Terrid | Planetenroman 53 + 54: Unsterblichkeit x 20 / Aufstand der Posbis | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 42, 320 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Planetenroman

Terrid Planetenroman 53 + 54: Unsterblichkeit x 20 / Aufstand der Posbis

Zwei abgeschlossene Romane aus dem Perry Rhodan Universum
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-8453-4967-1
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Zwei abgeschlossene Romane aus dem Perry Rhodan Universum

E-Book, Deutsch, Band 42, 320 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Planetenroman

ISBN: 978-3-8453-4967-1
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Die Geschichte der Menschheit ist voller Ereignisse, die sich gleichsam hinter ihrem Rücken ereignen. Manchmal bleiben nach den großen Geschehnissen 'lose Fäden' übrig, die jemand verknüpfen muss. So hat einst die Superintelligenz ES den Feinden Terras zwanzig Zellaktivatoren verschafft, um die galaktische Entwicklung in ihrem Sinne zu beeinflussen. Bald liegt es an Reginald Bull, diese Geräte zurückzuholen - in nur fünf Tagen ... Anfang des 25. Jahrhunderts befinden sich die Terraner im Kampf gegen die Meister der Insel. Zu ihren treuesten Verbündeten gehören die Posbis. Aber was wäre, wenn die tückischen Meister auf einmal die Posbis beeinflussen? Die beiden Romane wurden von Peter Terrid verfasst, einem der beliebtesten Autoren der PERRY RHODAN-Serie.

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2.


Von solchen Reisen hatte Reginald Bull schon geträumt, als er noch ein kleiner Junge gewesen war, rothaarig, sommersprossig und der Schrecken seiner Mitbürger. Wenn er nach seinen Streichen, die ihm den Ruf eingetragen hatten, der missratenste Sprössling aller Zeiten zu sein, zum Fluss gegangen war, hatte er sich am Ufer ins Gras gelegt und den Flugzeugen nachgesehen, die vom nahegelegenen Militärflughafen starteten oder dort landeten. Erst hatte er davon geträumt, selbst einmal Pilot zu werden, und dann, als er dieses Ziel erreicht hatte, diesen Traum fortgesponnen. Er hatte Raumfahrer werden wollen.

Was sich allerdings ereignet hatte, seit er auch dieses Ziel erreicht hatte, hatte er sich in keinem noch so kühnen Traum auszumalen gewagt.

In jedem Fall war er jetzt unterwegs, in einem Raumfahrzeug, das seltsamerweise an jene UFOs erinnerte, von denen in seinen Kindertagen immer die Rede gewesen war. Der Diskus seiner Space-Jet durchmaß dreißig Meter und war achtzehn Meter hoch. Normalerweise wurde dieses schnelle kleine Schiff von vier Personen geflogen, aber zur Not reichte ein Mann als Pilot aus.

Vielfach schneller als das Licht raste der Diskus durch jenes Kontinuum, das Professor Arno Kalup Librationszone getauft hatte. Bully konnte die Sterne vorbeifegen sehen, er sah, wie sich die Konstellationen ferner Systeme verschoben. Auf merkwürdige Weise fühlte er sich in der leeren Schwärze des Raumes wohl. Die gewaltigen Distanzen, die er innerhalb von Minuten überwand, hatten für ihn nichts Erschreckendes an sich – obwohl Bully jederzeit in der Lage war, sich auszurechnen, wie lange er zu Fuß hätte laufen müssen, um auch nur einen Bruchteil dieser Distanzen zurücklegen zu können. Von der Sonne bis zur Erde brauchte das Licht trotz seiner Geschwindigkeit von fast 300.000 Kilometern in der Sekunde fast acht Minuten – und jetzt legte Bully in jeder Minute mehr als ein Lichtjahr zurück, mehr als neun Billionen Kilometer.

Die Maschinen der Space-Jet arbeiteten gleichmäßig und ruhig. Der Autopilot steuerte das kleine Raumschiff. Bully hatte ihn mit den Daten des Großrechners gefüttert. Wenn diese Daten stimmten, dann war es nicht mehr sehr weit bis Wanderer.

»Wanderer«, seufzte Bully leise. Er nippte an seiner Tasse. Sie enthielt Tee aus dem Wegasystem, eine würzige Mischung feinster Blätter und Knospen.

»Was hat der alte Schurke diesmal mit mir vor?«, überlegte Bully halblaut. Selbst das Aroma des Tees konnte Bullys Sorgen nicht ganz verdrängen. ES war für seine üblen Scherze bekannt, und es stimmte, was Bully Atlan gegenüber behauptet hatte – auf Reginald Bull hatte ES es besonders abgesehen. Vielleicht lag es daran, dass Bully ein wenig zu dick war, dass er seine roten Haare zu einer Bürstenfrisur stutzte, dass sich die wasserblauen Augen in seinem sommersprossenübersäten Gesicht nicht fortleugnen ließen.

»Was habe ich dem Scheusal eigentlich getan?«, rätselte Bully. Scheu sah er sich um. Wenn es sich um ES handelte, war man nie sicher. Vielleicht hörte er zu. Möglich war alles.

»Linearflug endet in zehn Minuten«, plärrte eine Robotstimme.

Bully seufzte und trank den restlichen Tee. Es half nichts, er musste sich der Gefahr aussetzen, lächerlich gemacht zu werden. Es wäre einem Wunder gleichgekommen, würde ES nicht versuchen, mit Bully den einen oder anderen Scherz zu treiben.

Plötzlich richtete sich Bully auf. Er begann breit zu grinsen.

»Natürlich«, seufzte er erleichtert. »Ich bin ja allein!«

Das setzte dem eigentümlichen Humor des Fiktivwesens zumindest gewisse Grenzen. Bislang war es immer so gewesen, dass ES Bully zum Gespött der Menge gemacht hatte. Nun aber gab es keine Zuschauer, und das nahm der Sache viel von der Gefährlichkeit. Was konnte ES schon groß anfangen, wenn es außer ihm niemanden gab, der über Bully lachen konnte?

Nachdem er diese Einsicht gehabt hatte, war Bully fast schon guter Dinge. Er pfiff leise vor sich hin und hörte erst dann auf, als ihm klar wurde, dass zu diesem Lied ein keineswegs stubenreiner Text gehörte. Unwillkürlich sah er sich um, aber noch war von ES nichts zu hören oder sehen.

Der Autopilot meldete sich ein zweites Mal, getreu den Befehlen, die Bully der Bordpositronik gegeben hatte. Das Flugprogramm lief in wenigen Minuten ab, danach würde sich entscheiden, ob Bully mit der Unterstützung des Wanderer-Bewohners rechnen durfte oder nicht.

ES hatte sich vermutlich versteckt, und es würde sicherlich nicht leicht sein, dieses Versteck zu finden. Wenn überhaupt, war dieses Finden ohnehin nur möglich, wenn ES zuließ, dass jemand sein Refugium besuchte. Der Pakt, den Perry Rhodan und ES seinerzeit geschlossen hatten, besaß seine Tücken. ES hatte sich verpflichtet, Rhodan jederzeit das lebenserhaltende Physiotron zur Verfügung zu stellen, für Rhodan selbst und jeden seiner menschlichen Mitarbeiter, die Perry bestimmte. Das Stoppen des normalen Altersprozesses war Sache von ES; die Aufgabe des Terraners bestand jedes Mal darin, ES und seinen Planeten Wanderer überhaupt zu finden, und das hatte sich einige Male als ziemlich kitzlige Aufgabe erwiesen.

»Linearmanöver Ende!«

Die Robotstimme hatte noch nicht ausgequäkt, da kam die Bewegung der Sterne auf den Schirmen schon zu einem Stillstand. Ohne Erschütterung, ganz sanft, glitt der kleine Raumflugkörper aus der Librationszone in das Normalkontinuum. Mit einem Handgriff schaltete Bully die Taster ein, Massetaster, Energietaster, Strukturtaster. Er verzichtete nicht einmal darauf, die Bilder des kleinen normaloptischen Bordteleskops an die Positronik weiterzuleiten. Mit allen technischen Sinnen suchten die Einrichtungen der Space-Jet nach dem Wunderplaneten.

Minute um Minute verging. Bully saß reglos auf seinem Sessel und wartete.

Warten, das war eine Beschäftigung, die Bully noch nie gemocht hatte. Von all seinen Feinden war die Langeweile der ärgste. Bully brauchte Leben, Trubel, Abwechslung, das stete Gleichmaß war ihm verhasst. Es war nicht zuletzt dieser Charakterzug, der ihn in der Führungsspitze des Solaren Imperiums so beliebt machte.

Nachdenklich rieb sich Bully den Daumen, auf dem noch immer eine dünne Narbe zu sehen war, die Erinnerung an einen Silvesterabend, den Bully so schnell nicht vergessen hatte.

Einer der Taster schlug an, der Energietaster. Und Sekunden danach meldete sich auch der Materietaster. Bully schaltete beide Geräte auf die Positronik und wartete erneut. So wie er ES kannte, würden ein paar Stunden vergehen, bis der Rechner die Informationen verarbeitet hatte und zu dem Ergebnis kam, dass es kein Ergebnis gab.

Bully staunte nicht schlecht, als sich wenige Minuten später ein Datenstreifen aus dem Ausgabesegment des Rechners zu schlängeln begann. Hastig griff Bully nach dem Plastikmaterial; er konnte die verschiedenartigen Lochzeichen auch ohne Decoder schnell und flüssig lesen.

»Heilige Galaxis«, flüsterte er, als er begriffen hatte, was der Datenstreifen ihm bekannt gab. »Das kann ja heiter werden!«

Die Taster berichteten, dass es in relativer Nähe von Bullys Space-Jet einen merkwürdigen Himmelskörper gab. Dieser Körper war geformt wie eine Scheibe mit einem Durchmesser von achttausend Kilometern. Das berichtete der Massetaster, während der Energietaster zu berichten wusste, dass sich über dieser Scheibe eine energetische Halbkugel wölbte, in deren Zenit eine atomare Kunstsonne stand, die auf die Oberfläche der Scheibe herabschien.

Bully wusste sofort, woran er war.

Dieses merkwürdige Gebilde war Wanderer, die Heimat des Fiktivwesens, eine Art galaktischer Wundertüte, jederzeit für eine Überraschung gut. Im Fall von Reginald Bull fielen diese Überraschungen meist wenig erfreulich aus.

Diese Überraschung aber ...

Bully wiegte den Kopf und sorgte sich.

Er hätte sich nicht gewundert, wäre hinter ihm ein ausgewachsener Säbelzahntiger materialisiert, und einen liebevollen Kuss von des Teufels Großmutter hätte Bully ganz normal gefunden. Ein Erdbeben im freien Raum? Warum nicht? Eine um einen halben Meter verlängerte Nase? Bitte sehr! Gestank in allen Räumen, Sintfluten, ohrenbetäubender Lärm? Wenn es dem teuren Fiktivwesen gefällt – Bully war auf alles vorbereitet.

Und nun das.

Da lag Wanderer, nackt und bloß, unübersehbar wie ein Meilenstein. Das störte Reginald Bull, diese unverhüllte Einladung machte ihn stutzig. Wer gewohnt war, von seinem Gegenüber ständig Tritte zu bekommen, war doppelt auf der Hut, wenn besagtes Gegenüber übergangslos die Freundlichkeit selbst darzustellen versuchte.

»Alter Freund«, sagte Bully halblaut und lächelte verkrampft. »Was soll der Spaß? Du weißt selbst, wie ernst es mir ist. Also bitte ...!«

Aber das Fiktivwesen rührte sich nicht. Die Space-Jet raste auf Wanderer zu, und nichts geschah. ES meldete sich nicht einmal, und allmählich bekam es Bully mit der Angst.

»Dir wird doch nichts passiert sein?«, erkundigte er sich vorsichtig.

Bully war sich darüber klar, dass er alles andere als ehrfurchtgebietend wirken musste. In Terrania hätte ein Stellvertretender Administrator, der mit sichtlichem Respekt mit der Luft plauderte, sicherlich für allerhand Aufregung gesorgt. Aber Bully war im Augenblick tatsächlich besorgt. Eine Gefahr, die ES in Schwierigkeiten bringen konnte, war für Bully unvorstellbar – unvorstellbar auch, wie sich eine solche Gefahr auf das Imperium auswirken würde.

Angesichts dieser Befürchtungen war Bully förmlich erleichtert, als er durch die Luft segelte und mit dem Panoramaschirm kollidierte. ES lebte also noch, auch wenn es den Beweis seiner Existenz in Form einer Beule auf Bullys...



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