Ward | Star Trek - Coda: Zeit in Scherben | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 400 Seiten

Ward Star Trek - Coda: Zeit in Scherben


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-96658-942-0
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 400 Seiten

ISBN: 978-3-96658-942-0
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Besatzungen von Jean-Luc Picard, Benjamin Sisko, Ezri Dax und William Riker schließen sich zusammen, um eine kosmische Apokalypse zu verhindern – nur um festzustellen, dass manche Schicksale wirklich unvermeidlich sind. Die Zeit gerät aus den Fugen. Unzählige alternative und parallele Realitäten werden angegriffen und brechen unter dem unerbittlichen Ansturm zusammen. Wenn dem nicht Einhalt geboten wird, droht dem Universum ein unaufhaltsamer Sturz ins Chaos. Nachdem er Jahrzehnte damit verbracht hat, diese eskalierende temporale Katastrophe zu verfolgen und gleichzeitig den namenlosen Feind zu bekämpfen, der dafür verantwortlich ist, sucht ein alter Freund Hilfe bei Captain Jean-Luc Picard und der Besatzung des Raumschiffs Enterprise. Die Apokalypse mag aus der Zukunft stammen, aber könnte die Ursache in ihrer Vergangenheit liegen? Die Identifizierung des Gegners ist nur der erste Schritt, um ihn zu besiegen. Doch wie hoch wird der Preis für den endgültigen Sieg sein?

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1
Wie so viele andere, die er auf seinen Reisen gesehen hatte, war dies eine tote Welt. Einst hatte es hier blühendes Leben gegeben, doch das war seit unzähligen Jahrtausenden vorbei. Als er noch deutlich jünger gewesen war und gerade dabei, zu lernen, seine aufkeimenden Fähigkeiten zu kontrollieren, war der Reisende auf diesen Planeten gekommen, um die Zivilisation zu beobachten, die hier zu Hause war. Ihre Gesellschaft war eine des Friedens, der Kunst und der Wissenschaft, der Wunder und des Staunens. Mit derselben Leidenschaft, mit der sie die Sterne über sich erkundeten, forschten und lernten sie auch alles über die Welt um sich herum und sogar jene in ihrem Inneren. Er hatte nie herausgefunden, was letztlich den Untergang dieser Welt herbeigeführt hatte, oder auch nur, wann er stattgefunden hatte. Wie so vieles andere an diesem Planeten blieb das Schicksal dieser Leute ein Rätsel, das sich allen Versuchen, die Wahrheit ans Licht zu zerren, widersetzte. Aber obwohl die Leute lange tot waren, gab es immer noch Leben hier. Er konnte es spüren – die leiseste Ahnung am äußersten Rand seiner Wahrnehmung, aber doch vorhanden. Vielleicht würden die einfachen Aminosäuren, denen es gelang, lange genug zu überleben, um die ersten mikroskopischen Proteine zu bilden, sich mit der Zeit weiterentwickeln zu anderen, höheren Lebensformen. In Milliarden von Jahren könnte eine neue Zivilisation diese Welt für sich beanspruchen. Dann, stellte sich der Reisende vor, würde sich der Kreislauf vielleicht wiederholen, wie er es im gesamten Universum und darüber hinaus auf zahllosen Welten getan hatte. Das war nun einmal die Natur des Lebens – und der Zeit. Er bemühte sich, die zunehmende Müdigkeit, die auf ihm lastete, abzuschütteln, doch er wusste, dies war nur eine kurze Verschnaufpause. Früher oder später würden seine Verfolger – wer oder was immer sie waren – ihn finden. Die Erholung, die er hier finden mochte, würde bestenfalls vorübergehend sein, bevor der Kampf von Neuem losging. Selbst jetzt, an diesem Ort, war Zeit ein Luxus, den sich der Reisende nicht erlauben konnte. Tatsächlich war auf so viele Arten die Zeit sein eigentlicher Feind. Der Boden, auf dem er stand, war ein Bild der Trostlosigkeit, zweifellos kaum verändert, seit die vorherige Zivilisation vor langer Zeit gestorben und zu Staub zerfallen war. Er konnte sehen, wo der windgepeitschte Sand über Jahrtausende hinweg die Felsformationen und anderen Vorsprünge glatt geschliffen hatte, die die Landschaft in allen Richtungen überzogen. Schneebedeckte Berge in der Ferne deuteten darauf hin, dass es immer noch reichlich Wasser gab. Mit seinen geschärften Sinnen entdeckte er in der Nähe eine unterirdische Quelle. Der Reisende richtete den Träger seines abgetragenen Lederbeutels – eine unnötige Spielerei, eine greifbare Erinnerung an ein vergangenes Leben –, sodass er höher auf seiner rechten Schulter saß, und ging dem Geräusch entgegen. Eine kleine Vertiefung am Fuß einer riesig aufragenden Felsformation war mit Wasser gefüllt. Er kniete sich neben das Becken und schöpfte mit der Hand Wasser heraus. Bevor er davon trank, bemerkte er, wie kühl es war. Auch ohne es vorher probiert zu haben, wusste er, dass er gefahrlos davon trinken konnte, und genoss die Erfrischung. Das aufgewühlte Wasser beruhigte sich, und er beugte sich tiefer, um sein Spiegelbild in der Oberfläche zu betrachten. Wann hatte er zuletzt sein eigenes Gesicht gesehen? Wesley Crusher starrte die tiefen Falten in seinem Gesicht an. Zumindest an den Stellen, die nicht von dem Vollbart verdeckt waren, der inzwischen grauer war, als er ihn aus einer Zeit in Erinnerung hatte, die so weit zurücklag, dass er sie sich nur mit Mühe vergegenwärtigen konnte. Dasselbe galt für sein Haar, das ihm über die Ohren und in die Stirn fiel und bis zu den Schultern seiner abgetragenen dunklen Lederjacke reichte. Ohne darüber nachzudenken, fuhr er sich mit einer Hand durch die dichten Locken, deren helle Farbe ihn weit älter erscheinen ließ, als er eigentlich war. Wie alt auch immer das sein mochte. Er hatte es vor langer Zeit aufgegeben, sich um solche Dinge zu kümmern, da sie in seiner gegenwärtigen Existenz keinerlei Bedeutung mehr hatten. Einerseits war es über ein Vierteljahrhundert her, seit er seine Reise begonnen hatte. Von einem anderen Standpunkt aus waren die Jahre, seit er sein Leben als gewöhnlicher Sterblicher hinter sich gelassen hatte, innerhalb eines Augenblicks vergangen. Beides stimmte, genauso wie die unumstößliche Tatsache, dass seine Reise Millionen Jahre umfasst hatte, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Zukunft. Egal wie kleinlich man seine Lebensspanne betrachten wollte oder wie klein die Zeiteinheit war, mit der man sie maß, er konnte sich an jeden Aspekt erinnern. Er fühlte sich so jung und voller Hoffnung und Begeisterung wie zu Beginn, während gleichzeitig jeder Bestandteil von ihm unter dem Gewicht der vergangenen Zeit stöhnte. Durch Willenskraft konnte er Letzteres verdrängen, aber Wesley war sich mit einem Mal schmerzlich bewusst, wie viel Energie ihn das zu kosten schien. Hatte die Zeit ihn schließlich doch eingeholt? Wie viel länger mochte seine Reise noch dauern? Es gab keine Möglichkeit, sicher zu sein. Und mehr denn je spielten Faktoren mit hinein, die diese Fragen noch gewichtiger machten. Trotz der Fähigkeiten, die er in seinem seltsamen, außergewöhnlichen Leben gesammelt hatte, waren seine einzigen Einblicke in die Zukunft jene, die er auf seinen Reisen gesammelt hatte. Wie er aus den Lektionen seines Mentors sowie der Sternenflottenausbilder in jenem längst zurückgelassenen Leben gelernt hatte, war dieses Wissen aus zahllosen Gründen gefährlich. Wesley hatte immer aufgepasst, dass die Verlockungen des Vorauswissens seine Entscheidungen und Taten nicht beeinflussten. Das Ausmaß dieser Gefahren war selbst für ihn zu gewaltig, um es wirklich zu begreifen. Die Regeln des temporalen Reisens, die er in seinem früheren Leben beachtet hatte, waren immerhin von dem Wunsch geleitet gewesen, keinen Schaden anzurichten. Zwar wirkten sie fast schon naiv, da sie von Wesen geschaffen worden waren, die nicht wirklich in der Lage waren, die Konsequenzen zu begreifen. Doch zum Teil hatten sich diese Überlegungen in die Richtlinien übertragen, an denen er sich heute orientierte, wenn er sich durchs Universum bewegte. Doch das alles schien ziemlich bedeutungslos zu sein. Während er sich über die trostlose Landschaft bewegte, bemerkte Wesley, dass die Felsformationen zu beiden Seiten anzusteigen und näher zu kommen schienen. Auch wenn er wusste, wohin er ging, wurde er das Gefühl nicht los, dass die Felsen ihn in eine bestimmte Richtung leiteten. Er erinnerte sich, dass er schon bei seinen vorherigen Besuchen auf dieser Welt ähnlich empfunden und sich jedes Mal gefragt hatte, ob mehr dahintersteckte als eine Laune der Natur. Vielleicht war der Weg gezielt so angelegt worden. Es war eine der vielen Fragen über diesen Ort, auf die er nie eine Antwort gefunden hatte. Eine Lücke tat sich in den Felsen vor ihm auf, und mit jedem Schritt wurde sich Wesley mehr des fast schon musikalischen, tiefen, lockenden Singens in der Luft bewusst. Als er auf der anderen Seite eine weitere flache Ebene erreichte, war das Dröhnen unmöglich zu ignorieren. Bildete er sich das nur ein, oder war es sogar noch durchdringender und intensiver, als er es von seinen letzten Besuchen in Erinnerung hatte? Wesley gab sich die größte Mühe, das inzwischen allgegenwärtige Summen zu ignorieren, und richtete den Blick auf die Ruinen der toten Stadt, die sich in alle Richtungen über die karge Landschaft erstreckte. Er war in der Nähe des Zentrums dieser uralten, verlassenen Metropole herausgekommen, wodurch er das atemberaubende Zusammenspiel von Form und Funktionalität, von Kunstfertigkeit und künstlerischer Freiheit, die in den Bau dieser Stadt geflossen waren, bewundern konnte. Er staunte immer wieder, dass Leute, die so talentiert gewesen waren, ein solches Wunder zu erschaffen, aus irgendeinem unerfindlichen Grund zugelassen hatten, dass sie von dieser Welt getilgt worden waren. Alles, was von ihren Errungenschaften noch übrig war, war das, was noch nicht von den Elementen sowie dem gnadenlosen Zahn der Zeit vernichtet worden war. Doch was verblieb, war ein stummes Testament von Kunstfertigkeit und Schönheit. Und dann war da noch das Artefakt. Umgeben von einem Mysterium, das sogar noch undurchdringlicher war als das Schicksal der ausgestorbenen Bewohner dieses Planeten, schien die merkwürdige Konstruktion weder hierher noch an irgendeinen anderen Ort, den Wesley besucht hatte, zu passen. Ganz allein kauerte sie zwischen den Ruinen im Zentrum der toten Stadt. Überreste uralter Bauwerke hielten in seinem Umfeld Wache und deuteten an, dass das Artefakt ein Objekt gewesen war, das Respekt forderte, keine Anbetung. Auf der ausgedörrten, toten Erde ruhte ein aufrecht stehendes, asymmetrisches Ellipsoid auf einem Podest. Es schien aus Stein gemeißelt zu sein, doch selbst mit seinen...


Dayton Ward (* 7. Juni 1967 in Tampa) ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Schriftsteller, der in erster Linie für seine Romane und Kurzgeschichten im Star-Trek-Universum bekannt ist. Seine ersten Kurzgeschichten erschienen in der Anthologie Star Trek: Strange New Worlds. Er veröffentlichte in den ersten drei Strange New Worlds Anthologien.



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