E-Book, Deutsch, Band 1, 128 Seiten
Reihe: Ich gestehe
V. / U. / L. 12 aufregende und spannende Geschichten
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7409-5011-8
Verlag: Blattwerk Handel GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Ich gestehe 1 - Liebe
E-Book, Deutsch, Band 1, 128 Seiten
Reihe: Ich gestehe
ISBN: 978-3-7409-5011-8
Verlag: Blattwerk Handel GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Fehler machen wir alle, die meisten sind harmlos und nicht weiter wichtig für unser Leben. Manche aber sind schwer- wiegend, verändern unser Schicksal und das unserer Freunde, Partner oder der Familie. In dieser Zeitschrift kommen Frauen und Männer zu Wort, die große Schuld auf sich geladen haben. Eine Schuld, die sie durch ihr Geständnis und eine Warnung an uns, nicht den gleichen Fehler zu begehen, abzutragen hoffen. Geschichte 1: Geschichte 1: Geschichte 2: Aus purer Lust Geschichte 3: Grauenhafte Sucht Geschichte 4: Heimlicher Verehrer Geschichte 5: Der ewige Kampf Geschichte 6: Intrigant und berechnend Geschichte 7: Gefährliches Abenteuer Geschichte 8: Unmoralisch und verwerflich? Geschichte 9: Unverhofft kommt oft Geschichte 10: Verschwiegen und verleugnet Geschichte 11: Ausgenutzt und belogen Geschichte 12: Verzweifelte Mütter E-Book 1: Verletzte Gefühle E-Book 2: Aus purer Lust E-Book 3: Grauenhafte Sucht E-Book 4: Heimlicher Verehrer E-Book 5: Der ewige Kampf E-Book 6: Intrigant und berechnend E-Book 7: Gefährliches Abenteuer E-Book 8: Unmoralisch und verwerflich? E-Book 9: Unverhofft kommt oft E-Book 10: Verschwiegen und verleugnet E-Book 11: Ausgenutzt und belogen E-Book 12: Verzweifelte Mütter
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Mein Mann musste beruflich zu einer Tagung. Dort war auch seine attraktive Kollegin Lisa. Sie verbrachten eine gemeinsame Nacht miteinander. Leider blieb das nicht ohne Folgen. Lisa wurde schwanger, während ich kinderlos war. Ich verstand plötzlich, was es bedeutete, wenn einem das Herz brach.
Ich hatte liebevoll den Frühstückstisch gedeckt, mit all den leckeren Dingen, die mein Mann Ben so liebte. Er war einige Tage beruflich auf einer Tagung, und ich hatte mich sehr auf seine Rückkehr gefreut. Ohne ihn war ich irgendwie nur ein halber Mensch. So sehr fühlte ich mich mit Ben verbunden. Er war ganz klar die Liebe meines Lebens. Ich dachte, dass er das umgekehrt genauso sah. Nie hätte ich geglaubt, dass er mir jemals so wehtun würde ...
Wir saßen schon eine Weile zusammen, aber mein Mann rührte das Frühstück überhaupt nicht an. Als ich ihn fragte, ob ihn etwas bedrückte, rückte er mit der Sprache heraus. »Rebecca, ich muss dir etwas beichten.« Seine Augen sahen mich voller Schmerz an. Mir wurde plötzlich ganz heiß. War er etwa seinen Job in der Kanzlei los? Aber das würden wir doch gemeinsam schaffen!
In den nächsten Sekunden stürmten alle möglichen Gedanken auf mich ein. Alles Mögliche stellte ich mir vor, nur mit seinen nachfolgenden Worten hätte ich nie gerechnet. Sätze, die mein Leben veränderten. Womit ich in meinen schlimmsten Träumen nie gerechnet hätte ...
Er erzählte mir kleinlaut, dass er mit den anderen Kollegen auf der Tagung zuviel getrunken hatte, was sonst auch überhaupt nicht seine Art war. Da ist es dann passiert. Er hatte mit seiner Mitarbeiterin die Nacht gemeinsam verbracht. Lisa hieß seine Kollegin, ich kannte sie auch sehr gut. Sie ist bei uns schon oft zu Besuch gewesen. Wir beide waren uns von Anfang an sehr sympathisch. Bis zu diesem Morgen. Nach dem Geständnis von Ben kroch unsagbare Kälte in meinem Körper hoch. Ich fröstelte richtig. In diesem Moment brachte ich kein Wort heraus. Es war wie bei einer Schockstarre. Das Gesagte hatte ich zwar gehört, konnte es aber einfach nicht glauben. Irgendwann verließ ich mit steifen Gliedern unser Esszimmer. Das musste ich erst einmal verarbeiten. Nach dem Schock kamen dann nicht Wut und Empörung, sondern die Selbstzweifel in mir hoch.Wie hatte das nur geschehen können, was hatte er bei mir vermisst?
Ich grübelte und war völlig verzweifelt. Was sollte denn jetzt bloß werden? Ich könnte meinem Mann doch nie mehr vertrauen, würde von Eifersucht und Misstrauen zernagt werden, wenn er unterwegs wäre. Die Gedanken stürmten nur so auf mich ein. Als ich auf keine Frage eine Antwort fand, war ich wie betäubt.
Ben kam kurz darauf hinter mir her. Ich wollte ihn aber in diesem Moment nicht sehen. Ich musste das Geständnis erst einmal für mich verarbeiten. Wortlos verließ er unser Haus. Ich glaube, er musste auch erst einmal mit seinem Gewissen klar kommen.
*
Tage, nein sogar Wochen danach, herrschte Eiszeit zwischen uns. Zumindest von meiner Seite. Jeder Versuch von Ben, mich versöhnlich zu stimmen, scheiterte an der Mauer, die ich zwischen uns aufgebaut hatte. Erst kam die Wut, dann die Trauer. Warum dieser Seitensprung? Ich verstand es einfach nicht. Wir waren doch am Anfang unserer Ehe so unsagbar glücklich gewesen. Bis zu dem Zeitpunkt, als wir unser Baby verloren. Die kleine Sina war kurz vor der Geburt gestorben. Das hatte uns völlig umgehauen. Die Zeit danach mussten wir erst einmal wieder zu uns finden und unsere Trauer verarbeiten. Dieses Unglück war aber schon einige Jahre her, und wir hatten es gemeinsam überwunden. Es hat uns eher noch nähergebracht. Jedes Jahr an ihrem Todestag, veranstalteten wir ein kleines Ritual. Das war uns unheimlich wichtig.
Nur für ein neues Baby waren wir noch nicht wieder bereit. Wir hatten einfach Angst davor. So etwas wollten wir nicht noch einmal erleben. Der ganze Schmerz und die Verzweiflung, war zwar abgeklungen, aber etwas würde wohl immer davon zurückbleiben. Wir hatten uns aber vorgenommen, hoffnungsvoll in die Zukunft schauen. Umso schlimmer empfand ich diesen ungeheuerlichen Vertrauensbruch von ihm.
Als nach Bens Seitensprung einige Zeit verstrichen war, konnte ich endlich wieder mit ihm reden. Ich war die erste Zeit danach, einfach sprachlos gewesen. Vielleicht hatte ich auch Angst davor, etwas Falsches zu sagen, folgenschwere Entscheidungen zu treffen, die ich später bereuen würde. Aber nun führten wir oft stundenlange Gespräche. Vor allem wegen der Frage, wie und warum es so weit hatte kommen können.
Ich wollte es einfach nur verstehen. Manche Dinge kann man aber wohl nicht erklären. Jedenfalls konnte mir Ben nie eine Antwort darauf geben, die ich versanden hätte. Wir rauften uns letztendlich aber trotzdem wieder zusammen. Ich hatte schon die Hoffnung, dass der Seitensprung wirklich einmalig war und wir doch noch eine gute Ehe führen könnten. Bis zu dem Tag, als Ben mir eröffnete, dass sein Abenteuer mit Lisa nicht ohne Folgen geblieben war ...
*
Rebecca, es tut mir so leid, aber Lisa ist schwanger. Sie will das Kind behalten.«
Mein geliebter Mann, sah mich unglücklich an. Ich hatte das Gefühl, Ben war erleichtert, dass dieses Geständnis nun auch raus war. Wer weiß, wie lange er das schon wusste.Nach diesem erneuten Schock spürte ich das Verlangen, einfach nur auf Ben einzuschlagen. Zumindest hätte ich ihm gern eine Ohrfeige gegeben. Aber ich tat nichts von dem. Obwohl er es ja wohl verdient hätte. Was tat er mir nur an!
»Und jetzt?«, fragte ich mit belegter Stimme. Er konnte mir darauf keine Antwort geben. Auf einmal musste ich aufschluchzen. Seine Hände griffen nach meinen, und er drückte mich fest an sich, bis ich mich wieder ein wenig beruhigt hatte. Das war schlimmer als das Fremdgehen. Ich musste wieder an mein kleines Mädchen denken, dass nicht leben durfte. Ben hatte bestimmt auch daran gedacht, als er erfuhr, dass sein Fehltritt nicht ohne Folgen geblieben war. Ob das wirklich bei einer einzigen Begegnung passiert war? Oder war Ben doch öfter mit Lisa im Bett gewesen?
Ich geriet nach dem neuerlichen Geständnis in ein schlimmes Gefühlschaos. Ben versicherte mir aber immer wieder, dass er mich sehr liebte, nur mich und nur mit mir zusammensein wollte.
Er sagte mir noch, dass er zu keinem Zeitpunkt den Wunsch gehabt hatte, mich zu verlassen. Selbst als Lisa ihm eröffnete, dass sie ein Kind erwartete. Ich konnte ihm aber nicht glauben. Lisa betrat inzwischen natürlich nicht mehr unser Haus. Ich hätte sie wahrscheinlich auch rausgeschmissen, wenn sie es versucht hätte. Aber so viel Anstand besaß sie dann doch, es nicht herauszufordern.
Ich hätte ihren Anblick auch nicht mehr ertragen können. Ben war zwar in meinen Augen ganz genauso so schuld, wie Lisa, denn es gehören ja immer zwei dazu, wenn man miteinander ins Bett ging, aber ihm musste ich ja verzeihen, wenn ich unsere Ehe retten wollte.
Nach dieser neuen Eröffnung meines Mannes, musste ich erst einmal mit der neuen Situation klar kommen. Ich wusste nicht, ob das je funktionieren würde. Ob ich unter diesen Umständen auch noch mit Ben zusammen bleiben wollte. Mein Inneres fühlte sich wie eine große Wunde an. Ich wusste nicht einmal mehr, ob ich Ben überhaupt noch liebte.
*
In den nächsten Wochen versuchte ich, meinen Alltag so gut wie möglich zu bewältigen. Ich funktionierte einfach wie eine Maschine, ging zur Arbeit und kochte abends für Ben und mich. Was mir aber immer schwerer fiel. Warum sollte ich meinen Mann überhaupt noch verwöhnen? Anscheinend bedeutete ihm das ja nichts. Außerdem hatte ich das Gefühl, als würde ich auf einer Zeitbombe hocken. Inzwischen war die Situation so, dass Lisas Lebensgefährte sie verlassen hatte. Er kam nicht damit klar, dass seine Freundin ihn betrogen hatte und auch noch ein Kind von einem anderen Mann erwartete. Ich konnte ihn verstehen.
Zumal Lisa Jonas, so hieß ihr Freund, erst in dem Glauben gelassen hatte, dass er der Vater von dem Baby war. Irgendwann konnte sie das Lügengebäude aber wohl nicht mehr aufrecht erhalten und gestand ihm die Wahrheit. Er konnte nicht damit leben, ein fremdes Kind groß zu ziehen, und ging. Ich verspürte kein Mitlid mit Lisa, sie hatte gleich zwei Familien zerstört. Ehrlich gesagt, konnte ich eine kleine Schadenfreude nicht unterdrücken. Sollte sie doch zusehen, wie sie allein klar kam.
Ich hatte dabei nur leider nicht mit Bens großem Verantwortungsgefühl gerechnet. Er begleitete Lisa zu ihren Ultraschall-Untersuchungen und kümmerte sich seit dem Auszug von Jonas auch noch verstärkt um sie. Jedes Mal, wenn Ben zu ihr ging, musste ich vor lauter Verzweiflung weinen. Er sollte es aber nicht sehen. Ein klein wenig Stolz, war noch übrig.
Ben ging es in diesen Momenten auch nicht gerade gut, das konnte ich ihm ansehen. Aber was war sein Leid gegen meines? Das tröstete mich auch nicht.
Jedes Mal, bevor er die Tür hinter sich schloss, nahm er mich in den Arm und versicherte mir, dass er nur mich liebte. Er sagte mir dann, dass er nur wollte, dass es seinem Kind gut ging. Ich verstand ihn ja und versuchte, Tag für Tag mit dieser Situation umzugehen. Ja, ich ermahnte mich sogar immer wieder, die Schuld nicht diesem kleinen Wesen zu geben. Es konnte doch nichts dafür. Es hatte schließlich ein Recht auf seinen Papa. Aber es fiel mir immer schwerer so vernünftig zu denken. Mich quälte zu oft die Frage, warum meine kleine Sina nicht leben durfte. Sie hätte doch auch ein Recht darauf gehabt.
Als ich dachte, dass ich das ganze Ereignis inzwischen schon ganz gut verarbeitet hatte, stellte sich das als große Selbsttäuschung dar. Als das Baby kam und Ben Vater dank einer anderen Frau wurde, katapultierte das meinen Schmerz und meinen Kummer...