Vogelsang | Workshop Hundefotografie | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 280 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 215 mm

Vogelsang Workshop Hundefotografie

Die geheimen Profi-Tricks verständlich erklärt

E-Book, Deutsch, 280 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 215 mm

ISBN: 978-3-8426-5527-0
Verlag: Schlütersche
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Wie mache ich gestochen scharfe und gut belichtete Fotos meines Hundes? Wie gelingen emotionale Bilder, die den Charakter meines Vierbeiners wiedergeben? Wie schaffe ich es, auch ohne Assistenten, Bilder zu bekommen, die Energie und Lebensfreude ausstrahlen? Diese und viele weitere Fragen beantwortet Elke Vogelsang in ihrem Ratgeber – so einfach wie möglich, so umfangreich wie notwendig, direkt aus dem Alltag einer Hundefotografin. Von den technischen Grundlagen der Hundefo-tografie bis hin zu 50 Workshops – hier lernen Einsteiger und erfahrene Hobbyfotografen, wie sie Hundepersönlichkeiten in Szene setzen, kreative Bildideen entwickeln und diese optimal und hundegerecht umsetzen können.
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DER HUND
Eine Bande Welpen stürmt das Studio und sorgt für viel Wirbel und Aufwischarbeit. Da ist der abgeklärte Senior Balthasar, der meine seltsamen Geräusche allenfalls mitleidig zu ignorieren scheint. Alma, die ängstliche Tierschutzhündin, muss noch Vertrauen fassen. Der ignorante Dackel Leopold interessiert sich auf der Wiese ausschließlich für andere Hunde. Die Hundefotografie ist schon aufgrund ihrer unterschiedlichen Charaktere ein spannendes Abenteuer. Wir müssen nicht nur die Kamera beherrschen, das Licht vorteilhaft nutzen und eine ansprechende Kulisse auswählen. Mit einem Hund als Modell haben wir noch einen weiteren Faktor, der uns vor diverse Herausforderungen stellen kann. Es steht und fällt damit, ob wir in der Lage sind, diesen mit Fingerspitzengefühl zu motivieren, für die Kamera zu posieren. Wie das gelingt, erfährst du in diesem Kapitel. Der Umgang mit dem Hund
Ein Hund könnte sich nicht weniger dafür interessieren, fotografiert zu werden. Das Shooting muss mit etwas Positivem verknüpft werden. Was der Hund hier lernt, ist nicht lebensnotwendig. Es sollte nicht als Gehorsamsübung angesehen werden, sondern als eine bindungsfestigende Beschäftigung. Arbeite nie mit Druck und fotografiere deinen Hund nicht, wenn du selber einen schlechten Tag hast. Egal wie sehr dein Motiv an deinen Nerven zerrt, bedenke, dass Ungeduld und Missmut nicht zum richtigen Ergebnis führen werden. Atme tief durch und lach drüber. Aber auch wenn der Hund bei der Sache ist, gibt es immer noch den kleinen Funken mehr Enthusiasmus, den du ihm entlocken kannst, indem du ihm Spaß und Spannung bereitest. Geduld, Ruhe und tiergerechte Fotografie sind immer oberste Devise! SEI NICHT LANGWEILIG! Du solltest die Kamera ohne längeres Hantieren bedienen können, um den Hund nicht zu langweilen. Übe an Gegenständen in Ruhe die verschiedenen Einstellmöglichkeiten deiner Kamera. Vor dem Shooting sollte der Hund Gelegenheit gehabt haben, sich zu lösen. Ein Hund „unter Druck“ hat andere Sorgen, als für Fotos stillzuhalten. Die Session sollte nicht zu lang sein. Meine Shootings sind nicht länger als anderthalb Stunden. Bei sehr jungen, alten oder kranken Hunden können sie auch kürzer sein. Natürlich ist der ein oder andere Hund länger beanspruchbar, aber nicht nur die körperliche Anstrengung macht müde, sondern auch die Konzentration, die er aufbringen muss. Schaffe dem Tier eine vertraute und ablenkungsfreie Umgebung. Mach es ihm so angenehm wie möglich. Es gibt sehr unsichere und ängstliche Hunde, insbesondere aus dem Tierschutz, die noch nicht genug Vertrauen in Menschen gefasst haben oder unbekannte Situationen erschreckend finden können. Ist dies der Fall, belohne zunächst das bloße Dulden der Anwesenheit der Kamera. Hebe sie gar nicht erst an, sondern lege sie auf den Boden. Lass den Hund Leckerlis davon fressen. Fasse den Hund nicht an. Sorge für Ruhe und eine entspannte Atmosphäre. Steigere den Schwierigkeitsgrad erst, wenn du merkst, dass der Hund angstfrei bei der Sache ist. Bei besonders ängstlichen Hunden kann dies ein paar Tage, Wochen oder Monate dauern. Mit Geduld ist sehr viel machbar. Freu dich über jeden kleinen Erfolg. Belohne freigiebig und abwechslungsreich. Dazu gehören verbales Lob, Leckerlis, aber auch Spielrunden. Manch ein Hund liebt schon die Aufmerksamkeit, andere benötigen mehr Überzeugung. Bedenke, dass jeder Hund andere Sachen spannend findet. Quirlige Terrier lasse ich durch mein Studio sausen, um Energie abzubauen. Die Porträts entstehen dann in kurzen Pausen zwischen zwei Sporteinlagen und sehen aufgrund der freudigen Erwartung des Tieres umso aufmerksamer und freundlicher aus, während z. B. der sensible Windhund mehr Ruhe und ein unaufgeregtes Umfeld brauchen kann. Hat der Hund noch keinen Grundgehorsam oder möchtest du Bewegungsbilder von ihm machen, kann ein Assistent sehr hilfreich sein, der mit dem Hund spielt oder ihn in die gewünschten Positionen lockt. Für Tipps zum Motivieren des Hundes ohne Assistenten siehe den Abschnitt „Bewegungsbilder ohne Assistenten“. Bei einem fremden Hund ist eine Eingewöhnung wichtig. Wenn ich Besitzer und Hund zum ersten Mal treffe, begrüße ich den Besitzer und ignoriere den Hund. Möchte Letzterer gerne eine Kontaktaufnahme, halte ich ihm freundlich meine Hand zum Beschnüffeln hin. Dafür gehe ich in einem ruhigen, aber nicht zögerlichen Tempo in die Hocke, wobei ich mich leicht abwende. Es ist keinesfalls notwendig, im Zeitlupentempo zu agieren. In der Hundesprache bedeuten sehr langsame Bewegungen ein Lauern oder Drohen. Vor allem bestürme ich ihn nicht gleich mit Liebkosungen. Viele Hunde sind nicht auf Streicheleinheiten aus, insbesondere nicht bei Fremden. DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG Scheue dich nicht davor, dich zum Clown zu machen, ob durch Geräusche, ansteckende Freude oder indem du eine schnelle Runde mit dem Hund zusammen läufst. Er wird deine Begeisterung freudig teilen, findet dich spannend und du entlockst ihm fröhliche Gesichter. Der Schlüssel zum Erfolg besteht aus Geduld, Wiederholung, Spaß und viel „Bestechung“. Häufig ist auch das Gelände neu, auf dem wir uns treffen. Das gilt es zu erkunden. Mein Studio kann sehr aufregend sein, da die meisten Hunde es nicht gewöhnt sind, in fremde Häuser zu spazieren und Aufmerksamkeit zu bekommen – allenfalls beim Tierarzt ist das der Fall, und das bedeutet aus Hundesicht oft nichts Gutes. 35 mm | f/7.1 | 1/1250 s | ISO 250 | Studioblitz – Meine Tierschutzhündin Scout war sehr schüchtern, als ich sie mit wenigen Monaten bekam. Ich habe sie (auch ohne Kamera) vor kleine Herausforderungen gestellt und, wenn sie diese bewältigte, mit Lob überschüttet. Man sah ihr förmlich an, wie sie mutiger wurde. Die Herausforderungen wurden Schritt für Schritt gesteigert. Einfache Aufgaben wurden dann auch nicht mehr überschwänglich belohnt, denn diese waren mittlerweile normal geworden. Größere dagegen erhielten als Antwort immer noch eine „große Partie“. Heute ist sie ein sehr entspannter Hund, insbesondere vor der Kamera. Im Studio schalte ich zunächst meine Blitze ein. Nach ein paar Minuten der Eingewöhnung, in denen der Hund mein Studio erforschen konnte, feuere ich ein paar Testschüsse mit niedriger Leistung ab. Reagiert er auf den Blitz durch leichte Verunsicherung, ist weiter Vorsicht geboten und ich lasse ihm mehr Zeit. Die allermeisten Hunde haben kein Problem mit Blitzlicht. Wenn ein Hund Angst hat, ist es eher das Geräusch als das Licht. Damit der Blitz möglichst leise auslöst, kann man eine niedrige Leistung wählen. Nach einer Weile teste ich, wie ansprechbar der Hund ist. Wenn er in Ruhe ein paar Übungen mitmacht, gerne Leckerlis annimmt und das Blitzlicht ignoriert, kann ich mit dem Fotografieren beginnen. Zuletzt erhält der Hund beim Shooting viel Lob und viele Leckerlis oder Spaß durch Spiel. Die meisten Hunde wollen dann gar nicht mehr gehen und scheinen ihr Glück gar nicht fassen zu können. Der Welpe
Alarm, die Welpen kommen! Auch wenn Welpen eine Herausforderung darstellen, da sie noch keinen Gehorsam besitzen, bieten sie den Vorteil, dass sie noch alles spannend finden können. Sie halten zwar zumeist nicht brav still, sind aber von vielen Geräuschen beeindruckt und spielen sehr gern. Im Alter ab fünf Wochen sind Welpen meiner Meinung nach am spannendsten. Ab der achten Woche siedeln sie vom Züchter in ihr neues Zuhause um. Dann sind sie gänzlich entwickelt, voller Energie, mit allen Sinnen dabei und haben noch ihr niedliches junges Aussehen. Zu dieser Zeit ist die Immunisierung gegen ansteckende Krankheiten noch nicht abgeschlossen. Die empfohlenen Impfungen finden ungefähr in den Wochen acht bis 16 statt. Danach ist der Schutz gegen Krankheiten wie Staupe und Parvovirose gegeben. Ein Shooting im Freien sollte vorher eher auf der heimischen Wiese und nicht mit Hunden aus anderen Haushalten stattfinden. Fotografierst du fremde Tiere, solltest du vor und nach einem Shooting im Studio die Dinge reinigen, mit denen die Tiere in Berührung kommen. Oberflächen und Utensilien sollten waschbar sein, damit man sie auch in Zukunft noch verwenden kann. WENN’S LÄUFT, DANN LÄUFT’S Halte in jedem Fall Wischzeug bereit, denn in der Aufregung kann ein Malheur passieren. Papiertücher zum Abputzen und Aufwischen sowie Reinigungsmittel oder Desinfektionsmittel wirst du sicherlich benötigen. Welpen müssen alles erkunden und kauen noch alles an. Die Umgebung sollte welpensicher sein und die Bande nicht sich selber überlassen werden. Sie kommen auf die seltsamsten Ideen. Kabel sind außer Reichweite zu bringen. Es sollten keine kleinen Gegenstände, die verschluckt werden können, herumliegen. Schmuck wie Ohrringe werden nur allzu gerne untersucht und angenagt, wenn man nicht aufpasst. Ich lege vor einem Welpenshooting sämtlichen Schmuck ab, damit ich auch einmal kuscheln kann, ohne dass der Kleine meinen Ohrring hinunterschlingt. Für mehrere Welpen nutze ich gerne einen Sessel, eine Kiste oder einen...


Elke Vogelsang ist Werbe­ und Magazinfotografin mit Spezialisierung auf Tier­fotografie. Ihre Bilder waren bereits in Ausstel­lungen in London, Paris, San Anselmo, Lissabon und Singapur zu sehen und erscheinen weltweit in Büchern, Kalendern und Magazinen, darunter National Geographic, Die Zeit, The Sunday Times Magazine. Zudem bietet sie Workshops für die Fujifilm School zu fotografischen Themen an.


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