Toutenburg / Heumann Deskriptive Statistik
4. Auflage 2004
ISBN: 978-3-540-34999-0
Verlag: Springer
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Eine Einführung mit Übungsaufgaben und Beispielen mit SPSS
E-Book, Deutsch, 294 Seiten, Web PDF
Reihe: Springer-Lehrbuch
ISBN: 978-3-540-34999-0
Verlag: Springer
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Aus einer Besprechung zur Vorauflage:
"(...) Im Vordergrund steht dabei die Frage, wie sich unübersichtliche Datenmengen auf aussagefähige Maßzahlen und Grafiken herunterschmelzen lassen. Dies entspricht dem Stoff des ersten Teils einer zweisemestrigen Statistikvorlesung. Da die Standardsoftware SPSS eine wichtige Ergänzung zum Taschenrechner ist, ebnet Toutenburg auch den Weg zur praxisgerechten Datenanalyse mit dem Computer. Das reichhaltige Übungsmaterial regt den Leser darüber hinaus zur aktiven Mitarbeit und zur Selbstkontrolle des gelernten Stoffes an. Eine sehr gut gemachte, anwendungsorientierte Einführung."
Zielgruppe
Upper undergraduate
Weitere Infos & Material
Grundlagen.- Häufigkeitsverteilungen.- Maßzahlen für eindimensionale Merkmale.- Maßzahlen für den Zusammenhang zweier Merkmale.- Zweidimensionale quantitative Merkmale: Lineare Regression.- Zeitreihen.- Verhältniszahlen und Indizes.
1.3 Datenerhebung (S. 7-8)
Wenn wir anhand der Fragestellung die Grundgesamtheit und die Untersuchungseinheiten definiert haben und die fur die Fragestellung interessierenden Merkmale ausgewahlt sind, ist im nachsten Schritt zu klaren, wie die benötig-te Information uber die Untersuchungseinheiten beschafft werden soll. Die Beschaffung der Information bzw. die Gewinnung der Daten wird als Erhebung bezeichnet. Da die Qualitat der aus der statistischen Analyse resultierenden Aussagen wesentlich von der Qualitat der erhobenen Daten abhangt, sollte bereits bei der Konzeption der Datenbeschaffung berucksichtigt werden, welche statistischen Methoden zur Beantwortung der Fragestellung herangezogen werden konnen. Bei der Planung der Datenerhebung stellen sich zunächst die beiden folgenden Fragen:
* Wie werden die Daten erhoben?
* Wieviele Untersuchungseinheiten werden benotigt?
Der zweite Aspekt betrifft die Grofie der Erhebung. Werden alle Unter- suchungseinheiten der Grundgesamtheit erhoben, so spricht man von einer Totalerhebung. Ein Beispiel hierfur ist die Volkszahlung. Durch eine To- talerhebung erhalten wir eine vollstandige Information uber die Grundge- samtheit, mogliche Unsicherheiten aufgrund fehlender Informationen sind somit ausgeschlossen.
Das Problem einer Totalerhebung liegt jedoch meist darin, dass es nur selten moglich ist, alle Untersuchungseinheiten zu erheben. Dies kann zum einen daran liegen, dass Untersuchungseinheiten die Erhebung verweigern, oder aber dass eine Totalerhebung aus logistischen Grunden oder aufgrund eines beschrankten Budgets nicht moglich ist. Daher werden meist nur die Merkmale fur einen Teil der Grundgesamtheit - eine Stichprobe - erhoben. Die Auswahl der Untersuchungseinheiten, die in die Stichprobe gelangen, muss fur die Grundgesamtheit reprasentativ sein. Weiterhin hangt die Qualitat der statistischen Analyse auch von der Anzahl der erhobenen Untersuchungseinheiten - dem Stichprobenumfang - ab. Diese Probleme sind Inhalt der Stichprobentheorie, auf die wir im Rahmen der deskriptiven Statistik nicht weiter eingehen wollen. Der interessierte Leser sei beispielsweise auf Stenger (1986) verwiesen. Meist werden die fur die Fragestellung benotigten Informationen direkt erhoben, d. h., die Datenerhebung wird als
* Befragung,
* Beobachtung,
* Experiment
durchgeführt. Diese Art der Datenerhebung wird als Primarerhebung bezeichnet. Alternativ konnen wir aber auch auf die Daten aus anderen Er- hebungen zu ahnlichen Fragestellungen, auf in der Literatur veroffentlichte Daten oder auf Daten aus anderen Quellen zugreifen. Dies bezeichnet man als Sekundarerhebung. Fur welche Art der Datenerhebung man sich entschei- det, hangt vom zur Verfugung stehenden Budget, dem Zeitaufwand und der Anwendbarkeit ab.
Die Verwendung der Daten aus Sekundarerhebungen ist zwar kostengunstig, kann aber sehr zeitaufwendig sein. Weiter muss die Sekundarstatistik auf der gleichen Grundgesamtheit beruhen, die Definition der Merkmale muss ubereinstimmen und die Auswahl der Untersuchungseinheiten muss passend sein. Dies schränkt die Verwendbarkeit von Sekundarstatistiken bei der Datenerhebung haufig ein. Die Wahl zwischen Befragung, Beobachtung und Experiment hangt ebenfalls vom zur Verfugung stehenden Budget und vom Zeitaufwand ab.
Daneben spielt aber vor allem das Fachgebiet, aus dem die Fragestellung kommt, eine wichtige Rolle. So uberwiegen Beobachtung und Experiment in Naturwissenschaft und Technik, wahrend in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften meist Befragungen durchgefuhrt werden. Wir beschreiben im folgenden kurz diese drei Erhebungstechniken. Eine ausführliche Darstellung und praktische Anleitung findet man 2.B. in Schnell, Hill und Esser (1992.