Thurner | Perry Rhodan-Extra: Die Phantome von Epsal | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Extra

Thurner Perry Rhodan-Extra: Die Phantome von Epsal


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-8453-3215-4
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Extra

ISBN: 978-3-8453-3215-4
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Die Erde der fernen Zukunft, im 16. Jahrhundert der Neuen Galaktischen Zeitrechnung: Längst ist sie das Zentrum eines Sternenreiches, das Tausende von Welten umfasst. Eine dieser Welten ist Epsal, ein Planet der Extreme. Epsal wird schon seit vielen Jahrhunderten von Menschen bewohnt. Die Epsaler haben sich an die Verhältnisse ihrer Welt angepasst, sie verstehen sich trotz aller Unterschiede noch als Menschen. Und Perry Rhodan ist aufs Engste mit Epsal verbunden. Aber auch der Raumfahrer mit all seinen Kenntnissen weiß nichts von dem düsteren Geheimnis, das sich in den öden Weiten von Epsal verbirgt. Als Rhodan die Welt besucht, gerät er in einen terroristischen Anschlag. Viele Menschen sterben, er entkommt in letzter Minute. Und er muss erkennen, dass Epsals Konflikte etwas mit ihm und früheren Entscheidungen zu tun haben - die Phantome von Epsal verbinden die Vergangenheit und die Gegenwart dieser Welt auf düstere Weise ...

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2. Odin Goya: Staatsempfang   Es war ein wunderschöner Tag bei angenehmen Temperaturen. Die Sonne Vono stand halbhoch am Firmament, erste Herbstwinde trieben die laut kreischenden Kantenreiter vor sich her. Sie kämpften gegen die Schwerkraft und gegen heftige Böen an. Mit kräftigen Flügelschlägen arbeiteten sie sich immer höher, um in einer Höhe von mehreren Tausend Metern die Thermik von Wärmeströmungen auszunutzen. Die Spitzen des Komundalgebirges waren bereits weiß angezuckert. Odin Goya vermeinte, den Beginn der kalten Jahreszeit zu riechen und zu schmecken. Sein Herz schlug laut und kräftig. Nur zu gern wäre er in die Berge gegangen, wie er es vor Beginn seiner Ausbildung immer wieder getan hatte. Du lässt dich ablenken!, mahnte er sich und straffte seinen Körper. Goya legte die Hand ans zeremonielle Misericordia, jene dünne Stichwaffe, die stets bei Staatsempfängen getragen werden musste. Der Tross an Würdenträgern, Politikern, Wirtschaftstreibenden und Militärangehörigen kam ihm entgegen, begleitet vom Gesang des Rimdan-Chors. Mehr als zehntausend Epsaler hatten sich auf der offenen Fläche vor dem Residentenpalast versammelt. Der Zug der Honoratioren teilte die Masse der Zaungäste in zwei fast gleich große Hälften. Goya ließ den Blick über die epsalischen Bürger schweifen. Er fühlte sonderbare Unruhe, denn es war eine närrische Zeit. Immer wieder fanden sich Bürger, die mit der gegenwärtigen Politik nicht einverstanden waren und ihren Protest lautstark öffentlich zum Ausdruck brachten. Juf Kantenau, der epsalische Resident, stand drei Reihen vor Goya. Er war von Personenschützern umgeben. Er wirkte nicht nur von seiner Statur her klein. Er hielt den Kopf zwischen die Schultern gezogen, als fürchte er sich vor der anstehenden Begegnung. Nun ja. Irgendwie verstand Goya die Verkrampfung des Residenten. Man begegnete nicht jeden Tag einer lebenden Legende. Einem Unsterblichen. Dem Terraner. Und da war er auch schon: Perry Rhodan. Er ging an der Spitze der Besuchergruppe voran. Er bewegte sich mit einem natürlichen Selbstverständnis, vorbei an Epsalern, die einen halben Kopf kleiner, aber fast doppelt so breit wie er waren. Hinter Rhodan kamen zwei muskelbepackte Riesen. Ertruser, die ihre weißen Gebisse entblößten und an Raubtiere gemahnten. »Willkommen auf Epsal!« Juf Kantenau trat vor, reichte Rhodan die Hand und schüttelte sie kräftig. Etwas zu kräftig, wie Odin Goya meinte. Der epsalische Resident bewegte den Kopf von links nach rechts und von rechts nach links, als würde ihn der Kragen seiner Galauniform einschnüren und er keine Luft bekommen. Laut sagte er, an die vielen Zuhörer gerichtet: »Es freut mich, dass du uns nach all den Jahren endlich mal wieder besuchst.« »Die Freude ist ganz meinerseits«, versicherte Rhodan und entzog Kantenau seine malträtierte Rechte. »Ich darf dich bitten ...?« Kantenau schob Rhodan vor sich her, vorbei an Goya und den anderen Soldaten, die Stufen des Residentenpalasts hoch. Amüsiert bemerkte Goya, dass Rhodan Mühe hatte, den Schrittrhythmus beizubehalten. Die Stufen waren den kurzen und kräftigen Beinen eines Epsalers angepasst. Die Höhe war für einen Terraner zu niedrig, die Tiefe zu kurz. Darüber hinaus war er unsicher auf den Beinen. Rhodan hatte einen Mikrogravitator-Gürtel umgeschnallt, der die auf Epsal herrschende Schwerkraft von über zwei Gravos auf ein terranisches Normalmaß verminderte. Das Gerät, das Rhodans Körper in eine künstliche Schwerkraftblase hüllte, war vermutlich noch nicht völlig einjustiert. Doch das positronische System lernte schnell, wie Goya wusste. Bereits in Kürze würde sich Rhodan auf Epsal bewegen, als wäre er hier geboren. Goya drängte sich so nah wie möglich an den Unsterblichen heran. Seine Chefin hatte ihm so viel über Rhodan erzählt. Über dessen Wagemut, aber auch seinen Sinn für Pragmatismus. Über die Abenteuerlust, die immer wieder mit Rhodan durchging. Über das Jugendhafte, das manchmal durch ein spitzbübisches Lächeln verstärkt wurde. »Wann haben wir uns das letzte Mal gesehen?«, fragte Kantenau eben. »Es war vermutlich auf Maharani, bei einem der vielen diplomatischen Anlässe«, antwortete Rhodan. »Ach ja ... Dort wird es wohl gewesen sein. Leider verpflichtet mich mein Dienst an der Republik zu sehr. Ich wäre gern öfter auf Maharani, mitten im galaktopolitischen Zentrum.« Der oberste Treppenabsatz war erreicht, Goya schloss auf. Seine Chefin hatte ihn angewiesen, Rhodan niemals aus den Augen zu lassen, Leibwächter hin oder her. Kantenau und Rhodan drehten sich gemeinsam um. Spannung lag in der Luft. Aller Augen waren auf den Terraner gerichtet. Trivid-Kameras kamen ihm unangenehm nah, es wurde still. Rhodan räusperte sich. »Es freut mich, endlich einmal wieder auf Epsal zu sein. Der Heimat treuer Verbündeter – und guter Freunde.« Goya grinste. Rhodan wusste genau, was er zu tun und zu sagen hatte. Viele Epsaler waren rührselig, sie liebten das Pathos. Also lieferte der Terraner ihnen Pathos, verknüpfte es mit einigen Worten zu erfreulichen wirtschaftlichen Daten, zur Zusammengehörigkeit – und zum Ursprung dieser einstigen Kolonie, die sich längst aus dem Schatten Terras befreit und eine eigenständige Identität angenommen hatte. Die Zuhörer applaudierten, während aufgeregte Journalisten bereits mit der Analyse von Rhodans Ansprache begannen. Er lächelte. »Ich werde nach meinem Gespräch mit Juf Kantenau eine offizielle Pressekonferenz abhalten. Wenn es aber jetzt schon Fragen gibt – nur raus damit!« Er erntete verblüffte Blicke. Die Journalisten starrten ihn beinahe erschrocken an, die Honoratioren ebenso, sogar Rhodans eigene Begleiter. Er durchbrach das Zeremoniell und holte sich damit Sympathiepunkte bei den Zuhörern. »Stimmt es, dass du nach Epsal gekommen bist, um eine Freundin zu besuchen?«, rief jemand von ganz weit hinten, kaum noch verständlich. »Das ist einer meiner Gründe für diese Reise, ja.« »Ist es eine ... nahe Freundin?«, fragte eine klein gewachsene Epsalerin und erntete damit Gelächter. »Nicht so nahe, wie du vielleicht glaubst.« Rhodan grinste, wurde aber rasch wieder ernst. »Gibt es auch Fragen mit etwas mehr Gehalt?« »Wie lange wirst du bleiben?« – »Wirst du die neu eröffnete Nationalgalerie besuchen?« – »Das entscheidende Fußballspiel um die Kontinental-Meisterschaft?« Fragen prasselten auf Rhodan nieder, er beantwortete sie zu Goyas Überraschung ruhig und geduldig. Goya begriff: Es kostete den Terraner nur wenige Minuten Zeit, würde aber seinen Ruf als den Epsalern verbundener Mensch stärken. Und das in einer Zeit, in der gute Freunde und Verbündete selten waren. »Was hältst du von den Lahoori?«, rief jemand aus der Menge, blieb jedoch hinter anderen Epsalern verborgen. Sosehr sich Goya bemühte, den Mann zu entdecken – er blieb anonym in der Menge der eng aneinandergedrängten Zuhörer. Rhodan runzelte die Stirn. Er kannte Goyas Heimatwelt gut und hatte vor seiner Ankunft gewiss ein Dossier über die Sitten und Gepflogenheiten auf Epsal erhalten. War er dabei irgendwann auf den Begriff Lahoori gestoßen? »Sie werden auch Phantome genannt, nicht wahr?«, sagte Rhodan. »Niemand weiß, ob sie tatsächlich existieren. – Und ich weiß, dass es Bestrebungen gibt, ihnen den Status von Bürgern der epsalischen Republik zu verleihen. Das erscheint mir doch etwas gewagt ...« »Es gibt sie!«, hörte Goya denselben Mann wie zuvor krakeelen – und entdeckte ihn gleich darauf. Er war etwas größer als seine Mitbürger, die Wangen waren vor Aufregung dunkelbraun gefärbt. Goya tastete über die Misericordia. Er ahnte, er fühlte die Gefahr. Wo waren die epsalischen Sicherheitsleute, die für Rhodan abgestellt worden waren? Die beiden Ertruser bezogen bereits Position, links und rechts ihres Schützlings. Der Schreihals verschaffte sich ein wenig Freiraum und wühlte sich rücksichtslos durch die Menge, kam auf Rhodan zu. »Ihr wollt bloß nicht wahrhaben, dass die Lahoori Bürger wie ihr und ich sind! Ihr macht euch lustig, ihr verspottet sie ...« Rhodans Leibwächter traten vor. Quarc und Kinxasa hießen sie, wenn Goya sich recht erinnerte. Die Präsenz der riesenhaften Ertruser hätte jedermann abgeschreckt, nicht aber diesen Kerl, der völlig von Sinnen war und immer mehr Energie entwickelte, während er vorwärtsdrängte. Er stieß Beschimpfungen aus, fluchte über die epsalische Regierung und über Rhodan, brabbelte Unverständliches. Endlich waren die epsalischen Sicherheitsleute heran. Sie griffen nach dem Mann, er riss sich nochmals los und entwickelte dabei unheimlich anmutende Kräfte. Goya holte Luft. Er stellte sich dem Verrückten in den Weg. Er durfte nicht zulassen, dass Rhodan etwas geschah. Niemals! Zur Not würde er die Misericordia einsetzen. Er hatte Anweisungen von der Chefin erhalten, dass ... Einer der beiden Ertruser stupste Goya beiseite, als wäre er ein Nichts. Der Riese packte den Angreifer am Schlafittchen. Der wehrte sich nach Leibeskräften, kam aber gegen die Urgewalt des Ertrusers nicht an. Er strampelte mit den Beinen in der Luft, schrie und spuckte und trat um sich, ohne etwas zu erreichen. Die Situation, die eben noch ernsthaft erschienen war, driftete ins Absurde ab, umso mehr, als der Ertruser dröhnend zu lachen begann und den Angreifer wie ein nasses Wäschestück ausschüttelte. »Wir haben alles im Griff«, sagte der Leibwächter, an die Menge...



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