E-Book, Deutsch, Band 278, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
Voltz Perry Rhodan 278: In geheimer Mission auf Lemuria
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-8453-0277-5
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Perry Rhodan-Zyklus "Die Meister der Insel"
E-Book, Deutsch, Band 278, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
ISBN: 978-3-8453-0277-5
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Neun Weltraumtramps und Mausbiber Gucky - sie sollen den Fünfzigtausendjahressprung vorbereiten Während Perry Rhodans CREST III - mehr als 50 Jahrtausende von der Realzeit des Jahres 2404 entfernt - nur mit knapper Not einem erneuten Anschlag von seiten der Herren Andromedas entgehen konnte, versuchte Mory Rhodan-Abro, die Gattin des Großadministrators, eine Möglichkeit zur Rückkehr der in der Vergangenheit Gestrandeten zu finden. Morys Unternehmen schlug fehl, und anschließend kamen Reginald Bulls Leute zum Zuge. Ein neuer Plan zur Rettung der in der Zeit Verschollenen nahm Gestalt an. Raumfahrer und Techniker des Solaren Imperiums leiteten das 'Geheimunternehmen Vergißmeinnicht' ein. Der Flottentender DINO-3 überlistete die Zeitfalle und drang in die Vergangenheit ein, um Perry Rhodan Hilfe zu bringen. Obwohl die Männer der DINO-3 selbst keine Zukunft mehr hatten, sorgten sie für die Zukunft Perry Rhodans und seines Solaren Imperiums, indem sie die Memosender an strategisch wichtigen Punkten plazierten. Die Botschaft der Toten half den Lebenden, die Galaxis zu verlassen und den Andromeda-Nebel anzufliegen, von wo aus der Fünfzigtausendjahressprung eingeleitet werden soll. Wegbereiter dieses kühnen Unternehmens sind neun schmutzige Weltraumtramps und Mausbiber Gucky, die IN GEHEIMER MISSION AUF LEMURIA landen...
WILLIAM VOLTZ William, genannt 'Willi' Voltz, wurde 1938 in Offenbach geboren. Wie viele seiner SF-Kollegen interessierte auch er sich schon seit frühester Kindheit für Science Fiction. Seiner ersten SF-Roman-Veröffentlichung 'Sternenkämpfer', die im Herbst 1958 als Utopia-Taschenbuch erschien, gingen zahlreiche Fandom-Aktivitäten und das Schreiben vieler Kurzgeschichten voraus. 1961 wurde er zum besten Fan-Autor gewählt. Durch seine Mitgliedschaft im Science Fiction Club Deutschland (SFCD) lernte Voltz den Autor K. H. Scheer kennen, der ihm 1962 die Mitarbeit im Perry Rhodan-Team anbot. Der Autor, der mit 'Das Grauen' (74) debütierte, etablierte sich recht schnell als Stammautor. Als 1969 die Schwesterserie ATLAN entstand, war Willi Voltz auch mit dabei. Zunächst schrieb er parallel zu Perry Rhodan die ATLAN-Romane, später zeichnete er für die ATLAN-Exposés verantwortlich. 1973 startete die Fantasy-Serie 'Dragon' mit Voltz-Romanen. Ab 1974 war der Exposé-Autor der Perry Rhodan-Serie und prägte die Handlung immer mehr hin zum Philosophischen. Trotz seiner Vorausplanung der Inhalte bis Mitte der 1200er Perry Rhodan-Bände hinterließ sein Tod 1984 eine große Lücke. Sein letzter PR-Roman war 'Einsteins Tränen' (1165).
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2.
Nachdem die neun Alarer an Bord der CREST III waren, gab es zwei große Probleme für uns. Das erste lautete: Wie konnten wir die Händler veranlassen, die sanitären Einrichtungen des Ultraschlachtschiffes zu benutzen? Das zweite Problem lautete: Gab es neun Besatzungsmitglieder, die verrückt genug waren, die Rollen der neun Alarer zu übernehmen? Das zweite Problem erwies sich als leicht lösbar, denn die neun Mann waren innerhalb einer halben Stunde ausgesucht, nachdem Atlans Pläne jedem Besatzungsmitglied bekannt waren. Das erste Problem war nahezu unlösbar. Zunächst versuchten wir es mit gutem Zureden, doch die Alarer wollten von Hygiene nichts wissen. Wandten wir Gewalt an, verstanden es diese hartgesottenen Burschen, ihre frischgereinigten Körper binnen kurzem wieder zu verdrecken. Das Schlimmste war, dass die Händler in zunehmendem Maße die Sympathien der Besatzung gewannen. Es wurden Wetten abgeschlossen, ob es den Offizieren gelingen würde, den einen oder anderen Alarer zu baden oder zum Zähneputzen zu bringen. Empfindsame Männer liefen zwar mit bleichen Gesichtern durch das Schiff und übergaben sich heimlich, nachdem sie in die Nähe eines Alarers gekommen waren, aber um nichts in der Welt hätte auch nur einer zugestanden, dass er das Äußere eines dieser Schmutzfinken als abstoßend empfunden hätte. Sämtliche Baderäume waren von Schaulustigen belagert, weil jeder, der Zeit und Gelegenheit besaß, das Badezeremoniell eines Alarers beobachten wollte. Innerhalb weniger Stunden kursierten die wildesten Gerüchte an Bord. Eines davon besagte, dass Major Bernard mit einer Sprühdose Assaraf nachgejagt war, um Insektenpulver auf das von Läusen befallene Haupthaar des Alarers zu sprühen. Leider hatte ich wenig Gelegenheit, mich um das Badeproblem zu kümmern, denn ich war einer der neun Männer, der ab sofort ein alarischer Händler zu sein hatte. Die ersten Folgen dieses Befehls bekam ich bereits vier Stunden nach unserer Rückkehr zu spüren. Ich durfte nicht mehr baden. Rasieren und Haareschneiden wurden verboten. Ich musste mein Essen mit Knoblauch würzen, von dessen Existenz an Bord der CREST III ich bisher nie geahnt hatte. Meine gepflegte Uniformkombination wurde gegen Assarafs Kleidung ausgetauscht, so dass ich zehn Stunden, nachdem die Händler unsere Gefangenen waren, schlimmer stank als sie. Ein paar Burschen von der Mannschaft, die mich nicht leiden konnten, machten sich diese Situation zunutze. Auf dem Weg in meine Kabine überfielen sie mich und zerrten mich gewaltsam unter eine Dusche. Alle Beteuerungen, alle Befehle und alle Hinweise auf meine wahre Identität halfen nicht. Sie schrubbten mich zehn Minuten mit Seife und heißem Wasser, bis Major Don Redhorse allem ein Ende machte und ich den Dreck, dessen man mich gerade entledigt hatte, wieder auflegen musste. Es war ein Wunder, dass Redhorse mich hatte retten können, denn er stank nicht weniger stark als ich. Er gehörte ebenfalls zu den neun Männern, die in den geplanten Einsatz gehen sollten. Nach zwanzig Stunden konnte ich mich selbst nicht mehr riechen. Zu diesem Zeitpunkt existierte die ESKILA längst nicht mehr. Ein einziger Volltreffer der CREST III hatte sie pulverisiert. Zuvor hatten wir ein Rettungsboot des alarischen Schiffes an Bord der CREST III genommen. Zum Glück hinderte mich meine äußere Verfassung nicht am Nachdenken. »Ab sofort heißen Sie Assaraf und sind alarischer Händler«, hatte Atlan gesagt. »Sie dürfen das nie vergessen. Lastafandemenreaos Papageorgiu ist tot, verstehen Sie?« Ich verstand. Man roch es schließlich. * Die Tatsache, dass ich jetzt Assaraf hieß, hinderte mich nicht daran, die neun Händler als Narren zu bezeichnen. Nur Narren konnten so großspurig in eine Falle fliegen. Sie hatten sich allzu sicher gefühlt. Den Papieren, die wir von der ESKILA mit zur CREST III gebracht hatten, konnten wir entnehmen, dass der Heimatplanet der Händler Alara IV hieß. Diese Welt war vor ungefähr zweihundert Jahren von Lemurern besiedelt worden. Die neun Gefangenen waren Nachkommen jener Kolonisten. Jetzt besaßen sie nur noch wenige jener Vorzüge, die ihre lemurischen Verwandten auszeichneten. Sie nannten sich Händler, aber sie waren nichts als Weltraumtramps, schmutzig, gewalttätig, geschäftsfreudig und wahre Halsabschneider. Das alles konnten wir ihren »Papieren« entnehmen. Sie nannten sich Geschäftsleute, aber das waren sie ebensowenig wie ein Mann, der einen Bauchladen besitzt und ein Wunderhaftmittel für künstliche Gebisse anzubieten hat. Auch unsere neun Gefangenen besaßen solche speziellen Handelsgüter. Eines war sogar wertvoll. Es handelte sich um einige Blöcke hochwertiger Schwingquarze, die von der lemurischen Flotte zur Herstellung von Feuerleitgeräten benutzt wurden. Diesen Schatz hatten wir zusammen mit dem Rettungsboot in Sicherheit gebracht. Einige CREST-Wissenschaftler hatten die Positronik der ESKILA untersucht. Dabei hatte sich Icho Tolots Vermutung bestätigt, dass der Planet Vario wichtigste Handels- und Regierungswelt des Andromeda-Zentrums war. In den Unterlagen der Alarer wurde Vario allerdings unter dem Namen Lemuria geführt. Auf Lemuria lebte die Oberschicht der geflohenen Lemurer, die ihre neue Welt nach dem untergegangenen irdischen Erdteil genannt hatten. Als einziger Planet der blauen Riesensonne Big Blue nahm Lemuria eine führende Stelle unter den Kolonialplaneten der Lemurer ein. * Auf dem Weg zum Aufenthaltsraum für die mittleren Decks traf ich Perry Rhodan. Ich hätte ihn fast nicht erkannt, denn sein Gesicht wurde von einem kupferroten Bart bedeckt. Im Nacken hatte der Großadministrator sein länger gewordenes Haar zu einem Zopf zusammengebunden. Rhodans Haut war jetzt ebenso wie meine tiefbraun. Beide sahen wir wie echte Alarer aus. Biologische Mittel hatten unsere Bärte und Haare innerhalb weniger Stunden gewaltig sprießen lassen. Haut und Haare waren künstlich gefärbt. »Hallo, Assaraf!«, begrüßte mich Rhodan und hieb mir auf die Schulter. »Gehen Sie zur Versammlung?« »Ja, Sir!«, krächzte ich. Ich gab mir Mühe, den Geruch zu ignorieren, der dem Großadministrator anhaftete. »Das ›Sir‹ müssen Sie sich in Zukunft sparen«, erinnerte mich Rhodan. »Wir sind neun Alarer und werden uns wie solche benehmen.« »Ich werde mir Mühe geben«, versicherte ich. Als wir den Aufenthaltsraum erreichten, waren die anderen sieben Männer bereits anwesend. Im bequemsten Sessel hockte Gucky. Obwohl der Mausbiber an unserem Unternehmen teilnehmen sollte, brauchte er sich nicht zu maskieren. Auch mit einem Rauschebart hätte er nicht wie ein Alarer ausgesehen. Atlan hatte sich für den Mausbiber etwas Besonderes ausgedacht. Atlan, der auf einer Tischkante saß und seine langen Beine baumeln ließ, sah wie ein echter Wikinger aus. Dagegen wirkte Tako Kakuta, der Teleporter, etwas schmächtig. In Anbetracht seiner körperlichen Mängel hatte der Mutant versucht, mit seinem Körpergeruch alles wettzumachen. André Noir, der Hypno, sah wie ein gutmütiger alter Mann aus. Dagegen war Major Redhorse eine imposante Erscheinung. Sein markantes Indianergesicht wurde von einem tiefschwarzen Bart umrahmt. Sein sehniger Körper drohte die alarische Uniform zu sprengen. Hinter Redhorse stand der einzige Mann, der Spaß daran hatte, sich nicht mehr waschen und rasieren zu müssen: Sergeant Brazos Surfat. Surfat war für dieses Unternehmen wie geschaffen. Man konnte ihm ansehen, dass er sich in seiner Aufmachung außerordentlich wohlfühlte. Im Gegensatz zu Olivier Doutreval, der jede Art körperlicher Verunreinigung hasste und ein unglückliches Gesicht machte. Der neunte Mann, der einen Alarer verkörperte, war Leutnant Chard Bradon. Redhorse hatte es wieder einmal verstanden, seine berüchtigten Freunde in den Vordergrund zu spielen. Wenn ich ehrlich war, musste ich zugeben, dass sie für unser Vorhaben bestens geeignet waren. »Hallo, Schintas!«, begrüßte Atlan seinen terranischen Freund. Wir hatten uns angewöhnt, uns nur mit unseren alarischen Namen anzusprechen. Wenn wir Vario jemals erreichen sollten, durften keine Fehler passieren. Atlan hieß jetzt Ob Tolareff. Perry Rhodan ließ sich neben Atlan auf dem Tisch nieder. »Die CREST hat Kurs auf Big Blue genommen«, sagte der Großadministrator. »Zwei vorausgeschickte Korvetten sind inzwischen zurückgekehrt. Ungefähr sechs Lichtjahre von Vario entfernt, wurde ein von den Lemurern zerstörter Riesenplanet mit einer Wasserstoff-Methan-Ammoniakatmosphäre gefunden. Während wir versuchen, Vario zu erreichen, wird die CREST auf der Oberfläche dieser ehemaligen Maahk-Welt sicher stationiert sein. Der gesamte Planet strahlt radioaktiv, es wird also nicht zu unliebsamen Besuchen von Maahks oder Lemurern kommen.« Atlan griff in seine Brusttasche und zog ein Paket Papiere hervor. »Wie Sie alle wissen, haben wir von unseren Gefangenen wertvolle Unterlagen erhalten. Inzwischen habe ich von den Spezialisten der CREST weitere Papiere herstellen lassen. Es handelt sich um Empfehlungsschreiben irgendwelcher Herrscher, um Belobigungen von fremden Häuptlingen und was der Dinge mehr sind. Es müsste genügen, die Lemurer davon zu überzeugen, dass sie Alarer vor sich haben.« Er sprang vom Tisch und zog eine Kiste unter der Tischplatte hervor. Er klappte sie auf und brachte Assarafs gewaltige Waffe zum Vorschein. »Hier ist Ihre Waffe, Assaraf«, sagte er zu mir. Ich nahm die Baionga in Empfang. Sie wog bestimmt über zwanzig Pfund, aber es blieb mir nichts anderes übrig, als sie an meinem Gürtel zu befestigen. Nun sprach Rhodan wieder: »Der Planet Vario,...