E-Book, Deutsch, 490 Seiten
Ter-Nedden / Vellusig Der fremde Lessing
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-8353-4001-5
Verlag: Wallstein Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Eine Revision des dramatischen Werks
E-Book, Deutsch, 490 Seiten
ISBN: 978-3-8353-4001-5
Verlag: Wallstein Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Lessing verstehen – Ter-Neddens Buch macht dies möglich.
Lessing ist ein schwieriger Autor. Der Dichter der Aufklärung zählt zwar zu den Schöpfern des modernen Bewusstseinsdramas, sein Werk erschließt sich aber nicht über die Einfühlung in das Handeln der literarischen Figuren. Es ist das Werk eines Philologen, der auf programmatische Weise Literatur aus Literatur macht und größten Wert darauf legt, den »denkenden Kopf« an seiner kritischen Aneignung des literarischen Erbes teilhaben zu lassen.
Gisbert Ter-Nedden macht es sich zur Aufgabe, Lessings Sprache der Schlüsselzitate zu entziffern und die scharfsinnige Um- und Neugestaltung seiner literarischen Vorlagen mitdenkend nachzuvollziehen. Damit stellt er nicht nur die Auseinandersetzung mit Lessings Werk auf eine neue philologische Grundlage, er bringt auch das literarische Ethos dieses ältesten modernen Dramatikers der Deutschen zur Geltung: seinen kosmopolitischen Beitrag zu einer »Erziehung des Menschengeschlechts«, die jede Bindung an eine religiöse Dogmatik hinter sich gelassen hat.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Umschlag;1
2;Titel;4
3;Inhalt;6
4;Letzte Gedanken. Vorbericht des Herausgebers;12
5;I. Einleitung;18
5.1;1. Der fremde Lessing;18
5.2;2. Philologische Revisionen;32
5.3;3. Verstehen, Missverstehen, Nichtverstehen. Über die Falsifizierbarkeit von Interpretationen;34
6;II. Der Freigeist;44
6.1;1. Das Darstellungsproblem;44
6.2;2. Schlu?sselzitate;46
6.2.1;2.1 Gellert;46
6.2.2;2.2 Anthony Collins’ A Discourse of Free-Thinking;53
6.3;3. Das Modell: Le Misanthrope oder Die Komödie des Tugendhelden;61
6.3.1;3.1 Die Exposition;63
6.3.2;3.2 Das Gegenspiel;66
6.3.3;3.3 Der Prozess;66
6.3.4;3.4 Die Entlarvung;67
6.3.5;3.5 Das Finale;67
6.4;4. Dramatisierte Religionsphilosophie;68
6.4.1;4.1 Das nichtswu?rdige Leben: Die Theodizee-Frage;69
6.4.2;4.2 Der fromme Vetter;70
6.4.3;4.3 Das Religionsgespräch;75
6.4.4;4.4 Das Finale: Höllenfahrt und Erlösung;81
7;III. Die Juden;86
7.1;1. Der Jude, der kein Jude ist;86
7.2;2. Ein Tendenzstu?ck ohne Plot?;90
7.3;3. Der moderne Jude in der Rolle des biblischen Samariters;92
7.4;4. Die religiöse Dimension;98
7.5;5. Das Finale;103
7.6;6. Das ›Opus supererogatum‹. Über die Ausnahme von der Regel;106
7.7;7. Lessings Der fromme Samariter und Goezes Predigt von der Liebe gegen fremde Religions-Verwandte;109
7.8;8. Lessing und das Judentum;114
8;IV. Miß Sara Sampson;118
8.1;1. Ein echter Lessing;118
8.2;2. Das Programm;119
8.2.1;2.1 Quellenfragen;119
8.2.2;2.2 Die Schule der Alten;124
8.2.3;2.3 Die Verwandlung der hergebrachten Geschichte;127
8.3;3. Die Kunst der Exposition;132
8.3.1;3.1 Die Sprache der Schlu?sselzitate;132
8.3.2;3.2 Die Exposition des Bewusstseinsdramas;138
8.3.3;3.3 Die Exposition der Theodizee-Frage;143
8.4;4. Rache und Vergebung – eine Parallelkonstruktion;146
8.4.1;4.1 Der Medea-Akt;146
8.4.2;4.2 Die Antithese;155
8.5;5. Die Konfrontation;162
8.5.1;5.1 Die neue Medea;164
8.5.2;5.2 Saras Su?ndenfall;167
8.6;6. Die Kunst des Finales;171
9;V. Philotas;178
9.1;1. Der Medienkrieg;178
9.2;2. Die Plotkonstruktion;182
9.3;3. Die Kriegsparabel;186
9.3.1;3.1 Die Ku?rze;186
9.3.2;3.2 Parabolische Uneigentlichkeit;187
9.3.3;3.3 Die Kriegsparabel und die Ringparabel;189
9.4;4. Politische Aufklärung mit Sophokles;195
9.5;5. »Wie leicht ich mich verblende!« Die Sprache der tragischen Ironie;205
9.6;6. Jugendlichkeit – Männlichkeit – Weiblichkeit;210
9.7;7. Der Tod fu?rs Vaterland;211
9.8;8. Der Krieg in den Köpfen der Literaten: Der Fall Gleim;214
9.8.1;8.1 Die Exposition;220
9.8.2;8.2 Der Gleichstand: Erpressungssieg statt Ausgleichsfrieden;222
9.8.3;8.3 Militante Friedensfreunde;223
9.8.4;8.4 Das Prinzenopfer;224
9.9;9. Bodmers Polytimet oder Die Erziehung zum politischen Fanatismus;228
10;VI. Minna von Barnhelm;242
10.1;1. Lessings Friedensfeier;242
10.1.1;1.1 Die Geburt eines Klassikers;242
10.1.2;1.2 Der Konflikt der Interpretationen;247
10.2;2. Quellenfragen;255
10.2.1;2.1 Tellheim und der Menschenfeind;255
10.2.2;2.2 Tellheim und Othello;262
10.3;3. Der erste Expositionsakt: Die Tellheim-Welt;270
10.3.1;3.1 Die Just-Episode;271
10.3.2;3.2 Die Marloff-Episode;275
10.4;4. Der zweite Expositionsakt: Tellheims ›Murren wider die Vorsicht‹ und Minnas Dankgebet;277
10.5;5. Zwischenspiel: Der treue Diener und der treue Freund;281
10.5.1;5.1 »Mit dem Vieh ist nichts anzufangen.« Die Franciska-Just-Episode;283
10.5.2;5.2 Die Werner-Episode;284
10.6;6. Der vierte Akt;287
10.6.1;6.1 Die Riccaut-Episode;287
10.6.2;6.2 Tellheims Prozess;291
10.7;7. Lessings Kunst des dramatischen Finales;293
10.7.1;7.1 Minnas Spiel im Spiel;296
10.7.2;7.2 Die Ringintrige;302
10.8;8. Das Spiel vom Soldatenglu?ck als Theodizee;304
10.9;9. Providenz und Kontingenz;307
11;VII. Emilia Galotti;312
11.1;1. Der Skandal;312
11.1.1;1.1 Weiter nichts als eine modernisierte Virginia;313
11.1.2;1.2 Die falschen Märtyrerinnen des Augustinus;315
11.1.3;1.3 Das Missverständnis;320
11.1.4;1.4 Ungemein tragisch;321
11.1.5;1.5 Pathosformel Kindesmord;323
11.1.6;1.6 Der Ehrenmord an Virginia;324
11.1.7;1.7 Literatur aus Literatur: Virginius, Hercules furens, Othello;326
11.1.8;1.8 Eine bu?rgerliche Virginia;329
11.2;2. Exposition;334
11.2.1;2.1 Amentia amoris;334
11.2.2;2.2 Die Conti-Episode: Hanc virginem adultam forma excellentem;336
11.2.3;2.3 Pretio ac spe perlicere;339
11.2.4;2.4 Marinelli und der Ständekonfl ikt;341
11.2.5;2.5 Die Rota-Episode: Cognitiones capitalium rerum sine consiliis;342
11.3;3. Der Galotti-Akt;344
11.3.1;3.1 Quod pater puellae abesset locum iniuriae esse ratus;344
11.3.2;3.2 Die Pirro-Angelo-Episode oder Befehlen und Dienen;345
11.3.3;3.3 Die ›manus iniectio‹ und der ›stupor puellae‹;348
11.3.4;3.4 Celari velle – die Geheimhaltung;352
11.3.5;3.5 Appiani und Marinelli;353
11.4;4. Der dritte Akt: Clamor nutricis;358
11.4.1;4.1 Die Architektur;358
11.4.2;4.2 Claudia;360
11.4.3;4.3 Der Tiergarten und sein politisches Bestiarium;361
11.4.4;4.4 Claudias Empörung und Odoardos Zorn;363
11.5;5. Der Orsina-Akt;364
11.5.1;5.1 Orsina;364
11.5.2;5.2 Zweierlei Gotteslästerungen;367
11.5.3;5.3 Feminismus und Misogynie;369
11.5.4;5.4 Medea vergiftet Virginius;371
11.6;6. Das Finale;374
11.6.1;6.1 Der Su?ndenfall des Tugendhelden;374
11.6.2;6.2 Eine Rose gebrochen;378
11.6.3;6.3 Der Richter unser aller;380
12;VIII. Nathan der Weise;386
12.1;1. Kanonisierung als Trivialisierungsprozess;386
12.2;2. Geschichte der Ringparabel zwischen Rede und Schrift;388
12.2.1;2.1 Christliche Apologetik;390
12.2.2;2.2 Der ketzerische Mu?ller;395
12.2.3;2.3 Ibn Vergas Schevet Jehuda;399
12.2.4;2.4 Antiklerikale Novellistik: Boccaccios Decamerone;406
12.3;3. Lessings Metaparabel;411
12.4;4. Das parabolische Drama: Quellenfragen;421
12.5;5. Der Plot und die dramatische Analysis;427
12.5.1;5.1 Die Vorgeschichte;427
12.5.2;5.2 Das Bu?hnengeschehen;431
12.6;6. Lessings Kunst der Exposition;432
12.6.1;6.1 Verrätselung und Perspektivismus;432
12.6.2;6.2 Die religiöse Erziehung des Einzelmenschen;437
12.6.3;6.3 Das Bewusstseinsdrama;438
12.6.4;6.4 Der Derwisch und der Klosterbruder;439
12.7;7. Die Haupthandlung: Anamnesis und Anagnorisis;445
12.7.1;7.1 Nathan und der Tempelherr;446
12.7.2;7.2 Der Tempelherr und Recha;449
12.7.3;7.3 Nathan und Saladin;452
12.8;8. Der vierte Akt und die »sehr interessante Episode«;452
12.8.1;8.1 Der Patriarch und Goeze;454
12.8.2;8.2 Nathan und Bonafi des;459
12.9;9. Das untragische Finale;464
13;Literatur;470
14;Register;486
15;Impressum;491