E-Book, Deutsch, Band 2641, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
Thurner Perry Rhodan 2641: TANEDRARS Ankunft
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-8453-2640-5
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Perry Rhodan-Zyklus "Neuroversum"
E-Book, Deutsch, Band 2641, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
ISBN: 978-3-8453-2640-5
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Das Ritual von Ankunft und Aufbruch - Alaska Saedelaere im Bann der Vier, die Eins sind In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1469 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ) - das entspricht dem Jahr 5056 christlicher Zeitrechnung. Seit dem dramatischen Verschwinden des Solsystems mit all seinen Bewohnern hat sich die Situation in der Milchstraße grundsätzlich verändert. Die Region um das verschwundene Sonnensystem wurde zum Sektor Null erklärt und von Raumschiffen des Galaktikums abgeriegelt. Fieberhaft versuchen die Verantwortlichen der galaktischen Völker herauszufinden, was geschehen ist. Dass derzeit auch Perry Rhodan mitsamt der BASIS auf bislang unbekannte Weise 'entführt' worden ist, verkompliziert die Sachlage zusätzlich. Um die LFT nicht kopflos zu lassen, wurde eine neue provisorische Führung gewählt, die ihren Sitz auf dem Planeten Maharani hat. Während Perry Rhodan in der von Kriegen heimgesuchten Doppelgalaxis Chanda gegen die aus langem Schlaf erwachende Superintelligenz QIN SHI kämpft, befindet sich Alaska Saedelaere in der Galaxis Escalian. Sie gilt als 'Reich der Harmonie', über das die in unbekannten Zeitabständen verschwindende und wieder erscheinende TANEDRAR gebietet. Saedelaere ist nun auserwählt, ein besonderes Ereignis aus nächster Nähe mitzuerleben: TANEDRARS ANKUNFT ...
Michael Marcus Thurner ist und bleibt Wiener. Er wurde 1963 in der österreichischen Hauptstadt geboren und wohnt mit seiner Frau und zwei Töchtern in der Nähe des Stadtzentrums. 'Und dort fühle ich mich pudelwohl', so Thurner über seinen Lebensmittelpunkt. Nach einem Abschluss der Handelsakademie studierte Thurner einige Semester Anglistik, Geographie und Geschichte. Sein Berufsziel war eigentlich Lehrer - er stellte allerdings fest, dass dies nichts für ihn war. 'In beruflicher Hinsicht prägten häufige Wechsel mein Leben', konstatiert er heute. 'Unter anderem war ich als Kellner, Verkäufer in einem Motorradzubehör-Geschäft, Security und als Angestellter in einem Reitstall tätig.' Thurner ist begeisterter Fußballfan und spielt nach eigenen Angaben den 'gnadenlosen Abräumer, vor dem kein Schienbein sicher ist'. Als Fan hält er seit über 40 Jahren dem SK Rapid Wien die Treue. Er liest und liebt Comics, hält Carl Barks für den großartigsten Geschichtenerzähler aller Zeiten und ist leidenschaftlicher Motorradfahrer. Im Alter von 34 Jahren entwickelte er erste schriftstellerische Aktivitäten. 1998 wurde seine Kurzgeschichte 'Tod eines Unsterblichen' beim 'William Voltz Kurzgeschichten-Wettbewerb' auf den dritten Platz gewählt. Sein erster Roman erschien unter dem Titel 'Mit den Augen des Mörders' in der PERRY RHODAN-FanEdition. Recht schnell folgte seine Mitarbeit an der ATLAN-Serie - dann wurden auch andere Verlage auf ihn aufmerksam, und Thurner begann sein Engagement bei den Serien 'Bad Earth' und 'Maddrax'. Hinzu kamen Beiträge zu 'Coco Zamis' und die Mitarbeit bei 'Elfenzeit', der Fantasy-Erfolgsserie von Susan Schwartz. Bei Heyne erschien der eigenständige SF-Roman 'Turils Reise' (2009); demnächst folgt 'Plasmawelt' (2011). 2005 stieg er mit Band 2265, 'Die Krone von Roewis', in die PERRY RHODAN-Serie ein und gehört seitdem zum festen Autorenteam. 'Das freut mich als jahrzehntelanger Fan ganz besonders', so Thurner, der in Wien lange Jahre den PERRY RHODAN-Stammtisch organisiert hatte. Er verfasste mittlerweile zahlreiche Heftromane und Taschenbücher und übernahm zeitweise die Exposé-Redaktion für die ATLAN-Heftserie sowie für PERRY RHODAN- und ATLAN-Taschenbücher.
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2. Ein Blick zurück Saedelaeres Blickfeld erweiterte sich. Er nahm Dinge wahr, die sonst weit außerhalb seines Wahrnehmungsbereiches lagen. Er genoss einen Rundumblick, ohne sich bewegen zu müssen. Er erkannte die fein konturierten Wege der Vergangenheit, und er sah dünne Fühler, die in manche mögliche Zukunftsvisionen nach vorn wuchsen. Der Unsterbliche fühlte Spuren höherdimensionaler Strukturen, die den Raum durchdrangen, für normale Sinne unsichtbar, und doch wichtiger Bestandteil alles Werdens und Vergehens. Es war zu viel, viel zu viel! TANEDRAR überforderte ihn. Die Superintelligenz lud Myriaden Eindrücke auf seinem Bewusstsein ab, und es dauerte eine qualvolle Weile, bis sie endlich verstand, dass er unter dieser Ausweitung seiner Sinneskräfte zusammenbrechen würde. Verzeih!, wisperte TANEDRAR. Ich dachte, du wärst darauf vorbereitet. Saedelaere ächzte. Sein Geist ächzte. Denn mehr war er nicht mehr, nur noch Geist und Bewusstsein, mühsam in eine Klammer gepresst, die seinen Verstand zusammenhielt. Er schwebte hoch, durchdrang – flutsch! – Materie, wunderte sich kurz über ihren bitteren Geschmack, den Geruch nach komplementären Farbmischungen und die seltsam verlaufenden Statikverläufe des riesigen Raumkörpers. Dann hatte er die Realität hinter sich gelassen. Da unten blieb sein Körper zurück. Ein Klecks voll Leben, unbeseelt, kaum mehr wert als ein Sandkorn im Ozean. Er wartete darauf, dass die Essenz des von der Superintelligenz gepackten Alaska Saedelaere, er selbst, zurückkehrte. Dann würde er sich wieder in Bewegung setzen, funktionieren, sinnvoll handeln. Stattdessen nahm er andere Dinge mit anderen Sinnen wahr. Sternenstaub. Marginale Substanzen. Anziehungskräfte, die von überall her nach ihm griffen. Hyperdimensionale Verwerfungen, in Stärke und Qualität unterschiedlich ausgeprägt; wütende Gesellen waren sie, die ihn als Reisegast TANEDRARS vereinnahmen wollten. Ein Schwarzes Loch, das in weiter Ferne Substanz und Strahlung fraß und so tat, als kümmerte ihn dieses Universum nicht so recht – obwohl es doch einer seiner exponiertesten Darsteller war. Neckisch umherwirbelnde Gaswolken, deren Vergangenheit im Chaos verborgen war. Die da und dort verklumpen würden, um zu Sternen zu werden, die wiederum Planeten gebaren. TANEDRAR hatte die Seele eines Dichters. Die Superintelligenz fasste, was sie sah und empfand, in für Saedelaere nachvollziehbaren Bildern zusammen. Sie waren eigentümlich und kaum mit bisher gemachten Erfahrungen zu vergleichen. Doch wurden sie von einer tiefen, inneren Struktur zusammengehalten, die der Maskenträger akzeptieren konnte. Der Schauspielpalast war nun ein rasch kleiner werdendes Gebilde, ein Berg aus Metall, dessen Zentralmassiv fast fünf Kilometer hochragte. Das Schiff des Craton Yukk, die DRUSALAI, war seitlich angedockt. Wie eine übergroße, hässliche Warze, die die Ästhetik des Palastes beeinträchtigte. Schneller!, rief TANEDRAR nun, und es klang begeistert. Schneller! Der Palast verschwand. Wurde zum Punkt unter Punkten, die wiederum das ausgefranste Gebilde eines Kugelsternhaufens ergaben. Zweihunderttausend Sonnen auf etwa hundert Lichtjahren verschmolzen zu einem feurigen Ball, nun, da sie sich weiter und weiter entfernten. Auch wenn diese Gestirne meist alt und verbraucht waren, waren sie doch von einer Vitalität, die TANEDRAR mit Freude erfüllte. Wie viel Zeit verging während ihrer Reise? Oder hatte sich TANEDRAR gar aus dem Temporalverlauf ausgeklinkt? Superintelligenzen brauchten so banale Dinge wie den Unterschied zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht. Aber ich kenne ihn und setze ihn ein!, meldete sich TANEDRAR völlig überraschend zu den vage gefassten Gedanken Alaska Saedelaeres zu Wort. Andernfalls könnte ich dir meine Geschichte nicht erzählen. Die Reise nahm ihre Fortsetzung. Sie zoomten immer weiter zurück. Sternenballungen, die eben noch gewaltig groß gewirkt hatten, wurden nun zu Marginalien inmitten eines Gewirrs von Galaxien, deren Spiralen und Kreise sich rasend schnell drehten wie entzündete Feuerwerkskörper. Die Sterneninseln waren so klein – und dennoch bargen sie vielfältigstes Leben. Billiarden von Individuen, die ihrer Existenz eine Bedeutung zumaßen. Bist du etwa anderer Meinung, Alaska Saedelaere? »Es würde uns allen nicht schaden, ein wenig bescheidener zu sein und zu akzeptieren, dass wir bloß Marginalien in der Geschichtsschreibung eines Universums sind.« Er meinte, die Worte zu sagen. Doch wie konnte das möglich sein? Er war bloß Geist! Er beschloss, die Auflösung dieses Rätsels hintanzustellen. Es gab andere, wichtigere Dinge, auf die er sich konzentrieren musste. Das ist eine bemerkenswerte Einsicht. Hatte er die Superintelligenz überrascht? Oder warum blieb sie auf einmal still und zog sich weiter von ihm zurück? Nun, da das Konglomerat von vier Sterneninseln, namentlich Netbura, Tafalla, Arden und Dranat, in den Fokus seiner Aufmerksamkeit geriet. Das Reich der Harmonie ... Im Schauspiel, das er vor einiger Zeit gesehen hatte, wurde es durch unterschiedliche Charaktere dargestellt: Netbura, durch den alten König personalisiert, wies die größte Ausdehnung auf. 140.000 auf 80.000 Lichtjahre. Tafalla, der Kanzler, durchdrang zum Teil die Nachbargalaxis, bei 106.000 auf 75.000 Lichtjahren. Die Prinzessin Arden, mit 32.000 auf 26.000 Lichtjahren wesentlich kleiner, lag fast auf einem Teil Netburas, während der Hofnarr Dranat, die kleinste Sterneninsel mit 15.000 auf 8600 Lichtjahren, die beiden Großgalaxien in deren Überlappungsgebiet vor geraumer Zeit durchstoßen hatte und nun allmählich wieder davondriftete. »Der Narr hat sich einen kleinen, aber teuren Scherz erlaubt. Hat sich zwischen die beiden konkurrierenden Herrschaften geworfen, ihr Verhältnis zueinander durcheinandergebracht, Verwirrung gestiftet und läuft nun davon, um sich das Resultat seiner Arbeit zufrieden aus der Ferne anzusehen.« So könnte man es interpretieren, meldete sich TANEDRAR. »Doch der Hofnarr hat unter seiner eigenen Tat gelitten«, mutmaßte der Unsterbliche. »Er verlor an Form und innerem Zusammenhalt. Es lässt sich der Ansatz einer Ringstruktur erkennen. Der Hofnarr ähnelt nun einer Ringgalaxis.« Diesmal schwieg die Superintelligenz. Sie überließ ihn seinen weiterführenden Überlegungen und unternahm stattdessen Eingriffe, die Saedelaere bewiesen, dass sie sich endgültig aus der Realität des Zeitenlaufs entfernt hatten. König Netbura und Kanzler Tafalla, die beiden Riesen, lösten sich aus der gegenseitigen Umklammerung. Dort, wo sie ineinander verschränkt gewesen waren, zeigten sich nun Leerräume. Die Prinzessin Arden zog sich ebenfalls zurück, nach »oben« weg. Hofnarr Dranat hingegen näherte sich der künftigen Überlappungszone – und durchdrang sie. Das Chaos, das er verursachte, war mit menschlichen Sinnen nicht nachzuvollziehen. Wahrscheinlich auch nicht mit denen eines höheren Wesens. Saedelaere verfolgte aufmerksam die Reise in die Vergangenheit. Er wagte es kaum, sich jene Zeiträume vorzustellen, die TANEDRAR ihm bewusst machte. Es musste sich um Dutzende Millionen Jahre handeln, womöglich sogar um Hunderte Jahrmillionen, die im Zeitraffer dargestellt waren. Die Reise ging vor und zurück, vor und zurück, als suchte TANEDRAR einen ganz besonderen Zeitpunkt, auf den er ihn aufmerksam machen wollte. Die Superintelligenz schien Vergnügen daran zu finden, Alaska die Dramatik galaktischer Geschehnisse bewusst zu machen. Irgendwann hielt TANEDRAR das »Bild« an. Hofnarr Dranat durchdrang eben die sich beinahe berührenden Randgebiete der beiden Großgalaxien. Dies ist vor 9,8 Millionen Jahren deiner gewohnten Zeitrechnung geschehen. Saedelaere fühlte, dass die Information bedeutend war. Aber wieso? Temporale und kausale Zusammenhänge ... inmitten des lautlosen Alles-zugleich-Orgeldenkens TANEDRARS fiel es ihm schwer, kohärent zu denken, obwohl er wusste, dass die Superintelligenz sich zurücknahm und seinen Geist in gewohnter Struktur ließ. Es gab Zusammenhänge. Bilder, die weitaus größer waren als die gezeigten. Doch der Maskenträger wusste nicht, wie er sie einordnen sollte. »Vor 9,8 Millionen Jahren ... war das nicht auch ein galaktopolitisch bedeutsamer Zeitpunkt, zumindest für die Völker der Frequenz-Monarchie und ihre Sterneninseln?« Das Bild bewegte sich wieder: Dranat stieß in die beiden Galaxien Netbura und Tafalla vor. Saedelaere fehlten wertvolle Informationen. TANEDRAR war offenbar nicht bereit, sie ihm zu liefern. Womöglich besaß er sie selbst nicht – oder aber er betrachtete sie als irrelevant. Kräfte unvorstellbaren Ausmaßes bearbeiteten einander. Sterne und Planeten kollidierten nur in den seltensten Fällen. Doch das war gar nicht notwendig. Magnet- und Gravitationsfelder, in den beiden Großgalaxien und in Dranat ohnedies nur in einem heiklen Gleichgewicht gehalten, bewirkten Katastrophen unvorstellbaren Ausmaßes. Im Spannungsfeld der Urkräfte überlagerten sich hyperphysikalische Emissionen. Sie erzeugten ungekannte Phänomene, zerrissen Raum und Zeit, hinterließen lebensfremde Gebiete. Solche, die womöglich den Chaotarchen gefallen hätten?, fragte sich Saedelaere. War Dranat bewusst auf den Weg geschickt worden, um das Entstehen von Leben in den beiden großen Galaxien einzudämmen? War der Hofnarr der eigentliche Bösewicht des Mahnenden Schauspiels? TANEDRAR reagierte nicht auf seine – diesmal gedachte – Frage. Doch eine derartige...