E-Book, Deutsch, Band 0039, 384 Seiten
Reihe: Tiffany Exklusiv
Thompson / Foster / Bond Tiffany Exklusiv Band 39
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-5024-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0039, 384 Seiten
Reihe: Tiffany Exklusiv
ISBN: 978-3-7337-5024-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Eine Karriere als Liebesroman - Autorin hat Vicki Lewis Thompson viele wunderbare Dinge eingebracht: den New York Times Bestsellerstatus, einen Fernsehauftritt, den Nora - Roberts - Lifetime - Achievement Award, Tausende Leser und viele gute Freunde. Ihre Karriere hat ihr ebenso Arbeit eingebracht, die sie liebt. Sie hat mehr als 100 Bücher geschrieben und ist immer noch fasziniert davon, wie viele unterschiedliche Wege es gibt, sich zu verlieben. Und das mit jedem Buch immer wieder neu zu erleben, macht sie zu einer sehr glücklichen Person.
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1. KAPITEL „Jack, hörst du mir überhaupt zu?“ Jack Stillman versuchte, sich auf die Stimme seines Bruders am anderen Ende der Telefonleitung zu konzentrieren. „Klar, Derek.“ „Ich verlasse mich ganz auf dich“, sagte Derek im Ton des überlegenen älteren Bruders, der Jack jedes Mal zur Weißglut brachte. Er lehnte sich in seinem Bürosessel zurück und legte die Füße auf den Schreibtisch. „Mach dir keine Sorgen. Ich bin in der Lage, den Laden am Laufen zu halten, solange du weg bist.“ „Dass du dazu in der Lage bist, weiß ich“, antwortete Derek trocken. „Ich zweifle nur an deinem Enthusiasmus. Es bereitet mir schlaflose Nächte.“ „Deine frischgebackene Ehefrau sollte das Einzige sein, was dir schlaflose Nächte bereitet.“ Derek lachte, und seine Stimme verriet Jack, dass sein Bruder nicht jede Minute seiner Hochzeitsreise damit verbrachte, an die Arbeit zu denken. „Du bist dir doch darüber im Klaren, was auf uns zukommt, Jack?“ „Und ob. Das Mäuschen von der Finanzbehörde taucht heute Nachmittag hier auf, die Telefonrechnung muss bezahlt werden, und morgen früh um zehn Uhr habe ich einen Termin bei Al Tremont. Alles unter Kontrolle, Bruderherz.“ „Da wir auf die Betriebsprüferin einen guten Eindruck machen wollen, solltest du sie nicht Mäuschen nennen.“ Jack seufzte. „Sieht das Büro ordentlich aus?“, erkundigte sich Derek. Jack warf einen Blick auf die Pizzaschachtel, die seit gestern auf dem Schreibtisch lag. Daneben stapelte sich die leere Verpackung, die vorgestern chinesisches Essen enthalten hatte. Gegenüber den beiden Schreibtischen – Jack teilte das Büro mit Derek – sollte eigentlich ein Regal an der Wand stehen, doch es war zusammengebrochen; die Aktenordner und Bücher lagen auf dem Boden. Jack fragte sich, ob der kleine Basketballkorb, den er am Regal angebracht hatte und den er häufig benutzte, mit Schuld an dem Unglück war. Die Post lag seit zwei Wochen ungeöffnet herum. Jack hob vorsichtig den Deckel der Pizzaschachtel an, entdeckte ein übrig gebliebenes Pizzastück und biss hinein. „Alles aufgeräumt“, sagte Jack ins Telefon, während er auf der zähen Pizza kaute. „Gut. Bist du anständig angezogen?“ „Hm.“ Jack blickte an sich hinunter. Das bunt geblümte Hemd hatte er während seines ausgedehnten Aufenthalts in Florida erstanden. Er zog die oberste Schreibtischschublade auf und griff aufs Geratewohl in die Krawattensammlung, die er dort für Notfälle hortete. Er förderte ein schwarz-weiß gestreiftes Exemplar zutage und band es um. „Warst du beim Friseur?“ Er fuhr sich durch sein widerspenstiges und zu langes schwarzes Haar und murmelte etwas Beruhigendes. Derek atmete erleichtert auf. „Gibt es gute Entwürfe für Tremont?“ Ein Blick auf seinen Zeichenblock bewies Jack, dass dort nichts war, was man als Entwurf bezeichnen konnte. Er schnippte ein Stück Peperoni vom Papier. „Ich habe mich selbst übertroffen“, antwortete er. „Prima. Was sind deine Ideen?“ „Hm … ich rufe dich an, sobald die Sachen vom Drucker zurück sind“, lenkte Jack ab. „Gut. Du bist der Künstler“, erwiderte Derek und lachte. „Die Sache mit der Betriebsprüfung macht mich nervös, aber ich bin überzeugt, dass deine Entwürfe Tremont überzeugen werden. Wenn wir den Auftrag kriegen, gehören wir bald zu den ganz Großen im Geschäft.“ Jack fühlte sich schuldig. Das kalte Stück Pizza lag ihm wie ein Stein im Magen. „Ich weiß, Derek. Ich werde mein Bestes tun.“ Er schaute auf die Uhr, die auf Dereks Schreibtisch stand, weil er seine Armbanduhr neulich beim Pokern verspielt hatte. Das Mäuschen vom Finanzamt würde in knapp einer Stunde hereinrauschen. „Hör zu, Bruderherz, ich muss was tun.“ „Ruf mich auf dem Handy an, falls die Betriebsprüferin irgendwelche Fragen hat, die du nicht beantworten kannst.“ „Mach ich. Gib Janine einen Kuss von mir, ja?“ Jack legte auf, ehe Derek etwas erwidern konnte. Dann biss er noch einmal in das kalte Pizzastück und beförderte den Rest samt Schachtel schwungvoll in den überquellenden Abfalleimer. Er wischte seine Hände an seinen ausgefransten Jeansshorts ab und stand seufzend auf. Es war Zeit, mit der Arbeit anzufangen. Er gähnte und tappte barfuß hinüber in die Abstellkammer. Um in die Leinenschuhe zu schlüpfen, blieb später noch genug Zeit. Jack schüttelte den Kopf, als er sah, wie akkurat alle Dinge in der Kammer geordnet waren. Derek hatte den Ordnungssinn der Mutter geerbt, während Jack mehr dem Vater nachgeraten war. Jack dachte voller Liebe an seinen verstorbenen Vater. Noch jetzt wirkte sich sein Einfluss aus. Paul Stillman, immer gut gelaunt und großherzig, hatte einst einen Anhalter mitgenommen – und der war niemand anderes als Alexander Tremont, Inhaber einer bekannten Kaufhauskette. Während der gemeinsamen Fahrt war zwischen beiden Männern eine spontane Sympathie entstanden, und Tremont versprach Paul Stillman, an ihn und seine kleine Werbeagentur zu denken, sobald der Kontrakt mit der jetzigen Agentur auslief. Vergangene Woche war Jack tatsächlich von Al Tremonts Sekretärin angerufen worden. Al bedauerte den Tod Paul Stillmans zutiefst, war aber trotzdem bereit, sein Versprechen einzulösen und vereinbarte einen Termin, um Vorschläge für eine neue Werbekampagne zu diskutieren. Derek, von Jack sofort informiert, war begeistert. Er wollte sogar seine Hochzeitsreise abbrechen, doch Jack konnte ihn davon abhalten, indem er ihm versicherte, er würde das Ding schon schaukeln. Er wusste, dass er etwas Geniales präsentieren musste, um den Auftrag zu bekommen. Die Frage war nur, ob er die Energie dafür aufbrachte. Er hatte bereits ein wenig Vorarbeit geleistet und einige Bekannte über das Sortiment der tremontschen Kaufhäuser ausgefragt. Außerdem – waren es nicht immerhin noch vierundzwanzig Stunden bis zum Termin? Die besten Ideen kamen ihm ohnehin meist um drei Uhr morgens. Wozu also sich aufregen? Jack legte einen Werkzeuggürtel um, und machte sich daran, das umgekippte Regal zu reparieren. Es war wesentlich wackliger, als er angenommen hatte, doch schließlich stand es wieder. Nun mussten die Ordner, Zeitschriften und Bücher einsortiert werden. Nach wenigen Minuten jedoch stieß Jack auf einen alten Bekannten – eine Ausgabe des Playboy mit einer Reportage über die besten Colleges im Süden der USA. Ein Eselsohr brachte ihn sofort zur Seite mit dem Artikel über die Universität von Kentucky, die er besucht hatte. Schau einer an, dachte er. Da ist doch die Blondine, die ich bei irgendeinem Footballspiel kennengelernt habe. Wie hieß sie noch? Sissy? Wir hatten eine nette Zeit … „Verzeihung“, sagte eine weibliche Stimme. Jack fuhr herum und schlug die Zeitschrift zu. In der Tür stand die faszinierendste Frau, die er jemals gesehen hatte. Bewundernd starrte er sie an. Sie war groß, schlank, mit klassischen Gesichtszügen und glattem, schwarzem Haar, das zu einem eleganten Nackenknoten zusammengenommen war. Sie trug ein figurbetontes hellblaues Kostüm und musterte Jack kritisch mit ihren kühlen blauen Augen. In der rechten Hand hielt sie eine schwarze Aktentasche. Wow! dachte Jack. Das Finanzamtsmäuschen ist eine Schönheit! „Ja, bitte?“, sagte er so charmant wie möglich. In Gedanken sah er sich mit ihr bereits im Restaurant, danach im Bett … „Ich suche Mr Stillman“, erklärte sie mit rauchiger Stimme. „Sie haben ihn gefunden“, erwiderte Jack, warf die Zeitschrift auf einen Stapel und kam herüber. „Sie sind Derek Stillman?“ „Nein, sein Bruder Jack. Ich sehe besser aus, aber Derek kann besser mit Zahlen umgehen. Er ist nicht da. Ich habe Sie erwartet.“ „Tatsächlich?“ Sie blickte sich in dem unordentlichen Büro um. „Dann wissen Sie also, wer ich bin?“ „Klar. Derek und ich haben am Telefon gerade über das Meeting gesprochen.“ In diesem Moment kam ihm deutlich zu Bewusstsein, wie armselig das Büro zurzeit wirkte. Wahrscheinlich war das eher von Vorteil, denn so kam die Finanzamtsmaus nicht auf die Idee, dass Stillman & Sons womöglich Steuern hinterzogen. Wo kein Geld war, konnte man keins verstecken. „Wie Sie sehen, gehören wir nicht gerade zu den Topagenturen“, sagte Jack und grinste reuevoll. „Vor einem Monat wären wir beinahe Bankrott gegangen. Im Moment halten wir uns gerade so über Wasser. Sie werden also nicht lange brauchen.“ „Das ist richtig“, entgegnete sie schneidend. „Was ich sehe, reicht mir.“ Sie wandte sich zum Gehen. „Was ist mit dem Termin?“ „Abgesagt.“ Erleichtert atmete Jack auf. Derek würde sich freuen, dass die Betriebsprüfung so glimpflich abgelaufen war. Allerdings hatte Jack nicht vor, seine Bekanntschaft mit dieser außergewöhnlichen Lady so rasch wieder zu beenden. „Haben Sie’s wirklich so eilig?“, fragte er und kam näher. „Es gibt immerhin einen Silberstreif am Horizont.“ Sie drehte sich um. Jack gönnte ihr ein gewinnendes Lächeln. „Wie wär’s mit einem Dinner zu zweit?“ Sie hob eine Augenbraue. „Mit Ihnen?“ Er zwinkerte ihr zu. „Ich grille die besten Steaks.“ „Ich bin Vegetarierin.“ „Hm. Dann sagen wir, ich grille Ihnen ein paar Auberginen. Einverstanden?“ Sie verzog keine Miene. „Keinesfalls. Adieu, Mr Stillman.“ „Warten Sie“, rief er und kam ihr...