Toon | Das verrückte Leben der Jessie Jefferson | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 304 Seiten

Reihe: Jessie Jefferson

Toon Das verrückte Leben der Jessie Jefferson

Romantisches Jugendbuch
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-95967-972-5
Verlag: HarperCollins
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Romantisches Jugendbuch

E-Book, Deutsch, Band 1, 304 Seiten

Reihe: Jessie Jefferson

ISBN: 978-3-95967-972-5
Verlag: HarperCollins
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



An Jessies 15. Geburtstag verunglückt ihre Mutter tödlich - ohne je verraten zu haben, wer ihr leiblicher Vater ist. Außer sich vor Trauer und Wut, entlockt Jessie ihrem Stiefvater das schockierende Geheimnis: Ihr Erzeuger ist der Mega-Rockstar Johnny Jefferson, der nichts von ihrer Existenz ahnt! Klar, dass Jessie ihren berühmten Dad unbedingt treffen will, doch der Besuch im sonnigen Kalifornien, wo Johnny mit seiner Familie lebt, verläuft zunächst holprig. Dank des heißen Nachwuchsmusikers Jack findet Jessie schließlich Gefallen an der Glitzerwelt von L.A. Aber kann sie in dieser Glamourwelt wirklich bestehen?
'Wundervoll und clever. Macht süchtig nach mehr!'
Cosmopolitan
'Überraschend und aufregend - und gleichzeitig süß und romantisch!'
Heat
'Einfach unwiderstehlich'
Company
'Witzig und fesselnd - die perfekte Urlaubslektüre!'
Closer
'Es ist großartig, wieder von Johnny und Meg zu hören - aus der Perspektive seiner Tochter Jessie.'
Leserstimme auf Goodreads



Paige Toon ist die Tochter eines Rennfahrers. Doch für ihre eigene Laufbahn schwebte ihr eher rasantes Schreiben als Fahren vor. Sie arbeitet als freie Journalistin - wenn sie nicht damit beschäftigt ist, einen weiteren internationalen Bestseller zu verfassen. Zusammen mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern lebt sie in Cambridgeshire.

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1. KAPITEL


„Jessie! Jessica! Mach die Tür auf!“

Unwahrscheinlich. Ich ziehe noch einmal an meiner Zigarette und schnippe die Asche träge aus dem geöffneten Fenster. Garantiert werde ich nicht wegen meines bescheuerten Stiefvaters eine köstliche Kippe verschwenden.

„Jessie, ich mein’s ernst. Wenn du nicht sofort die Tür aufmachst, tret ich sie ein.“

Oh, Mann. Bleib mal locker, Stu.

„Ich muss mir erst was überschmeißen. Bin in einer Minute da!“, rufe ich.

„Bist du nicht. Du sitzt auf dem Fensterbrett und rauchst und trinkst meinen guten Cider. Der ist nämlich nicht mehr im Kühlschrank.“

Tja. Hätte er ihn wohl besser gar nicht erst reinstellen sollen.

„Dann breche ich jetzt also die Tür auf!“, brüllt er. Es folgt ein lautes Krachen.

Scheiße. Er ist echt sauer.

„Ich bin nackt!“, schreie ich zurück. „Doch wenn du Bock aufs Jugendamt hast, komm ruhig rein!“

„Was fällt dir ein, junge Lady? Wenn das deine Mutter hören würde!“

„Mach keinen Stress, Stu.“ Seine Worte brennen förmlich in meinen Ohren.

Wütend schnippe ich die Zigarette aus dem Fenster und reiße die Tür auf. „Zur Hölle mit Mum! Sie ist tot, sie kann nichts mehr hören!“

Stuarts Gesichtsausdruck rührt mich zu Tränen. Schnell knalle ich ihm die Tür wieder vor der Nase zu und schließe ab, damit er mich nicht in eine seiner erstickenden Umarmungen ziehen kann. Ich werfe mich auf den Fußboden und heule mir die Augen aus dem Kopf. Hoffentlich rafft er jetzt endlich, dass er mich in Ruhe lassen soll.

„Jessie?“, fragt er nach einer kurzen Pause leise.

Pech gehabt. „Lass mich einfach in Ruhe, Stu“, erwidere ich.

„Ich möchte mit dir sprechen.“

„Aber ich nicht mit dir.“

„Jetzt komm schon, Jess. Ich ertrag es nicht, dich so zu sehen. Ich will für dich da sein, das alles mit dir gemeinsam durchstehen.“

„Bitte“, presse ich schluchzend hervor. „Bitte lass mich allein.“

Stille. Ist er weg?

„Das geht nicht, und das weißt du.“

Nein.

„Mach die Tür auf“, versucht er es noch einmal. „Ich hab dir ein Fischstäbchen-Sandwich gemacht.“

Als ob das irgendwas ändern würde. Obwohl … eigentlich könnte ich echt gut ein Fischstäbchen-Sandwich verdrücken.

„Jessie?“, fragt er noch einmal.

Mein Magen knurrt. „Ich bin in einer Minute unten.“ Selbst durch die massive Holztür erscheint es mir, als ob ich seine Erleichterung spüren kann.

„Okay“, entgegnet er sanft.

Sowie ich sicher bin, dass er weg ist, stehe ich auf und stelle mich vor den Spiegel. Meine Nase ist rot, die Augen verquollen. Mein mittellanges, hellblondes Haar ist ein bisschen durcheinander, aber mir gefällt es so. Ich schnappe mir mein Make-up von der Kommode und tue mein Bestes, um die Flecken in meinem Gesicht abzudecken. Dieser elende Stu! Was muss er mich auch zum Heulen bringen! Mein Eyeliner ist komplett verschmiert, die Mascara verlaufen. Ich umrande mir die Augen mit schwarzem Kajal und trage frische Wimperntusche auf. Den pinkfarbenen Lippenstift stopfe ich in meine Hosentasche. Dann setze ich meine schwarze Beanie auf, greife mir meine Camouflage-Jacke und klettere aus dem Fenster.

Es ist erst sieben Uhr abends, also noch nicht dunkel. Dafür ist es ziemlich frisch für Mitte Juni. Ich schiebe die Hände tief in die Jackentaschen und stapfe in Richtung Stadt. Ob jemand von den anderen da ist? Sicherheitshalber checke ich mein Handy – keine SMS. Ich klicke auf meine Posteingangsbox, falls mir eine Nachricht entgangen sein sollte. Ganz oben steht Libbys Mail von gestern. Stirnrunzelnd stecke ich das Smartphone zurück in die Tasche. Keine Lust, ihr zu antworten. Libby war lange meine beste Freundin, nachdem sie mit neuneinhalb Jahren nach Maidenhead gezogen war. Sie will wissen, wie es mir geht. Wäre sie immer noch meine beste Freundin, müsste sie diese Frage nicht stellen. Jeder Volltrottel sieht, dass es mir nicht gut geht.

Vielleicht liegt es an mir, dass wir uns voneinander entfernt haben. Aber ich ertrage es einfach nicht, wie sie und ihre perfekte Familie ihr perfektes Leben führen, während mein eigenes zerbrochen ist. Sie hat ihre Mum, ihren Dad und ihre Brüder. Ich habe niemanden. Und auch wenn ich natürlich weiß, dass es ungerecht ist, nehme ich ihr die Kleinstadtbilderbuchfamilienidylle übel.

Gut, ich habe Stu, doch er ist nicht mein richtiger Vater. Meinen richtigen Dad kenne ich nicht. Er ist nach wie vor der große Unbekannte für mich – seit damals, als ich sieben war und Mum zum ersten Mal nach ihm gefragt habe.

„Spielt doch keine Rolle“, hatte sie geantwortet. „Stuart ist ein viel besserer Vater, als dieser Mann es je hätte sein können.“

Vielleicht stimmt das ja, aber es war dennoch scheiße von ihr, mir nicht zu sagen, wer er ist.

Entschuldigung, Mum. Das war nicht so gemeint. Ich gucke nach oben in den bedrohlich wirkenden Himmel, und plötzlich habe ich Tränen in den Augen. Ich beiße mir auf die Unterlippe, damit sie aufhört zu zittern, und biege nach links in den Park ab.

Ein paar Jungs spielen auf dem kleinen Platz Fußball. Als ich sie beobachte, sehe ich am anderen Ende des Parks, unter den Bäumen, Zigarettenrauch aufsteigen. Ich würde meine Beanie verwetten, dass es Natalie ist. Ich laufe in ihre Richtung, jederzeit bereit umzudrehen, falls ich danebenliegen sollte. Einer der Jungs schießt ein Tor, und seine Freunde jubeln ekstatisch. Als wären wir in Wembley. Ich verdrehe die Augen, denn jetzt reißt auch noch einer von ihnen in bescheuerter Ronaldo-Pose sein Hemd hoch.

Und da bemerke ich Tom Ryder. Amüsiert schüttelt er den Kopf über die Typen. Dann sieht er in meine Richtung. Ich zwinge mich, an ihm vorbei woandershin zu schauen. Vor ein paar Wochen soll er mit seiner Freundin Schluss gemacht haben, aber er wird garantiert nicht lange Single bleiben. Er ist eine Klasse über mir und immer ist irgendeine hinter ihm her.

Mein Puls beschleunigt sich, während ich am Spielfeld vorbeimarschiere und meinen Blick dabei fest auf die vier Personen hefte, die weiter hinten auf der Bank sitzen. Hoffentlich sind es meine Freundinnen, denn wenn ich nun wieder umdrehen müsste, wäre das megapeinlich.

„Hey, Jessie!“ Ich zucke zusammen, als ich Toms Stimme höre – und bete, dass er es nicht bemerkt hat.

„Hi, Tom“, erwidere ich so lässig wie möglich und vermeide es, ihn anzuschauen.

„Bist du etwa hier, weil du mich Fußball spielen sehen willst?“ Statt einer Antwort bekommt er von mir einen vernichtenden Blick. Doch das juckt ihn nicht im Geringsten. Er hat ein derart gutes Selbstbewusstsein, dass er es in Flaschen abfüllen und auf eBay verticken könnte. „Bist du morgen Abend auch bei Mike?“, fragt er und kratzt sich am Kopf. Er hat kurze braune Haare, die ordentlich auf unordentlich gestylt sind.

„Was kümmert’s dich?“, entgegne ich. Allerdings werde ich da sein. Mike ist Natalies älterer Bruder und ein Jahr älter als sie. Ihre Eltern sind am Wochenende weg, also ist Party angesagt!

Tom zuckt mit den Schultern und grinst mich an, und mein Verräter von Herz fängt heftig an zu klopfen.

„Hey!“, höre ich und entdecke Natalie winkend auf mich zulaufen. Gerettet! Ich lächle, als sie mich zu sich herüberwinkt. „Ich wusste ja gar nicht, dass du heute Abend kommen wolltest“, ruft sie.

„Wusste ich auch nicht.“ Ich lasse Tom stehen. Sein brennender Blick verfolgt mich, das spür ich deutlich.

Natalie und ich umarmen uns kurz, danach gehen wir zu den anderen. Leider kann ich nicht anders und wende mich noch einmal um, und genau in diesem Moment kreuzen sich Toms und mein Blick für eine Millisekunde. Doch schon fliegt der Fußball in seine Richtung, und er ist abgelenkt.

Oh Mann, der Typ ist echt süß. Dummerweise weiß er das aber auch.

Ich begrüße die anderen: Dougie, Em und Aaron.

Dougie und Em sind bald mit der Schule fertig. Aaron und Natalie sind in der Klasse über mir und haben auch bald ihren Abschluss. Ich hänge erst seit ein paar Monaten mit ihnen ab, fürchte mich allerdings jetzt schon vor meinem letzten Schuljahr, wenn sie alle weg sind.

„Was wollte Tom denn von dir?“, will Natalie wissen. Sie schaut mich aus ihren blassblauen Augen durchdringend an und schiebt sich ihr langes schwarz gefärbtes Haar aus der Stirn. Auch Em wendet sich zu mir. Sie sieht nicht so knallermäßig aus wie Natalie und hat braunes Haar und einen leicht orangefarbenen Teint.

„Nix. Er hat mich nur gefragt, ob ich morgen Abend auch bei euch bin.“

„Das wird super“, meint Natalie grinsend. „Übernachtest du?“

„Ja, vielleicht.“ Ich muss an meinen Streit mit Stu denken und das Fischstäbchen-Sandwich, das er mir extra gemacht hat, und habe kurz ein schlechtes Gewissen. Mir ist klar, dass er nicht begeistert sein wird, wenn ich morgen Abend weggehe. Natalie schiebt mir ihre Dose Cider rüber. Ich trinke einen großen Schluck, um mich von Stu abzulenken. Nicht, dass ich noch mehr Alkohol bräuchte – ich habe ja schon einiges an Cider intus und immer noch Hunger. Ich gucke rüber zu Tom, der übers Spielfeld jagt.

„Komm, wir gehen zur Seilrutsche“, schlägt Natalie unvermittelt vor und zieht mich auf die Füße. Lachend folge ich ihr.

Nachdem das Fußballspiel zehn Minuten später zu Ende ist, bemerke ich, wie Tom in unsere Richtung schaut, während Natalie gerade den Sitz am Seil hochschiebt und mir in die Hand drückt. Ich lasse mich drauf sinken und rase lachend zur anderen Seite. Als ich mich zu Tom umdrehe, steht er immer noch da und blickt amüsiert zu mir...


Toon, Paige
Paige Toon ist die Tochter eines Rennfahrers. Doch für ihre eigene Laufbahn schwebte ihr eher rasantes Schreiben als Fahren vor. Sie arbeitet als freie Journalistin - wenn sie nicht damit beschäftigt ist, einen weiteren internationalen Bestseller zu verfassen. Zusammen mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern lebt sie in Cambridge.



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