Treuberg | Familie mit Herz 30 - Familienroman | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 30, 64 Seiten

Reihe: Familie mit Herz

Treuberg Familie mit Herz 30 - Familienroman

Unser herrlich schlechter Ruf
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7325-6789-8
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Unser herrlich schlechter Ruf

E-Book, Deutsch, Band 30, 64 Seiten

Reihe: Familie mit Herz

ISBN: 978-3-7325-6789-8
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Unser herrlich schlechter Ruf - Turbulenter Roman um die großen und kleinen Sorgen einer Familie



'Dringend! Fröhliche Familie, schwer arbeitender Vater, gestresste Mutter und zwei aufgeweckte Kinder suchen gemütliches Nest im Grünen.'

Viel Hoffnung haben Frank und Annette Evertz zwar nicht, dass sich jemand auf ihre Anzeige meldet und sich ihr großer Wunsch erfüllt. Alle wollen doch nur pflegeleichte Mieter - natürlich ohne Kinder!

Doch das Unglaubliche geschieht: Jemand bietet ihnen ein Traumhaus vor den Toren der Stadt an. Nur einen einzigen winzigen Haken hat die Sache: Nebenan wohnt ein älterer Herr, der Leute mit guter Laune grundsätzlich nicht ausstehen kann. Und so tobt bald eine heftige Schlacht am Gartenzaun ...

***

Familie ist da, wo man lebt, liebt und lacht. Familie ist da, wo man Trost und Wärme findet. Und eben jene Geschichten, wie sie nur das Leben schreibt, mit all seinen Höhen und Tiefen.
Hier erwarten sie Glück und Geborgenheit, Ängste und Sorgen, hier wird es mal lustig, mal dramatisch, es wird getanzt und gelacht, gestritten und verziehen - hier werden Erinnerungen geschaffen, die unvergesslich bleiben.

Alle 14 erscheint eine neue Folge von Familie mit Herz.
Jede Folge ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den anderen Folgen der Serie gelesen werden.

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»Frank, Frank! Komm mal schnell!«

»Was ist? Geht’s etwa schon los?«

Annette sah ihren Mann, der beunruhigt hereinstürzte, vorwurfsvoll an.

»Frank, du weißt doch genau, dass es noch mindestens acht Wochen dauert. Ein Sieben-Monats-Kind wollen wir doch nicht haben, oder dauert es dir schon zu lange? Nein, es ist etwas ganz anderes. Ich habe eine Traumwohnung für uns gefunden.«

»Und wegen dieser Traumwohnungs-Anzeige jagst du mir einen solchen Schreck ein? Das wird ja doch wieder nichts. Warum also die Aufregung?«

»Wenn du schon vorher alle Hoffnung aufgibst, kann es nie etwas werden. Man muss an das Gute glauben. Ich habe diesmal das Gefühl, das es klappt. Ich lese dir mal vor: Vier Zimmer, Küche, Bad, Gäste-WC, großer Balkon, ruhige Lage im Zweifamilienhaus am Stadtrand, o.K. plus N.K. Was mag das heißen? Vielleicht: ohne Kaution plus Nebenkosten. Vermittler ist eine Immobilien-Firma Hallwanger.«

»Das ist bestimmt nur ein Lockvogel von diesem Makler, Annette. Wenn man anruft, ist die Wohnung weg, und er bietet uns etwas an, was er bisher nicht losgeworden ist. Wie hoch die Miete ist, steht auch nicht dabei. Die wird ganz schön teuer sein.«

»Frank, wir gönnen uns doch sonst nichts. Da wir dringend eine größere Wohnung brauchen, und zwar noch möglichst vor der Geburt des Babys, müssen wir eben eine höhere Miete in Kauf nehmen. Mir ist jedenfalls ein schönes Zuhause wichtiger als alles andere.«

Frank hatte sich in den zweiten Sessel geworfen und lächelte spöttisch.

»Du willst also noch vor deiner Niederkunft umziehen. Dabei haben wir hier noch nicht einmal gekündigt. Wir dürfen dann sogar für zwei Wohnungen Miete bezahlen.«

»Frank, sei nicht albern, die reißen uns doch unsere jetzige Wohnung glatt aus der Hand. Um Nachmieter ist mir nicht bange. Ich habe nur Bedenken, ob wir dem Makler klarmachen können, dass nur wir und sonst keine anderen diese herrliche Wohnung am Stadtrand bekommen dürfen. Stell dir vor, Frank! Unsere Kinder werden in guter Luft, ohne Lärm aufwachsen, und du hast nach dem anstrengenden Tag die nötige Ruhe und Erholung.«

»Da musst du unsere beiden Rabauken aber auf eine entsprechende Lautstärke herabsetzen, meine Liebe. Wer weiß, ob du außerhalb der Stadt überhaupt einen Kindergarten findest.«

»Das lässt sich klären. Es muss ja nicht alles auf einmal sein. Jedenfalls rufe ich am Montag gleich an.« Annette griff nach einem Rotstift und kreuzte die verlockende Anzeige an. Dann sah sie auf die Uhr. »Schon fünf. Frank, holst du bitte die Kinder von Gerhards ab? Wir können sie nicht noch länger dort lassen.«

»Siehst du, das ist auch so etwas: Hier haben sie Gelegenheit, mit Tim und Lisa Gerhard zu spielen. In den Vororten wohnen meistens ältere Leute, Rentner, die ihre Ruhe haben wollen.«

»Das ist bloß ein Vorurteil von dir, Frank. Gerade kinderreiche Familien bauen sich ein Häuschen im Grünen.«

»Wenn sie das nötige Kleingeld dazu haben«, knurrte Frank verbittert.

»Dass du immer nach denen schielst, die mehr haben als wir. Es gibt so viele Menschen, denen es weitaus schlechter geht. Vergiss nicht, dass du erst am Anfang deiner Laufbahn stehst. Eines Tages ist unser Bausparvertrag fällig, dann können wir vielleicht auch an ein eigenes Häuschen denken. Im Übrigen – wer hat denn drei oder vier Kinder haben wollen? Wenn ich noch hätte mitverdienen können …«

»Schluss jetzt!« Frank war heute wohl nicht zu genießen. Dabei hatte der Samstag so schön angefangen.

»Jetzt möchte ich nur wissen, warum du plötzlich schlecht gelaunt bist.« Annette legte die Zeitung aus der Hand und sah ihren brummigen Ehemann liebevoll an.

»Bis jetzt war ich gut gelaunt. Erst diese Anzeige hat alles verdorben. Ich habe das ewige Herumsuchen satt. Lass uns doch hier bleiben. Man kann auch in zwei Zimmern glücklich sein.«

»Frank, jetzt hör mir mal gut zu! Du gehst jeden Morgen aus dem Haus. Wenn du am Abend zurückkommst, haben Maxi und Moritz bereits gegessen. Entweder sitzen sie noch in der Badewanne, oder sie liegen schon im Bett. Du kriegst ja gar nichts von dem mit, was sich tagsüber in der engen Wohnung abspielt. Und dazu noch ein Baby … Ich fürchte, da gehen mir meine Nerven dann doch mal durch.«

»Du übertreibst, Annette. Die Kinder sind den ganzen Vormittag im Kindergarten …«

»… und wenn ich sie abgeholt habe, toben sie in ihrem Zimmer weiter. Wir beide schlafen seit fünf Jahren im Wohnzimmer auf der Doppelcouch. Ich will endlich ein eigenes Schlafzimmer haben!«

»Also gut!«, seufzte Frank resigniert. »Wenn du die Sache in die Hand nehmen willst … mir ist es egal. Und jetzt reden wir, bitte, von etwas anderem.«

Annette lachte zufrieden. »Einverstanden. Das heißt, ich muss dich daran erinnern, dass Maximiliane und Moritz noch bei Gerhards sind.«

»Ich gehe ja schon …«

Frank Evertz stand langsam auf. Er war ein Arbeitstier. Die ihm an den Wochenenden aufgezwungene Untätigkeit machte ihn regelrecht schläfrig. Hinzu kam, dass er, um Annette nicht auch noch samstags und sonntags allein zu lassen, aus dem Tennisklub ausgetreten war. Das Positive daran war, dass er den Klubbeitrag sparte, das Negative war, dass er mit sich nichts anzufangen wusste. Wenn das Wetter schön war, fuhr die kleine Familie ins Grüne hinaus. Aber heute regnete es in Strömen, sodass Annette froh gewesen war, als Frau Gerhard anrief und fragte, ob Maxi und Moritz nicht kommen könnten, weil sich ihre beiden Kinder so schrecklich langweilten.

Tim und Lisa Gerhard waren mit Maxi und Moritz in derselben Kindergartengruppe. Wenn alle vier zusammen waren, dann gab es kaum Probleme, während die Geschwister unter sich immer irgendeinen Streit auszufechten hatten. Manchmal dachte Annette mit Sorge daran, wie ihre beiden Wildfänge mit dem künftigen Geschwisterchen umgehen würden, und ob sie sich nicht benachteiligt fühlten. Vor allem musste sich die Enge der kleinen Wohnung nachteilig auswirken. Und darum war Annette wild entschlossen, die angepriesene Wohnung für sich zu erobern!

Noch ehe sie das Strickzeug in die Hand genommen hatte – sie strickte ein rosa Jäckchen, weil sie ganz sicher war, dass es eine Tochter werden würde – hörte sie schon das Johlen ihrer Kinder im Treppenhaus, dazwischen Franks beschwichtigende Stimme: »Seid doch leise! Wir wohnen nicht allein hier!«

Maxi und Moritz störten sich nicht daran. Sie tobten zur Flurtür herein und wollten beide gleichzeitig auf Mamas Schoß klettern.

Annette wehrte lachend ab. »Nicht so wild, ihr beiden. Soll denn euer Schwesterchen jetzt schon merken, was für eine Rasselbande ihr seid?«

Aber das demnächst zu erwartende Schwesterchen war ganz und gar uninteressant gegenüber dem, was Maxi und Moritz zu berichten hatten. Maximiliane, gar nicht bescheiden und mädchenhaft zurückhaltend, begann zu erzählen, Moritz schrie dazwischen, daraufhin übertönte Maxi ihren Bruder, worauf dieser sie mit Fäusten traktierte, um seinerseits das ungeheuer Wichtige ganz allein sagen zu können. Annette musste wieder einmal schlichten.

»Also, wenn ihr gleichzeitig plärrt, verstehe ich kein Wort. Jeder darf einen Satz sagen, immer abwechselnd. Sonst halte ich mir die Ohren zu und will gar nichts hören.«

»Ich bin die Ältere, ich darf anfangen«, erklärte Maxi.

»Immer du!«, beschwerte sich Moritz. »Du bist auch nicht schlauer als ich, auch wenn du ein Jahr älter bist.«

Annette seufzte. »Also gut, dann wird ausgelost, wer zuerst anfangen darf. Wenn allerdings die Vorbereitungen so lange dauern, ist es Zeit zum Abendessen, sodass ich die Neuigkeit heute überhaupt nicht mehr erfahren werde.«

Jetzt kam Frank ins Zimmer. »Kurz und gut: Die Kinder von Gerhards bekommen ein Pony.«

Fast gleichzeitig begannen Maxi und Moritz ein Protestgeschrei.

»Du bist gemein, Papa!«, schluchzte Moritz. »Jetzt hast du uns die Überraschung weggeklaut!«

»Eure Schuld. Warum konntet ihr euch nicht einigen?« Frank blieb von dem Zorn seiner Kinder völlig unberührt. Er griff zur Zeitung und suchte noch einmal die Anzeige, denn unterwegs war er nach stillem Nachdenken ebenfalls zu der Überzeugung gekommen, dass man eine größere Wohnung brauchte, und dass man nicht aufgeben durfte, obwohl die vergangenen fünf Monate keinen Erfolg gebracht hatten.

Annette schlang einen Arm um Maxi, den anderen um Moritz.

»Was euer Vater gesagt hast, ist ja nur die Hälfte von der Neuigkeit. Das andere erzählt ihr mir jetzt, ja? Tim soll also ein Pony bekommen.«

»Tim und Lisa zusammen. Sie müssen sich das Pony teilen.«

»Oh! Da wird es wohl oft Ärger geben.«

»Ganz bestimmt. Tim hat schon gesagt, dass Lisa das Pony nur putzen darf. Zum Reiten ist sie zu doof.«

»Na, das ist aber gar nicht schön von Tim. Ich kann mir vorstellen, dass Lisa eine viel bessere Reiterin sein wird als der wilde Tim. Da wird Frau Gerhard sehr aufpassen müssen.«

»Ja«, versicherte Moritz und nickte eifrig. »Sie sagt, es wird ein Reitlehrer bestellt, damit alles seine Ordnung hat. Mami, bekommen wir auch ein Pony?«

»Für ein Pony haben wir doch gar keinen Platz, Moritz. Und außerdem ist das viel zu teuer für uns. Wo wir doch jetzt noch ein Baby bekommen …«

»Ich möchte aber lieber ein Pony und kein Baby«, erklärte Maximiliane mit Nachdruck. »Kannst du es nicht wieder...



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