Vandenberg | Wir dürfen uns nicht verlieren! | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 1130, 100 Seiten

Reihe: Chefarzt Dr. Norden

Vandenberg Wir dürfen uns nicht verlieren!

Chefarzt Dr. Norden 1130 - Arztroman
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7409-3975-5
Verlag: Kelter Media
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Chefarzt Dr. Norden 1130 - Arztroman

E-Book, Deutsch, Band 1130, 100 Seiten

Reihe: Chefarzt Dr. Norden

ISBN: 978-3-7409-3975-5
Verlag: Kelter Media
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden! So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche! Dr. Felicitas Norden saß kerzengerade im Bett und starrte mit weit aufgerissenen Augen in die Dunkelheit, die genauso undurchdringlich war wie die Stille um sie herum. Was war es dann, das sie geweckt hatte? Sie spürte in sich hinein. An den Bauchschmerzen konnte es nicht liegen. Diese leichte Übelkeit trug sie seit Tagen mit sich herum. Mal schlimm, mal weniger schlimm. Im Augenblick waren sie erträglich. Genau wie das Sodbrennen. Wahrscheinlich allesamt Symptome einer Magenverstimmung. Ich hätte die Popcorn im Kino nicht essen sollen!, ging es ihr durch den Sinn. Sie fiel zurück ins Kissen, lauschte auf den tiefen Atemzug, den ihr Mann neben ihr machte. Spürte, wie er im Schlaf nach ihr suchte. Seine Hand schob sich auf ihren Bauch. Dann bewegte er sich nicht mehr. Eine Weile lag Felicitas da und versuchte, wieder in den Schlaf zu finden. Die Gedanken, die sich in der Dunkelheit selbstständig machten, machten ihr einen Strich durch die Rechnung. Ohne dass sie Einfluss darauf gehabt hätte, spulte ihr Kopf das Programm des nächsten Tages ab. Der überfällige Besuch beim Steuerberater, bei dem sie die Quittungen aus dem letzten Jahr abliefern musste, damit die - schon seit Juni verlängerte - Abgabe der Steuererklärung in der nächsten Woche endlich über die Bühne gehen konnte.

Eine der herausragenden Autorinnen im Romanheftbereich ist Patricia Vandenberg. Mit ihren berühmt gewordenen Romanserien Dr. Norden und Im Sonnenwinkel sowie zahlreichen serienunabhängigen Romanen hat sie sich in die Herzen unzähliger Leserinnen und Leser geschrieben. Von ihr existieren mehr als 1.500 Romane, die sie seit den 1960ern bis zu ihrem Tod in 2007 verfasste. Wie beliebt Patricia Vandenberg, deren Romane seit mehr als 40 Jahren im Martin Kelter Verlag in Print erscheinen, tatsächlich ist, beweist nicht zuletzt die ungebrochene Lesernachfrage ihrer Texte. Man kann von einer zeitlosen Gültigkeit sprechen, denn eine Lesergeneration nach der anderen wurde und wird in ihren Bann gezogen. Hervorzuheben ist die unnachahmliche Erzählweise Patricia Vandenbergs, die sie immer wieder großartig demonstrierte. Ins Leben gerufen und entscheidend geprägt hat Patricia Vandenberg auch die große Romanserie um Kinderschicksale Sophienlust. Bemerkenswert sind ihre übersinnlichen, phantastischen Amulett-Romane, die ebenfalls die erzählerische Meisterschaft dieser großen Schriftstellerin beweisen. Viele weitere Romane von Patricia Vandenberg unterstreichen die besondere Beliebtheit dieser Schriftstellerin, deren Verdienste im Romanheftgenre hervorzuheben sind. Das Geheimnis des Erfolges lag neben ihrer erzählerischen Kompetenz in ihrer Aufgeschlossenheit gegenüber den Sorgen und Sehnsüchten ihrer Mitmenschen begründet. Das richtige Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Leser wirkt sich auch und gerade in der heutigen Zeit sehr positiv auf das Renommee eines Schriftstellers aus. Genau das ist bei Patricia Vandenberg in besonderem Maße der Fall, deren breitgefächerte, virtuose Einfälle auch noch nach ihrem Tod einem großen Lesepublikum viel Freude bereiten.

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Dr. Felicitas Norden saß kerzengerade im Bett und starrte mit weit aufgerissenen Augen in die Dunkelheit, die genauso undurchdringlich war wie die Stille um sie herum. Was war es dann, das sie geweckt hatte? Sie spürte in sich hinein. An den Bauchschmerzen konnte es nicht liegen. Diese leichte Übelkeit trug sie seit Tagen mit sich herum. Mal schlimm, mal weniger schlimm. Im Augenblick waren sie erträglich. Genau wie das Sodbrennen. Wahrscheinlich allesamt Symptome einer Magenverstimmung. Ich hätte die Popcorn im Kino nicht essen sollen!, ging es ihr durch den Sinn. Sie fiel zurück ins Kissen, lauschte auf den tiefen Atemzug, den ihr Mann neben ihr machte. Spürte, wie er im Schlaf nach ihr suchte. Seine Hand schob sich auf ihren Bauch. Dann bewegte er sich nicht mehr. Eine Weile lag Felicitas da und versuchte, wieder in den Schlaf zu finden. Die Gedanken, die sich in der Dunkelheit selbstständig machten, machten ihr einen Strich durch die Rechnung. Ohne dass sie Einfluss darauf gehabt hätte, spulte ihr Kopf das Programm des nächsten Tages ab. Der überfällige Besuch beim Steuerberater, bei dem sie die Quittungen aus dem letzten Jahr abliefern musste, damit die – schon seit Juni verlängerte – Abgabe der Steuererklärung in der nächsten Woche endlich über die Bühne gehen konnte. Das Gespräch mit ihrem Stellvertreter Volker Lammers, der wieder einmal die Eltern eines kleinen Patienten vor den Kopf gestoßen hatte. Fee dachte an die Liste, die sie unbedingt schreiben musste, damit einer der Zwillinge einkaufen gehen konnte, während sie und Daniel in der Klinik waren. Dazu musste sie aber zuerst die Mahlzeiten planen. Und Geld holen. Rechnungen bezahlen. Und da war ja noch die kaputte Jalousie in Felix’ altem Zimmer. Wenn die Pflanze darin nicht bald wieder Tageslicht bekam, würde sie jämmerlich eingehen. Fee setzte einen Anruf beim Handwerker auf die Liste in ihrem Kopf. Irgendjemand musste all das schließlich machen. Und zwar neben der regulären Arbeit in der Klinik. Fee keuchte in die Dunkelheit. Kein Wunder, dass sie bei diesem Pensum Atemnot bekam. Es lag am Stress. Das war doch logisch! Aber stimmte das auch wirklich? Plötzlich musste sie an die Patientin denken, von der Daniel ihr bei einer ihrer gemeinsamen Kaffeepausen in der Klinik berichtet hatte. Eine 27-jährige Sängerin, bei der Multiple Sklerose diagnostiziert worden war. »Es kann jeden treffen«, hatte er nachdenklich gesagt und an seinem Kaffee genippt. Oder die Nachbarin, von der ihre Freundin Elena erst am vergangenen Abend erzählt hatte. Die arme Frau, die während der Schwangerschaft an Brustkrebs erkrankt war. Obwohl Fee sie nicht kannte, hatte sie furchtbar Mitleid mit ihr. Gleichzeitig hatte ihr dieses Schicksal einen Schrecken eingejagt. Dan hatte recht: Es konnte jeden treffen. »Morgen hole ich mir einen Termin bei Dr. Lekutat und lasse mich durchchecken«, flüsterte sie in die Dunkelheit. Ihre Wahl hatte einen Grund. Bei ihr konnte sie sich der nötigen emotionalen Distanz sicher sein. Die beiden Frauen kannten sich nur flüchtig. Selbst wenn die Notärztin aus gutem Grund in der Klinik als Elefant im Porzellanladen verschrien war, war sie keine Klatschbase. Fee wusste, dass sie sich in jeder Hinsicht auf die Lektutat verlassen konnte. Die Bettdecke neben ihr raschelte. »Was ist denn, mein Schatz?«, murmelte eine schlafwarme Stimme. »Hast du schlecht geträumt?« »Alles gut. Schlaf weiter!« Fee beugte sich über ihren Mann und küsste ihn auf die Wange. Dann schmiegte sie sich in seine Armbeuge, um Schutz zu suchen vor den Gespenstern der Nacht. Und wirklich: Daniels Magie wirkte auch nach so vielen Jahren immer noch. Schmerzen und Schrecken verblassten, und kurz darauf war auch Felicitas wieder eingeschlafen. * Der nächste Morgen schien sich vorgenommen zu haben, die Schrecken der Nacht noch ein wenig auszukosten. Viel zu spät öffnete das Ehepaar Norden die Augen. Warum nur hatte der Wecker nicht geklingelt? Das Frühstück musste ausfallen, und auf dem Weg in die Klinik entgingen sie nur mit knapper Not einem Unfall. »Du liebe Zeit!«, schimpfte Dr. Daniel Norden, als er den Kleinwagen glücklich auf dem Parkplatz der Behnisch-Klinik abgestellt hatte. »Das war ganz schön knapp«, murmelte Fee neben ihm. »Ich möchte mal wissen, wer dieser Wahnsinnige ist, der uns die Vorfahrt genommen hat.« Der Wagen wackelte, als Daniel Norden die Tür zuwarf. Er starrte hinüber zur schwarzen Limousine, die nicht weit von ihnen geparkt hatte. Die Sonne spiegelte sich im Lack und blendete ihn. So erkannte er den Kollegen erst auf den zweiten Blick. »Aydin? Sie?« »Guten Morgen allerseits!«, rief der neue Kollege. Wie von Zauberhand öffnete sich die hintere Tür seines Wagens. Überrascht stellte Daniel fest, dass es sich um eine Schiebetür handelte, in der der Rollstuhl des Neurochirurgen auftauchte. Eine Schiene beförderte ihn nach draußen. Unterdessen hatte Milan Aydin ein Rutschbrett neben dem Fahrersitz herausgeklappt. Mit ein paar Handgriffen war der Rollstuhl aufgeklappt, die Fußstützen eingehängt und das Sitzkissen positioniert. Ein Ruck, und Milan landete wohlbehalten in seinem Stuhl. »Ist das nicht ein herrlicher Tag?« Sein Atem stand in kleinen Wolken vor seinem Mund. Er hatte recht. Die Sonne schien vom blassblauen Himmel. Der Raureif an Bäumen und Sträuchern glitzerte wie Tausende kleine Diamanten. Dr. Norden war trotzdem nicht zum Lachen zumute. »Oft möchte ich nicht gemeinsam mit Ihnen hier ankommen.« »Was kann ich dafür, dass die Sonne so blendet?« Die Rollstuhlreifen knirschten auf dem Split, den ein umsichtiger Mensch gestreut hatte. »Worüber regen Sie sich überhaupt auf? Es ist doch nichts passiert.« Mühelos hielt Milan mit dem Ehepaar Norden mit, das auf den Eingang der Klinik zuging. Die Türen schoben sich auf. Ein angenehmer Geruch, der an freundliche Menschen und nette Gespräche erinnerte, empfing sie. Prompt kam ihnen Dr. Linhardt entgegen. »Guten Morgen, die Herrschaften«, grüßte sie und blieb bei den Kollegen stehen. »Wie war der Dienst?«, erkundigte sich Daniel bei der Herzspezialistin. »Überraschend ruhig.« Sie strich sich eine dunkle Strähne aus der Stirn. »Ich konnte sogar ein bisschen schlafen.« »Das freut mich. Das hier ist übrigens unser neuer Kollege …« Weiter kam Dr. Norden nicht. Schon hatte Milan die Hand ausgestreckt und rollte auf Katharina zu. »Milan Aydin. Seit ein paar Tagen verbessere ich die Behindertenquote an dieser Klinik. Neurochirurgie.« Er legte den Kopf schief und musterte sie. Dieser Blick! »Sind Sie Schwester hier?« Katharina lachte. »Dr. Linhardt, Spezialfach Herz.« »Oh! Gut möglich, dass ich irgendwann Ihre Hilfe brauche.« Er zwinkerte ihr zu. Daniel Norden wusste, dass sich an der spröden Katharina schon mancher Kollege die Zähne ausgebissen hatte. Umso mehr überraschte ihn ihre Reaktion. Ihr Lächeln war weich und süß. Wie Nougatschokolade. »Ich bin sicher, Sie werden mich finden«, erwiderte sie. Doch seine Aufmerksamkeit gehörte längst der Frau, die hinter ihnen aufgetaucht war. »Mannomann, ich bin gerade hinter Ihnen hergefahren.« Elena stand der Schrecken noch ins Gesicht geschrieben. »Machen Sie nur weiter so. Unser Verwaltungschef Fuchs wird seine Freude an Ihnen haben. Wir brauchen immer neue Patienten. Hoffentlich sind Sie wenigstens gut versichert.« Sie zwinkerte ihm zu und ging an ihm vorbei, um ihre Freundin Felicitas Norden zu begrüßen. Sie hängte sich bei ihr ein. »Oh Fee, gut, dass ich dich treffe. Ich muss dir unbedingt erzählen, was gestern Abend noch passiert ist …« Ihre Stimme wurde vom Summen verschluckt, dass die Lobby der Behnisch-Klinik erfüllte. Nach dem Abschied sah Katharina Linhardt dem Quartett nach, das sich unter Patienten, Kollegen und Besucher mischte. »Schürzenjäger!«, zischte sie Milan Aydin nach. Sie ärgerte sich kurz darüber, diesem Ausbund an Charme auf den Leim gegangen zu sein. Aber konnte sie etwas dafür? Bei diesem Blick aus den haselnussbraunen Augen? Diesem Lächeln, das einen Schneemann zum Schmelzen gebracht hätte? Oder lag es an Milans Behinderung, die ihren Gyrus cinguli im Gehirn aktiviert hatte, in dem emotional relevante Geschehnisse gesammelt wurden und der erwiesenermaßen bei Frauen besonders ausgeprägt war? Doch die frische Luft in ihrem Gesicht und die Sonnenstrahlen, die ihre Haut wärmten, zauberten Katha schnell wieder die gute Laune ins Gemüt. »Wenn ich erst Kickbox-Meisterin bin, kann er was erleben«, lachte sie vor sich hin und machte sich auf den Weg ins Training. * »Einen wunderschönen guten Morgen, die Herrschaften«, begrüßte Dr. Norden seine Mitarbeiter zur allmorgendlichen Lagebesprechung. Ein vielstimmiger Chor antwortete ihm. Zufrieden warf er einen Blick auf das Klemmbrett in seinen Händen. Im nächsten Moment runzelte er die Stirn und sah genauer hin. Er musste sich unbedingt angewöhnen, ordentlicher zu schreiben! »Bereit, ein paar Leben zu retten?«, fuhr er endlich fort. »Ich kann es kaum erwarten«, erwiderte der junge Assistenzarzt Dr. Gruber. Daniel lächelte die Unfallchirurgin an. »Das ist die richtige Einstellung. Bevor wir das Tagesprogramm besprechen, möchte ich Ihnen einen neuen Kollegen vorstellen.« Er deutete auf Milan Aydin, der im Rollstuhl neben ihm stand. »Dr. Aydin war so freundlich, die Vertretung des Kollegen Wiesenstein zu übernehmen, solange der sich auf Fortbildung in Chicago befindet. Wenn die Zusammenarbeit gut klappt – wovon ich ausgehe –, wird Dr. Aydin auch nach Wiesensteins Rückkehr fester Bestandteil unserer Teams...



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