E-Book, Deutsch, Band 82, 448 Seiten
Reihe: Bianca Extra
Warren / Greer / Marshall Bianca Extra Band 82
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-4808-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 82, 448 Seiten
Reihe: Bianca Extra
ISBN: 978-3-7337-4808-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
LAURELS KLEINE PENSION AM MEER von LYNNE MARSHALL
In Kalifornien wagt die verwitwete Laurel einen Neuanfang. Nur ihre Kinder zählen für sie - bis ihr Nachbar Mark, ein smarter Handwerker, Laurel in ihrer kleinen Pension am Meer hilft. Doch die Sehnsucht nach Liebe, die er in ihr weckt, passt so gar nicht in ihr neues Leben ...
EINE NEUE FRAU FÜR DADDY von WENDY WARREN
Caleb ist zurück in Honeyford! Nicht länger der junge Rebell, den Gabby damals so geliebt hat, sondern wohlsituiert und mit einer kleinen Tochter im Schlepptau. Die alles daransetzt, dass ausgerechnet Gabby ihre neue Mami und Daddys Frau wird!
SO UNWIDERSTEHLICH VERTRAUT WIE DU von LAUREL GREER
Ihren Ex wiederzusehen tut Lauren richtig weh. Mit dem sexy Weltenbummler zu leben war unmöglich. Und noch immer hat Lauren viel zu tiefe Gefühle für Tavish. Ein letztes Mal wird sie schwach ... Doch das hat süße Folgen. Ein Neuanfang muss her - aber wie?
EIN KUSS, EIN TANZ, EIN DIAMANT? von HELEN LACEY
'Und wenn du der letzte Mann auf der Erde wärst - mit dir niemals!' Wütend schleudert Nicola dem attraktiven Kieran diesen Satz entgegen. Sie kann ihm nicht verzeihen, was er ihr damals angetan hat! Aber was macht dieser unmögliche Typ? Er küsst sie leidenschaftlich ...
Wendy lebt mit ihrem Ehemann in der Nähe der Pazifikküste. Ihr Haus liegt nordwestlich des schönen Willamette-Flusses inmitten einer Idylle aus gigantischen Ulmen, alten Buchläden mit einladenden Sesseln und einem großartigen Theater. Ursprünglich gehörte das Haus einer Frau namens Cinderella, die einen wunderbaren Garten mit Tausenden Blumen hinterließ. Wendy und ihr Mann bewirtschaften diesen eifrig, allerdings mit wechselndem Erfolg ... Wendy Warren ist Mitglied bei den 'Romance Writers of America' und war bereits Finalistin für den RITA®-Award. Wenn sie nicht schreibt, unternimmt sie gern lange Spaziergänge mit ihrem Hund, chattet mit guten Freunden und kocht für sich und ihren Ehemann.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL Die hübsche Dunkelhaarige, die mit einem sperrigen Umzugskarton und einem mit wer weiß was gefüllten Müllsack beladen war, brauchte offensichtlich Hilfe. Mark Delaney hatte sie gestern schon bemerkt, oder vielmehr hatte der Anblick ihres wippenden Pferdeschwanzes seine Aufmerksamkeit erregt. Um die drohende Katastrophe abzuwenden, sprang er von der Leiter, von der aus er die Dachrandverkleidung des Drumcliffe-Hotels strich, wobei er mit einem Knöchel umknickte. Beim Überqueren der Straße versuchte er, sein Humpeln zu verbergen. „Brauchen Sie Hilfe?“ „Oh!“ Da ihr der Karton runterzurutschen drohte, sah sie ihn voller Dankbarkeit an. „Ja, bitte.“ Mark griff rasch zu. Der Karton war überraschend leicht. „Da ist mein englisches Lieblings-Teegeschirr drin. Ganz schön leichtsinnig von mir, oder?“ Sie atmete erst mal erleichtert auf und lächelte dann freundlich. „Ich bin übrigens Laurel Prescott. Und Sie sind?“ „Mark Delaney.“ Mit der freien Hand zeigte er auf die andere Straßenseite. „Meiner Familie gehört das Drumcliffe.“ Sie hob die hellbraunen Augenbrauen, ein paar Schattierungen heller als ihr Haar. „Ach, dann sind wir ja Nachbarn.“ Nachdem er den Karton auf ihrer Veranda abgestellt hatte, fiel ihm auf, dass ihre Augen haselnussbraun und mandelförmig waren. Hübsche Augen. „Sieht so aus. Wann wollen Sie Ihr Bed & Breakfast eröffnen?“ Sie holte tief Luft. „Gute Frage. Eigentlich wollte ich schon nächste Woche anfangen, aber es gibt noch so viel zu tun, das ich vorher nicht bedacht habe.“ Sie schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung, was ich mir dabei gedacht habe, ausgerechnet in der ersten Schulwoche umzuziehen.“ Scheppernd schwang sie den Müllbeutel über eine Schulter. „Ach ja, jetzt fällt’s mir wieder ein – ein paar Stunden für mich allein?“ Er musste lachen. „Haben Sie noch etwas, das reingetragen werden muss?“ Ihre sehr hübschen Augen leuchteten so erfreut auf, als sei er ein Geschenk des Himmels. Was ein verdammt gutes Gefühl war. „Haben Sie denn überhaupt Zeit?“, fragte sie. „Ich meine, Sie sind doch gerade beim Streichen.“ Mark senkte den Blick zu seinem schwarzen T-Shirt und seiner Jeans mit den Farbflecken. „Ich wollte sowieso gerade Pause machen.“ Er warf einen Blick auf die noch offene Farbdose auf der anderen Straßenseite. „Einen Moment, okay? Ich muss noch kurz die Dose schließen.“ „Natürlich!“ Sie stieg die Verandastufen zu dem prächtigen viktorianischen Haus im Queen-Anne-Stil hoch, das laut Marks Mutter schon eine Ewigkeit leer stand. In Marks Kindheit und Jugend hatte dort ein sympathisches altes Paar gewohnt. Bei ihnen hatte er mal den besten Apfelkuchen bekommen, den er je gegessen hatte. In den letzten Monaten waren ständig Handwerker im Haus ein- und ausgegangen und hatten den heruntergekommenen Kasten in seine ursprüngliche Pracht zurückversetzt. Seitdem sie vor ein paar Wochen fertiggeworden waren, strahlte die ehemals abblätternde undefinierbar blaue Fassade mit dem großen Erker und der Rundum-Veranda in frischem Salbeigrün mit cremefarben abgesetzten Fensterrahmen und Türen und dunkelgrün gestrichenen Gesimsen. Mark musste zugeben, dass das Haus jetzt richtig Klasse hatte. Genauso wie seine Besitzerin. Denn genau das war sein erster Eindruck von seiner neuen Nachbarin gewesen, als sie letzte Woche vorbeigekommen war, um sich das Ergebnis anzusehen – dass sie in einer ganz anderen Liga spielte als er. Bei ihrem Anblick in Arbeitsklamotten – ausgeblichene, gerade geschnittene Jeans und ausgeleiertes Polohemd, das mal bessere Tage gesehen hatte – musste er lächeln. Jetzt passte sie schon viel besser zu ihm. Und trug zum zweiten Mal nacheinander einen Pferdeschwanz. Nicht dass er mitzählte, aber er fand die Frisur bei ihr irgendwie süß. „Ein bisschen zu früh für eine Pause, oder nicht?“, fragte Marks Großvater, als er gerade den Deckel auf die Farbdose setzte. Padraig Delaney trug eine bunte Golfhose und ein lachsfarbenes Hemd und kam anscheinend gerade vom Golfplatz. Dank seines Hobbys, dem er täglich nachging, war er immer sonnengebräunt, was seine blauen Augen und seine weißen Zähne noch mehr betonte. Beides blitzte auch jetzt auf, als er sah, wo Mark herkam und wer auf der anderen Straßenseite beschäftigt war. Mark erwiderte das Lächeln seines Granddas, der Guinness liebte und an übernatürliche Kräfte glaubte. Sie hatten einen ganz besonderen Draht zueinander, da sie beide wussten, wie es war, jung und weit weg von zu Hause zu sein und sich ängstlich und einsam zu fühlen, auch wenn einer von ihnen das in Friedenszeiten erlebt hatte und der andere in der Hölle des Mittleren Ostens. Jeder kannte Padraig Delaneys Geschichte. In den 1950ern war er aus Irland ausgewandert, um beim Bau von Golfplätzen entlang der kalifornischen Küste mitanzupacken. Trotz seines mageren Lohns hatte er eisern gespart und sich schließlich ein kleines Stück Land in Sandpiper Beach gekauft. Je mehr Verantwortung er in seinem Job übernommen hatte, desto besser hatte er verdient, sodass er es sich Ende der Sechziger hatte leisten können, auf dem Grundstück ein kleines Hotel zu errichten. Wer weiß, was aus dem Delaney-Clan geworden wäre, wenn Padraig seinen Traum nicht verwirklicht hätte. Also gönnte Mark seinem Großvater sein vormittägliches Golfspiel von Herzen. Der Mann hatte es sich redlich verdient. So wie er auch Padraigs ständige Einmischung in sein Leben tolerierte. „Ich werde schon noch rechtzeitig fertig, keine Sorge. Lief das Spiel gut?“ „Jedes Spiel ist ein gutes Spiel, Marky, my boy, weil ich noch am Leben bin.“ Seit seiner Rückkehr aus Afghanistan letztes Jahr hörte Mark diesen Spruch täglich. Ihm war nur allzu klar, dass sein Großvater ihm damit auf nicht allzu subtile Art etwas sagen wollte, auch wenn er noch nicht wirklich wusste, was. Heute jedoch, beim Anblick der Lady mit dem Pferdeschwanz auf der anderen Straßenseite, die seine Hilfe so dringend benötigte, bekam er plötzlich eine Ahnung. „Das stimmt, Grandda. Völlig richtig.“ „Verbrüderst du dich etwa mit der Konkurrenz?“ Mark lachte. Er wusste, dass Grandda nur einen Witz machte. Seine Mutter war die Einzige in der Familie, die sich Sorgen wegen des B&Bs machte. Padraig Delaney hingegen wusste, dass ein Hotel eine ganz andere Klientel als ein Bed & Breakfast anzog. Das Haus auf der anderen Straßenseite war daher keine Konkurrenz, sondern brachte frischen Wind in die Stadt, und davon würden alle profitieren. „Ich helfe nur einer Nachbarin.“ „Einer sehr attraktiven Nachbarin, wie ich hinzufügen möchte.“ Der alte Mann zwinkerte zweideutig, was Mark jedoch ignorierte. „Hast du inzwischen mal darüber nachgedacht, ob du das Hotel übernimmst?“ Mark stellte die Farbdose an die Hotelmauer, klappte die Leiter zusammen und lehnte sie daneben. „Ich bin noch nicht so weit. Außerdem wollen Mom und Dad sich doch noch gar nicht zur Ruhe setzen.“ Zumindest hoffte er das. „Schwer vorstellbar, da sie von morgens bis abends über nichts anderes reden. Außerdem bist du der Einzige, der dieses Hotel so liebt wie ich.“ Mark konnte nicht leugnen, dass er von den drei Delaney-Brüdern am geeignetsten dafür war, das Hotel zu übernehmen. Daniel war Physiotherapeut mit eigener Praxis und Conor Deputy Sheriff. Keiner von ihnen zeigte auch nur das geringste Interesse am Hotel. Doch seitdem Mark vor einem Jahr ehrenhaft aus der Armee entlassen worden war, schreckte er vor der Verantwortung zurück. Es reichte ihm völlig, sich vormittags als Handwerker zu betätigen und nachmittags surfen zu gehen. Er hatte zwar Pläne für das Drumcliffe, aber seine Eltern gebeten, ihm noch Zeit zu lassen und vorerst nicht in den Ruhestand zu gehen. Es war einfach noch zu früh. Als Mark den Kopf senkte, um seinem Grandda zu signalisieren, dass er keine Lust auf ein Gespräch über die Zukunft des Familienhotels hatte, räusperte der sich resigniert, doch Mark wusste, dass er früher oder später wieder darauf zurückkommen würde. Er würde erst Ruhe geben, wenn Mark nachgab. Was vielleicht sogar zu Marks Bestem wäre. „Also, ich gehe dann mal.“ Padraig ging weiter die Main Street entlang, um den anderen Geschäftsleuten in der Straße einen Besuch abzustatten. „Denk an den Selkie, Junge“, sagte er, ohne sich noch mal nach Mark umzudrehen. Er wusste genau, dass sein Enkel nur genervt gucken würde. Würde der alte Mann wohl je von seiner fixen Idee ablassen, dass Mark und seine Brüder einen Selkie gerettet hatten – ein Wesen aus der keltischen Mythologie, das im Wasser ein Seehund war, sich an Land jedoch in einen Menschen verwandeln konnte? Natürlich war es kein Selkie gewesen, sondern ein Seehund, der von einer Gruppe Orcas gejagt worden war. Mark, Daniel und Conor waren mit ihrem Boot dazwischen gegangen und hatten die Orcas lange genug abgelenkt, um dem Seehund eine Chance zur Flucht zu geben. Ihr größter Fehler dabei war nicht gewesen, sich der Gefahr auszusetzen, dass die erbosten Orcas ihr Boot umkippten, sondern ihrer Familie die Geschichte beim Sonntagsessen im Pub zu erzählen. Ihr Großvater war ganz außer sich gewesen vor Aufregung. „Der Seehund war ein Selkie“, hatte er steif und fest behauptet. „Jetzt schuldet er euch einen Gefallen.“ Seitdem bestand Padraig Delaney, sonst ein durchaus vernünftiger und intelligenter Mann, darauf, dass sie zur Belohnung die wahre Liebe...