Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe
E-Book, Deutsch, 210 Seiten
ISBN: 978-3-86282-256-0
Verlag: Acabus Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)
Mit seinen "Kürzestgeschichten" schafft Markus Walther wahres Kopfkino: Gedankenspielereien mit Vampiren, Massenmördern, Trekkies, Kuriositäten und dem Mann von nebenan – jeder hat seine Leiche im Keller.
Die ganzen Abgründe des menschlichen Miteinanders passen in die Form einer Kurzgeschichte. Gewürzt mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor, sind diese Kurzgeschichten eine unterhaltsame Bettlektüre, bei der du garantiert nicht einschlafen wirst!
Markus Walthers erster Kürzestgeschichten-Band im neuen (Nacht-)Gewand! Bei dieser Ausgabe des ACABUS Verlags handelt es sich um eine traumhafte und komplett überarbeitete Neuauflage der Gute und Böse Nachtgeschichten.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Ein paar Worte vorab;8
2;Die Frage;10
3;Der Augenblick;12
4;Der Vampir;12
5;Trekkies;14
6;Evergreen;16
7;Der letzte Trieb;18
8;Saat;20
9;Das Aufgebot;20
10;Der Zeitstopper;22
11;Ein Zauberlehrling;24
12;Aufbruch;26
13;Die Junggesellenbude;28
14;Der Großartige;30
15;Clone;30
16;Das Himmelfahrtskommando;32
17;Der letzte Tag;34
18;Ein paar Worte dazwischen;34
19;Die Besseren sterben jung;36
20;Drachenblut;38
21;Flugmanöver;40
22;Spielzeug;42
23;Irrlicht;44
24;Ein Luftangriff;46
25;Zombies;48
26;Der erste März 2094;50
27;Kindermär;52
28;Geraubtes Herz;54
29;Der Dissident;56
30;Der Schreiberling;58
31;Die Zeitkapsel;60
32;Der Kuss des Fremden;62
33;Stimmen aus dem Geisterland;64
34;Noch ein paar Worte dazwischen;68
35;Ein Kinderspiel;68
36;Die Beschattung;70
37;Fortschritt;72
38;Sein größter Fan;74
39;Agenten;74
40;Das vorletzte Kapitel;76
41;Reanimation;78
42;Psychedelika;80
43;Der Nachtwächter;82
44;Der Wolf;84
45;Der Tag, an dem die Zeit endete;86
46;Die Geschichte vom Geldbaum;88
47;Blind Date;90
48;Ein Atheist;92
49;Schneegeister;92
50;Und nochmal ein paar Worte dazwischen;96
51;Trödel;98
52;Cydonia . das Vermächtnis;100
53;Die Hand;102
54;Die zwölf Tode;104
55;Die andere Welt;106
56;Voyeur;106
57;Schlaraffia;108
58;Nachtwache;110
59;Geschenkte Tage;110
60;Die Verhältnismäßigkeit der Dinge;112
61;Chaos in Profanien;114
62;Ein paar zusätzliche Worte dazwischen;116
63;Der andere Weg;118
64;Der Schriftstehler;120
65;Marits Inferno;122
66;Der Kuss;124
67;Fingerübungen;124
68;Katerstimmung;126
69;Sie;130
70;Die Zigarre;130
71;Chemie;132
72;Kleiner Kunstfehler;134
73;Späte Erkenntnis;136
74;Im Hinterzimmer;136
75;Der Broker;138
76;Gammelfleisch;140
77;Der Himmel;142
78;Seher;144
79;Kalte Liebe;146
80;Nachruf;148
81;Die Prägung;150
82;Worte. Dazwischen. Ein paar.;152
83;Pessimismus;152
84;Der Sprung;154
85;Utopia;156
86;Du;156
87;Fassaden;158
88;Ausverkauf;158
89;Leben;160
90;Schlafsucht;162
91;Future Wars;162
92;Novemberschnee;164
93;Der Zirkel;166
94;Walkers John;166
95;Der Gefangene;168
96;Das Tal Tara;170
97;Amok;172
98;Das Ungeheuer;174
99;Ein paar letzte Zwischenworte;174
100;Der Pipistinkende Riecherling;176
101;Der Stein der Weisen;176
102;Post mortem;178
103;Der Umzug;180
104;Teenager;182
105;Die Selbsthilfegruppe;184
106;Der Kalligraph;186
107;Der Zwergenfluch;188
108;Die Wolkenfabrik;190
109;Wie die kleine Fliege starb;192
110;Idee 2.0;192
111;Der Zorn der Götter;194
112;Goethes Schlag;196
113;Kleine Nachtschicht;198
114;Phobius;200
115;Remix;202
116;Tabula Rasa;205
117;Ein paar Worte danach;206
118;Der Autor;206
Zombies Ich hatte diese Filme stets belächelt, in denen Untote den Lebenden ans Leder wollen. Die Stories sind immer die gleichen. Ein paar blasse Typen fressen sich quer durch die Gemeinde. Und jeder, der nur ein bisschen angeknabbert wird, muss seine künftige Existenz als wankender, Gehirn fressender Zombie verbringen, bis der Hauptdarsteller dem Spuk ein Ende macht. So weit die Theorie. Dass dem Ganzen aber ein gewisser Hintergrund angehört, hätte ich mir nicht träumen lassen. Es fing alles damit an, dass ich in den Nachrichten davon hörte, dass eine merkwürdige, unbekannte Seuche in Afrika grassieren würde. Ein paar hundert Leute wären von ihr befallen worden und verhielten sich seither unheimlich aggressiv. Eine Art Tollwut vermutete man. Bald verging kein Tag ohne neue Schreckensmeldungen. Man sprach von faulenden Kadavern, Lepra und Killerviren. Einmal von der Krankheit infiziert, schien es kein Zurück mehr zu geben. Der Flugverkehr nach Afrika wurde zu spät eingestellt. Immer häufiger gab es nun auch Meldungen von anderen Kontinenten. Meinen ersten Untoten habe ich unten in der Kneipe um die Ecke gesehen. Ohne großes Aufsehen war er an den Tresen gegangen, wie jemand, der sich gesittet ein Bier bestellen wollte. Doch während sein halb verfaulter Arm mit einem dumpfen Geräusch von der Schulter abfiel, biss er dem Wirt mit aller Selbstverständlichkeit in die Hand. Das Erste, was mir über die Lippen kam, war: 'Herr Ober, zahlen bitte!' Die Situation eskalierte dann aber doch zu schnell und deshalb zog ich es vor, als Zechpreller den Raum zu verlassen. Meine überstürzte Flucht nach Italien brachte ich mit dem Auto relativ reibungslos hinter mich, denn das Land verfiel ziemlich schnell in eine ausgewachsene Anarchie. Tankstellen hatten mit einem Mal dem Wort 'Selbstbedienung' eine ganz neue Bedeutung zukommen lassen. Meinen Wagen benutzte ich fortan als Minipanzer. Jeder der sich mir in den Weg stellte, hatte die Wahl, entweder zu springen oder Bekanntschaft mit dem Kühlergrill zu machen. Der Mercedes-Stern macht ein paar schöne Abdrücke, kann ich euch sagen ... Auf Nahrungssuche ging man am besten mit einem Stemmeisen. Zum einen konnte man damit die Ladenöffnungszeiten prima neu definieren, zum anderen ließen sich die Biester damit glänzend auf Distanz halten. Die aufgeweichte, schimmelige Haut eines Untoten hatte einem gezielten Schlag nicht viel entgegenzusetzen. Mich erinnerte das alles sehr an amerikanischen Baseball. Aber ich will ehrlich sein: Ich glaube, meine Flucht wird nun bald ein Ende haben. Die Übermacht der Zombies wächst von Biss zu Biss. Ich weiß nicht, wie viele Millionen Untote bereits den Erdball bevölkern. Die letzten lebenden Menschen, es sind vielleicht noch fünfzig, haben mit mir eine Zuflucht im Vatikan gefunden. Wir haben mit Baggern einen Graben um unser Quartier ausgehoben und mit Weihwasser gefüllt. Morgen wissen wir, ob das etwas nützen wird. Die vergangenen Nächte sind recht unruhig gewesen, da jeder von uns seinem Nächsten misstraut. Mein Zimmergenosse ist, meiner Meinung nach, auch ziemlich blass. Den Geruch von Verwesung kann ich mir zwar nur einbilden, aber sicherheitshalber liegt das Brecheisen neben meinem Bett. Sollte er mir zu nahe kommen, werde ich ihm damit einen Scheitel ziehen. Gute Nacht. [...]