E-Book, Deutsch, 305 Seiten
Reihe: WiST-Taschenbücher
Theisen Wissenschaftliches Arbeiten
19. Auflage 2024
ISBN: 978-3-8006-7474-9
Verlag: Franz Vahlen
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Erfolgreich bei Bachelor- und Masterarbeit
E-Book, Deutsch, 305 Seiten
Reihe: WiST-Taschenbücher
ISBN: 978-3-8006-7474-9
Verlag: Franz Vahlen
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
„Hervorragend, ganz große Klasse. Da steht ganz klar drin, wie man schreibt.“
Prof. Dr. Debora Weber-Wulff, Hochschule für Technik und Wirtschaft, Berlin
„Ein wichtiger Meilenstein zum Erfolg einer wissenschaftlichen Arbeit.“
Prof. Dr. Bernd Müller-Hedrich – 5.März 2021 „Ein sehr empfehlenswerter Ratgeber, der in keinem studentischen Bücherregal fehlen darf.“
STUDIUM Nr. 108, 2021
- Checklisten zu jedem Arbeitsschritt
- Musterkapitel und Formatvorlagen
- Richtig zitieren – mit zahlreichen Beispielen
- Textgestaltung und Layout
- Gut vorbereitet in Besprechungen und Prüfungen
- NEU: Alles zu ChatGPT – Nutzen und Gefahren
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
493 Themenabgrenzung und Materialrecherche
Für Seminar-, Bachelor- und Masterarbeiten stellen Betreuer häufig zwei oder mehrere Themen zur Auswahl. In diesem Fall sind die in Kapitel 2.4 genannten Vorarbeiten für jedes Thema gesondert durchzuführen. Auch bei spontaner Begeisterung oder Präferenz für eines der vorgeschlagenen Themen, sollten alle Alternativen berücksichtigt und so gründlich wie möglich recherchiert werden. Themen prüfen Bei mehreren Themen können die im Folgenden dargestellten Quellen und Materialien jeweils parallel zur Klärung und Abgrenzung der Problembereiche genutzt werden. Sind für die Entscheidung über das Thema mehrere Tage Bedenkzeit zugelassen, sollte besser ein Thema nach dem anderen abgehandelt und analysiert werden. Soweit Zugangsprobleme oder zeitliche Beschränkungen zu einer parallelen Recherche zwingen, kann blockweise vorgegangen werden, da eine gleichzeitige Recherche nach mehr als einem Themenbereich erfahrungsgemäß wenig erfolgreich verläuft (dazu Niedermair, 2010). Können für Bachelor- bzw. Masterarbeiten vom Studierenden Themen vorgeschlagen werden, ist den folgenden Arbeitsschritten große Aufmerksamkeit zu schenken: Erstens wird nur ein literarisch ergiebiges Thema bei dem Betreuer Zustimmung finden. Zweitens bildet das Ergebnis dieser Materialrecherche aber gleichzeitig die Basis der eigenen Arbeit und schafft so einen zeitlichen Vorsprung. Forschungsfrage suchen Ausgangspunkt für eine erfolgreiche Themenauswahl muss die inhaltliche Analyse der potenziellen Themen sein; sowohl die Aufgabenstellung als auch das geforderte Anspruchsniveau lassen sich so ermitteln. Besondere Beachtung gebührt der Themenformulierung: sie bestimmt häufig die Untersuchungsrichtung und gibt Hinweise auf erwartete Schwerpunkte (vgl. Disterer, 2019, S. 42–52). Das Thema einer Arbeit ist die gestellte Forschungsfrage. Das Ergebnis der Bearbeitung soll die – oder zumindest eine – Antwort auf diese Frage liefern (vgl. Karmasin/Ribing, 2019, S. 25–27). 50HINWEISE ZUR FORSCHUNGSFRAGE IN DER THEMENFORMULIERUNG Fragestellung Formulierung Beschreibung Darstellung der ...; Überblick zu ... Erklärung Analyse von ...; Untersuchung zu ... Prognose Chancen und Risiken von ... Entwicklung von ... Gestaltung Vorschläge zu ... Lösungsansätze für ... Kritik/Bewertung Kritische Stellungnahme zu ... Vor- und Nachteile des ... Systematik Bei den Wegen zu einer ersten Literaturrecherche kann zwischen einem systematischen und einem pragmatischen Vorgehen unterschieden werden. Dabei ist die Wahl des Verfahrens von der Themenstellung, den Vorkenntnissen des Bearbeiters und der verfügbaren Zeit abhängig; häufig empfiehlt sich auch eine „gemischte Strategie“. Gedruckte wie digitale Fundstellen einer systematischen Vorgehensweise sind: Nachschlagewerke
Bibliothekskataloge
Bibliografien
Amtliche Veröffentlichungen
Periodika
Der pragmatische Weg führt über Literaturlisten, Handapparate, Lehrbücher, Kommentare und Literaturverzeichnisse in themenspezifischer Literatur sowie die Einschaltung von (kommerziellen) Informations-, Daten- und Dokumentationsdiensten zu der erforderlichen Literaturübersicht; ergänzt – nicht ersetzt! – werden kann dieses Vorgehen durch die Nutzung von Suchmaschinen im Internet, um nach Informationsnachweisen zu fahnden. Die Kombination von Suchmaschinen und den digitalen Informationen und Texten, die durch künstliche Intelligenz generiert werden, stellt besondere Herausforderungen an eine sorgfältige Recherche.1 513.1 Nachschlagewerke
Erste Orientierung Konversationslexika, Sprachwörterbücher
Zur ersten Orientierung über einzelne Begriffe und Themengebiete, insbesondere z.B. den historischen Hintergrund, können Enzyklopädien und Konversationslexika – offline wie online verfügbar – hilfreich sein.
Fremdwörter bzw. fremdsprachige Ausdrücke in der Themenstellung lassen sich analog mit Hilfe von Fremdwörter-Lexika und Fremdsprachwörterbüchern sowie online klären.
Fachlexika
Einen ersten themenbezogenen Überblick geben digitale wie gedruckte Fachlexika sowie Fachkompendien; teilweise werden hier auch grundlegende oder sogar weiterführende Literaturhinweise gegeben.
Fachhandwörterbücher
Stärker fachbezogen sind Fachhandwörterbücher für die verschiedenen Disziplinen. Renommierte Fachvertreter geben hier in Überblicksaufsätzen einen Abriss zum jeweiligen Stichwort unter Angabe einführender Literatur. Über diese Aufsätze kann regelmäßig ein fundierter Einstieg erfolgen. Darüber hinaus findet sich in den dazu angegebenen Literaturhinweisen meist auch themenspezifische Standardliteratur; aktuelle Literatur- bzw. Rechtsprechungshinweise sind wegen der Produktionszeiten von Handwörterbüchern in der Printversion, aber auch in der häufig (nur) abgeleiteten elektronischen Version, die Ausnahme.
Elektronische Enzyklopädie
Als „freie“ allgemeine Enzyklopädie in 333 aktiven Sprachversionen erfährt der ausschließlich online verfügbare Thesaurus Wikipedia weite Beachtung.2 Zur Grundlagen-Recherche zu einzelnen Begriffen oder (fehlendem) Allgemeinwissen ist ein Blick auf diese Seiten heute so selbstverständlich wie Opa’s Griff zum Brockhaus.
52Weiterführende Links und Hinweise „by Wikipedia“ erscheinen hilfreich – sind es jedoch oft nicht. Für jede Art von wissenschaftlichen Arbeiten verbietet sich die Nutzung dieser Informationen in dem eigenen Text: Sie sind qualitativ, materiell wie zeitlich weder geprüft noch verlässlich, jedermann kann die Texte umschreiben, ergänzen und neu gestalten: Die Texte sind also frei und meist individuell konzipiert und geschrieben und kollektiv korrigiert, erweitert und aktualisiert:3 Hände weg von dieser trüben Quelle! EXPERTENURTEILE „Wikipedia liegt in der Zielgerade der quick and dirty Internet-Recherche. ... Wikipedia-Beiträge können selbst schon Plagiate sein“ (Niedermair, 2010, S. 45).
„Wer Wikipedia zitiert, gibt zu verstehen: Ich hatte keine Zeit oder Lust, mich mit der Fachliteratur auseinanderzusetzen“ (Franck, 2022, S. 224).
„Studenten sollten uns nicht zitieren“ (Wikipedia-Gründer J. Wales zit. nach Thielicke, 2014).
3.2 Bibliothekskataloge
Die Fundstellen bzw. Standorte der erreichbaren Titel sind mit Hilfe von elektronischen oder analogen Bibliothekskatalogen zu ermitteln. Durch die fast unbegrenzten Möglichkeiten, im Internet auf die Kataloge aller wichtigen Bibliotheken und Bibliotheksverbände zugreifen zu können, lässt sich ein großer Teil dieser Recherchen online erledigen.4 Den Katalogen aller Bibliotheken vor Ort (Publikumsbibliotheken, Universitätsbibliotheken, amtliche und private Bibliotheken) bzw. Mediatheken kommt aber durchaus auch eine eigene Bedeutung für die Literaturübersicht zu. Kataloge gibt es außerhalb der digitalen Formen auch heute noch in Kartei(Zettel-)form, Bandform 53oder auf Mikrofîche (Verfilmung des Katalogs). Inhaltlich unterscheidet man folgende Katalogsysteme (s. Darst. 03). Darstellung 03: Katalogsysteme 3.2.1 Formalkatalog
Titel Im Formalkatalog (auch alphabetischer Verfasser- und Anonyma-Katalog oder Nominalkatalog genannt) werden alle Titel einer Bibliothek (oder eines Bibliotheksverbundes) nach den Elementen Verfassername und Sachtitel in alphabetischer Reihenfolge erfasst. Verfasser Bücher und Schriften werden nach internationaler Norm bei mehreren Verfassern nach dem ersten Verfassernachnamen eingeordnet. Soweit mehr als drei Verfasser, oder aber nur der oder die Herausgeber, ausgewiesen werden, erfolgt die Zuordnung – wie bei anonymen Werken (Anonyma) ohne Verfasserangabe – unter dem Sachtitel bzw. dem Namen der herausgebenden...