Wadsack / Wach | Vereinsarbeit nachhaltig gestalten | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 164 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe Fachbuch

Wadsack / Wach Vereinsarbeit nachhaltig gestalten

Möglichkeiten und Chancen für die Zukunft

E-Book, Deutsch, 164 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe Fachbuch

ISBN: 978-3-648-16915-5
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



2012 wurden von der UN mit der Agenda 2030 die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs = Sustainable development goals) verabschiedet. Die Übertragung dieser auf globale Entwicklungen bezogenen Ziele und Themen auf die Vereinsebene stellt viele Vereine vor große Herausforderungen. Mit diesem Buch gelingt es ihnen, nachhaltiges Denken im Verein zu etablieren. Es unterstützt sie bei der Überprüfung und Gestaltung der Nachhaltigkeits-Ziele, bei der Veränderung hin zu nachhaltigerem Vereinsleben und bei der nachhaltigen Organisation der Vereinsarbeit. Zudem zeigt es, wie die Mitglieder in die Diskussion und Umsetzung eingebunden werden.

Inhalte:

- Grundverständnis der drei Säulen der Nachhaltigkeit
- Die 17 SDGs im Überblick
- Zusammenstellen der Vereinsressourcen
- Vereinsprogramm und Vereinsleben systematisch prüfen
- Schaffen von Arbeitsgrundlagen und konkrete Schritte
- Spezielle Anlässe aus dem Vereinsleben
- Checklisten zur Bestandsaufnahme

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3 Grundlagen und Ressourcen – Da geht was!
Ein Telefonat zwischen Jan und Dilara: Jan: Hallo Dilara, wie geht es dir? Was macht der Verein? Dilara: Hallo Jan, soweit alles ok. Unser Nachhaltigkeits-Workshop vor einiger Zeit hat mir einiges zu denken gegeben. Ich habe auch schon erste Gespräche geführt. Was mich überraschte, war, dass schnell die Gefahr gesehen wird, dass dies zu sehr in das Vereinsleben eingreift. Da werden dann sofort Beitragserhöhungen wegen notwendiger Investitionen in den Raum gestellt oder die Streichung von Vereinsleistungen an die Wand gemalt. Ich dachte nicht, dass das so vorschnell nur in dieser einen Richtung betrachtet wird. Jan: Oh, das überrascht mich. Nicht einfach, da muss man sehr sorgfältig an die Sache herangehen. Bisher wird es bei uns eher im Sinne der Vorbildfunktion und der Bildungsaufgabe für die Kinder und Jugendlichen diskutiert. Da erfahren wir meist Zustimmung. Aber es wird auch hin und wieder genörgelt, was das alles soll. Aber ich glaube das ist normal. Dilara: Dann geht das bei euch etwas einfacher, da ihr nicht direkt in das Vereinsleben eingreift. Aber was soll’s. Ich suche mir jetzt erst einmal ein paar Mitstreitende und wir schauen einmal, wo es welche Ansatzpunkte in unserem Verein gibt. Und dann überlegen wir, wo wir ansetzen. Jan: Ich denke, so kann es gehen: nichts über das Knie brechen und genau schauen, was machbar ist. Ich wünsche dir viel Erfolg. Sei mutig. 3.1 Vereine haben sehr gute Grundlagen für Nachhaltigkeit
Vereine sind sehr spezielle, in der Gesellschaft gewachsene Organisationen. Sie sind entstanden, um spezifische Bedürfnisse einer Gruppe von Menschen zu befriedigen. Einerseits ermöglichen sie Mitgliedern zum Beispiel, eigenen kulturellen und anderen freizeitorientierten Interessen nachzugehen. Andererseits werden sie ins Leben gerufen, um gesellschaftlich wichtige Themen aufzugreifen und Leistungsangebote zur Verfügung zu stellen oder gesellschaftliche Gestaltungsaufgaben wahrzunehmen – natürlich auch als Anliegen der Mitglieder. Zu der ersten Vereinsgruppe gehören Kunstvereine, Sportvereine, Wandervereine, Karnevalsvereine, Gesangsvereine. Zu der zweiten sind Tafelvereine, Wohlfahrtverbände und die freiwilligen Feuerwehren als Beispiele zu nennen. Damit ergeben sich Anhaltspunkte für grundlegende Aspekte von Nachhaltigkeit in der Vereinsarbeit: Das Zusammentreffen in einer Gruppe Gleichgesinnter als soziales Erlebnis. Lernmöglichkeiten in Bezug soziales Miteinander, Wissen. Ausübung persönlicher Aktivitäten mit dem Ziel der Entwicklung und Vervollkommnung (z.B. Gesang, Schauspiel, Kunstformen, Sport). Gelegenheit zum Ausüben von gesellschaftlichem Engagement durch die Ausübung von unentgeltlichen Tätigkeiten im Verein. Selbstverantwortliches Aufgreifen von gesellschaftlichen Anliegen, zur Unterstützung von gesellschaftlichen Anliegen (z.B. Rettungsdienst, Feuerwehr, Selbsthilfegruppen für verschiedene persönliche Befindlichkeiten). Alle Beispiele wirken auf die Stärkung des sozialen Zusammenhalts in der Gesellschaft. Vor allem das reichhaltige unentgeltliche Engagement in seinen verschiedenen Formen von gewähltem Ehrenamt bis zu kurzen Hilfstätigkeiten hat auch eine wichtige ökonomische Wirkung. Ökologische Fragen zeigen sich dann mehr in den einzelnen Aktivitätsfeldern, welche die Vereine bedienen. Auf den Punkt Nachhaltigkeit richtet sich auf den Vereinsbetrieb und die Vereinsleistungen. Die Gestaltung der Vereinsarbeit beziehungsweise Vereinsorganisation: Wie nachhaltig werden welche Aufgaben für den Betrieb des Vereins erledigt? Die Gestaltung der Vereinsleistungen beziehungsweise Vereinsangebote für Mitglieder und andere Leistungsempfänger:innen: Wie nachhaltig sind unsere einzelnen Angebote bezogen auf die Gesellschaft? Dabei ist die nachhaltige Wirkung sowohl unmittelbar auf die Vereinsarbeit bezogen als auch auf die Vorbildwirkung, welche bei Teilnehmenden und Beobachtenden des Vereinslebens ankommt. Schließlich können als sinnvoll erlebte Nachhaltigkeits-Ideen aus dem Verein auch in andere Lebensbereiche übernommen werden. Beides hat seinen Wert. Auf den Punkt Vereine können im Rahmen ihres nachhaltigen Entscheidens und Handelns eine Vorbildwirkung für andere Lebensbereiche haben. 3.2 Vereinsressourcen
Um einen besseren Bezug von Verein und Nachhaltigkeit zu erzielen, braucht es eine Idee, wie man sich den Verein für eine strukturierte Betrachtung vorstellen kann. In diesem Buch wird das sogenannte »Ressourcenmodell« verwendet. 3.2.1 Vereine und Ressourcenmodell
Die Vereinsressourcen umfassen die Lebensgrundlagen eines Vereins (siehe Abbildung 4). Das ist unabhängig von der Art Verein, auch wenn sich die Themen der Vereinsarbeit unterscheiden. Daraus folgen zwar teils andere Schwerpunkte bei den Ressourcen, da Mitgliederinteressen sich unterscheiden oder Finanzquellen abseits der Beiträge andere Förderprogramme und Zugänge haben. Die Grundsystematik bleibt aber gleich. Abb. 4: Ressourcenmodell für Vereine (Quelle: Wadsack) Im Ressourcenmodell sind drei Bereiche zu unterscheiden: Bereich 1 – Einmal die Ressourcen innerhalb des Ovals, in Form der Dreiecke bzw. Trapeze. Bereich 2 – Hinzu kommt die Vereinskultur als Ausdruck der Ziele beziehungsweise Themen des Vereins und des persönlichen Umgangs miteinander. Die Vereinskultur durchdringt alle anderen Bereiche. Bereich 3 – Die Vereinsführung ist nicht nur eine rechtliche Instanz, sondern muss vor allem mit ihrer inhaltlichen und zukunftsorientierten Arbeit für die Fortexistenz des Vereins überzeugen – selbstverständlich auf Basis der Entscheidungen der Mitgliederversammlung. Dazu bedarf es wiederum der Sicherung oder sogar des Ausbaus der für die Vereinsarbeit notwendigen Ressourcen. Die Leistungen erfolgen, wie schon angesprochen, entweder für die Mitglieder oder für außerhalb des Vereins befindliche Personenkreise. Mischformen sind ebenfalls in der Praxis vorzufinden, wenn zum Beispiel neben den auf Mitglieder beschränkten Angeboten auch Kurse für Nichtmitglieder existieren oder Auftritte für ein Publikum zum Vereinsprogramm gehören. Die einzelnen Ressourcen werden in den folgenden Punkten genauer erläutert und erste Verbindungen zur Nachhaltigkeits-Thematik hergestellt. 3.2.2 Mitglieder & Leistungsempfänger:innen
Mitglieder sind der Grund, warum ein Verein existiert. Die Zahlen sind enorm unterschiedlich und können von weniger als zehn bis in die Zehntausende reichen, den ADAC und andere Großorganisationen einmal außen vorgelassen. In diesem Buch geht es vor allem um die lokalen beziehungsweise regionalen Vereine vor Ort, die ihren Beitrag zu Nachhaltigkeit leisten wollen. Ausgangspunkt für die Mitgliedschaft sind die Interessen der einzelnen Menschen für die eigene Lebensgestaltung und gegebenenfalls für das Aufgreifen gesellschaftlicher Belange für Leistungsempfänger:innen außerhalb des Vereins. Diese Anliegen sind der Dreh- und Angelpunkt der Vereinsarbeit. Hier sind Mischungen häufiger vorzufinden. Der Gesangsverein, der in einem Seniorenheim auftritt, ist ein solches Beispiel und es gilt ebenso für alle anderen Vereinsangebote, bei denen Zuschauende anwesend sind. Ein solcher Auftritt dient sowohl dem Mitglied, es kann seine erworbene Kunst vorstellen und Beifall erhalten, als auch den Bewohnenden des Seniorenheims, die durch die Darbietung eine Aufwertung ihres Alltags erfahren. Vereinsmitglieder können nach Alter, Aktivitätsbereich im Verein oder ihrem Mitgliedschaftsstatus (z.B. Ehrenmitglied) unterschieden werden. Hinzu kommt möglicherweise ein eigenes, unentgeltliches Engagement im Rahmen der Vereinsarbeit. Durch ihre Aktivitäten prägen sie wesentlich das Bild des Vereins und seine Kultur. Auf den Punkt Das Vereinsprogramm hat eine zentrale Stellung bei der Umsetzung von nachhaltiger Vereinsarbeit. Grundlegend für die Mitgliedschaft ist also das Vereinsprogramm und inwieweit es von Menschen als attraktiv betrachtet wird. Je nach Programm und Aufstellung des Vereins kann sich das Interesse auch nur auf einen Ausschnitt des Vereinsangebotes beziehen. Dennoch: Die Gestaltung und Umsetzung des Vereinsprogramms ist ein wesentlicher Ansatzpunkt für Nachhaltigkeit im Verein. Praxisbeispiel In einem Verein steht die Durchführung der Skifreizeit auf dem Prüfstand. Für ein einigermaßen schneesicheres Reiseziel müssen ca. 360 km...


Wadsack, Ronald
Dr. Ronald Wadsack ist Professor für Sportmanagement an der Ostfalia Hochschule, Campus Salzgitter. Er hält regelmäßig Lehrveranstaltungen im Vereins- und Verbandsbereich zu den Themen Führung, Organisation und Management und weiß, worauf es bei einer guten Vereinsorganisation ankommt.

Wach, Gabriele
Gabriele Wach ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaft, Fakultät Verkehr - Sport - Tourismus - Medien.

Ronald Wadsack

Dr. Ronald Wadsack ist Professor für Sportmanagement an der Ostfalia Hochschule, Campus Salzgitter. Er hält regelmäßig Lehrveranstaltungen im Vereins- und Verbandsbereich zu den Themen Führung, Organisation und Management und weiß, worauf es bei einer guten Vereinsorganisation ankommt.






Gabriele Wach

Gabriele Wach ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaft, Fakultät Verkehr - Sport - Tourismus - Medien.


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