E-Book, Deutsch, Band 2, 64 Seiten
Reihe: PERRY RHODAN-Kartanin
Thurner / Pannor Kartanin 2: Stayn
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-8453-5202-2
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Miniserie
E-Book, Deutsch, Band 2, 64 Seiten
Reihe: PERRY RHODAN-Kartanin
ISBN: 978-3-8453-5202-2
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Auf der Erde und den anderen Planeten, die von Menschen bewohnt sind, schreibt man das Jahr 2144 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung - gut dreitausendachthundert Jahre in der Zukunft. Die Lage in der Milchstraße ist entspannt, es gibt keine größeren Konflikte. Die Menschen sowie die Bewohner der anderen Sternenreiche arbeiten gemeinsam an ihrer Zukunft. Perry Rhodan hat darüber hinaus größere Pläne: Das Projekt von San soll dabei helfen, die Beziehungen zu anderen Galaxien zu verbessern. Da wird die Erde von einem unverhofften Besuch überrascht: Ein Raumschiff der Kartanin stürzt ab. Mit an Bord ist Dao-Lin-H'ay, die einzige Kartanin, die relativ unsterblich ist. Sie bittet Rhodan um Hilfe - ihre Heimat sei von einer tödlichen Gefahr bedroht. Rhodan und die Kartanin planen die Reise ins Reich der Ruhe. Der Weg verläuft nicht ohne Probleme. Zu einem wichtigen Kontakt wird eine junge Frau namens STAYN ...
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
3. Dao-Lin-H'ay Besichtigung Ausgerechnet seine Stimme. Die Stimme jenes Terraners namens Ronald Tekener, mit dem sie viele Jahre verbracht hatte. Sie hatten Konventionen niedergerissen und als Vorbilder für viele andere gemischte Paare gedient. Sie hatten viele Mühen aufgewandt, um Hürden zu beseitigen und Grenzen zu überwinden. Jeder Schritt, den sie gemeinsam gegangen waren, war von Anfeindungen engstirniger Wesen geprägt gewesen. Ronald Tekener hatte all diese Probleme weggelächelt, auf seine ganz besondere Art und Weise. Und er hatte besänftigend auf sie eingewirkt, wenn wieder einmal das Temperament mit ihr durchgegangen war. Sie hatten das Zusammensein geschafft, über viele Jahrzehnte hinweg. Und dann, eines schönen Tages, war es für Dao vorbei gewesen. Der Kampf um die gemeinsame Mitte war zu viel geworden. Sie hatte sich nach der Heimat zurückgesehnt und nach Angehörigen ihres Volkes, die genau wussten, was sie bewegte und denen sie nicht alles haarklein erklären musste. Sie hatte Ronald Tekener im Stich gelassen, weil sie nicht anders konnte. Das schlechte Gewissen hatte sich nach einer Weile gelegt. Aber etwas saß ganz tief in ihr drin, dem sie sich irgendwann stellen musste. Nur nicht jetzt. Bitte nicht! Ich habe ganz andere Dinge im Kopf als das überaus komplizierte Privatleben einer Unsterblichen. »Wirst du damit leben können?«, fragte Perry Rhodan. Der Terraner lächelte auf seine terranische Art und Weise, die weitaus weicher wirkte als die von Ron. »RON und ich werden miteinander auskommen.« Dao sah sich in der Zentrale um. Unmittelbar vor dem Hauptbildschirm stand ein menschenähnlicher Posbi, deutlich größer als sie. Seine metallene Metallhaut glänzte in blassem Grün, Geschlechtsmerkmale waren keine zu erkennen. Er stand da wie ein N'gathi-Gott der dritten Erzählepoche. Kühl, unberührbar und von einem Kämpfergeist beseelt, der ihm von seinen Vorfahren mitgegeben war ... Woran dachte sie da bloß? Die Zeit, in denen Kartanin an Götter geglaubt hatten, war lange vorüber. Bei dem Posbi handelte es sich wohl um Bartlin. Er vermittelte das Gefühl, jede Situation bewältigen zu können. Außerdem hatte er eine Aura von Unnahbarkeit an sich, die der von Rhodan auf eine gewisse Weise ähnelte. Der Posbi musste alt sein, uralt sogar. Dao fühlte so etwas wie Respekt vor ihm. »Es freut mich, dich an Bord zu haben«, sagte Bartlin. »Wir haben eine der Gästekabinen für dich vorbereitet. Es wurde alles nach den Bedürfnissen einer Kartanin präpariert.« »Ich brauche keinen Luxus, Bartlin. Was ich will, ist, mein Volk zu befreien.« Der Posbi verbeugte sich knapp. »Meine Crew und ich werden alles unternehmen, um dir dabei zu helfen.« Er wandte sich um und blieb stocksteif stehen, den Blick auf den Zentralschirm gerichtet, auf dem in verwirrender Schnelle Bilder vorüberzogen. Sie zeigten unterschiedliche Decks im Inneren der JENNIFER THYRON. Dao nahm an, dass er mit den Maschinen des Raumschiffs kommunizierte und sie noch einmal überprüfte. Sein positronisches Gehirn stand in dauerndem Kontakt zur Positronik des Schiffs und den wichtigsten Einrichtungen. »Es laufen noch letzte Arbeiten«, erläuterte Bartlin. »Wir starten in drei Stunden und vierundzwanzig Minuten. Möchtest du dich bis dahin im Schiff umsehen?« Er schnippte mit den Fingern. Ein Klackern ertönte, als würden Glasmurmeln gegeneinanderprallen. »Sharak wird dir behilflich sein. Er ist einer unserer Funk- und Ortungsspezialisten – und kann gegebenenfalls im Weltall ausgesetzt und als Hyperfunkrelaissonde eingesetzt werden. Mit einer Reichweite von annähernd tausend Lichtjahren. Er hat derzeit nicht viel zu tun.« Ein weiterer Posbi trat aus dem Halbdunkel einer Ecke; Dao hatte ihn vorher nicht wahrgenommen. Bei seiner Bewegung drang der Geruch von altem Metall zu ihr. Oder nahm sie etwa gar Rost wahr? In Gedanken schüttelte sie den Kopf – ein Posbi hatte keine Roststellen, und sie bildete sich das wohl nur ein. Sharak war etwa einen Meter groß und humanoid. Sah man mal von den tonnenförmigen Beinen ab, die ihn zwangen, sie bei jedem Schritt weit nach außen zu schwingen. Das Gesicht war mit Linsen übersät, die in unterschiedlichen Farben strahlten. Aus den Ohren sprossen kurze Antennen. Der ausgeprägte Bauch war hell erleuchtet, als hätte sich in seinem Inneren kaum gebändigte Energien angespart. »Wenn du mir bitte folgen würdest?«, sagte er höflich auf Interkosmo. Es klang, als unterhalte sich ein menschlicher Steward mit ihr. Dao eilte Sharak hinterher, der sich bereits in Bewegung gesetzt hatte, auf den einzigen Ausgang des Zentraleraums zu. Er legte ein beachtliches Tempo vor und schien sich nicht dafür zu interessieren, ob sie ihm folgte oder nicht. »Die JENNIFER THYRON ist einzigartig«, sagte Sharak, wobei er wie ein gelangweilter Robotreiseführer klang. »Sie wurde als Repräsentationsschiff konzipiert und vor vier Jahren in Dienst gestellt.« »Perry hat mir bereits einige Dinge erzählt.« Sharak ging nach links, den Gang entlang, der kreisförmig um die Außenhülle der Zentralkugel führte. Schon nach wenigen Schritten bog ein Weg nach rechts ab, an dessen Seiten die Privatkabinen angesiedelt waren. Ein Schott war ungewöhnlich breit und hoch. Da und dort sah sie Spuren frischer Arbeiten; man hatte den Gang verändert, und er sah nicht mehr so prunkvoll aus. Dieser Bereich des Raumschiffs wirkte eher wie ein Provisorium denn wie ein Teil eines Luxusschiffs. Dao begriff. Rhodan hatte ihr berichtet, dass ein drittes Besatzungsmitglied an Bord war, abgesehen von den Posbis. Trotz einiger Vorbehalte hatte sie zugestimmt, dass ein Haluter mit auf die Reise gehen durfte. Das riesige Schott stand zur Hälfte offen. Daraus hervor drangen ungewöhnliche Zischgeräusche, für das kartanische Gehör kaum zu vernehmen. Terraner wie Rhodan, die über weitaus stumpfere Sinne verfügten, würden die Töne vermutlich gar nicht hören. Sharak klopfte höflich an, gleich darauf stand ein Haluter am Schott und schob es zur Gänze auf. Miro Teik, dachte sie. Der Sohn einer halutischen Legende. Teik war dreieinhalb Meter groß. Er wog gewiss zwei Tonnen. Die Krallen an seinen vier Händen waren weitaus schärfer als Daos – und vermutlich viermal so lang. Drei Augen, eines davon trübe, musterten sie aufmerksam. Sie steckten in einem 50 Zentimeter durchmessenden Kopf, der halslos in einen massigen Körper überging. Daos Herz schlug schnell. Wie immer, wenn sie einem Haluter gegenüberstand. Auch wenn sie wusste, dass Haluter zu den friedfertigsten Sternenreisenden der Lokalen Gruppe zählten, hatte sie immer das Gefühl, neben ihnen zwergenhaft und zerbrechlich zu wirken. Wie lange war es her, dass sie einem Vertreter dieses Volkes begegnet war? Wie lange hatte sie dieses Gefühl, das irgendwo zwischen Angst, Respekt und schwer erklärbarer Sympathie pendelte, nicht mehr gespürt? »Die berühmte Dao-Lin-H'ay«, grollte der Haluter und beugte sich zu ihr vor, um ihr mit unendlicher Vorsicht die Hand zu drücken. »Ich bitte um Entschuldigung, dass ich nicht zu deiner Begrüßung in die Zentrale gekommen bin. Aber ich musste mich etwas ausruhen.« Dao starrte verblüfft zum Haluter hoch. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Ein Haluter, der sich ausruhen wollte oder gar musste? »Ich erkenne, dass du verwundert bist?« »Ja.« »Ich weiß nicht, was Perry dir über mich erzählt hat. Fakt ist, dass ich alt bin. Ich benötige ab und an eine kleine Pause, während jüngere Haluter so gut wie nie schlafen. Außerdem kennen wir uns bereits, also ist es durchaus angebracht, dass wir einander auf vertrauliche Weise begegnen. Ich bin einfach nur Miro für dich.« »Sehr gern. Ich halte das für eine gute Idee und für einen großen Vertrauensvorschuss. Danke. Ich bin Dao.« Sie verbeugte sich zweimal. Einmal verlagerte sie das Gewicht aufs linke und einmal aufs rechte Bein. »Ah, du kennst die alten halutischen Sitten des Doppelgrußes. Es ist sehr aufmerksam, dass du mir diese Ehre gewährst.« Na also. An einige Dinge, die sie in der Milchstraße erlebt und gelernt hatte, erinnerte sie sich noch. Auch ihr Interkosmo klang allmählich besser. Noch musste sie gelegentlich nach einzelnen Begriffen suchen, aber das würde sich bald geben. Gedanklich machte sich Dao eine Notiz. Sie musste dafür sorgen, dass ihre beiden Begleiter und die Posbis eine Hypnoschulung im Minorischen erhielten, der Lingua franca der Galaxis Ursa Minor. »Ich hörte, dass du Zweifel hättest«, fragte Miro Teik. »Daran, dass ich dir bei deiner Mission helfen könnte? Weil ich zu alt sei?« »Nein, Miro. Das hast du falsch verstanden. Oder ich habe es gegenüber Perry Rhodan falsch formuliert. Ich hatte Zweifel, weil wir es mit einem Gegner zu tun bekommen, der anders ist als alles, was ich bislang kennengelernt habe. Die Vantani dringen in Körper ein und nehmen sie in Besitz.« »Ich habe mich in die Materie eingelesen. Das Dossier dieser Suyemi Taeb war nicht sonderlich ausführlich, aber sehr prägnant. – Eines steht fest: Diese Vantani können mir nichts anhaben. Nichts durchdringt meine Haut, wenn ich es nicht möchte. Du weißt, dass wir Haluter sogar nackt im Weltall überleben können.« »Ich weiß. Ich hatte oft mit Icho Tolot zu tun und bewunderte ihn für seine Konstitution. – Du sagtest, dass wir uns von früher kennen würden?« »Kennen ist zu viel gesagt. Wir sind uns bei der einen oder anderen Gelegenheit über...