E-Book, Deutsch, 316 Seiten, eBook
Vötsch Organisieren von Freiheit
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-531-92257-7
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Nomadische Praktiken im Kulturfeld
E-Book, Deutsch, 316 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-531-92257-7
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Was heißt Freiheit? Diese Frage entspringt nicht nur den ältesten philosop- schen Traditionen, sondern gehört auch seit je zu den Leitmotiven des geist- und sozialwissenschaftlichen Forschens. Man kann Freiheit im Wesentlichen aus zwei verschiedenen Perspektiven betrachten: einerseits als Ideal, normative V- gabe und als zu erreichendes Ziel; andererseits als konkreten Vollzug, Einsatz und Gebrauch, als tägliche Praxis. Im einen Fall fragen wir nach einem abstr- ten Konstrukt und dessen spekulativen Inhalten wie theoretischen Dimensionen; im anderen Fall geht es um die Praktiken der Freiheit und deren konkrete Bed- gungen, Einschränkungen und Effekte. Im Feld der Organisationsforschung überwiegt in vielen theoretischen - sätzen, besonders jenen, die auf klassische Traditionen der Betriebswirtschaft zurückgehen (Gutenberg 1979), der erste Zugang zum Thema. Demnach zei- nen sich Organisationseinheiten - soziale Kollektive, Unternehmen, Staaten, Institutionen - durch Strukturen aus, in denen Freiheit entlang vorgegebener Hierarchien als erwünschtes Ordnungsprinzip oder aber als ungeplantes Neb- produkt zur Entfaltung kommt. Nicht selten geraten Organisation und Freiheit gar zu Gegensätzen, wobei das eine als Einschränkung und Limitierung des - deren gilt. Insbesondere bei kritischen Ansätzen, wie etwa jenen der Frankfurter Schule (Adorno 1953), gilt die Einschränkung von Freiheit oft als Preis, den eine Organisation abverlangt. In jüngeren, neoliberalen Diskursen (Peters 1992) w- den Organisationen häufig als Zerrbild einer die Freiheit begrenzenden und hemmenden Bürokratie dargestellt. Freiheit wird gefeiert zulasten der Organi- tion und kommt zur Entfaltung im Ideal der post-bürokratischen Organisation 1 (Maravelias 2009).
Mario Vötsch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Organisation und Lernen an der Universität Innsbruck.
Zielgruppe
Professional/practitioner
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Danksagung;5
2;Inhalt;6
3;1 Einleitung;9
3.1;1.1 Freiräume in der Kultur;10
3.2;1.2 Aufbau und Überblick;14
4;2 Nomadische Praktiken der Freiheit: Eine theoretische Werkzeugskiste;18
4.1;2.1 Freiheit als Begriff;18
4.1.1;2.1.1 Ideal und Form der Freiheit;18
4.1.2;2.1.2 Regierung und Praxis der Freiheit;21
4.2;2.2 Freiheit als Organisation;27
4.2.1;2.2.1 Poststrukturalistische Organisationstheorie;27
4.2.2;2.2.2 Freiheit zwischen Ordnung und Organisation;28
4.2.3;2.2.3 Freiheit im hybriden Kosmos;34
4.2.4;2.2.4 Freiräume des Handelns;38
4.3;2.3 Praktiken der Freiheit;41
4.3.1;2.3.1 Nomadologie;41
4.3.2;2.3.2 Nomadische Praxis;48
4.4;2.4 Fluchtlinien der Kritik;61
4.4.1;2.4.1 Die Kunst, anders anders zu sein;61
4.4.2;2.4.2 Die Komposition der Existenz;63
4.5;2.5 Die Macht der Praxis;71
4.5.1;2.5.1 Prozessontologie;71
4.5.2;2.5.2 Affirmation, Immanenz und Singularität;72
4.5.3;2.5.3 Konstitution von Praxis;75
4.5.4;2.5.4 Organisation als Komposition sozialer Kräfte;78
5;3 Der Freiheit nachgehen: Praxis und Prozess des Forschens;82
5.1;3.1 Methodologischer Zugang;82
5.1.1;3.2.1 Das Untersuchungsfeld: Kulturarbeit und Kultursektor;86
5.1.2;3.1.1 Post-Positivismus;82
5.1.3;3.1.2 Epistemologie und politische Praxis;83
5.2;3.2 Methodologisches Design;86
5.2.1;3.2.1 Das Untersuchungsfeld: Kulturarbeit und Kultursektor;86
5.2.2;3.2.2 Qualitative Feldforschung;89
5.2.3;3.2.3 Material und Methoden;90
6;4 Kulturarbeiter organisieren sich: Das Beispiel p.m.k;98
6.1;4.1 Die Plattform Mobile Kulturinitiativen;99
6.1.1;4.1.1 Akteure und Struktur;99
6.1.2;4.1.2 Programm und Strategie;101
6.2;4.2 Die Entfaltung der p.m.k;102
6.2.1;4.2.1 Kontext: Die p.m.k als Teil der freien Szene Innsbruck;103
6.2.2;4.2.2 Genealogie: Die Entstehung der p.m.k;107
6.3;4.3 Der Ort der p.m.k;109
6.3.1;4.3.1 Ort der Präsentation;110
6.3.2;4.3.2 Ort der Vermittlung;111
6.4;4.4 Die Räume der p.m.k;112
7;5 Die Entfaltung von Handlungs(frei)räumen: Die Welt der p.m.k;115
7.1;5.1 Kraftlinien und Fluchtlinien im gesellschaftlichen Gefüge;115
7.1.1;5.1.1 Ressourcen-Vakuum;116
7.1.2;5.1.2 Bedürfnis und Bedarf nach Kultur;120
7.1.3;5.1.3 Repräsentations-Vakuum: „Kultur ist Arbeit“;122
7.1.4;5.1.4 Medienvakuum und Öffentlichkeit;124
7.1.5;5.1.5 Regionale Strukturen, Förderpolitik und Freundschaften;127
7.1.6;5.1.6 Kommerzialisierung und Homogenisierung des Kultursektors;131
7.2;5.2 Akteure und ihre Lebenswelten;134
7.2.1;5.2.1 Die Immanenz der Praxis;135
7.2.2;5.2.2 Der Wert der Praxis;150
7.2.3;5.2.3 Der Prozess der Praxis;160
7.2.4;5.2.4 Die Effekte der Praxis;169
7.2.5;5.2.5 Die Ressourcen der Praxis;177
7.2.6;5.2.6 Der zweckfreie Raum der Praxis;182
7.2.7;5.2.7 Die Praxis des Frei-Räumens;186
7.3;5.3 Organisieren in der p.m.k;188
7.3.1;5.3.1 Etablierung von Passagen: Der Zugang zum Praxiskollektiv;190
7.3.2;5.3.2 Kanalisierung von Handlungsräumen: Einbringen und Rausziehen;192
7.3.3;5.3.3 Aktualisierung von Virtualität: Imagination durch Konnexion;199
7.3.4;5.3.4 Kohärenz und Renitenz: Relationen und Proportionen;205
7.3.5;5.3.5 Divergente Bewegungen: Differenzen im Raum;208
7.3.6;5.3.6 Spielräume des Umgangs: Einlenken und Ausgleichen;212
8;6 Die Macht zur Freiheit: Das Gefüge der p.m.k;221
8.1;6.1 Machtverhältnisse in der p.m.k;221
8.1.1;6.1.1 Arbeitsteilung und Machtverteilung;222
8.1.2;6.1.2 Führung und Selbstführung;228
8.1.3;6.1.3 Heterogenität und Kollektivität;230
8.1.4;6.1.4 Schwerpunkte und Anführer;244
8.1.5;6.1.5 Politische Vereine und Kulturvereine;247
8.2;6.2 Die Macht der Multitude;249
8.2.1;6.2.1 Die Generierung von Vielfalt;250
8.2.2;6.2.2 Die Integration aller Kräfte;254
8.2.3;6.2.3 Die Macht der Wirkung;259
8.2.4;6.2.4 Die Transformation von Affekten zu Effekten;264
8.2.5;6.2.5 Die Konstruktion kollektiver Identitäten;269
8.3;6.3 Strategien des Kollektivs;274
8.3.1;6.3.1 Momente einer Mission?;275
8.3.2;6.3.2 Mehrwert durch Ereignisse?;280
8.3.3;6.3.3 Mitspieler oder Spielball?;283
8.3.4;6.3.4 Praxis ohne Ort?;287
8.3.5;6.3.5 Coda: Theorie ohne Praxis?;290
9;7 Conclusio;293
10;8 Literatur;299
11;9 Anhang;311
Nomadische Praktiken der Freiheit: Eine theoretische Werkzeugskiste.- Der Freiheit nachgehen: Praxis und Prozess des Forschens.- Kulturarbeiter organisieren sich: Das Beispiel p.m.k.- Die Entfaltung von Handlungs(frei)räumen: Die Welt der p.m.k.- Die Macht zur Freiheit: Das Gefüge der p.m.k.