Thanner / Eschbach / Kufsteiner | Heimat-Roman Treueband 75 | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 75, 320 Seiten

Reihe: Heimat-Roman Treueband

Thanner / Eschbach / Kufsteiner Heimat-Roman Treueband 75

5 Romane in einem Band
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7517-8118-3
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

5 Romane in einem Band

E-Book, Deutsch, Band 75, 320 Seiten

Reihe: Heimat-Roman Treueband

ISBN: 978-3-7517-8118-3
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Lesen, was glücklich macht. Und das zum Sparpreis!

Seit Jahrzehnten erfreut sich das Genre des Heimat-Bergromans sehr großer Beliebtheit. Je hektischer unser Alltag ist, umso größer wird unsere Sehnsucht nach dem einfachen Leben, wo nur das Plätschern des Brunnens und der Gesang der Amsel die Feierabendstille unterbrechen.
Zwischenmenschliche Konflikte sind ebenso Thema wie Tradition, Bauernstolz und romantische heimliche Abenteuer. Ob es die schöne Magd ist oder der erfolgreiche Großbauer - die Liebe dieser Menschen wird von unseren beliebtesten und erfolgreichsten Autoren mit Gefühl und viel dramatischem Empfinden in Szene gesetzt.

Alle Geschichten werden mit solcher Intensität erzählt, dass sie niemanden unberührt lassen. Reisen Sie mit unseren Helden und Heldinnen in eine herrliche Bergwelt, die sich ihren Zauber bewahrt hat.

Dieser Sammelband enthält die folgenden Romane:

Alpengold 233: Niemals will ich mich verlieben
Bergkristall 314:
Der Bergdoktor 1823: Weil du mich gerettet hast
Der Bergdoktor 1824: Der Weiberfeind und das Geheimnis der Liebe
Das Berghotel 170: Das Glücksgeheimnis der Goldmarie
Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 320 Taschenbuchseiten.
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Weitere Infos & Material


Dös ist a Kreuz mit dem Kreuz!

Ein Stöhnen rutschte Pfarrer Angus Stadler über die Lippen, als er sich nach der Morgenzeitung bückte. Warum hatte ihm das Blatt vom Kaffeetisch rutschen müssen?

Sein Rücken protestierte mit einem heftigen Stechen gegen die Bewegung. Er stemmte eine Hand auf die schmerzende Stelle und überlegte sich: Was könnte ich noch alles erledigen, wo ich schon mal hier unten bin? Unter der Eckbank haben sich allerhand Staubmäuse angesammelt. Ich sollte der Franzi Bescheid sagen, damit sie mal wieder zum Putzen rüberkommt.

Angus Stadler richtete sich schnaufend auf und legte die Zeitung zurück auf den Frühstückstisch. Seine Wangen waren warm geworden, und sein Ischias zwackte, als würde ein Brieföffner in seinem unteren Rücken stecken.

Er sehnte sich danach, sich auszustrecken und die Beine auf einem Stapel Kissen zu lagern. Das war die einzige Position, in der sich sein Rücken nicht anfühlte, als würde jemand den besagten Brieföffner herumdrehen. Doch von der nahen Dorfkirche mahnte die Kirchglocke die achte Stunde an. Es war Zeit für seine Stunde im Beichtstuhl!

Angus leerte den Kaffeebecher – koffeinfrei, weil der Arzt ihn erst letzte Woche wegen seines hohen Blutdrucks ermahnt hatte – und stapfte aus dem Pfarrhaus hinüber zur Kirche.

Das Gotteshaus stand im Zentrum der Gemeinde Hainzenberg im Zillertal. Die weißen Mauern schienen mit den beiden roten Zwiebeltürmen in der Frühlingssonne um die Wette zu leuchten. Links und rechts des Eingangs blühten Narzissen. Sie leuchteten golden, als hätten sich pure Sonnenstrahlen zu den Blüten geformt.

Angus Stadler betrat die Kirche und strebte dem Beichtstuhl zu. Das schrankartige, mit Schnitzwerk verzierte Möbelstück war in zwei Innenräume geteilt: einen für ihn selbst und einen für den Beichtenden. Der Pfarrer legte sich sorgsam seine Stola um, nahm auf dem Sitz Platz, welcher der Tür zugewandt war, und schob die Abdeckung der vergitterten Öffnung zurück. Auf der anderen Seite waren Atemzüge zu hören. Anscheinend war bereits jemand hier.

»Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen«, flüsterte eine Stimme auf der anderen Seite, von der unmöglich zu sagen war, zu wem sie gehörte. Es konnte jemand aus dem Dorf sein, aber auch ein Besucher von außerhalb. Das war nicht auszumachen.

»Gott, der unser Herz erleuchtet, schenke dir Erkenntnis deiner Sünden und seine Barmherzigkeit«, sagte Angus sanft.

»Amen. Bitte vergeben Sie mir, denn ich habe gesündigt«, wisperte die Stimme.

»Erleichtere dein Herz, mein Kind. Was möchtest du beichten?«

»Ich habe ein Leben auf dem Gewissen, Herr Pfarrer!«

Das Geständnis kam unerwartet und ließ ihn zusammenzucken. Im Lauf der Jahre hatte er so manches gesehen und gehört. Im Beichtstuhl wurde von Neid und Missgunst berichtet, von Zank und Ehebruch und manchmal auch von Diebstahl. Aber ein Mord? Nein, das war ihm noch nicht untergekommen. Angus schluckte. Er wusste nicht, was er erwidern sollte, aber das schien sein Gegenüber auch nicht zu erwarten, denn der Besucher fuhr im Flüsterton fort.

»Genau genommen habe ich sogar zwei Leben genommen. Das zweite ist nur noch net erloschen.«

Angus faltete seine Hände.

»Gott, der Herr, ist Vergebung und Liebe, wenn wir ihm unser Herz öffnen und unsere Taten aufrichtig bereuen. Erzähl mir, was passiert ist.«

Auf der anderen Seite des Gitters herrschte unvermittelt Schweigen. Nur die tiefen Atemzüge waren noch zu hören. Was war passiert? Hatte den Besucher die Furcht vor möglichen Konsequenzen seines Geständnisses überkommen? Wog er ab, was er offenbaren durfte und was nicht?

»Dein Geheimnis ist bei mir sicher«, versicherte Angus ernst.

Er hatte kaum ausgesprochen, als er ein Rascheln hörte. Schritte hallten von den hohen Kirchenwänden wider. Offenbar war der Beichtende drauf und dran, sich zu entfernen. Aber was hatte es mit dem zweiten Leben auf sich, das er noch nicht genommen hatte? Wollte er etwa noch einen zweiten Mord begehen?

Dem Pfarrer rauschte das Blut in den Ohren. Wenn es in seiner Macht lag, musste er ein weiteres Unglück unbedingt verhindern!

Hastig stemmte er sich von der schmalen Bank hoch. Oh! Grundgütiger! Das Holz war so unbequem, dass sein Rücken mit einem scharfen Schmerz gegen die Unbequemlichkeit protestierte. Er kam kaum hoch!

Als er sich endlich auf die Füße gerappelt hatte, stürmte er, so schnell er konnte, aus dem Beichtstuhl, aber es war zu spät. Er sah nur noch, wie das schwere Kirchenportal zufiel. Wer auch immer hier gewesen war, war nun fort.

Doch Angus wollte nichts unversucht lassen. So schnell seine Soutane es zuließ, eilte er zur Tür, riss sie auf und spähte hinaus. Still lag die Dorfstraße im Licht der Morgensonne. Niemand war auf der Straße oder dem Bürgersteig unterwegs. Nur auf der gegenüberliegenden Seite war der Dachdecker zugange und nagelte gerade eine Schindel auf dem Dach fest.

»Grüß dich!«, rief Angus Stadler zu ihm hinauf.

»Grüß Gott, Herr Pfarrer!«, kam es zurück.

»Hast du gesehen, wer kurz vor mir aus der Kirche gekommen ist?«

»Na. Ich war mit der Arbeit beschäftigt. Tut mir leid.«

»Schon gut.« Ein Seufzen entfuhr ihm. Er hatte keine Möglichkeit mehr, herauszufinden, wer ihm gebeichtet hatte und um wen es dabei gegangen war. Grüblerisch rieb er sich das bärtige Kinn. Er hatte in den vergangenen Tagen von keinem Unglücksfall im Dorf gehört. War die Tat also im Verborgenen geschehen? Oder frisch und noch nicht entdeckt?

Ich werde die Augen und Ohren offenhalten, nahm er sich vor. Vielleicht gelang es ihm, das zweite Leben zu beschützen, von dem der Besucher gesprochen hatte.

Er verschränkte seine Hände ineinander, während er nachdachte. Wer mochte noch in Gefahr sein? Und warum?

Ratlos warf er einen Blick zum blauen Morgenhimmel.

Ach, Herr, was soll ich denn jetzt machen? Wie kann ich helfen, weiteres Leid zu verhindern?

***

Drei Wochen zuvor …

Pia Walser fuhr die Serpentinenstraße hinauf. Ihr Kleinwagen protestierte mit einem hörbaren Röhren gegen den steilen Anstieg. Die engen Kurven trieben ihr den Schweiß auf die Stirn, denn sie stellte sich unwillkürlich vor, was geschehen würde, wenn sie von der Fahrbahn abkam und den Abhang hinunterstürzte. Steil ging es da hinunter! Sie konnte gar nicht hinsehen!

Links und rechts der Fahrbahn blühten üppig die Frühlingswiesen. Hunderte Krokusse reckten ihre Blüten in den Himmel, aber sie würden einen Absturz ebenso wenig bremsen wie die spärlich wachsenden Fichten zu ihrer Rechten. Pia grub die Zähne in die Unterlippe und konzentrierte sich. Besser, sie hielt sich in der Fahrbahnmitte …

So weit war sie gerade mit ihren Gedanken gekommen, als vor ihr ein Bus auftauchte und ihr entgegenkam. Geistesgegenwärtig bremste sie und lenkte ihr Auto so weit nach rechts, wie es ging, ohne von der Straße abzukommen. Der Bus rauschte nur wenige Millimeter an ihrem Seitenspiegel vorbei! Ein tiefer Atemzug entfuhr ihr. Das war knapp!

Pias Ziel war Hainzenberg, eine Gemeinde südöstlich von Zell am Ziller und rund zwölf Kilometer von Mayrhofen entfernt. Der Frühling ließ die Wiesen und Hänge erblühen, und die Sonne erwärmte die Luft auf angenehme achtzehn Grad. Auf den Gipfeln leuchtete noch Schnee in der Sonne. Er würde sich gewiss bis in den Sommer halten, denn die Berge ragten hier zweitausend Meter auf – und noch mehr!

Das Herz der jungen Wildbiologin wurde weit. Für die nächsten Wochen würde das Tal ihr Zuhause sein. Sie wusste noch nicht genau, wie lange ihr Auftrag sie festhalten würde, aber sie war sich sicher, dass sie sich in den Bergen wie zu Hause fühlen würde.

Das Navigationsgerät lotste Pia zum alten Forsthaus. Es stand am Rand des Dorfes: ein zweigeschossiges Alpenhaus, über dessen Eingang ein mächtiges Geweih befestigt war. Über der Haustür stand mit Kreide geschrieben: C+M+B. Dahinter war die Jahreszahl notiert. Ein prächtiger Garten umgab das Haus. Es blühte und grünte, dass das Auge die Pracht kaum erfassen konnte. Schmetterlinge und wilde Bienen bevölkerten die Blüten.

Pia stellte ihr Auto vor dem Haus ab und war noch nicht ganz ausgestiegen, als die Haustür aufging und eine kleine, rundliche Frau herauskam. Ihre grauen Haare waren zu einem praktischen Knoten aufgesteckt, und in ihrem faltigen Gesicht leuchteten die türkisfarbenen Augen so lebhaft, als würden sie mit der Sonne um die Wette funkeln.

»Grüß Gott!«, rief sie munter und umarmte Pia ohne lange Umstände. »Ich bin die Prankl-Ida. Herzlich willkommen bei uns. Dein Zimmer ist schon bereit. Wo hast du dein Gepäck? Ich helfe dir beim Tragen.«

»Vielen Dank, aber das müssen Sie net.«

»Das mache ich gern. Und sag ruhig Ida und Du zu mir. Hier in den Bergen sind wir net so förmlich.« Ihre Vermieterin wartete, bis Pia den Kofferraum geöffnet hatte, dann nahm sie eine der beiden Reisetaschen und ging voraus ins Haus.

Pia lud sich die zweite Tasche sowie den Koffer mit ihrer...



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