THiLo | Die fliegende Schule der Abenteurer (Bd. 2) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 176 Seiten

THiLo Die fliegende Schule der Abenteurer (Bd. 2)

Der Dschungel im ewigen Eis
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-649-64007-3
Verlag: Coppenrath
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Der Dschungel im ewigen Eis

E-Book, Deutsch, 176 Seiten

ISBN: 978-3-649-64007-3
Verlag: Coppenrath
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Dieses Mal verschlägt es die ACE Scouts an einen geheimen Ort: den bislang unentdeckten siebten Kontinent. Nicht ganz freiwillig landen Oliver, Oni, Connor und Belle in einem geheimnisvollen Dschungel mitten im ewigen Eis – und geraten direkt in die Fänge gefährlicher prähistorischer Wesen. Als die Scouts erkennen, dass eine unbekannte Macht sie dort festhält, wird klar: Hier geht es nicht nur um ihr eigenes Leben, sondern eine gefährliche Bedrohung für den gesamten Erdball …

THiLo Die fliegende Schule der Abenteurer (Bd. 2) jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Der Parcours des Grauens
Oliver Sneyder hockte in seinem Kleiderschrank. Er presste ein Auge gegen die Öffnung eines Rohres und hielt dabei die Luft an. Durch ein ausgeklügeltes System von Spiegeln konnte er alles, was im Zimmer und dem Flur davor passierte, genau beobachten. Dafür hatte er mehrere Dutzend Meter Rohr hinter der Wandverkleidung der Burg verlegt. Richtige Kameras und Monitore wären ihm zwar lieber gewesen, aber die Preise überstiegen den Stand seines Sparschweins bei Weitem. Doch Not macht bekanntlich erfinderisch, besonders Oliver. Auf sein Rohr-Überwachungs-System war er mächtig stolz, vor allem aber sollte es sein Leben retten. Wenn er einen Hebel an der Wand des Schranks betätigte, klappte ein Rohr zu und ein anderes auf. So schaltete Oliver zwischen den einzelnen Punkten hin und her. Das war äußerst wichtig, denn er wollte rechtzeitig wissen, wenn sie kamen, um ihn zu holen. Im Moment sah Oliver: nichts. Mit dem Handrücken wischte er sich eine Armee von Schweißtropfen aus der Stirn. Diese Affenhitze hatte er in seinen Plan nicht eingerechnet. Zweiundzwanzig Filme hatte Oliver zur Vorbereitung dieser Aktion studiert, dazu einen ganzen Stapel Bücher. Alle handelten von berühmten Ausbrüchen aus den sichersten Gefängnissen der Welt. In mühevoller Kleinarbeit hatte Oliver abends Brett für Brett ins Zimmer geschmuggelt und heimlich eine Zwischenwand in seinen Schrank eingebaut. Auf den ersten Blick war sie vollkommen unsichtbar, auf den zweiten und dritten ebenfalls. Nicht mal Connor Blaze, seinem sonst so gewitzten Mitbewohner auf Deep Fog Castle, war sie aufgefallen. Oliver nahm das linke Auge vom Rohr, kniff es zu und presste nun das rechte dagegen. Weiterhin: nichts. Der Flur war auf beiden Seiten leer. Oliver traute sich, tief durchzuatmen. Im Gegensatz zu den Häftlingen und unschuldig Eingekerkerten in den Filmen wollte Oliver nicht fliehen. Nach anfänglichem Widerstand gefiel es ihm mittlerweile sehr gut auf der ACE-Akademie. Der Unterricht in der fliegenden Schule der Abenteurer war ungewöhnlich, und die neuen Fächer forderten ihn viel mehr als die normale Schule, in der er vorher gewesen war. Dort hatte Oliver sich immer gelangweilt und wusste oft sogar mehr als seine Lehrer – was ihn weder bei ihnen noch bei seinen Mitschülern besonders beliebt gemacht hatte. Hier waren selbst die meisten Lehrerinnen und Lehrer in Ordnung, besonders Harold Godric McFinnegan. Der alte Schotte begleitete Oliver und die übrigen drei Hüter des Adventurer Club of Europe bei ihren Einsätzen in alle Welt. Dafür nahmen sie nicht den Zug oder ein normales Flugzeug, sondern flogen im Sky Explorer, einem überschallschnellen Zeppelin, den Oliver manchmal sogar selbst steuern durfte! Nein, Oliver Sneyder würde ganz bestimmt niemals von der nebelumhüllten Burg abhauen wollen. Sein Ziel war es einfach nur, den heutigen Tag zu überleben. Und das konnte nur gelingen, wenn er nicht gefunden wurde. Denn heute stand die schlimmste Folter auf dem Stundenplan: der Wettlauf durch den Parcours des Grauens. Oliver lehnte sich zurück und japste. Verdammt, war das heiß! Wahrscheinlich schwitzte er gerade mehr, als wenn er den Parcours mitmachen würde. Aus den Schweißtropfen auf seinem Rücken waren mittlerweile ganze Bäche geworden. Wie bei einem Hochwasser rauschten sie seinem Hosenbund entgegen – so fühlte es sich jedenfalls an. Sogar seine Brille war schon beschlagen. Oliver brauchte frischen Sauerstoff. Als er sich noch einmal durch einen Rund-um-Blick vergewissert hatte, dass die Luft rein war, schob Oliver den doppelten Boden zur Seite und öffnete die Schranktür. Doch zu seiner großen Verwunderung wurde es nicht kühler. Auch im Zimmer war es heiß und stickig wie in einer Sauna. „Kein Wunder!“, stöhnte Oliver und kletterte aus seinem Versteck. „Die Heizung glüht ja richtig!“ Als Oliver das Thermostat auf null stellte, legte sich ihm eine Hand auf die Schulter. „Komm“, sagte eine Stimme. „Du wirst es schon überleben.“ Oliver fuhr herum. Hinter ihm stand Connor Blaze. Wo kam der denn so plötzlich her? An den Füßen trug er die Wunderstiefel von Elf-Finger-Louie, die ihm Bartholomeus van Robbemond, der Gründer des ACE, persönlich vermacht hatte. Mit ihnen konnte Connor absolut lautlos schleichen. Oliver ließ den Kopf hängen. „Ich dachte, die funktionieren nur, wenn wir vier zusammen sind?“, nuschelte er geknickt. „Und seit wann machen sie unsichtbar?“ Connor lächelte sein unergründliches Lächeln. „Ich musste gar nicht schleichen“, verriet er. „Ich habe einfach nur eine dünne Spiegelfolie benutzt und dann die Heizung voll aufgedreht. Ein alter Trick aus meiner Zeit als Meisterdieb. Ich war mir schließlich sicher, dass du irgendwo hier drin steckst.“ Oliver nickte stumm. Die Familie von Connor Blaze hatte im Gegensatz zu seiner keine jahrhundertelange Geschichte beim ACE. Connor war ein Waisenjunge und hatte noch bis vor Kurzem die Welt als Das Phantom in Atem gehalten. Mit einer Panthermaske verhüllt, hatte er für Auftraggeber gegen große Summen unersetzliche Gegenstände aus Museen, Galerien oder anderen gut abgeriegelten Gebäuden geraubt. Erst als er versucht hatte, den Feuertiger, van Robbemonds legendären Dolch, vom ACE zu stehlen, war er enttarnt worden. Catherine Noir, die Präsidentin des Clubs, hatte Connor dann vor die Wahl gestellt: Jugendgefängnis oder Akademie. Connor hatte sich damals zunächst ohne Begeisterung für die Ausbildung zum Abenteurer entschieden, war dann aber mit vollem Herzen dabeigeblieben. Zu dieser Entscheidung hatte sicher auch das Muttermal auf Connors Arm beigetragen. Bartholomeus van Robbemond hatte das gleiche Mal an derselben Stelle, wie das Ölgemälde im Foyer der Burg eindeutig zeigte. Außerdem war das einzige Erinnerungsstück von Connor an seine tote Mutter eine halbierte Münze, die einst dem ACE-Gründer gehört hatte. Wie sie zu Mrs. Blaze gekommen war, war ein Rätsel, das auch Connor bisher nicht hatte lösen können. Doch er machte kein Geheimnis daraus, dass ihm die Gedanken daran keine Ruhe ließen. Oliver seufzte. Nein, auf Connor konnte man sich immer zu hundert Prozent verlassen. Nur heute, wo es so furchtbar wichtig war, offenbar nicht. „Seit wann fällst du Freunden in den Rücken?“, piepste Oliver mit hoher Stimme, als sie die leeren Flure der Burg entlanggingen. „Du bist ein Verräter. Nein, schlimmer. Freunde ans Messer zu liefern, die einem vertrauen, ist Hochverrat!“ Connor stieß scharf die Luft aus. „Tsss!“, machte er. „Verraten? Ich rette dir gerade den Hintern! Wenn du am heutigen Wettbewerb nicht teilnimmst, darfst du sicher als Strafe nicht mit zur nächsten Exkursion. Du kennst doch Maximov und seine Regeln.“ Oliver nickte. Da war allerdings etwas dran. „Aber Bestrafungen in der Zukunft sind nie so schlimm wie Qualen in der Gegenwart …“, murmelte er. Obwohl Oliver versuchte, so langsam wie möglich zu gehen, kamen die beiden irgendwann im Park der Burg an. Sogar pünktlich. Zwischen den fünfhundertjährigen Eiben lag der Parcours des Grauens, der Oliver seit einer Woche schlaflose Nächte bereitete. Man musste vier Meter hohe glatte Holzwände überwinden, eine Reihe von Ringen in drei Metern Höhe entlanghangeln, tonnenschwere Steine einen Hügel hinaufrollen und jede Menge andere Übungen machen, die in Olivers Augen absolut keinen Sinn ergaben. Direktor Severin Maximov höchstpersönlich leitete diesen Wettbewerb. Tadelnd blickte er auf seine goldene Taschenuhr, als die Jungen erschienen. „So gerade noch rechtzeitig!“, nuschelte er in sich hinein und ließ die Uhr in seiner Westentasche verschwinden. „Ihr solltet euch euren Wagemut besser für den Parcours aufheben …“ Der komplette restliche Jahrgang war bereits anwesend, Oni und Belle, Olivers Freundinnen, aber auch die arrogante Viererclique. Zack Zackowski, Mary-Jay, Pocahontas Mills und Akono Bantu trugen die neusten Sportoutfits und grinsten jetzt schon über die krampfhaften Versuche, die Oliver gleich unternehmen würde, um die Aufgaben zu erledigen. Belle und Oni nickten Oliver aufmunternd zu, Maximov räusperte sich. „Eure geistigen Fähigkeiten werden bei den Exkursionen mit den Sky Explorern aufs Beste geschult“, begann der Direktor einen seiner gefürchteten, nicht enden wollenden Monologe. „Doch ein guter Abenteurer muss auch seine Muskeln und Geschicklichkeit trainieren. Wenn ihr bei der Suche nach einem magischen Artefakt auf einen wütenden Grizzly stoßt, werdet ihr mir noch dankbar sein. Dafür habe ich bereits vor einigen Jahrzehnten diesen Parcours erdacht, der fünf verschiedene Bereiche schult: Koordinationsvermögen, Kraft...


THiLo ist zwischen 18 und 65 Jahre alt - sieht aber jünger aus. Seit 15 Jahren schreibt er mit Herz und Seele Kinder- und Jugendbücher. THiLOs Bücher haben eine Gesamtauflage von vier Millionen Exemplaren und wurden in über 20 Sprachen übersetzt. Darunter Chinesisch, Französisch, Spanisch und Türkisch.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.