E-Book, Deutsch, Band 3, 268 Seiten, Format (B × H): 135 mm x 235 mm, Gewicht: 244 g
Reihe: Hummelshain KRIMINAL
Trunkwalter Osterwasser
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-943322-07-1
Verlag: Hummelshain Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Liebe mit Hindernissen, Jagd, Mystik, Mord und moderne Sklaverei
E-Book, Deutsch, Band 3, 268 Seiten, Format (B × H): 135 mm x 235 mm, Gewicht: 244 g
Reihe: Hummelshain KRIMINAL
ISBN: 978-3-943322-07-1
Verlag: Hummelshain Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Im Jagdrevier des neuen Forstbesitzers Caspers in der Südheide gibt es viel zu viel Wild. Und zu viele Tote. Kommissar Horst von Niets und seine Assistentin ermitteln zum dritten Mal im Jagdmilieu. Und treffen auf eine schöne, mysteriöse Heilerin zu Pferd, auf moderne Sklaverei mit dubiosen Sexpraktiken, auf alte Bräuche und neue Unsitten. Der Krimi verbindet Spannung, Unterhaltung und profundes Jagdwissen zu bester Unterhaltung.
Hans-Felix Trunkwalter, geboren 1948 in Wittingen, lebt heute in Steinhorst, einem kleinen Dorf in der Südheide. Er ist Betriebswirt und hat als selbständiger Berater in der Bauwirtschaft gearbeitet, überwiegend mit skandinavischen Häusern und Produkten. Schon früh war für ihn klar, dass sein Lebensmittelpunkt sein Dorf in der Südheide sein sollte. Von hier arbeitete er und erfüllte sich seinen Lebenstraum von einem großen Anwesen, mit Damhirschen, Ponys, Enten und Hühnern. Jagd war und ist seine Leidenschaft. Er engagiert sich ehrenamtlich in einer Vielzahl von jagdlichen Organisationen. Gemeinsam mit seinem Jugendfreund bejagt er ein Revier in der Südheide. Trunkwalter geht es in seinen Kriminalromanen um gute Unterhaltung - aber auch um einen kritischen Blick auf die zerstörerische Macht des Geldes und den Missbrauch der Jagd zur gesellschaftlichen Imagepflege.
Zielgruppe
Jäger, Jagdfreunde, Frauen, Freunde von Jägern, Jagd, Südheide, Lüneburger Heide, Krimi, Liebeskrimi, Mystik
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Sonntag, 23. März 2008
Um 6.33 Uhr erreichte die Polizeiwache ein Notruf: „Unfall mit blutverschmiertem Fahrer auf der Landstraße bei Sautenholz.“ Sautenholz lag in der Südheide in einem großen Waldgebiet, zwischen Celle, Uelzen und Soltau. Die ICE-Strecke Hannover-Hamburg verlief nicht unweit vom Dorf. Die Landstraße wurde von vielen Pendlern genutzt, die zur Autobahn A7 wollten. Die informierten Polizeibeamten und der Notarzt fanden einen roten Toyota-Land-Cruiser-Geländewagen mit beigem Stoffdach in einem kleinen Graben, neben der Auffahrt auf die Landesstraße bei Kilometer 14,1. Das Fahrzeug kam aus einem kleinen Waldweg. Ein Mann befand sich hinter dem Steuer und hatte eine stark blutende Verletzung im Gesicht. Er lag mit dem Gesicht auf dem Lenkrad. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des Fahrers feststellen. Die Reifenspuren des Autos waren im Raureif gut zu sehen. Ein Polizeibeamter folgte der Spur und fand den Ort, wo das Fahrzeug geparkt war. Die leichte Raureifdecke war zertrampelt und rot von Blut gefärbt. Reichlich Blut begleitete die Fußspur, die von einer nahegelegenen Wiese kam. Der Polizeibeamte entdeckte auf der Wiese eine liegende Person in etwa einhundert Metern Entfernung. Sofort rief er seinen Kollegen und den Notarzt. Sie fanden eine junge Frau mit langen schwarzen Haaren, völlig nackt auf einem schwarzen Mantel liegend. Sie lag auf dem Rücken und hatte die Beine leicht gespreizt. Der Brustkorb war rot und hatte Druckstellen sowie kleine Verletzungen. Auch im Halsbereich und am Bauch waren Druckstellen, die auf brutalste Gewalt hindeuteten. Zwischen den Beinen der Frau war ein Knieabdruck zu erkennen. Der Notarzt stellte eine starke Unterkühlung der Frau fest. Der Puls war kaum noch wahrnehmbar. Die Chance, dass die Frau überleben würde, schätzte der Notarzt als sehr gering ein. Was war hier geschehen? Hatte hier ein Sexualverbrechen stattgefunden oder sollte hier ein Ritualmord durchgeführt worden sein? Für die örtliche Polizei war es ein großes Rätsel und sie brauchte unbedingt Hilfe von Kriminalspezialisten, und solch ein Spezialist war Horst von Niets. Auch diese Tat sollte durch Horst von Niets gelöst werden. In einem kleinen Dorf in der Lüneburger Heide war Horst von Niets auf dem elterlichen Bauernhof aufgewachsen. Sein Bruder übernahm den Hof und er selbst machte eine Ausbildung bei der Polizei. Das ländliche Umfeld hatte ihn schon sehr geprägt. Jagen war eine seiner Leidenschaften. Dieser Passion konnte er weiter auf dem familiären Anwesen nachgehen. Gern verbrachte er seine knappe freie Zeit in der Natur. Beobachten und die Unberührtheit der Natur genießen, das war für ihn etwas ganz Besonderes. Mit allen Sinnen die Natur zu spüren, war für Horst von Niets pures Glück. Von seinem Vater hatte er das Jagen, die Waidgerechtigkeit und den ehrfurchtsvollen Umgang mit dem Wild und der Natur gelernt. „Betrachte das Jagen wie eine Ernte“, waren die Worte seines Vaters. So verstand Horst von Niets auch heute noch die Jagd. Wild zu schießen, ohne es vernünftig zu verwerten, käme für ihn nie infrage. Menschen, für die Jagd nur Sport oder Prestige waren, mochte er nicht. Moral und Respekt gehörten zu seinem Leben und er war der festen Überzeugung, dass viele Streitigkeiten und Demütigungen vermieden werden könnten, wenn man dieses berücksichtigte. Respektvolles Umgehen miteinander erwartete er von allen Menschen. Heute war Horst von Niets Sonderermittler beim LKA in Hannover und kam immer dann zum Einsatz, wenn es um Kapitalverbrechen ging, die sich in der freien Natur zugetragen hatten. Er war 55 Jahre alt, nicht gerade ein athletischer Typ, aber dafür sehr sympathisch, kumpelhaft und immer zu einem Späßchen bereit. Seine 94 Kilogramm wurden auf gut 168 Zentimeter verteilt und mit Schuhgröße 42 lebte er nicht gerade auf großem Fuß. Seine Haarpracht war auch schon üppiger gewesen. Heute trug er einen Mittelscheitel und sein verbleibendes Haupthaar hatte er streng nach links und rechts gekämmt. Eine runde, braune Hornbrille saß auf seiner kleinen Nase. Er hatte buschige, dunkle Augenbrauen und ein gezwirbelter Oberlippenbart zierte sein rundliches Gesicht. Wurde er zu einem der vielen Fälle gerufen, so begleitete ihn immer seine Assistentin Chantal Gänsel, eine sehr attraktive, rothaarige, junge Kriminalistin. Ihr Po und Busen waren für den interessierten Mann schon ein Hingucker und ihr Vorname verriet, dass ihre Wiege vor gut 25 Jahren in der Ehemaligen gestanden hatte, und wenn sie sprach, dann wusste man, dass Dresden nicht weit weg gewesen sein konnte. Ihre 183 Zentimeter ließen Horst von Niets noch etwas kleiner erscheinen. Es war schon ein sehr auffälliges Paar, die große Schönheit aus dem Osten und der kleine Adlige aus der Heide, der von guten Freunden auch gern „Baron“ genannt wurde. Die Zusammenarbeit war herzlich und so manches Wort wurde auch durch ein kleines Augenzwinkern unterstrichen. Sie verstanden sich ausgezeichnet und Horst von Niets genoss es auch heimlich, eine so gutaussehende Assistentin an seiner Seite zu haben. Horst von Niets war ein großer Naturliebhaber und ging auch gerne zur Jagd. Natur zu erleben, liebte er sehr, deshalb ermittelte er auch gern in der freien Natur. Ungerechtigkeiten waren für ihn von großem Übel. Menschen, die über andere Menschen Macht ausübten und das in übelster Art, mochte er überhaupt nicht. Dies war ihm Ansporn, seine Tätigkeit als Kriminalhauptkommissar äußerst engagiert auszuüben. Kriminaldirektor Mandel war sein direkter Chef und bevor er seine Dienstreise zum Tatort antrat, musste er sich die notwendigen Instruktionen von ihm geben lassen. Nicht, dass dies für ihn von Wichtigkeit gewesen wäre, aber er war nun mal der Chef und als Untergebener musste Horst von Niets diese Ansprache über sich ergehen lassen. Das Geschwisterpaar Gottfried und Rose Lohmann lebte in einem kleinen hellgrünen Holzhaus mit einem sehr steilen Dach, das am Rande des kleinen Heideortes Sautenholz lag. Neben dem First ragte ein Backsteinschornstein in den Himmel. Wacholder und kleinwüchsige Kiefern umrahmten das Häuschen. Schnell waren die Gedanken bei Hänsel und Gretel und der bösen Hexe. Ein kleiner Stall und ein Holzschuppen standen hinter dem Häuschen. Eine Wiese ging bis an den kleinen Heidefluss hinunter. Die Zeit schien hier stehen geblieben zu sein. Die Eltern der heutigen Bewohner waren ein kleiner Bauer, der nur recht und schlecht seine Familie ernähren konnte, und seine Frau. Die Familie galt als sehr wunderlich, und die Frau des Bauern lebte sehr zurückgezogen und machte durch wundersame Rituale, mit denen sie Kranke zu heilen versuchte, von sich reden. Viele kamen, um die Heilkünste der sogenannten Hexe für sich in Anspruch zu nehmen. Sie hatte durchaus Erfolg damit und so mancher erfuhr Linderung für sich. Niemand wusste so genau, was sie tat, und oft wurde sie auch von den Menschen ihrer Umgebung gemieden und belächelt. Nur wenn die Schmerzen zu groß wurden und der Onkel Doktor keine Hilfe mehr geben konnte, dann ließ er schon mal in einem Nebensatz anklingen, dass es doch noch die Frau vom Bauern Heinrich Lohmann gäbe. Die meisten Patienten verstanden diesen Rat und suchten den Kontakt zu der Hexe. Das Ehepaar Lohmann hatte zwei Kinder. Einen Sohn, der auf den Namen Gottfried getauft wurde, und eine fünf Jahre jüngere Tochter, die Rose hieß. Nachdem Rose mit sechzehn Jahren die Realschule beendet hatte, begann sie auf Wunsch ihrer Eltern eine Lehre als Haushaltsgehilfin in einem feinen Stadthaushalt in der Kreisstadt Celle. Rose war eine junge Frau, die mit allen Vorzügen einer sehr schönen Frau gesegnet war. Dies blieb ihrem Chef, einem angesehenen Arzt, auch nicht verborgen. Wenn die Frau des Arztes aus dem Haus war und die Luft für den Herrn Doktor rein war, dann versuchte er sich ständig der Rose unkeusch zu nähern. Er betatschte sie am Hintern und den Brüsten und versuchte sie zu küssen. Doch Rose verstand es geschickt, sich dieser plumpen Annährung zu entziehen. Wenn sie nicht gefügig wäre, dann würde er sie aus dem Anstellungsverhältnis entlassen. Rose wusste auch, dass die Frau ihres Chefs ihr wohl nicht glauben würde, und so wurde diese Situation für sie unerträglich. Täglich musste sie sich den Angriffen des Chefs erwehren. Selbst in der kleinen Bodenkammer stellte der Hausherr ihr nach. Als sie schlief, legte er sich zu ihr ins Bett und begrabschte sie unsittlich. Sie wehrte sich und schubste ihn aus dem Bett und rief um Hilfe. Lange dauerte es nicht, bis die Frau des Hauses kam und die beiden in der Bodenkammer fand. Der Hausherr umklammerte Rose und seine rechte Hand suchte unter dem Nachthemd nach dem Ziel seiner Begierde. Die Frau des Arztes betrat die Dachbodenkammer und sah die beiden in eindeutiger Position. „Rose, du packst sofort deine Sachen und verschwindest. Es ist ja ungeheuerlich, dass du meinen Mann verführst und das auch noch unter unserem Dach. Geh, ich will dich nicht mehr sehen. Unzucht mit dem eigenen Arbeitgeber, dass du dich nicht schämst. In einer Stunde bist du verschwunden.“ Sie nahm ihren Mann an der Hand...