Villiger Mit Freiheit und Werten zu Wohlstand

Zwölf Thesen eines Pendlers zwischen Wirtschaft und Politik
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-16-153617-5
Verlag: Mohr Siebeck
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

E-Book, Deutsch, Band 178, 91 Seiten

Reihe: Beiträge zur Ordnungstheorie und Ordnungspolitik

Warum braucht nicht nur der Staat die Marktwirtschaft, sondern die Marktwirtschaft auch den Staat? Warum bewirken Gesetze häufig anderes, als der Gesetzgeber erwartet? Wie entsteht Wohlstand? Kaspar Villiger verdichtet seine Erfahrungen aus 46 Jahren Berufsleben als Unternehmer, Verwaltungsrat global tätiger Konzerne, Verteidigungs- und Finanzminister sowie Schweizer Bundespräsident in zwölf Thesen und sucht Antworten auf diese und andere Fragen. Er fragt, warum sich die Wirtschaft auch von ethischen Kriterien leiten lassen soll und wie der Föderalismus strukturiert sein muss, damit auch die Gliedstaaten Selbstverantwortung wahrnehmen. Und er analysiert, warum Demokratien Selbstbindungen brauchen, um nicht im Schuldensumpf zu versinken. Dabei untermauert Villiger seine erfahrungsbasierten Einsichten mit Erkenntnissen der modernen Ökonomik. Seine Überlegungen sind ein leidenschaftliches Plädoyer für eine freiheitliche Gesellschaftsordnung.

Autoren/Hrsg.

Villiger, Kaspar

Fachgebiete

• Sozialwissenschaften Politikwissenschaft Politikwissenschaft Allgemein Politische Theorie, Politische Philosophie
• Sozialwissenschaften Soziologie | Soziale Arbeit Soziologie Allgemein Gesellschaftstheorie
• Sozialwissenschaften Politikwissenschaft Regierungspolitik Innen-, Bildungs- und Bevölkerungspolitik
• Rechtswissenschaften Recht, Rechtswissenschaft Allgemein Beziehungen des Rechts zu anderen Disziplinen
• Sozialwissenschaften Politikwissenschaft Regierungspolitik Wirtschafts- und Finanzpolitik
• Wirtschaftswissenschaften Volkswirtschaftslehre Wirtschaftspolitik, politische Ökonomie
• Rechtswissenschaften Recht, Rechtswissenschaft Allgemein Rechtspolitik

Inhaltsverzeichnis

1;Cover;1
2;Inhaltsverzeichnis;6
3;Einleitung;8
4;1. These: Erfolg und Misserfolg sind eine Funktion von Menschen, Institutionen, Kultur und Zufall;11
4.1;Sechsundvierzig Jahre Erfahrung auf einer A4-Seite?;11
4.2;Menschen mögen kohärente Geschichten;12
4.3;Der Mensch;12
4.4;Institutionen;13
4.5;Kultur;15
4.6;Der Zufall;16
4.7;Die Erfahrungsformel;19
5;2. These: Das Ziel der Politik ist eine stabile, solidarische, ausgeglichene und wohlhabende Gesellschaft freier und selbstverantwortlicher Menschen;20
5.1;Das Gemeinwohl;20
5.2;Vom Verantwortungs- zum Anspruchsbürger;21
5.3;Die „gefühlte“ und die „reale“ Gerechtigkeit des Wirtschaftssystems;22
6;3. These: Der Staat braucht die Marktwirtschaft, weil nur diese hinreichenden Wohlstand erarbeiten kann. Die Marktwirtschaft braucht den Staat, weil nur er die Bedingungen für deren Gedeihen schaffen kann;25
6.1;Nur Marktwirtschaft erzeugt breiten Wohlstand;25
6.2;Notwendig ist der glaubwürdige und respektierte Staat!;27
6.3;Sind Marktergebnisse unmoralisch?;28
7;4. These: Menschen reagieren häufig anders auf Regulierung, als die Politiker gerne möchten. Deshalb müssen bei der Gesetzgebung die Anreizwirkungen sorgsam bedacht werden;32
7.1;Der Kobra-Effekt;32
7.2;Wie kann man Kobra-Effekte verhindern?;34
8;5. These: Damit Wohlstand entsteht, müssen sich Leistung, Investieren und Sparen lohnen; müssen die Menschen die Früchte ihrer Arbeit behalten dürfen; müssen alle ihre Talente entfalten können und dürfen; muss Neues Obsoletes ersetzen können und muss die Einkommensverteilung als fair wahrgenommen werden;36
8.1;Fünf Bedingungen für den Wohlstand;36
8.2;Inklusive und extraktive Institutionen;38
8.3;Die große Wirkung kleiner institutioneller Unterschiede;40
8.4;Selbst Demokratien erfüllen die Wohlstandbedingungen häufig ungenügend;40
8.5;Extraktive Entscheidungen inklusiver Institutionen und Standortwettbewerb;42
9;6. These: Der Preis der Freiheit ist die Verantwortung. Ethisch korrektes und faires Verhalten der Führungskräfte in der Wirtschaft ist erstens eine der Grundlagen der Marktwirtschaft und zweitens eine der Voraussetzungen dafür, dass Bevölkerung und Politik der Wirtschaft die nötigen Freiräume gewähren;44
9.1;Gesellschaft und Wirtschaft müssen sich an Werten orientieren;44
9.2;Die Kultur des ehrbaren Kaufmannsauch für Großunternehmen;46
9.3;Fünf unternehmerische Pflichten;47
10;7. These: Niemand soll unverschuldet durch Not und Armut seine Würde verlieren;50
10.1;Der Sozialstaat ist eine Voraussetzung für Stabilität und Wachstum;50
10.2;Die Gratwanderung bei der Umverteilung;51
10.3;Thomas Piketty und die Ungerechtigkeit dieser Welt;52
11;8. These: Es gibt zur Demokratie keine Alternative. Aber ihre Fehlanreize bedürfen der Korrektur;55
11.1;Die Demokratie hat an Strahlkraft verloren;55
11.2;Die Ausbeutung einer Minderheit;56
11.3;Die Lust am Ausgeben;56
11.4;Empörungsbewirtschaftung, Zersplitterung der Parteienlandschaft, wirtschaftliche Not und Transnationalisierung;57
11.5;Eine Kultur der Demokratie ist notwendig;59
11.6;Der Erfolg autoritärer politischer Systeme ist wahrscheinlich nicht nachhaltig;59
12;9. These: Die Staatsfinanzen müssen dem Nachhaltigkeitsprinzip genügen;61
12.1;Gesunde Staatsfinanzen sind ein Trumpf!;61
12.2;Wenn die Finanzen sprudeln, werden die Politiker sorglos;62
12.3;Sparprogramme sind Herkulesaufgaben;64
12.4;Gute Politik braucht einen kohärenten konzeptionellen Rahmen;64
12.5;Die Schuldenbremse;66
13;10. These: Die Stabilität des Geldwertes ist ein wichtiger Wohlstandsfaktor;68
13.1;Warum Notenbanken politisch unabhängig sein sollten;68
13.2;Auch ohne Inflation hat die Umverteilung schon begonnen;69
14;11. These: Der Föderalismus muss auf klaren ökonomischen Prinzipien basieren. Nur dann nehmen die Gemeinwesen ihre Selbstverantwortung hinreichend wahr;71
14.1;Die sechs zentralen Funktionen des Föderalismus;71
14.2;Drei unverzichtbare ökonomische Prinzipien;73
14.3;Vom Umgang mit Unterschieden;74
14.4;Der Föderalismus hat viele Gegner;75
14.5;Die große Schweizer Föderalismusreform;76
14.6;Und die Europäische Union?;78
15;12. These: Gemeinwesen und Unternehmen müssen sich so strukturieren, dass sie unerwartete Schocks überstehen können;80
15.1;Denkhilfen zum Umgang mit dem Unvorhersehbaren;80
15.2;Die Schockresistenz von Staaten und Unternehmen;82
16;Fünf Bemerkungen zum Schluss;83
17;Literaturverzeichnis;90

Über Autor(innen)

Villiger, Kaspar
Geboren 1941; 1966 Diplomingenieur ETH; 1989-2003 Bundesrat (zuerst Verteidigungsminister, dann Finanzminister); 1995 & 2002 Bundespräsident; 2004-09 Verwaltungsrat Nestlé, Swiss Re und Neue Zürcher Zeitung; 2009-12 Verwaltungsratspräsident UBS; 2004 Ehrendoktorwürde der Universität Luzern; seit 2009 Chairman der UBS Foundation of Economics in Society.