Vandis / Kay | Dorian Hunter 172 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 172, 64 Seiten

Reihe: Dorian Hunter - Horror-Serie

Vandis / Kay Dorian Hunter 172

Engelszorn
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7517-7915-9
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Engelszorn

E-Book, Deutsch, Band 172, 64 Seiten

Reihe: Dorian Hunter - Horror-Serie

ISBN: 978-3-7517-7915-9
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der Fremde stand Ra'Kir plötzlich so nah gegenüber, dass sich fast ihre Nasenspitzen berührten. Erschrocken zuckte Ra'Kir zusammen. Der Fremde packte ihn am Kragen, hob ihn mühelos in die Luft und schleuderte ihn gegen die Wand. Kacheln brachen, und Ra'Kir sackte benommen an der Wand herunter. »Wer bist du?«, keuchte der ägyptische Dämon. »Mein Name ist Nathaniel«, sagte der Fremde und war mit einem Satz wieder bei Ra'Kir. Nathaniels Hand stieß vor und durchbohrte mit magisch verstärkter Wucht den Brustkorb des Sphinx. Ra'Kir musste entsetzt mit ansehen, wie ihm Nathaniel das Herz aus dem Körper riss ... Der Angisus Nathaniel ist aus seinem jahrtausendelangen Schlaf erwacht und sendet eine Botschaft an die Schwarze Familie: Ein Schemen ist zurückgekehrt, um eine alte Rechnung zu begleichen. Aber Luguri und Zakum haben noch einen Pfeil im Köcher ...

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1. Kapitel
»Ja, aber er sagte nicht, wohin genau er gebracht wurde.« »Ist das wichtig?« »Ich denke schon«, sagte Collins und machte einen Schritt auf den anderen Archäologen zu. »Sagen Sie mir, an wen der Stab geschickt wurde.« »Selbst wenn ich es wüsste, müssten Sie mir schon freundlicher kommen, Kollege, ehe ich ein Wort ausspucke.« Ohne Vorwarnung packte Collins den anderen mit beiden Händen an die Kehle und drückte zu. »Ich habe keine Zeit für Ihre Rätselspiele, Postlethwaite«, fauchte Collins. »Wo ist der Stab?« Postlethwaite röchelte und taumelte zurück, doch der andere ließ nicht nach und drückte noch fester zu. Hilflos zerrte und riss der Archäologe an den Unterarmen seines Gegenübers und versuchte, sich aus dem Würgegriff zu befreien. Er sah den unnatürlichen Glanz in Collins' Augen und wusste, dass irgendeine seltsame Verwandlung stattgefunden haben musste – entweder war der Kollege auf einem Drogentrip oder ganz und gar übergeschnappt. Collins ließ nicht locker. Seine Finger drückten den Kehlkopf des anderen gefährlich weit in die Luftröhre. Postlethwaite lief erst rot, dann blau an. Er prallte mit dem Rücken gegen die hinter ihm befindliche Wand. »Sagen Sie es, in Gottes Namen!«, herrschte Collins ihn an. Die Augen Postlethwaites traten aus den Höhlen hervor. Sein Blick wurde glasig. Er rang nach Luft, wollte reden, doch der unnachgiebige Griff seines Gegners ließ ihm nicht einmal dazu eine Chance – im Gegenteil, Collins drückte noch einmal kräftiger zu und trieb damit den Kehlkopf gänzlich in die Luftröhre. Postlethwaite bäumte sich ein letztes Mal auf und sank dann schlaff in Collins' Armen zusammen. Der Archäologe ließ seinen toten Kollegen los und würdigte ihn nicht einmal eines Blickes. Zu stark war der posthypnotische Befehl, den Nathaniel in seinem Unterbewusstsein verankert hatte – den Metallstab um jeden Preis zu finden, ganz gleich, welche Opfer es kostete. Sämtliche moralischen Bedenken waren unterdrückt worden – Collins kam nicht einmal auf die Idee, sein Tun zu hinterfragen. Er setzte seinen Weg fort. Da Postlethwaite ihm die Antwort verweigert hatte, blieben noch zwei weitere Personen übrig, die ihm weiterhelfen konnten. Jeremy Collins betrat das metallurgische Analyselabor und blieb im Eingang stehen, um sich umzusehen. Das Licht war gedimmt worden, um die Arbeit mit dem Elektronenmikroskop zu erleichtern. Auf einem Monitor war eine Vergrößerung eines zuvor aufgenommenen Objekts zu erkennen. Collins erkannte sofort, dass es sich dabei um eine Aufzeichnung des Metallstabs handelte. Helena Riedberg und Joram Ulman suchten noch immer nach versteckten Hinweisen und gingen der Reihe nach alle Aufnahmen durch, die sie von dem Fundstück gemacht hatten. Sie waren so in ihre Arbeit vertieft, dass sie Collins noch nicht bemerkt hatten. Dieser blieb auf der Türschwelle stehen und lauschte ihrer Unterhaltung. »Haben Sie noch immer keine Nachricht aus London?«, fragte Dr. Riedberg, hob ihren Blick vom Binokular eines Mikroskops und rieb sich die müden Augen. Ulman, der eine Reihe von Aufzeichnungen durchging und Bücher wälzte, schüttelte den Kopf. »Ich habe heute Nachmittag noch einmal mit Altmann gesprochen. Er konnte mir bestätigen, dass dieser Metallstab irgendetwas Mysteriöses an sich hat – er sprach von Magie, aber das vereinbart sich nicht mit meinen wissenschaftlichen Erkenntnissen.« »Und wie kommt er zu dieser Einsicht?«, wollte Helena wissen, die genauso wenig an Zauber und Hokuspokus glauben wollte, wie ihr Kollege. »Der Stab hat geglüht, und eine fremdartige Schrift wurde auf seiner Oberfläche sichtbar!« Helena runzelte die Stirn. »Sie wollen mich auf den Arm nehmen.« »Ich nicht. Das ist das, was Altmann mir sagte. Ich habe schon überlegt, ob ich nicht selbst nach London fliege, um mir ein Bild darüber zu machen. Altmann hat versprochen, morgen ein Foto von dieser Schrift zu schießen, es einzuscannen und uns zu mailen.« »Na, da bin ich aber mal gespannt«, entgegnete Helena und wollte sich gerade wieder dem Mikroskop zuwenden, als sie eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahrnahm. Erschrocken sah sie auf. »Collins?« Der Archäologe trat in den Raum. Ulman hatte sich ebenfalls umgewandt und wunderte sich über das plötzliche Erscheinen des Kollegen. »Guten Abend, Doktor«, begrüßte er den anderen. »Ich dachte, Sie halten die Stellung in Tel Aviv und behalten den Kokon im Auge.« »Er ist erwacht«, antwortete Collins. »Wer ist erwacht?«, fragte Helena Riedberg. »Der Engel des Herrn.« Ulman tauschte mit Helena einen fragenden Blick. Sie hatten von Etti Hirshfeld erfahren, dass man im Kokon einen Mann vorgefunden hatte. Redete Collins von ihm? »Was tun Sie hier, Doktor Collins?«, versuchte es Ulman noch einmal. Collins, der vor dem Monitor mit dem Abbild des Metallstabes stehen geblieben war und das Bild kritisch musterte, murmelte: »Wohin haben Sie ihn gebracht?« »Wen? Den Stab? Er ist in London, das sagte ich doch bereits.« Collins fuhr herum. »Bei Altmann?« Widerwillig nickte Ulman. Mittlerweile war ihm Collins' Auftreten äußerst suspekt geworden. Er hatte den anderen Wissenschaftler nie gemocht, doch jetzt kam er ihm schon beinahe unheimlich vor. »Wer ist dieser Altmann?«, fragte Collins weiter. Ulman erhob sich und signalisierte Helena mit einem Blick, sie solle sich zur Wand zurückziehen. Auch ihr war das merkwürdige Verhalten des anderen Doktors aufgefallen. Langsam ging sie rückwärts bis zur Wand und befand sich in unmittelbarer Nähe des Alarmschalters. »Ein Archäologe, ein Bekannter«, antwortete Joram Ulman auf die Frage seines Gegenübers. »Aber all dies habe ich Etti doch erzählt. Hat sie Sie nicht informiert?« »Ich muss wissen, wo sich der Stab befindet – wo in London!«, bohrte Collins weiter, ohne auf Ulmans Worte zu reagieren. »Warum wollen Sie das wissen?«, fragte nun Helena Riedberg. »Weil er ihn zurückhaben muss!« »Er?« »Nathaniel – der Engel«, erwiderte Collins. Sein Blick gefror mit einem Mal. Ansatzlos sprang er vor und schlug Ulman die Faust ins Gesicht. Der Archäologe wurde durch die Wucht des Hiebes zurückgeworfen und blieb auf der Platte eines Arbeitstisches liegen. Collins setzte nach, packte den anderen bei den Schultern und schüttelte ihn durch. »Nennen Sie mir die Adresse!« »Hören Sie auf, Collins!«, schrie Ulman. »Was ist in Sie gefahren?« Ein weiterer Schlag ließ ihn verstummen. Collins drosch auf den Kollegen ein. Immer wieder hämmerte er mit seinen Fäusten in das Gesicht des anderen. Helena Riedberg hatte zuerst untätig zugesehen. Zu geschockt war sie von Collins brutaler Vorgehensweise. Sie hatte Jeremy Collins vor einem Jahr als arroganten, ewig nörgelnden Berufskollegen kennengelernt – aber nie zuvor war er gewalttätig geworden. Endlich gab sich Helena einen Ruck und drückte den Alarmschalter hinunter. Das Schrillen der Sirenen erfüllte den Raum. Wütend wandte sich Collins um. Er deutete mit den Fingern auf Dr. Riedberg und zeigte ihr damit an, dass sie die Nächste sein würde. Danach widmete er wieder seine Aufmerksamkeit dem bereits stark angeschlagenen Ulman. »Ich gebe Ihnen eine letzte Chance«, sagte er. »Verraten Sie mir endlich, zu wem Sie den Metallstab gegeben haben!« Ulman schluckte. Es hatte keinen Sinn. Der andere würde in seinem Wahn wahrscheinlich nicht davor zurückschrecken, ihn zu töten. Der Stab war es nicht wert, dafür umgebracht zu werden. »Baring Road, London«, stieß Joram hervor. »Da gibt es eine Villa, die einem Dorian Hunter gehört. Suchen Sie dort ... und gehen Sie jetzt!« Collins sog scharf die Luft an. Er hatte erfahren, was er wollte. Damit war seine Mission beendet. Er ließ von Ulman ab und wandte sich dem Ausgang zu. Trotz der gellenden Alarmanlage schritt er in stoischer Gelassenheit davon, doch noch ehe er die Tür erreichte, wurde sie bereits aufgestoßen. Zwei uniformierte Wächter des Universitätssicherheitsdienstes sprangen mit erhobenen Pistolen ins Labor. Die Wachen erfassten die Lage sofort. Helena Riedberg stand direkt neben dem Auslöser der Alarmanlage und Dr. Ulmans Gesicht war blutig geschlagen – nur Collins konnte der Übeltäter sein. Gemeinsam legten sie auf den Archäologen an. »Stehen bleiben!« Collins marschierte unbeirrbar weiter auf die beiden Wächter zu. »Herrgott, bleiben Sie stehen oder wir schießen!« Der Archäologe war nur noch drei Meter von den Wachtposten entfernt und dachte nicht im Traum daran, anzuhalten. Ein Schuss übertönte den Alarm. Die Kugel durchschlug Collins' Oberschenkel aus nächster Nähe, doch nicht einmal sie schien ihn stoppen zu können. Der Doktor...



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