Thoma | Mops und Totschlag | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

Reihe: Piper Humorvoll

Thoma Mops und Totschlag

Ellermann ermittelt
17001. Auflage 2017
ISBN: 978-3-492-98361-7
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ellermann ermittelt

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

Reihe: Piper Humorvoll

ISBN: 978-3-492-98361-7
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ellermann ist zurück: noch spannender und noch lustiger: Für alle Leser von Dora Heldt, Ellen Berg, Auerbach & KellerNach seinem letzten Abenteuer will Ellermann nur noch seine Ruhe: Ohrensessel, ein Glas Bordeaux und ein bisschen Chopin. Aber dann steht Josephine in der Tür und hat eine »klitzekleine« Bitte. Und was das heißt, weiß ja wohl jeder. Aber wenn Ellermann Josephines Sommersprossen sieht und ihre bezaubernden Grübchen, dann kann er nicht Nein sagen. Auch wenn er weiß, dass »Dinge zuweilen klein anfangen, sogar klitzeklein, aber ganz anders enden können. Groß und unberechenbar«. Genauso kommt es dann auch: ein Mops ist weg, eine ehemalige Klavierschülerin Ellermanns ist tot und ihre Diamanten liegen auch nicht mehr im Safe. Und irgendwie wird Ellermann das Gefühl nicht los, dass alles mal wieder bei ihm zusammenläuft. »Mops und Todschlag« ist der zweite Fall von Klavierlehrer Ellermann. Der erste Band, »Ein toter Mann ist doch kein D-Zug« ist ebenfalls bei Piper Digital erhältlich.
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Ellermanns Geschichte Eins Von dem Honorar, das Ellermann beim letzten Mal von dem Banker Markowski bekommen hatte, war bald nicht mehr viel übrig. Nachdem er seine Haushälterin Martha und mich zu einem köstlichen Essen in das Restaurant »Götterspeise« eingeladen hatte, beglich er einige der dringendsten Schulden. Von dem Rest gönnte er sich eine besondere Anschaffung für sein Musikzimmer: einen großen Ohrensessel. Dunkelbraunes Leder, ergonomisch geformtes Rückenteil, verstellbare Fußstützen. Mit wunderbarer Musik von Chopin und Bruckner wollte er seine neue Errungenschaft einweihen. Zittrige Vorfreude, die ihn elektrisierte. Er hatte ein erwartungsvolles Summen auf den Lippen. Ein Glas Bordeaux stand auf dem nierenförmigen Couchtisch, die Flasche daneben, in Reichweite. Absolute Stille im Raum. Ellermann vermisste an dem Abend nicht mal das Knistern der guten alten Schallplatte. Die Musik begann mit dem Paukenschlag einer dichten Akkordsequenz. Er schloss die Augen, führte das Glas genüsslich an seine Lippen. Der Wein schmeckte herrlich, noch ein kräftiger Schluck. Wunderbar. Aber dann: Ein falscher Ton zerstörte die Klangwelt. Es war ein Klingeln. Ellermann stockte, ein zweites Klingeln. Natürlich erkannte er es. Es klingelte an seiner Haustür. Doch er wollte es nicht hören. Er blieb einfach in dem Ohrensessel sitzen, stellte die Lautstärke mit der Fernbedienung noch einen Tick höher, und die einsetzenden Streicher erfüllten mit vollem Klang den Raum. Nichts könnte ihn stören, dachte er sich. Kurz darauf wurde die Tür geöffnet. Martha kam herein, hinter ihr eine junge Frau: Josephine. Ellermann hatte Josephine erst vor kurzem kennengelernt. Sie war ihm zuerst aufgefallen, als sie das Grab seines verstorbenen Großvaters besucht hatte. Später hatten sie sich zufällig wieder getroffen und bei mehreren Treffen näher kennengelernt. Die beiden mögen sich. Vielleicht auch mehr. Ellermann, leicht verliebt, sucht ihre Nähe. Er weiß andererseits sehr gut, dass sie zu verschieden sind. Es würde nicht gut gehen mit ihnen. So hat er nach dem letzten Treffen schweren Herzens beschlossen, Josephine lieber aus dem Weg zu gehen, sie nicht mehr anzurufen. Zumal, als er herausfand, dass sie früher für kurze Zeit die Geliebte seines Großvaters gewesen war. Er wusste schon immer, dass sein Großvater ein wahrer Lebemann gewesen war. Aber eine Geliebte mit mehreren Jahrzehnten Altersunterschied? Josephine mag gerade Mitte dreißig sein, noch etwas jünger als er. Vielleicht ist es gar nicht mal der Altersunterschied, der Ellermann so sehr stört, sondern vielmehr die Vorstellung, dass dieses wunderbare Geschöpf und sein Großvater…? Die Haushälterin Martha hat zu der Liaison zwischen ihrem Chef und Josephine, die ja eigentlich gar keine ist, ihre ganz eigene Meinung. Josephine ist nämlich nicht nur charmant, sondern scheint auch vermögend. Geld spielt bei ihr keine Rolle. Da solle Ellermann sich mal nicht so zieren, bei seinem hohen Schuldenstand. Aber auch wenn Ellermann seiner Haushälterin gegenüber in vielem nachgibt, so bleibt er in dem Punkt stur. Er hat sich zwar in Josephine verliebt, wenigstens ein bisschen, er begehrt sie, aber er hat andererseits Angst davor, was kommt, wenn aus ihnen wirklich ein Paar werden sollte. Ängste hat der Arme nun wahrlich schon genug in seinem Leben. Wenn das jemand weiß, dann ich, sein ehemaliger Therapeut. Und wie ich leider immer wieder zugeben muss, ist es mir nie gelungen, ihn auch nur von einer seiner Phobien zu erlösen. Sie sitzen so fest in ihm wie verrostete Schrauben in einem alten Schiffsrumpf. Ellermann sah Martha und Josephine zunächst nicht, denn er kniff die Augen zusammen und stellte sich schlafend. Er wollte niemanden sehen. Ein kindisches Unterfangen. Martha überlegte nicht lange, griff sich die Fernbedienung der Anlage und drehte die Musik kurzerhand ganz aus. Ellermann öffnete die Augen. Er tat überrascht. Er sah Martha an, dann Josephine. Sie sah, sehr zu seinem Leidwesen, bezaubernd aus. Weiße Bluse, halb geöffnet. Enge Jeans. Er versuchte, nicht hinzusehen. Der Versuch misslang, und heraus kam ein Lächeln als Begrüßung. »Oh, wir haben Besuch.« »Nicht wir haben Besuch, sondern Sie«, entgegnete Martha trocken. »Hallo. Tut mir leid, wenn ich störe«, sagte Josephine mit einem Lächeln, das nur im ersten Moment schüchtern wirkte. Ellermann stand auf und steckte sich das Hemd in die Hose, das etwas herausgerutscht war. Martha nahm die Rotweinflasche vom Tisch und warf einen Blick auf das Etikett, stirnrunzelnd, aber ohne einen weiteren Kommentar abgebend, um sich dann wieder Ellermann zuzuwenden. »Josephine hat eine klitzekleine Bitte an Sie.« Dieses »klitzeklein« in Verbindung mit »Bitte« verursachte bei Ellermann ein nervöses Zucken, weiß er doch, dass Dinge zuweilen klein anfangen, sogar klitzeklein, aber ganz anders enden können. Groß und unberechenbar. Er begrüßte Josephine, wie inzwischen bei ihnen üblich, mit Küsschen links und rechts auf die Wange. Sie blies ihm dabei zart über das Gesicht. Wie zufällig. Ellermann war von einer Sekunde auf die andere in ihren Bann gezogen. Leicht schwummrig fühlte er sich, fasste sie an beiden Händen. Er liebt es, sie anzusehen. Ihre kurzen blonden Haare, die zarten Sommersprossen, die hellen Augen. Josphine ist definitiv für Ellermann vom Äußerlichen her eine Traumfrau. Andererseits ist sie von ihrem Typ her nicht die, die er sucht. Sie ist leicht überdreht, redet manchmal einen Takt zu viel, gibt sich dabei aber gleichzeitig naiv. Ich kenne sie nicht sehr gut, aber so viel ist mir klar. Man weiß nie, wie viel von dieser Naivität bei ihr gespielt ist und wie viel Berechnung. Auch Ellermann weiß das nicht. Bei Josephine fühlt er sich bisweilen wie eine Nussschale auf einem wilden Ozean mit hohen Wellen. Die beiden standen für einen Moment stumm voreinander, bis sie sich räusperte und kurz durchatmete. Bezaubernde Grübchen links und rechts. »Bitte hilf mir.« Ellermann bot ihr einen Platz an. Sie setzte sich auf einen der beiden Sessel, die er seinerzeit auf einem Flohmarkt erstanden und neu hatte beziehen lassen. Sie schlug ihre langen Beine übereinander. Er konnte, auch wenn er wollte, den Blick nicht von diesen Beinen lassen. Er hatte zwar seine Hilfe noch gar nicht angeboten, aber das spielte bei der geballten Kraft von Frauen wie Martha und Josephine keine Rolle. Seine Haushälterin verabschiedete sich und ging in die Küche, um etwas Minztee aufzusetzen. Dass sie freiwillig den Raum verließ, machte Ellermann klar, dass sie offenbar schon wusste, worum es ging. Dass sie auch die Flasche Bordeaux mitnahm, sollte ihm klarmachen, dass der musikalische und entspannende Teil des Abends endgültig für ihn beendet war. Ellermann wandte sich an Josephine, fuhr sich leicht hektisch durch das Haar. »Was ist denn passiert? Wie kann ich dir helfen?« »Lotto ist weg.« »Und bitte wer ist Lotto?« »Es ist so furchtbar.« »Aha…aber wer ist denn Lotto?« Sie blickte ihn etwas überrascht an, schüttelte dann über sich selbst verwundert den Kopf. »Natürlich, das kannst du nicht wissen, woher solltest du das auch wissen?« Er blickte sie weiter fragend an, erst dann fuhr sie fort. »Lotto ist ein kleiner Hund. Ein kleiner Hund, verstehst du?« »Du hast einen kleinen Hund? Das wusste ich gar nicht.« »Das macht die Sache irgendwie noch schlimmer. Lotto gehört gar nicht mir. Er gehört einem Freund von mir. Es ist so schrecklich, dass er mir weggelaufen ist.« Josephine spitzte den Mund, blies etwas Luft durch die Lippen nach oben in die Leere des Raumes. Ellermann folgte mit seinem Blick dem unsichtbaren Luftstrom, blieb dann an ihren Lippen hängen. Er schluckte. »Und jetzt?« »Wir müssen ihn suchen. Und finden. Hilfst du mir dabei? Bitte, du musst mir helfen.« Ellermann interessierte erst mal etwas anderes. »Wem bitte gehört denn…Lotto?« »Wie gesagt – einem Freund von mir. Ich weiß auch nicht, wie mir das passieren konnte.« Josephines Augen glänzten bettelnd, sie sah Ellermann an, als wäre sie selber ein Hund, der gerade durch einen Reifen gesprungen war und nun sehnsüchtig auf seine Belohnung wartete. Aber Ellermann horchte auf, als Josephine erwähnte, dass der Hund einem Freund gehörte. Was für einem Freund?, dachte er sich. »Was für einem Freund?,« fragte er. »Robert von Gruhnau, dem Kunstmaler.« »Du kennst Robert von Gruhnau?« »Ja, schon seit einiger Zeit. Wir haben uns zufällig auf mehreren Ausstellungen und Vernissagen getroffen. Und dann…na ja…wir kennen uns eben.« »Wie ›kennen‹?« Ellermann zuckte zusammen und sein ganzer Körper vibrierte leicht. Er, der sich gerade noch geschworen hatte, Abstand von Josephine zu halten, der nichts mehr von ihr wissen wollte, war plötzlich voll von Eifersucht. Er hatte diesen Herrn von Gruhnau noch nie persönlich getroffen, aber natürlich war ihm der Maler ein Begriff. Meist edel und teuer in maßgeschneiderte Anzüge gekleidet, ist er einerseits ein geschätzter Künstler der Stadt, andererseits auch ein Vermarktungskünstler, der selten eine Gelegenheit auslässt, sich seinen Mitmenschen und den Medien zu präsentieren. Der Mann liebt den großen Auftritt, perfekt gestylt, immer den einen Klunker mehr an der...


Thoma, Victor
Victor Thoma ist das Pseudonym eines bekannten deutschen Drehbuch- und Romanautors. Thoma, geboren 1964, lebt in München und Berlin.



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