sich anbietende Liebschaft...