Walter Tabus
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-647-80007-3
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
Indes. Zeitschrift für Politik und Gesellschaf 2014 Heft 02
E-Book, Deutsch, 144 Seiten
ISBN: 978-3-647-80007-3
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
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INDES 2/2014 widmet sich im Schwerpunkt den 'Tabus'. Der Tabu-Begriff ist denkbar schwammig und breit. Grundsätzlich lässt sich nahezu alles und jedes tabuisieren. Tabus können Personen, Lebewesen, Dinge oder irgendeine mit Glaubensvorstellungen behaftete Örtlichkeit sein. Einerseits stabilisieren Tabus die Bezugssysteme von Menschen und das gesellschaftliche Machtgefüge, indem sie Korridore des Erlaubten markieren und bestimmte Gedanken, Äußerungen und Handlungen sanktionieren. Tabus sind mithin Bestandteile einer funktionierenden menschlichen Gesellschaft. Zudem beeinflussen sie auch aktiv die sozialen Strukturen, etwa indem sie den Wenigen, die über die Einhaltung der Tabus wachen, enormen Einfluss zuschanzen. Andererseits verlieren Tabus ihre Funktion als Stabilisatoren der bestehenden Zustände in dem Moment, da sich Tabubrüche häufen und Übertretungen allgemein üblich werden. Dann beschleunigt das apodiktische Festhalten an überkommenen und offenkundig überständig gewordenen Tabus ihren Legitimitätsverlust noch zusätzlich. Bedenkenswert ist ebenfalls, dass Tabus stets auch ihre Verneinung fördern, dass sie also nicht nur den Resonanzkörper für provokative Tabubrüche darstellen, sondern auch die Person des Tabubrechers überhaupt erst hervorbringen.
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Weitere Infos & Material
1;Cover;1
2;Editorial | Matthias Micus./.Katharina Rahlf;3
3;Table of Contents;6
4;SCHWERPUNKT: TABUS;8
4.1;Analyse;9
4.1.1;Polynesische Wurzeln. Tabus in den Reisebeschreibungen von James Cook | Gundolf Krüger;9
4.1.2;Tabubruch und liberale Selbstzerstörung. Die FDP und der Fluch des Tabubruchs | Franz Walter;19
4.1.3;Medienkultur, Transgression, Affekt. Zu Tabubrüchen in Fernsehserien | Ivo Ritzer;32
4.1.4;SCHEISSE. Über stille Orte, schmutzige Wörter und die Tabuisierung des Analen | Florian Werner;41
4.1.5;Bournout, Depression und Doping. Tabus im Spitzensport | Antje Dresen;50
4.1.6;Wer das Sagen hat. Geschlecht als Tabu | Ute Frietsch;58
4.1.7;Von Tieren und Menschen. Der Film als Medium, über Tabus zu kommunizieren | Jan Soldat;66
4.1.8;Europäische Kulturkämpfe. Die protestantische Ethik, der Populismus und die Macht des Vorurteils | Karin Priester;75
4.1.9;Das »stärkste Tabu«. Zum Tabu der Pädosexualität und seiner Infragestellung | Tobias Neef;83
4.2;Kommentar;93
4.2.1;Plädoyer für die Schutzlosen. Ein juristischer Kommentar zu den Grenzen von Transparenz | Karl Felix Oppermann;93
4.3;Portrait;98
4.3.1;Von Klössen, einem Elefantengesicht und Pornografie. Die unglaubliche Welt des Dieudonné | Teresa Nentwig;98
5;PERSPEKTIVEN;108
5.1;Studie;109
5.1.1;Schweigen der Honoratioren. Der Chirurg Rudolf Stich, der Nationalsozialismus, das Göttinger Bürgertum und die Wissenschaft | Franz Walter;109
5.2;Kontroverse;121
5.2.1;Theodor Eschenburg und die deutsche Vergangenheit;121
5.2.1.1;Die halben Zitate der Toten | Susanne Eschenburg;121
5.2.1.2;Kommentar zu Hans-Joachim Lang: »Die Enteignung Wilhelm Fischbeins – und was Theodor Eschenburg damit zu tun hat«, in: INDES, H..1/2014, S. 133–144.1 | Rainer Eisfeld;125
5.3;Interview;128
5.3.1;»Die Deutsche Politikwissenschaft ist geschichtsvergessen« | Ein Gespräch mit Jürgen Falter über die Kontroverse um Theodor Eschenburg und die Vergangenheit der Politikwissenschaft;128
6;Back Cover;152