Vollkommer | Prüft alles und behaltet das Gute! | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 160 Seiten

Vollkommer Prüft alles und behaltet das Gute!


1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-98963-504-3
Verlag: Christliche Verlagsgesellschaft
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

ISBN: 978-3-98963-504-3
Verlag: Christliche Verlagsgesellschaft
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Die Aufforderung des Apostel Paulus 'Prüft alles und behaltet das Gute' ist an Christen gerichtet, die in extremer Bedrängnis leben. Die religiöse Szene ist schon kurz nach der Himmelfahrt Jesu mit exotischen Irrlehren überflutet; die Verfolgung der Nachfolger Jesu nimmt rasant zu. Es herrscht Endzeitstimmung; die Wiederkunft des Herrn wird sehnlichst erwartet. Paulus schreibt seinen Brief im Stil eines Generals, der vor einer gefährlichen Bodenoffensive letzte Direktive an seine Streitkräfte richtet. Die Worte 'Prüft alles und behaltet das Gute' sind einer dieser Befehle, ein Ruf zur Wachsamkeit in ungewissen Zeiten. Wenn dieser Appell damals schon dringlich war, wie viel mehr heute! Was bedeuten diese Worte des Apostels für uns? Auf dieser Spur wollen wir Paulus, unserem Glaubensvorbild, folgen.

Nicola Vollkommer wurde als Tochter eines Briten und einer Deutschen in England geboren und wuchs in Nigeria auf. Später studierte sie Französisch und Deutsch in Cambridge und machte im Rahmen ihres Deutschstudiums ein Auslandsjahr in Tübingen, wo sie ihren zukünftigen Mann kennenlernte. Heute haben die beiden vier erwachsene Kinder und zwölf Enkelkinder, und sind in ihrer Gemeinde in Reutlingen aktiv. Nicola ist Autorin mehrerer Bücher.
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Zielgruppe


Christen aller Altersgruppen


Autoren/Hrsg.


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ENDZEITSTIMMUNG IN EINER VON LEID GEBEUTELTEN GEMEINDE


Paulus’ Schreiben an die Christen in Thessalonich ist vermutlich einer seiner frühesten Briefe an eine Gemeinde, vielleicht sogar der erste. Die Stadt Thessalonich erscheint im siebzehnten Kapitel der Apostelgeschichte zum ersten Mal auf dem biblischen Radar, mitten in Paulus’ zweiter Missionsreise. Paulus, zusammen mit seinem Reisebegleiter Silas, erholt sich gerade von jenem Gefängnisaufenthalt in Philippi, der auf dramatische Weise durch ein Erdbeben unterbrochen wurde. Darauf folgte die sensationelle Bekehrung des Gefängniswärters und eine heftige feindliche Gegenoffensive der dort ansässigen Juden. Nach kurzen Zwischenstopps in Amphipolis und Apollonia, die zwischen Philippi und Thessalonich liegen, sind die zwei Missionare nun in der Hafenstadt angekommen und besuchen die dortige Synagoge, wie es bei der Ankunft in einer unbekannten Stadt für sie üblich ist (Apg 17,2). Thessalonich ist zu dieser Zeit Hauptstadt der römischen Provinz Mazedonien und Sitz des römischen Prokonsuls. Die Stadt ist aufgrund ihrer günstigen und zentralen Lage für die Predigt des Evangeliums strategisch wichtig. Sie gilt als „Hotspot“ des globalen Handels. Handelsschiffe legen Tag und Nacht in ihrem Hafen an und die berühmte „Via Egnatia“ führt durch die Stadt. Diese Durchgangsstraße verbindet Rom mit dem Orient.

Thessalonich zeichnet sich auch durch ihr großzügiges Angebot an Götzen aus. Die Kulte der Isis (in der griechischen Mythologie Herrin der Unterwelt), des Sarapis (bekannt für seine Wunderheilungen), des Dionysos (Gott des Weins) und der Kabiren (Fruchtbarkeitsgötter) beherrschen die religiöse Landschaft und machen mit ihren gebündelten Kräften von Alkohol, Sex und der Anbetung von Dämonen aus Thessalonich einen regelrechten Sündenpfuhl. Die Gemeindegründung in Thessalonich fängt zunächst gut an. In der Synagoge stehen den beiden Verkündigern zu Beginn ihres Aufenthalts in der Stadt die Türen weit offen.

Das Ergebnis dieser drei Wochenend-Einsätze kann sich sehen lassen. Einige der Juden sind überzeugt, ebenso wie (V. 4).

Es herrscht eine Aufbruchstimmung, von der wir in unserer westlichen Welt nur träumen können. Ein Gemeinde-Start-up wie aus dem Bilderbuch. Die Verfolgung der beiden Missionare, die auf diesen raketenartigen Anfang folgt, kommt nicht aus der Richtung, aus der man sie zunächst erwarten würde: von den heidnischen Kultanhängern. Es sind die Traditionsjuden, die sofort Alarm schlagen und alles daransetzen, die Erweckung im Keim zu ersticken. Für die Missionare wird es gefährlich. Paulus und Silas müssen sich schnell aus dem Staub machen, um eine Wiederholung der brenzligen Lage in Philippi zu vermeiden. Ihre Feinde lassen ihre Wut stattdessen an dem Synagogenvorsteher Jason aus, der die beiden Diener Gottes während ihres Aufenthalts in Thessalonich beherbergt hat. Es kommt zu Übergriffen. Der Widerstand, mit dem es die Neubekehrten zu tun haben, muss mehr als beängstigend sein:

Die Juden bedienen sich interessanterweise der gleichen frei erfundenen Klagen, die gegen Jesus erhoben wurden: Staatsverrat und Rebellion gegen den Kaiser. Den Namen eines anderen Königs in den Mund zu nehmen, geschweige denn, diesen zu verehren und als oberste Autorität anzuerkennen, ist Majestätsbeleidigung höchsten Grades gegen den römischen Kaiser. Ironischerweise stellen die vielfältigen anderen Götter für den römischen Staatsapparat keine Bedrohung dar. In ihrem Feldzug von Hass und Verfolgung gegen die Christen sind diese Männer durch nichts zu stoppen. Sie holen Paulus und Silas gleich an der nächsten Station ihrer Reise, einer Stadt namens Beröa, ein, wo die zwei Prediger in der Synagoge wohlwollender aufgenommen werden als in Thessalonich: Sie (Apg 17,11).

Dass die neue Christusverehrung ausgerechnet unter den Juden einen weiteren Aufschwung erlebt, kommt für die Fanatiker aus Thessalonich überhaupt nicht in Frage. Die Opposition lässt nicht lange auf sich warten. Auch in Beröa (V. 13). Paulus ist schon wieder gezwungen, sich außer Gefahr zu bringen; Silas und der junge Timotheus bleiben dort und sollen Paulus später folgen.

Die Bedrängnisse, denen die neu gegründete Gemeinde zu Thessalonich ausgesetzt ist, ist mit der Abreise des Paulus alles andere als vorbei. Eine Zeit lang ist der Apostel sogar verhindert, dorthin zurückzukehren (1Thes 2,18). Aus verschiedenen Hinweisen in den Schriften von Paulus können wir eine grobe Timeline seiner Kontakte zu den Christen in Thessalonich erstellen. Es kann gut sein, dass er sich dort länger aufgehalten hat, als man ausgehend von Lukas’ Erzählung in der Apostelgeschichte vermuten würde (17,2). Es werden zwar drei Sabbate erwähnt, aber diese Aussage könnte sich auf die Zahl seiner Lehreinsätze in der Synagoge beziehen, nicht notwendigerweise auf die Länge seines Aufenthalts. Wie dem auch sei – klar ist, dass hier ein solides geistliches Werk entstanden ist, an dem Paulus von ganzem Herzen hängt, denn (1Thes 2,7). Klar, dass er seit seiner hastigen Flucht aus der Stadt vor Sorge innerlich zerrissen ist und sich über die neu entstandene Gemeinde viele Gedanken macht.

Die Christen in Thessalonich haben sich durch ihre vorbildliche Glaubensfestigkeit einen guten Ruf gemacht, nicht nur in Mazedonien und Achaja, sondern (1Thes 1,8). Außerdem ist eine gut etablierte geistliche Leiterschaft fleißig am Werk. Paulus ermahnt die Gemeindeglieder, (1Thes 5,12). Aus seinem Brief an die Philipper (4,15-16) erfahren wir, dass die Christen in Thessalonich für die Gemeinde in Philippi eine Spende eingesammelt haben. Diese Christen sind im Glauben so weit gefestigt, dass sie einen fürsorglichen Blick für die Nöte anderer Gemeinden haben.

Paulus schreibt seine Briefe an die Thessalonicher vermutlich aus Korinth, wo er nach den vielen Strapazen der zweiten Missionsreise bei seinen Freunden Aquila und Priszilla Unterschlupf gefunden hat und seinen Gastgebern in ihrem Handwerksbetrieb dient, indem er aus Ziegenhaar Planen für Zelte webt. Zwischen den Arbeitsstunden im Zeltbetrieb und den Zusammenkünften bei Titius Justus, in dessen Haus die Christen sich treffen, verfasst er diese bewegenden Zeilen an die Gemeinde zu Thessalonich. Dies wird etwa 50 n. Chr. gewesen sein. Paulus hat Timotheus von Athen aus nach Thessalonich zurückgesandt, um die Gläubigen dort in seinem Auftrag zu ermutigen und im Glauben zu festigen (1Thes 3,1-15). Der Brief ist eine erleichterte Reaktion auf die guten Nachrichten, die Timotheus mitgebracht hat: Die Gläubigen in Thessalonich sind wohlauf. Gleichzeitig werden Paulus’ Befürchtungen bestätigt, dass die militante Gegenkampagne der Juden auch nach seiner Abreise mit unveränderter Hartnäckigkeit weitergeführt wird. In den Briefen ist wiederholt von Drangsal und Verfolgung die Rede (1Thes 1,16; 2,14; 2Thes 1,4.6).

IN DEN FUSSSTAPFEN DES APOSTELS


Einmal kam ich in den Genuss, gemeinsam mit einer Freundin entlang der Hafenpromenade des heutigen Thessaloniki – derzeit die zweitgrößte Stadt Griechenlands, auch Saloniki oder Salonika genannt – zu schlendern. Wie alle Hafenstädte der Antike ist die Stadt, die Paulus damals so sehr am Herzen lag, kaum wiederzuerkennen. Heute ist sie ein moderner kultureller Schmelztiegel und Standort vieler historischer Sehenswürdigkeiten. Anders als bei anderen alten Städten wie...



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