E-Book, Deutsch, 244 Seiten
Tychsen Frauen, geht in Führung!
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7398-0563-4
Verlag: UVK Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
90 Tage Führungsmuskeltraining
E-Book, Deutsch, 244 Seiten
ISBN: 978-3-7398-0563-4
Verlag: UVK Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Schaut man sich in Führungsetagen deutscher Unternehmen um, sehen wir tendenziell noch immer zu wenige Frauen. Dieses Buch fragt nicht nach den Gründen. Es fordert die Leserinnen auf, diesen Zustand zu ändern und direkt in die Umsetzung zu gehen.
Führung ist ein Muskel, der regelmäßig trainiert werden muss - mental und körperlich. Dafür braucht es einen soliden Trainingsplan, der leicht umsetzbar ist. Die Werkzeuge, Übungen und Tipps sind das Ergebnis jahrelanger Erfahrungen von Frauen in Führungspositionen, die die Autorin für dieses Buch interviewt hat.
Dieses Buch sprengt Klischees und regt zum gnadenlosen Perspektivwechsel an. Um das 'Warum-ist-das-alles-so?' dürfen sich andere kümmern. Dieses noch nie dagewesene Führungsmuskeltraining richtet seine Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt und wie jede mit ihrer Persönlichkeit Führung gestalten und verändern kann. Die Autorin legt die Verantwortung für die eigene Karriere in die Hände jeder einzelnen Frau.
Janine Tychsen hat sich mit Herz und Seele der Persönlichkeitsentwicklung und dem beruflichen Wachstum verschrieben. Als systemische Coachin für Frauen-Karrieren und Karriere-Frauen ermutigt sie, mit Persönlichkeit zu führen. Unternehmen und Organisationen rät sie, den Menschen wieder mehr in den Fokus zu rücken. Sie ist Kommunikationswissenschaftlerin, Strategin, systemische Organisationsberaterin, Speakerin, Mentorin, Autorin.
Autoren/Hrsg.
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Vorwort
Ich liebe Frauen!
Wäre ich keine Frau, würde ich unbedingt eine sein wollen. Das ist kein Coming-out. Ich bin seit 20 Jahren glücklich liiert und verheiratet mit dem Mann, der mein Leben vollständig macht. Doch zwischen uns Frauen ist es anders. Es gibt eine tiefere, sehr magische und unsichtbare Verbundenheit und gleichzeitig eine tief verwurzelte Verletzlichkeit, die uns gegenseitig das Leben oft schwer macht. Vielleicht ist es dieses kollektive Band, das uns über Generationen hinweg mit unseren Urgroßmüttern, Großmüttern und Müttern verbindet? Mutter Natur hat es mit uns Frauen so unfassbar gut gemeint! Halte kurz inne und lass diesen Satz wirken. Wir sind einzigartig und genau richtig so, wie wir sind. Nur sehen sich viele Frauen selbst nicht so. Eine Freundin sagt immer: „Du kannst 5000 Jahre Evolution und das Patriarchat nicht mal eben innerhalb von 100 Jahren wegwischen.“ So steckt es wohl in unseren Genen, in unseren Zellen und in unseren Köpfen, dass wir oft das Gefühl haben, hier und da nicht zu genügen und die Erwartungen anderer Menschen nicht erfüllen zu können. Als Konsequenz nehmen wir uns selbst nicht so wichtig, was ich für falsch halte. Von heute auf morgen lassen sich Strukturen und Systeme nicht verändern – das ist richtig. Jedoch können wir uns jeden Tag erneut bewusst machen, was wir gemeinsam bewegen und verändern könnten, wenn wir doch nur nicht so sehr mit unseren vermeintlichen Defiziten und „dem Leben der Anderen“ beschäftigt wären. Frauen sind die geborenen Führungspersönlichkeiten. Damals, am Lagerfeuer, haben wir das Leben organisiert: Kinder, Kommunikation, Essen, Beziehungen, Verkaufen, Kaufen, Handeln. Blut ist bekanntlich dicker als Wasser. Dieses Blut fließt noch immer durch unsere Adern. Nur hören wir es nicht mehr rauschen. Wir sind zu abgelenkt, zu beschäftigt und zu sehr gefangen im Trubel der heutigen Zeit und in unserer Rolle der Erfüllungsgehilfin und Dienstleisterin. Wir verschenken unsere Aufmerksamkeit an unwichtige Dinge und irrelevante Menschen und verschwenden damit wertvolle Energie. Wir passen uns den Erwartungen anderer an, anstatt uns mit uns selbst auseinanderzusetzen. Der einzige Mensch, den du lieben musst, bist du. Es tut uns nicht gut, wenn wir uns immer wieder selbst verurteilen und uns für unsere Gedanken, Gefühle, vermeintlichen Schwächen, für unsere eigene Unzufriedenheit entschuldigen. Es macht uns so unfassbar klein, wenn wir mit bösem Blick unser Spiegelbild wie eine Feindin anblitzen und unser inneres Rock-Konzert immer lauter wird. Dieses ewig drehende und quälende Gedankenkarussell: Kann ich das? Bin ich gut genug? Ich bin nicht qualifiziert. Ich brauche mehr Vorbereitung, mehr Ausbildung, mehr Erfahrung. Was, wenn ich die Aufgabe nicht lösen kann? Wie soll ich das nur alles unter einen Hut kriegen? Will ich das denn wirklich? Wer will ich eigentlich sein? Wer kann mir helfen? Du mir? Ich dir? Ich mir selbst? Ich und Führung – das wird nichts! Wir müssen aufhören, uns selbst wie unsere schärfste Konkurrentin zu betrachten. Ich kann und will nicht mehr wegsehen, wenn wir hart mit uns ins Gericht gehen, uns klein machen und uns immer wieder in Frage stellen. Jede für sich und wir uns gegenseitig. Das hindert uns an unserem Glück, unserer Zufriedenheit, unserem Miteinander und an unserem Wachstum. Es könnte so einfach sein, doch das ist es nicht. Würde jede Frau nur ein Prozent mehr zu sich, ihren Fähigkeiten, Stärken, Ecken und Kanten stehen, dann müssten wir nicht über die „typisch weiblichen“ Führungsherausforderungen reden. Menschen wollen geführt werden. Dafür braucht es zuallererst innere Stabilität und Kontinuität. Mir liegt es fern, Klischees zu bedienen, Frauen gegen Frauen, oder Frauen gegen Männer aufzustacheln. Ich bin auch keine besonders ausgeprägte Feministin. Ich bin eine Frau, die ein Vierteljahrhundert berufliche Erfahrungen als „Frau im System“ mitbringt und die in der eigenen Berufsbiografie erlebt hat, dass etwas ganz schön schief läuft in dieser Businesswelt. Und diese Schieflage hat enorm viel mit uns selbst zu tun. Sie ist eng verknüpft mit unserem Frausein im „System Führung“. Ich werde dir in jedem Buchteil sehr viele Fragen stellen, die tief gehen (können) und das Potenzial haben, dein Unterbewusstsein zu erreichen. Sei den Fragen gegenüber offen, tauche ein und lass deine Intuition, dein Unterbewusstsein und deine Erfahrungen sprechen. Sei ehrlich zu dir. Es sind deine Antworten, niemand bekommt sie je zu Gesicht, wenn du es nicht möchtest. Ich möchte mit diesem Buch das Spotlight neu ausrichten: auf dich und deine Fähigkeiten. Im ersten Buchteil „Selbstführung“ wirst du sehr viel über dich selbst lernen. Halte es aus und bleibe dabei – es ist nicht immer angenehm. Doch am Ende weißt du, was dich davon abhält, mit Freude und Mut zu führen. Du wirst erkennen, was dich ausmacht, worin du stark bist, welche Stimmen in deinem Kopf zu laut sind und wie du mit ihnen Frieden schließen kannst. „Du bist gut genug – du weißt es nur noch nicht“ ist der intensivste Teil des Buches, mit dem du an deinen Kern kommst. Wenn du es zulässt. Zahlreiche Coaching-Übungen weisen dir den Weg in dein Unterbewusstsein. So lernst du drei Journaling-Methoden kennen, die schnell offenbaren, was du wirklich willst, wer du als Frau in Führung sein möchtest und was dir im Wege steht. Du wirst dich mit Methoden des Self-Talks auseinandersetzen und Bekanntschaft mit deinem „inneren Rock-Konzert“ machen. Am Ende des ersten Teils „Selbstführung“ bist du sehr viel klarer darüber, wie du dich selbst zur Erfüllung und zum Erfolg führen kannst. Lass diesen Teil nicht aus! Selbstführung ist die unbedingte Voraussetzung für eine erfolgreiche und individuelle Führung. Meine Interview-Gästinnen bestärken dies durch ihre eigenen Erfahrungen. Freue dich auf unbezahlbare Tipps von ihnen. Sie berichten offen und ehrlich über ihre Gedanken, Gefühle und Erfahrungen und lassen dich hinter die Kulissen ihres Erfolgs blicken. Dieses Buch ist meine längst überfällige Herzensangelegenheit, meine wichtigste Botschaft. Mach sie dir zu eigen. Ich mache dich mit dir selbst bekannt. Ich lege den Finger in die Wunde und du machst mit. Das muss auch nicht wehtun. Oder doch? Sei mutig, dich selbst neu kennenzulernen und du wirst erleben, wie leicht es tatsächlich sein kann. Von einer, die auszog, das Führen zu lernen
Ich habe ihn oft gespürt und ausgehalten – den Führungsschmerz. Über 20 Jahre war ich angestellt in renommierten Wirtschaftsunternehmen und Wissenschaftsorganisationen. Ich war Chefin, Kollegin, Kritikerin, Zuhörerin, Visionärin, Coachin, Beraterin, Freundin. Obwohl ich diese Laufbahn so nie geplant hatte, weiß ich diese vielen Jahre zu schätzen. Sie haben mich geprägt und zu dem gemacht, was ich heute bin. Nichts passiert zufällig. In diesen Jahren der Erfahrung und des persönlichen Wachstums habe ich so viel über das Leben gelernt, über Menschen, Systeme und vor allem über mich selbst. Oft habe ich mich fassungslos und kopfschüttelnd selbst verurteilt, manchmal sogar gehasst. Ich wollte immer die Allerbeste in Allem sein. Perfektionismus und Ehrgeiz waren meine strengsten Begleiter. Sie haben mich fast zerfressen, an meine Grenzen gepusht und dadurch enorm weitergebracht. Diese Hin- und-her-Gerissenheit. Paradox. Vielleicht sitzt auch du gerade kopfschüttelnd da, weil dir das bekannt vorkommt? In vielen Situationen fühlte ich mich nicht gut genug. Doch statt Trübsal zu blasen, trieb mich das an! Verrückt. Doch schon immer habe ich in allem die Möglichkeiten gesehen, war ich mutig, Neues auszuprobieren und einfach zu machen. Ein Spring-ins-Feld. So unendlich viele Male habe ich Dinge zum allerersten Mal getan und hatte so viel Angst. Angst treibt uns an, kann aber auch lähmen. Ich umarmte die Angst, akzeptierte sie, schaute sie mir genau an. Denn ich wollte wachsen, in meinen Leistungen und meiner Persönlichkeit bestätigt werden. Doch immer war ich angespannt, im Kampfmodus mit mir selbst. Ich fragte mich in meinen exzellenten Panik-Momenten: Come on – was ist das Schlimmste, was dir passieren kann? Und in dem Moment, in dem meine innere Antreiberin Anita antwortete: „Wachstum, Freiheit und Selbstbestimmtheit können Dir passieren. Da musst Du durch.“ bin ich gesprungen. Jedes Mal. Dies ist auch der Grund für die Intensität des ersten Buchteils „Selbstführung“. Es ist so wichtig, zu akzeptieren und nicht die Augen vor sich selbst zu verschließen. Mit den Coaching-Übungen, die ich während des Schreibprozesses noch einmal durchlebt habe, lasse ich dich an meinem Heilungs- und Wachstumsprozess teilhaben, der mir die Freiheit geschenkt hat, mein Leben ausnahmslos selbst in die Hand zu nehmen und zu gestalten. I feel you – ich kann nachvollziehen, was du mit...