E-Book, Deutsch, Band 5, 384 Seiten
Reihe: Julia Saison
Thacker / Myers / Rimmer Julia Saison Band 5
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-86494-108-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Eine unvergessliche Liebe / Herzensgeheimnisse / Sonnenblumen zum Valentinstag?! /
E-Book, Deutsch, Band 5, 384 Seiten
Reihe: Julia Saison
ISBN: 978-3-86494-108-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
EINE UNVERGESSLICHE LIEBE von CHRISTINE RIMMER
Kellys Herz klopft wie verrückt: Der attraktive Star-Autor ist eindeutig Michael, die Liebe ihres Lebens! Seit Jahren steht zwischen ihnen ein Geheimnis, doch heute endlich wird Kelly ihn ansprechen. Denkt Michael genauso oft an ihre gemeinsame, romantische Zeit wie sie?
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SONNENBLUMEN ZUM VALENTINSTAG?! von HELEN R. MYERS
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Cathy Gillen Thacker ist eine Vollzeit-Ehefrau, - Mutter und - Autorin, die mit dem Schreiben für ihr eigenes Amusement angefangen hat, als sie Mutterschaftszeit hatte. Zwanzig Jahre und mehr als 50 veröffentlichte Romane später ist sie bekannt für ihre humorvollen romantischen Themen und warme Familiengeschichten. Wenn sie schreibt, ist ihr größter Wunsch zu unterhalten und mit ihren Worten aufzubauen. 'Menschen den Mut und die Kraft zu geben, zu träumen.' Ihre Bücher erscheinen zahlreich auf Bestseller - Listen und sind in 17 Sprachen übersetzt und in 35 Ländern in der ganzen Welt veröffentlicht.
Autoren/Hrsg.
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1. KAPITEL
„Oh du lieber Valentin.“ Renata Thompson seufzte theatralisch. „Willst du mein Schatz am Valentinstag sein?“
Die Kaffeekanne in der Hand warf Kelly Bravo ihr über die Schulter hinweg einen Blick zu. „Wohl kaum.“
Renata lachte. „Kein Problem. Du bist vielleicht die Chefin hier, aber du bist einfach nicht mein Typ.“
Kelly füllte ihre Tasse und stellte die Kanne wieder auf die Wärmeplatte. Dann setzte sie sich gegenüber von Renata hin. „Also, wer ist denn nun dein Valentinsschatz?“
„Valentine. Das ist sein Name. Mitch Valentine, genauer gesagt.“ Renata hatte die „Sacramento Bee“ auf dem runden Tisch im Aufenthaltsraum ausgebreitet. Mit ihrer schmalen, gebräunten Hand zeigte sie auf ein Foto. Kelly sah nicht wirklich hin, zuckte die Schultern und nahm einen Schluck Kaffee.
„Du musst doch von ihm gehört haben“, beharrte Renata. „Millionär. Hat einen Haufen eigener Firmen. Hat bei Null angefangen. Und jetzt ein Buch geschrieben. ‚Der Weg zum Erfolg: Ändern Sie Ihre Einstellung, verändern Sie Ihr Leben.‘“
Kelly nahm noch einen Schluck. „Klingt ja … erbaulich. Aber nein. Sorry. Der Name sagt mir nichts.“
„Er hält heute Abend an der Valley University einen Vortrag. Da sollte ich vielleicht hingehen. Ganz egal, ob er mein Leben verändert oder nicht, er ist heiß. Und so reich, wie man nur sein kann. Attraktiv und wohlhabend. Besser geht es doch gar nicht, oder?“
„Na ja.“ Kelly hielt ihre Tasse hoch. „Sinn für Humor. Das ist für mich ein Muss.“
„Süße, wenn er reich und heiß ist, muss er mich nicht zum Lachen bringen. Dann vertreiben wir uns die Zeit mit Shopping – und mit Sex.“ Renata drehte die Zeitung um und schob sie Kelly hin. „Schau ihn dir nur mal an.“ Sie klopfte mit dem Finger auf das Foto. „Und dann erzähl mir, dass du den da von der Bettkante stoßen würdest.“
Kelly stöhnte. „Sorry. Kein Interesse. Alleinerziehende Mutter mit Vollzeitjob. Ich habe keine Zeit für so was.“
„Aber diese Augen. So intensiv. Schau ihn dir doch einfach mal an.“
Kelly gehorchte. „Oh. Er ist sehr …“ Sie verstummte. „Das kann nicht sein“, flüsterte sie.
„Wie bitte?“
Aber Kelly antwortete nicht. Sie starrte das Bild an und traute ihren Augen nicht.
Irgendwo, wie aus weiter Ferne, hörte sie, wie Renata fragte: „Kelly? Kelly, alles in Ordnung?“
Nein. Nichts war in Ordnung. Denn sie kannte diese Augen. Diesen Mund. Die markanten Augenbrauen.
Michael.
Er sah … älter aus.
Natürlich. Es war schließlich zehn Jahre her.
Seine Schultern waren breiter. Auf dem Foto wirkte er außerdem so … zuversichtlich. Als ob er bereit wäre, es mit allem aufzunehmen. Das genaue Gegenteil von dem Jungen, in den sie sich einmal verliebt hatte.
Aber trotzdem. Diese Augen und diesen Mund würde sie überall wiedererkennen. Ihre Jugendliebe, der schlaksige, schüchterne Computernarr Michael Vakulic, war jetzt Mitch Valentine.
„Himmel, Kelly. Geht es dir …“
„Bestens.“ Sie zwang sich dazu, aufzuschauen und zu lächeln. „Mir geht es prima.“ Sie tat so, als ob sie sich Luft zufächeln müsste. „Und wow. Du hast recht. Der Typ ist heiß.“
„Sag ich doch.“ Renata streckte die Hand wieder nach der Zeitung aus.
In diesem Augenblick tauchte Carol Pace, die Managerin des Centers, auf. „Renata, ich brauche die Akte Carera.“
Renata war eine von vier Familientherapeutinnen, die Kelly im Sacramento County Family Crisis Center beschäftigte. Renata konnte fantastisch mit Familien umgehen, die Probleme hatten. Was den Papierkram anging, war sie nicht ganz so perfekt. „Die sollte aber da sein. Abgelegt unter C.“
„Allerdings sollte sie das. Ist sie aber nicht.“
„Okay, okay, ich komme ja schon …“ Renata schüttelte den Lockenkopf, stand auf und folgte Carol.
Noch nie war Kelly so dankbar dafür gewesen, allein zu sein. Sie befahl ihren Händen, mit dem Zittern aufzuhören. Dann faltete sie die Zeitung zusammen, nahm ihren Kaffee und stand auf. Mit weichen Knien eilte sie zur Tür hinaus und den Gang hinunter.
Endlich erreichte sie ihr Büro.
Als das Schloss klickte, lehnte sie sich mit der Stirn gegen den Türrahmen und flüsterte verzweifelt: „Das kann nicht sein. Das kann einfach nicht sein …“
Ihr Herz raste. Sie holte tief Luft, atmete quälend langsam aus. Himmel. Sie zitterte am ganzen Körper. Nachdem sie noch mal tief durchgeatmet hatte, ging sie zum Schreibtisch. Dort stellte sie ihre Kaffeetasse auf den Steinuntersetzer, den ihre neunjährige Tochter DeDe höchstpersönlich bemalt hatte.
Michael, dachte sie. Oh Gott, Michael …
Sie ließ sich auf den Schreibtischstuhl fallen. Kelly krallte sich an den Armlehnen fest, sodass ihre Knöchel weiß hervorstanden. Die Zeitung wirkte so harmlos. Die „Sacramento Bee“ für Dienstag, den 13. Februar.
Aber diese Zeitung drohte jetzt, ihr Leben und das ihres einzigen Kindes für immer zu verändern.
Auf dem Foto in der Ecke des Schreibtischs trug DeDe rosa Strumpfhosen und Tutu und strahlte ihre Mutter an. Das Bild war von der Probe für ihre Tanzaufführung im letzten Herbst. Daneben stand eine Aufnahme von DeDe und Candy, der alten Hündin. Sie war eine schwarze Promenadenmischung, die ihnen vor fünf Jahren zugelaufen war und seither zur Familie gehörte. Im Bücherregal und auf dem Sideboard standen noch mehr Fotos von DeDe. Zwei zeigten Kelly und DeDe. Ein anderes DeDe mit ihrem Onkel Tanner, ein weiteres DeDe, Kelly und Tanner – und dann noch mit Hayley, der lange verloren geglaubten Schwester von Kelly und Tanner, die sie erst im letzten Juni wiedergefunden hatten …
Kelly schloss die Augen. Sie konnte sich alle Fotos in ihrem Büro noch einmal ansehen. Und dann noch einmal. Oder auch tausendmal. Aber irgendwann musste sie die Zeitung wieder aufschlagen. Sie konnte dem Bild in der Zeitung nicht entkommen. Oder den Tatsachen, denen sie sich jetzt stellen musste.
Schnell und entschlossen rollte sie den Stuhl an den Schreibtisch und faltete die Zeitung auseinander.
Und da war er wieder. Michael.
Älter, stärker, selbstsicherer … Und dennoch: Es war Michael. Da war sie sich ganz sicher.
Sie berührte das Gesicht auf dem Bild, schloss die Augen und flüsterte inständig, wie im Gebet: „Ich habe es versucht, das schwöre ich. Ich habe versucht, dich zu finden. Aber irgendwie, im Lauf der Jahre … Oh Gott. Es tut mir so leid.“
Wieder sackte sie in sich zusammen wie ein Häuflein Elend. So ging das nicht weiter. Jetzt musste sie tapfer sein. Sie richtete sich wieder auf, griff nach dem Telefon und wählte die Handynummer ihres Bruders.
Tanner ging beim zweiten Klingeln an den Apparat. „Tanner Bravo.“ Tanner war Privatdetektiv. Er hatte eine eigene Detektei, Dark Horse Investigations. Die ganze Zeit über hatte er nach Michael gesucht, aber ohne Erfolg.
„Ich bin’s.“ Ihre Stimme hörte sich geradezu lächerlich dünn an. „Hör mal, eine Frage: Kannst du heute Abend vielleicht vorbeikommen und ein paar Stunden auf DeDe aufpassen?“
„Hast du ein heißes Date?“ Tanner hörte nicht auf, sie aufzuziehen, weil sie nie ausging. Normalerweise zahlte sie es ihm mit gleicher Münze heim.
Aber im Augenblick fühlte sie sich nicht zu Scherzen aufgelegt. „Haha. Nein. Kein Date. Da hält so ein Typ einen Vortrag an der Valley University. So eine Motivationsgeschichte …“
„Du brauchst Motivation?“
„Eine der Therapeutinnen hier im Zentrum hat ihn empfohlen.“ Wenn auch nicht unbedingt wegen seiner rhetorischen Fähigkeiten.
„Bekomme ich ein Abendessen?“
„Braten und Brötchenklöße. Zum Nachtisch gibt es Vanilleeis und Haferplätzchen mit Rosinen.“
„Das war die richtige Antwort, Glück gehabt. Wann soll ich da sein?“
Sie überflog den Artikel. „Äh, der Vortrag fängt um halb acht an. Komm um sechs vorbei, dann essen wir, bevor ich gehe. Ich bin spätestens um zehn wieder da.“
Als sie auflegte, hatte sie einen Augenblick lang ein schlechtes Gewissen, weil sie ihm nichts gesagt hatte. Aber nein. Sie musste sich erst absolut sicher sein, bevor sie alle in Aufregung versetzte.
Mitch Valentine hielt seine Rede im Zentrum für Soziologie, im sogenannten „Delta Hall“-Auditorium, in dem mehr als tausend Zuhörer Platz hatten. Als Kelly um zwanzig nach sieben ankam, waren schon mehr als die Hälfte der Plätze besetzt.
Ganz schön viel Publikum für einen Selbsthilfe-Guru an einem Dienstagabend.
Kelly zögerte – nach oben oder nach unten? Vorne, in der Mitte oder hinten? Als sie sich schließlich für einen Sitz im vorderen Drittel der Sitzreihen entschied, war sie fix und fertig. Aber so war sie nahe genug an der Bühne, um erkennen zu können, ob Mitch Valentine tatsächlich Michael war.
Und weit genug weg, dass er sie wohl kaum in der Menge entdecken würde – falls es sich tatsächlich um Michael handelte. Und falls er sich an sie erinnerte.
...