Walker | Deep Six - Rausch der Gefahr | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 487 Seiten

Reihe: Deep Six

Walker Deep Six - Rausch der Gefahr


1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7363-1096-4
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 1, 487 Seiten

Reihe: Deep Six

ISBN: 978-3-7363-1096-4
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Was ist besser als ein heißer Navy SEAL? Sechs heiße Navy SEALS!

Eigentlich hatte sich Ex-Navy SEAL Leo Anderson geschworen, den gefährlichen militärischen Einsätzen für immer den Rücken zu kehren. Doch als CIA Agentin Olivia Mortier ihn und sein altes Team um Hilfe bei einer streng geheimen Mission bittet, bringt er es einfach nicht fertig, sie zu enttäuschen. Denn Olivia ist die einzige Person aus seinem früheren Leben, die er nicht vergessen kann. Und die einzige Frau, die sein Herz seit langem wieder schneller schlagen lässt als jede noch so gefährliche Kampfhandlung.

'Heiße Kerle, heiße Action und heiße Temperaturen sorgen für ein heißes Leseerlebnis!' BOOK PAGE

Auftakt der DEEP-SIX-Reihe von New-York-Times- und USA-Today-Bestseller-Autorin Julie Ann Walker

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Prolog


26. Mai 1624 …

Das Ende ist nah …

Die Worte hallten mit der bedrohlichen Klarheit einer Totenglocke durch Käpt’n Bartolome Vargas’ Geist. Die See … die so launische See hatte sich, wie schon so oft, wieder einmal gegen ihn gewandt. Aber im Gegensatz zu all den früheren Schlachten, die er nach hartem Kampf gewinnen konnte, ereilte ihn die Gewissheit – vielleicht eine Vorahnung? Oder schlichte Intuition? –, dass es an diesem Tag kein Entrinnen geben würde. Die wässrigen Klauen des Ozeans warteten nur darauf, sein geliebtes Schiff und die 224 Seelen an Bord zu verschlingen wie ein riesiger Blauwal, der sich einen Schwall Krill einverleibt. An diesem Tag konnten weder der Herrgott höchstpersönlich noch irdische Kanonen Bartolomes kostbare Galeone vor den riesigen, schäumenden Wellen schützen, die auf den Rumpf zurasten.

»Großsegel einholen! Schnell!«, brüllte er den Mitgliedern der Besatzung zu, die in der Takelage kletterten und über das überschwemmte Deck der Santa Cristina schlitterten und rutschten. Sein Erster Offizier blies den Befehl durch eine Fischbeinpfeife. Die drei schrillen Noten gingen beinah völlig unter, als der böige Wind sie erfasste und aufs Meer hinausfegte. Bartolome wischte sich den Regen und die salzige Gischt aus den Augen, kämpfte mit dem großen Steuerrad aus Holz und blickte nach Osten zu der brodelnden Wolkenwand, die seinem Verhängnis vorausging. Als er an jenem Morgen erwacht war und den gespenstischen Schimmer am Horizont erblickt hatte, da hatten ihn seine Seemannsinstinkte gewarnt, dass ihnen ein höllischer Sturm bevorstand. Dennoch war er so früh um die Jahreszeit nicht dafür gewappnet gewesen …

Un huracán – ein Hurrikan. Für ihn bestand kein Zweifel.

Mit einem wüsten Fluch schwenkte er den Blick nach Norden und hoffte, sein Schwesternschiff, die Nuestra Señora de Cádiz, würde es rechtzeitig zu Bone Key geschafft haben, um das Unwetter im Windschatten der Insel abzuwarten. Beim Anblick des aufgewühlten rötlichen Himmels bei Sonnenaufgang hatten Kapitän Quintana, Bartolomes Pendant an Bord der Cádiz, und er die Entscheidung getroffen, die nach Spanien segelnde Armada aufzuteilen. Quintana sollte weiterfahren und unterwegs bei Bone Key Zuflucht suchen, falls es nötig wäre. Bartolome würde zu ihrem Heimathafen Havanna umkehren – falls ihm das nicht gelänge, sollte er Schutz in der Nähe der Ringinsel auf halbem Weg dazwischen suchen. Ihre Überlegung dahinter war gewesen, dass so im schlimmsten Fall zumindest ein Schiff den Sturm überleben würde. Aber un huracán … Un huracán konnte sie ohne Weiteres beide auf den Meeresgrund befördern.

Genau wie Eustacio …

Bartolome verzog das Gesicht zu einer Grimasse, als er an den Mann dachte, der am Vormittag zusammen mit sechs seiner Bronzekanonen über Bord gegangen war, als eine unverhoffte Monsterwelle die volle Breitseite der Santa Cristina erfasst hatte. Es hätte sein erster Hinweis darauf sein sollen, dass es sich nicht bloß um eine sommerliche Sturmbö handelte. Schon da hätte er Zuflucht suchen sollen.

Er hatte es nicht getan.

»Gott steh ihnen bei.« Leise murmelte Bartolome ein Gebet sowohl für Eustacio als auch für sein Schwesternschiff. Abschließend bezog er seine verbleibende Besatzung und sich selbst darin ein: »Möge Gott uns allen beistehen.« Dann richtete er die Aufmerksamkeit nach Süden.

Der gnadenlose Wind peitschte ihm das Haar aus der Spange in seinem Nacken und klatschte es gegen die Stoppeln auf seinen Wangen und an seinem Kinn. Er achtete nicht darauf, als er die Augen zusammenkniff und mit ganzem Herzen wünschte, er könnte die funkelnden, einladenden Lichter von Havanna sehen. Leider lag die Stadt noch so weit entfernt, dass der Anblick bloßes Wunschdenken blieb. Mittlerweile war es unmöglich geworden, gegen den Wind und die Gezeiten anzukämpfen und dorthin zurückzusegeln.

Wie zur Betonung musste er betroffen mit ansehen, wie die San Andrés und die San José, die beiden mit dem Schutz der Santa Cristina beauftragten Kanonenschiffe, den Monsterwellen zum Opfer fielen, die über ihre Decks schwappten. Erst das eine, dann das andere Schiff glitt lautlos unter die Oberfläche des aufgewühlten Wassers. Ihr Untergang wirkte durch die Banalität, die Mühelosigkeit, mit der sie die Reise zum Meeresgrund antraten, umso grauenvoller.

Das Ende ist nah …

Wieder tauchten die Worte in Bartolomes Gedanken auf, als wollten sie ihn verhöhnen. Ihm blieb gerade noch genug Zeit, um ein Stoßgebet für die verlorenen Seelen an Bord der Kanonenschiffe gen Himmel zu schicken, bevor – Platsch! – die Rahen der Santa Cristina ins zornige Meer tauchten, als das Schiff brutal zur Seite krängte. Das Deck bäumte sich unter seinen Füßen auf. Er umklammerte mit einer Hand das Steuerrad, mit der anderen die glitschige Reling, so krampfhaft, dass seine Finger schmerzten. Die mächtigen Masten ächzten und knarrten eine düstere Warnung, und der bittere Geruch von Schlick und Seetang, aufgewühlt von den wirbelnden Strömungen, ergänzte das durchdringende Knistern von Elektrizität in der Luft.

Bumm! Ein Blitz, wie er nur bei den turbulentesten und unberechenbarsten Hurrikans vorkam, zuckte über den Himmel und erhellte gespenstisch die Gesichter von Bartolomes Besatzung, die um das Leben des Schiffes und somit letztlich um die eigene Rettung kämpfte.

Ihnen blieb nur eine Chance: die Ringinsel, die Bartolome vor Kurzem hinter sich gelassen hatte, als er noch arrogant gedacht hatte, es wäre möglich, den Heimathafen zu erreichen …

»Wir drehen bei!«, brüllte er seinem Ersten Offizier zu.

Der junge Mann nickte ruckartig und hob sich die Pfeife an die Lippen. Bartolome beobachtete, wie sich die Wangen des Mannes blähten, doch es drang kein Laut aus dem kleinen Instrument. Mit einem gebrüllten Fluch schüttelte sein Erster Offizier so viel von der salzigen Gischt aus der Pfeife, wie er konnte, bevor er es erneut versuchte. Diesmal drangen zwei kurze, klare Noten durch die stürmische Luft, gefolgt von einem langen, melodischen Ton.

Bartolome beobachtete durch den blendenden Schleier des heftigen Regens, wie sich seine wackere Mannschaft bemühte, seinen Befehl auszuführen. Als die Takelage bereit war, drehte er das Ruder. Seine Muskeln brannten von den langen Stunden, die er schon verzweifelt um die Kontrolle über das große Schiff kämpfte. Die Santa Cristina stöhnte gewaltig. Das Holz des Rumpfs knarzte unter der Belastung, als der Kahn in der aufgewühlten See beizudrehen versuchte. Doch kaum hatte die volle Wucht des Sturmwinds die Hilfssegel erfasst und das Schiff jäh angehoben, bevor es zur Seite krängte, wurde offensichtlich, dass es zu spät war. Wahrscheinlich könnte die Santa Cristina lang genug durchhalten, um sie zu der Ringinsel zu befördern, nur war sie viel zu schwerfällig für die nötigen Manöver, um wohlbehalten auf die Leeseite zu segeln.

»Sie ist zu schwer, Sir!«, rief der Sohn des Smuts, der sich verzweifelt an der Reling des Achterdecks festklammerte. Die Angst in den weit aufgerissenen Augen des jungen Burschen war so gewaltig wie die Entscheidungen, die vor Bartolome lagen. »Wir müssen die Fracht loswerden, wenn wir überleben wollen!«

Ihre Fracht … die Tonnen von Gold- und Silbermünzen, die Fässer voll Schmuck und ungeschliffenen Edelsteinen, die sie im großen Bauch der Santa Cristina beförderten. Ein Schatz, den König Philip dringend brauchte, um den laufenden Kampf gegen die Engländer, die Franzosen und die Holländer zu finanzieren – die gemeinen Mistkerle, die fest entschlossen zu sein schienen, das spanische Imperium in Schutt und Asche zu legen. Ein Schatz, den der König Bartolome, Quintana und den beiden von ihnen befehligten Schiffen anvertraut hatte, dem Stolz der spanischen Flotte.

Bartolome wusste, was er zu tun hatte. König und Vaterland zuerst.

Er riss das Steuerrad hart nach links und versuchte, der Strömung zu folgen, um das Schiff aus der trügerischen Sicherheit des tiefen Wassers in die gewissen Gefahren der Untiefen zu lenken.

»Was machen Sie da?«, kreischte der Junge, als der Kahn eine Mammutwelle erklomm. Das Deck neigte sich beinah senkrecht, bevor sie die Kuppe erreichten und auf der anderen Seite abtauchten. »Sie lassen uns noch auf Grund laufen!«

Und genau das war Bartolomes Plan. Bliebe er draußen in den unergründlichen Tiefen der Meerenge und entledigte er die Santa Cristina ihrer kostbaren Fracht, um anschließend zum Norden der Insel zu segeln, hätten sie vielleicht eine Chance gegen den Zorn des Sturms. Nur würde dann das Vermögen seiner Nation, das Vermögen, auf das sein König zählte, für immer in ein schwarzes, wässriges Grab verdammt.

»Wir steuern sie zum Riff!«, brüllte er dem Jungen zu, als eine weitere Welle über die Decks schwappte. Seine Männer suchten...



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