Thanneck | Fürsten-Roman 2591 | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2591, 64 Seiten

Reihe: Fürsten-Roman

Thanneck Fürsten-Roman 2591

Weihnachtsgrüße aus Lappland
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7325-9073-5
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Weihnachtsgrüße aus Lappland

E-Book, Deutsch, Band 2591, 64 Seiten

Reihe: Fürsten-Roman

ISBN: 978-3-7325-9073-5
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Weihnachtsgrüße aus Lappland
Ein Wintermärchen aus dem Hochadel
Von Caroline Thanneck

'Hüte dich vor Prinzessin Nora!', warnt Prinzessin Inga ihren Bruder vor dem Ball auf Schloss Riegerstein.
Thorsten von Wesslin allerdings macht diese Warnung erst recht neugierig auf die Frau, die in dem Ruf steht, Männerherzen gleich reihenweise zu brechen. Als er dann der Fürstentochter begegnet, findet er sie nicht nur hinreißend schön, sondern auch herzerfrischend unkonventionell. Nora Prinzessin von Riegerstein besitzt einen Pilotenschein und liebt gefährliche Sportarten. Nach dem Ball versucht der tief beeindruckte Prinz, den Kontakt aufrecht zu erhalten, doch irgendwann ist die junge Frau wie vom Erdboden verschluckt.
Fast will Thorsten seiner Schwester recht geben, da begegnet er seiner Herzensdame unter dramatischen Umständen wieder - und das ausgerechnet im tief verschneiten Lappland ...

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Weihnachtsgrüße aus Lappland

Ein Wintermärchen aus dem Hochadel

Von Caroline Thanneck

„Hüte dich vor Prinzessin Nora!“, warnt Prinzessin Inga ihren Bruder vor dem Ball auf Schloss Riegerstein.

Thorsten von Wesslin allerdings macht diese Warnung erst recht neugierig auf die Frau, die in dem Ruf steht, Männerherzen gleich reihenweise zu brechen. Als er dann der Fürstentochter begegnet, findet er sie nicht nur hinreißend schön, sondern auch herzerfrischend unkonventionell. Nora Prinzessin von Riegerstein besitzt einen Pilotenschein und liebt gefährliche Sportarten. Nach dem Ball versucht der tief beeindruckte Prinz, den Kontakt aufrecht zu erhalten, doch irgendwann ist die junge Frau wie vom Erdboden verschluckt.

Fast will Thorsten seiner Schwester recht geben, da begegnet er seiner Herzensdame unter dramatischen Umständen wieder – und das ausgerechnet im tief verschneiten Lappland …

„Wirf deine Bedenken endlich über Bord, und komm mit, Thorsten.“ Unternehmungslustig sah Prinzessin Inga ihren Bruder an. „Das wird aufregend!“

„Genau das befürchte ich ja.“ Thorsten von Wesslin wirkte ausgesprochen ablehnend. „Ich werde mich auf keinen Fall auf eine Höhlentour einlassen, noch dazu unter Wasser. Und du solltest das auch nicht tun!“

„Warum denn nicht? Was soll schon passieren?“

„Du meinst, außer dass die Grotten über unseren Köpfen zusammenstürzen könnten und wir von dicken Gesteinsbrocken erschlagen werden?“

Inga winkte ab. „Diese Unterwasserhöhlen existieren schon seit Hunderten von Jahren. Sie werden garantiert auch noch halten, wenn wir hineintauchen. Stell dir nur mal vor, Thorsten: In ein paar Tagen könnten wir bereits im sonnigen Neuseeland sein und es uns gut gehen lassen.“

Dieser Gedanke war tatsächlich verlockend. Nachdenklich blickte Thorsten aus dem hohen, mit Eisblumen bedeckten Fenster seines Arbeitszimmers. Der Winter war in diesem Jahr zeitig über das Land hereingebrochen.

Bereits im November herrschte klirrende Kälte, und eine dicke Schneedecke verhüllte alles. Die Bäume im Schlosspark ächzten unter der weißen Last. Auf der anderen Erdhalbkugel hingegen begann gerade erst der Sommer. Ja, der Gedanke an Sonne und Wärme war überaus reizvoll. Thorsten überlegte, ob er sich eine Woche freinehmen könnte.

Aber dann gewann sein Blick für Risiken wieder die Oberhand, und er schüttelte den Kopf.

„Weißt du, wie viele Menschen jährlich bei Tauchgängen verunglücken, Inga?“

„Nein, und es interessiert mich auch gar nicht.“

„Es sind über dreihundert allein in Deutschland. Tauchen ist riskanter als ein Spaziergang während eines Gewitters, bei dem einem die Blitze nur so um die Ohren zucken.“

„Die Statistik ist mir egal. Wir werden vorsichtig sein, Thorsten.“ Die blauen Augen der Neunzehnjährigen blitzten vor Abenteuerlust.

„Vorsicht allein wird die Höhle aber nicht zusammenhalten.“

„Dann vergiss das Tauchen, und begleite mich einfach so. Ein Urlaub würde dir guttun. Du bist in letzter Zeit viel zu angespannt.“

Der Prinz schwieg. Angespannt? Ja, das traf es ziemlich genau. Seit sein Vater beschlossen hatte, kürzerzutreten und seinen Ruhestand vorzubereiten, lag die Verantwortung für das Familienunternehmen weitgehend auf Thorstens Schultern.

Die Wessliner Versicherung hatte weltweit Filialen und beschäftigte über achthundert Mitarbeiter. Der Prinz musste sich in viele Bereiche einarbeiten. Und er nahm seine Arbeit ernst, denn er wusste, dass der Lebensunterhalt vieler Menschen davon abhing.

„Der Konzern wird schon nicht gleich pleitegehen, wenn du eine Woche fort bist, Thorsten“, warf Inga ein.

„Aber muss es ausgerechnet Neuseeland sein? Wie wäre es, wenn wir stattdessen nach Rom fahren würden? Dort gibt es zahlreiche Museen und berühmte Bauwerke zu besichtigen.“

Inga rollte in gespieltem Entsetzen die Augen.

„Museen?“, wiederholte sie entgeistert. „Das können wir auch noch tun, wenn wir achtzig sind. Jetzt sind wir jung und sollten Abenteuer erleben! Etwas Neues sehen! Wenn du nicht mitfährst, frage ich eben Jannes. Er ist nicht so langweilig wie du.“

Ihr Vorwurf traf Thorsten tief. War er langweilig, nur weil er Risiken lieber abwog, statt sich kopfüber hineinzustürzen? Ließ er das Leben mit seinen einunddreißig Jahren an sich vorüberziehen? Dieser Gedanke gefiel ihm ganz und gar nicht.

„Ich dachte, dein Freund Jannes hätte im Herbst mit dem Studium angefangen. Kann er denn so einfach weg?“

„Er beginnt erst nächstes Jahr an der Universität. Bis dahin will er sich die Welt ansehen, ebenso wie ich.“ Inga reckte das Kinn vor. „Überleg dir, ob du nicht doch mitkommen willst, ja?“

„Einverstanden.“ Thorsten schloss den Aktenordner, der vor ihm auf dem Schreibtisch lag.

Er stand auf und zupfte die Ärmel seiner Smokingjacke zurecht, die sich um seine muskulösen Schultern spannte.

Inga trat vor ihn und band ihm die Fliege neu, die er über seinem blütenweißen Hemd trug.

„Wieso hast du dich eigentlich so aufgebrezelt?“, wollte sie wissen. „Hast du eine Verabredung?“

„Leider nicht. Ich habe noch einen geschäftlichen Termin, und danach geht es weiter zum Ball auf Schloss Riegerstein, vor dem du dich ja erfolgreich gedrückt hast.“

„Ach ja, richtig.“ Inga kicherte. Offizielle Anlässe waren ihr ein Gräuel. Sie ging lieber mit ihren Freunden aus, als sich dem steifen Zeremoniell der Gesellschaft zu unterwerfen. „Pass nur auf, dass du dich von Prinzessin Nora fernhältst.“

„Warum denn das?“

„Es heißt, dass die Erbin von Schloss Riegerstein schon so manchem Mann das Herz gebrochen hat. Die reinste Circe soll sie sein: bildhübsch, aber kühl bis ins Mark.“

„Tatsächlich?“ Thorsten horchte auf. „Nun, bei der Menge der geladenen Gäste werde ich ohnehin kaum mehr als zwei Worte der Begrüßung mit ihr wechseln können.“

„Gut so. Such dir lieber unter den anderen Frauen eine Tänzerin, und mach um Nora einen Bogen. Wer weiß, vielleicht triffst du auf dem Ball sogar die Richtige.“

„Mach dir da lieber keine Hoffnungen, Schwesterchen. Um mich zu verlieben, fehlt mir im Moment wirklich die Zeit.“

„Das ist doch keine Frage der Zeit!“, protestierte Inga.

„Bei mir schon“, entgegnete Thorsten mit einem vielsagenden Blick auf den Stapel Dokumente auf seinem Schreibtisch, der ihn beinahe überragte.

„Du brauchst dringend eine Frau, wenn du immer nur an Arbeit denkst. Am besten eine mit Sinn fürs Abenteuer. Das wäre ein guter Ausgleich.“

„Um Himmels willen. Eine Inga in der Familie reicht mir völlig“, wehrte er trocken ab. „Wenn ich einmal heirate, dann nur eine nette, ruhige Frau, die ihren Bedarf an Aufregungen mit dem Lesen eines Kriminalromans abdeckt.“

Seine Schwester schickte in gespielter Verzweiflung einen Blick zur Decke.

Im selben Augenblick klopfte es an der Tür des Arbeitszimmers. Ein Butler in dunkler Livree trat ein und verbeugte sich leicht.

„Ihr Wagen ist gerade vorgefahren, gnädiger Herr.“

„Vielen Dank, Vinzenz. Ich werde jetzt besser aufbrechen, wenn ich rechtzeitig in Riegerstein sein möchte.“ Thorsten umarmte seine Schwester zum Abschied.

„Tu alles, was ich auch tun würde“, raunte sie ihm zu.

„Ich werde mich hüten.“ Thorsten schmunzelte noch, als er bereits im Fond seiner Limousine Platz genommen hatte.

Karl Haufer, sein Chauffeur, ordnete den Wagen mit ruhiger Hand in den Verkehr ein. Unterdessen widmete sich der Prinz den Unterlagen, die er während der einstündigen Fahrt durchgehen wollte. Schon bald war er in seine Arbeit vertieft.

Die Fahrt verging wie im Flug. Als Thorsten die Mappe mit den Risikokalkulationen schloss, entdeckte er auf einer Anhöhe bereits Schloss Riegerstein. Die Sonne stand tief über dem Schloss und tauchte das Anwesen in ein rotgoldenes Licht.

„Wunderschön“, stellte der Prinz bei sich fest.

Die Straße verlief parallel zu einem Fluss, über den sich ein Viadukt spannte. Fünf Bögen reichten von einem Ufer zum anderen. Thorstens Blick streifte die Brücke nur flüchtig, in Gedanken war er schon bei dem Geschäftstermin, den er vor dem Ball noch wahrnehmen wollte.

Doch dann bemerkte er, dass eine zierliche Gestalt hoch oben auf dem Brückengeländer stand und das Gesicht dem Abgrund zugewandt hatte. Ihre Züge waren aus der Entfernung unmöglich auszumachen, doch eine Flut goldblonder Locken leuchtete in der Abendsonne.

Dem Prinzen stockte der Atem.

Die Frau würde doch nicht etwa …?

Er brachte den Gedanken nicht zu Ende, sondern klopfte energisch an die Glasscheibe, die den Fond vom Fahrersitz trennte. Sein Chauffeur verstand sofort, lenkte das Fahrzeug an den Straßenrand und stoppte.

Thorsten sprang aus dem Wagen...



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