Vandis / Schuder / Voehl | Dorian Hunter 48 - Die Blutkirche | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 48, 350 Seiten

Reihe: Dorian Hunter

Vandis / Schuder / Voehl Dorian Hunter 48 - Die Blutkirche


1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-95572-048-3
Verlag: Zaubermond Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 48, 350 Seiten

Reihe: Dorian Hunter

ISBN: 978-3-95572-048-3
Verlag: Zaubermond Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



In den Pyrenäen geht die Angst um unter den Menschen: Neugeborene verschwinden spurlos, und werdende Mütter kehren als Untote zurück. Dorian Hunter sucht das Zentrum des Schreckens auf und kommt einer ungeheuerlichen Verschwörung auf die Spur. Isbrant erschafft ein neues Asmoda - eine schwarze Stadt, in deren Kirche der Teufel selbst das Weihwasserbecken trägt. Was steckt hinter dem Kult der Blutkirche, die sich als Hort dieser schrecklichen Untaten entpuppt? Über den Häusern des kleinen Dorfes erheben sich die düsteren, verfallenen Mauern eines alten Chateaus. Von dort aus regiert fortan das Böse die Welt - und nur dort kann das Grauen sein Ende finden ... Der 48. Band der legendären Serie um den 'Dämonenkiller' Dorian Hunter. - 'Okkultismus, Historie und B-Movie-Charme - ?Dorian Hunter? und sein Spin-Off ?Das Haus Zamis? vermischen all das so schamlos ambitioniert wie kein anderer Vertreter deutschsprachiger pulp fiction.' Kai Meyer enthält die Romane: 205: 'Die Farbe des Teufels' 206: 'Der Fluch des Theriaks' 207: 'Die Blutkirche'

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    2. Kapitel
  Die Uhr an Kiwibins Handgelenk zeigte elf Uhr dreiundfünfzig, als die Boeing auf der Landebahn des Flughafens Shiphol aufsetzte. Vierzig Minuten später stieg der Russe vor der Centraal Station in ein Taxi und ließ sich zum Hotel bringen. Hinter der Rezeption erwartete ihn ein geschniegelter Portier, der ihm mit einer herablassenden Geste die Schlüssel überreichte. »Eine Nachricht ist für Sie eingetroffen, Mr. Kiwibin.« Kiwibin nahm den Zettel in Empfang. Erwarte Sie um drei am Eingang des Museums. Van Dyke. Er blickte auf die Uhr. Zeit genug, um sich zuvor ein eigenes Bild zu verschaffen. Auf dem Zimmer angekommen, schlüpfte Don Chapman aus der Tasche. Kiwibin öffnete seinen Koffer und setzte sich an den Tisch, in der Hand die Unterlagen, die Trevor Sullivan vom Secret Service zugespielt worden waren. Es handelte sich um ein Dossier, das den vollständigen Bericht der holländischen Polizei über den Raubmord im Rijksmuseum sowie die Geschichte des gestohlenen Bildes enthielt. »Der Maler war ein gewisser Rijm Baldersz Gavesand. Ein Schüler Rembrandts. Mehr ist nicht über ihn bekannt.« Kiwibin schob Don Chapman, der es sich auf dem Tisch bequem gemacht hatte, ein Blatt Papier hinüber. »Er hat für die Hautevolee von Amsterdam gemalt. Und er war schlauer als sein Lehrer.« »Inwiefern?« »Er konnte mit Geld umgehen. Rembrandt dagegen starb als verarmter Künstler.« Kiwibin wurde unterbrochen, als das Telefon anschlug. »Ja?«, meldete er sich. Ein Knistern erklang im Hörer, dann ertönte eine unangenehm hohe Männerstimme. »Ist der Dämonenkiller bereits so tief gesunken, dass er zwei seiner Lakaien vorschickt?« »Wer spricht da?« Der Anrufer lachte spöttisch. »Ich bin gespannt, wie lange Sie brauchen werden, um das Rätsel zu lösen.« »Von welchem Rätsel sprechen Sie?« »Das Gespräch unter Brüdern ist nicht das einzige Bild, auf das es der Dieb abgesehen hat.« Als Kiwibin nichts erwiderte, fuhr der Anrufer fort: »Ich habe mit ihm gesprochen.« »Wer ist der Dieb? Ein Vampir?« Ein Kichern erklang. »Offenbar haben Sie die Zeitung gelesen. Natürlich, sonst wären Sie nicht hier.« »Warum verraten Sie mir nicht mehr, wenn Sie uns helfen wollen?« Wieder kicherte der Mann am anderen Ende. »Wie kommen Sie darauf, dass ich Ihnen helfen will?« Kiwibin wollte etwas erwidern, aber da hatte der Anrufer bereits aufgelegt. »Wer war das?«, fragte Chapman. Kiwibin zuckte die Achseln und wählte die Nummer der Rezeption. »Zimmer 313. Ich hatte soeben ein Telefongespräch auf dieser Leitung. Können Sie mir sagen, wer den Anrufer durchgestellt hat?« Chapman sah mit Spannung, wie Kiwibin der Stimme im Hörer lauschte. »In Ordnung ... Sind Sie ganz sicher? ... Ja, vielen Dank.« Kiwibin legte auf. »In der Zentrale wurde kein Telefongespräch registriert.«   Eine Stunde später verließen sie das Hotel. Unter dem Arm trug Kiwibin die schwarze Ledertasche, deren Reißverschluss eine Handbreit geöffnet war. Auf dem Weg zum Museum ließ Kiwibin die Stadt auf sich wirken. Amsterdam war groß, hektisch, schmutzig, bunt und laut, wirkte trotz der Menschenmengen jedoch niemals anonym. Das Taxi durchquerte enge Gassen, zu deren Seiten Fachwerkhäuser aus gebrannten Klinkersteinen standen; spitz aufragende Giebel neigten sich nach vorn, wie um sich über der Mitte der Straße zu berühren. Die Grachten, für die Amsterdam berühmt war, waren schwarz und brackig, und fauliger Geruch strömte durch die Lüftungsfilter der Klimaanlage ins Innere des Taxis. Kiwibin ging der mysteriöse Anruf nicht aus dem Kopf. Irgendjemand wusste offenbar längst, dass sie hier waren. War der Anrufer mit dem Kunstdieb identisch? Vor dem Rijksmuseum erstreckte sich ein weiter Rasenplatz, auf dem Touristen und Besucher spazierten. Das Taxi hielt vor dem monumentalen, kantigen Bau mit den drei Torbögen, die wie ein Tunnel in die Vergangenheit ins Dunkel führten. Als das Taxi abgefahren war, steckte Kiwibin sich eine Zigarette an und öffnete den Reißverschluss der Tasche. »Wir haben noch eine halbe Stunde Zeit.« Chapman keuchte, als er in eine Wolke aus Tabakqualm geriet. Kiwibin nahm drei hastige Züge und trat die Zigarette aus. »Sehen wir uns den Saal, aus dem das Gemälde gestohlen wurde, einmal genauer an.« Der Russe löste eine Karte und mischte sich unter die Besucher. Das Rijksmuseum beherbergte mehr als fünftausend Bilder holländischer und europäischer Maler, von denen nur ein Bruchteil ausgestellt wurde. Den größten Teil nahmen die Maler der Goldenen Epoche ein – des siebzehnten Jahrhunderts, als die Niederlande die mächtigste Nation der Welt gewesen waren und die indischen Kompanien so viel Geld in die Kassen der Amsterdamer Geschäftsleute spülten, dass selbst einfache Bürger es sich leisten konnten, kostbare Gemälde anfertigen zu lassen. In einem weitläufigen Raum erblickte Kiwibin eine Lücke zwischen den Gemälden – der einzige Hinweis, dass hier bis vorgestern noch ein weiteres Werk gehangen hatte. Davor stand ein Zwerg in einem Nadelstreifenanzug. Er trug einen übergroßen Bowler auf dem Kopf. Kiwibin beachtete den Mann nicht weiter, da er einen der uniformierten Museumswärter in der Menge erspäht hatte. »Es sieht aus, als fehlte da ein Bild«, sagte er und deutete auf die freie Stelle an der Wand. Dem Wärter war die Frage sichtlich unangenehm. »Es gab einen Einbruch gestern Nacht. Das Gemälde wurde gestohlen.« Kiwibin tat erschrocken. »War es denn wertvoll?« »Eigentlich nicht.« Der Wächter wurde plötzlich redselig. »Das ist ja das Seltsame. Alle Alarmsysteme haben versagt. Der Dieb hätte sogar die Nachtwache von Rembrandt stehlen können. Aber er hat sich mit dem Werk eines namenlosen Künstlers begnügt.« »Was hat das Bild denn dargestellt?« »Zwei Männer, die miteinander sprachen.« »Kennt man die Namen der abgebildeten Personen?« Der Wärter blickte Kiwibin stirnrunzelnd an. »Sie scheinen sich sehr für das Bild zu interessieren.« »Die gesamte Epoche interessiert mich. Das Goldene Zeitalter hat die Niederlande doch erst zu dem gemacht, was sie heute sind.« Befriedigt registrierte Kiwibin, wie sich die Brust des Wärters vor Stolz hob. »Wir stellen sehr viele Bilder aus dieser Zeit aus. Die Nachtwache hängt gleich nebenan. Außerdem haben wir einige weitere Hundert Bilder im Archiv.« »Danke, Sie haben mir sehr geholfen.« Als Kiwibin am Ausgang des Raumes angekommen war, warf er einen Blick zurück. Der Zwerg mit dem Bowler war verschwunden.   »Freut mich, dass Sie gekommen sind, Mr. Kiwibin«, sagte van Dyke mit einem Gesichtsausdruck, der das genaue Gegenteil verhieß. Kiwibin griff in die fleischige Rechte des Gegenübers. Der Direktor des Rijksmuseums besaß ein aufgeschwemmtes Gesicht mit einer breiten, geröteten Nase als Mittelpunkt. Aber aus van Dykes Augen, die sich unter wulstigen Brauen verbargen, blitzte Intelligenz, und Kiwibin fiel es nicht ein, diese untersetzte Gestalt in Krawatte und biederer Baumwollweste zu unterschätzen. »Die Nachricht aus London, dass sich der Secret Service mit dem Fall befasst, kam sehr überraschend. Weiß die Polizei darüber Bescheid?« »Ich bin kein Mitglied des Service. Nur eine Art freier Mitarbeiter.« Van Dyke hob fast unmerklich die Brauen. »Nun, ich weiß gar nicht, ob ich mit Ihnen sprechen darf. Vielleicht hätten Sie sich zuerst an Inspektorin de Ville wenden sollen. Sie bearbeitet den Fall.« »Ich habe nur ein paar unwichtige Fragen. Das Bild wurde von einem gewissen Rijm Gavesand gemalt, wie ich hörte. Sind noch andere Werke dieses Malers ausgestellt?« »Ja, drei insgesamt. Zwei davon sind ebenfalls Kopien. Das dritte ist ... nun, wir haben es im Paket mit anderen Werken angekauft. Aus künstlerischer Sicht ist es absolut wertlos. Es befindet sich zurzeit im Archiv.« »Könnte ich es sehen?« »Das geht leider nicht, wegen des augenblicklichen Personalmangels. Wenn sich die Aufregung um den Diebstahl erst einmal gelegt hat ...« »Die Tat hat die Besucher nicht abgeschreckt?« Van Dyke verzog das Gesicht. »Wir leben in einer Sensationsgesellschaft, Mr. Kiwibin. Ob es uns gefällt oder nicht – ein Raubmord im Rijksmuseum zieht mehr Besucher an als ein Dutzend neu entdeckter Werke Rembrandts. Die Polizei wollte den Tatort für volle drei Tage absperren, aber dann wäre es zu einem Chaos gekommen. Wir sind froh, dass die Inspektorin zur Vernunft gekommen ist.« »Haben Sie einen Verdacht, wer das Gemälde gestohlen haben könnte? Vielleicht sogenannte Artnapper?« »Ich bitte Sie, Mr. Kiwibin. Gavesands Werke sind, wie ich schon sagte, von vernachlässigbarem Wert. Niemand käme auf die Idee, sie zu stehlen, um anschließend das Museum mit einer Lösegeldforderung zu erpressen.« »Und die beiden Toten?« »Wir gehen davon aus, dass sie versucht haben, die Täter aufzuhalten. Dabei erhalten die Wärter Anweisung, zunächst die Polizei zu informieren und den Ausgang zu sperren.« »Wo fand man die Leichen?« Van Dyke blinzelte und blickte auf die Uhr. »Mr. Kiwibin, ich glaube, ich habe Ihnen Auskunft gegeben, so gut ich konnte. Leider ist meine Zeit begrenzt. Bitte wenden Sie sich doch für weitere Fragen an die Inspektorin...



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