E-Book, Deutsch, Band 0070, 448 Seiten
Reihe: Bianca Extra
Warren / Southwick / Michaels Bianca Extra Band 70
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-3671-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0070, 448 Seiten
Reihe: Bianca Extra
ISBN: 978-3-7337-3671-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
NEUER MANN, NEUES LIEBESGLÜCK von KASEY MICHAELS
Den Glauben an die Liebe hat Claire Ayers nach ihrer Scheidung aufgegeben. Bis sie Singledad Nick trifft. Er ist so charmant und sexy, dass sie ihm nicht widerstehen kann. Aber als sie nach einer zärtlichen Nacht von mehr träumt, taucht seine Ex-Frau auf und bedroht ihr Glück ...
LASS SONNE IN DEIN HERZ von TERESA SOUTHWICK
Erin treibt Bestsellerautor Jack Garner mit ihrem sonnigen Gemüt zur Weißglut! Wie will ausgerechnet sie ihm helfen, seine düsteren Gedanken aufzuschreiben? Doch nach ungeahnt süßen, verlockenden Küssen fragt Jack sich jäh: Ist gerade sie vielleicht die Richtige für ihn?
NUR EIN HEIßER FLIRT - ODER MEHR? von CARO CARSON
Heißer Flirt ohne Zukunft? Vom ersten Moment an knistert es unerwartet erregend, als Patricia bei einer Hilfsaktion mit dem sexy Feuerwehrmann Luke zusammenarbeitet. Doch auch wenn er ihr Herz berührt wie keiner zuvor, passt er auf Dauer nicht zu einer reichen Erbin wie ihr!
... UND PLÖTZLICH ZU FÜNFT von WENDY WARREN
Um sein geliebtes Zuhause nicht zu verlieren, muss Fletcher heiraten. Nur wen? Da passt es perfekt, dass die alleinerziehende Claire dringend Geld braucht. Kaum hat er sie allerdings zu einer Scheinehe überredet, verliebt er sich tatsächlich in sie. Bloß was empfindet Claire?
Wendy lebt mit ihrem Ehemann in der Nähe der Pazifikküste. Ihr Haus liegt nordwestlich des schönen Willamette-Flusses inmitten einer Idylle aus gigantischen Ulmen, alten Buchläden mit einladenden Sesseln und einem großartigen Theater. Ursprünglich gehörte das Haus einer Frau namens Cinderella, die einen wunderbaren Garten mit Tausenden Blumen hinterließ. Wendy und ihr Mann bewirtschaften diesen eifrig, allerdings mit wechselndem Erfolg ... Wendy Warren ist Mitglied bei den 'Romance Writers of America' und war bereits Finalistin für den RITA®-Award. Wenn sie nicht schreibt, unternimmt sie gern lange Spaziergänge mit ihrem Hund, chattet mit guten Freunden und kocht für sich und ihren Ehemann.
Weitere Infos & Material
PROLOG
Nick Barrington rutschte unbehaglich auf seinem Sitz herum. Das zierliche, mit geblümtem Chintz bezogene Sesselchen war eindeutig für eine Frau gemacht, nicht für einen eins neunzig großen Mann. Er kam sich in dem verspielt wirkenden Raum wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen vor. Eine falsche Bewegung, ein tiefer Atemzug könnte eine Kettenreaktion auslösen und das hübsche Ensemble ins Wanken bringen.
Der niedrige, zu den Sesseln passende Tisch stand mit seinen graziös geschwungenen Beinen auf einem Teppich mit Rosenmuster. Links von Nick befand sich eine Glasvitrine, angefüllt mit allem möglichen Krimskrams, den man anscheinend für eine Hochzeit brauchte – strassbesetzte Diademe, Satinhandschuhe, Strumpfbänder aus hauchzarter Spitze …
Um das Rundbogenfenster hinter ihm war weiße Gaze drapiert, die zu beiden Seiten von goldenen – wie hießen die Dinger doch gleich? ach ja: Troddeln zusammengehalten wurde.
Rechts von ihm stand eine Schaufensterpuppe, die nur mit einem Korsett und einem winzigen Slip ausstaffiert war und beinahe anstößig wirkte. Er versuchte, nicht zu auffällig in die Richtung zu blicken, während ihm unwillkürlich das Bild einer Bardame in den Sinn kam, die sich mit lasziven Bewegungen an einsame Geschäftsleute heranmachte.
Manchmal ging seine Fantasie mit ihm durch, obwohl er als Zeitungsjournalist eigentlich mehr für harte Fakten zuständig war. Vielleicht sollte er nebenbei reißerische Storys schreiben, um seine brachliegenden Talente auszuleben. Womöglich könnte er damit sogar Karriere machen.
In diesem Moment öffnete sich die mit Gold verzierte weiße Tür an der Rückwand, und Chessie Burton, die sich ihm zuvor als Ladenbesitzerin vorgestellt hatte, kam heraus.
„Ah, Sie sind ja immer noch da. Vielleicht sollte ich Buttons für Männer auslegen, so in der Art wie Kinder sie nach dem Zahnarztbesuch bekommen. Da könnte zum Beispiel draufstehen: ‚Ich war im Second Chance Bridal und hab’s überlebt‘.“ Sie öffnete eine seitlich neben der Tür stehende Anrichte, in der sich ein kleiner Kühlschrank verbarg, nahm eine kleine Flasche Mineralwasser heraus und reichte sie Nick.
„Hier, damit können Sie gleichzeitig Ihre Stirn kühlen, falls Sie Kopfweh bekommen. Es wird nicht mehr allzu lange dauern. Ich glaube, sie hat ihr Kleid gefunden, wir müssen nur noch was Passendes für den Kopf suchen, und ich glaube, hier habe ich es.“
Nick lächelte schief, als Chessie die Glasvitrine öffnete und einen Kranz aus pinkfarbenen Rosenknospen und weißen Bändern herausholte. Damit verschwand sie wieder hinter der goldverzierten Tür.
Als Nick die sprudelnde Flasche öffnete, spritzten ein paar Tropfen Wasser auf sein Hemd, doch zum Glück blieb der kostbare Teppich verschont.
Obwohl er sich in diesem Ambiente extrem unbehaglich fühlte, war er froh, Barb zuliebe mitgekommen zu sein. Seine Cousine hatte sechs schreckliche Jahre hinter sich, nachdem ihr Mann Drew im Irakkrieg gefallen war. Sie hatte sich so tief in ihrer Trauer vergraben, dass kaum noch etwas von der früher so lebenslustigen Barb übriggeblieben war. Doch dann war Skip gekommen und hatte sie mit seiner Liebe ins Leben zurückgeholt.
Nick war ihm dafür unermesslich dankbar. Skip hatte das Lächeln in Barbs Gesicht zurück gezaubert, und Nick war in diesem Moment erst bewusst geworden, wie sehr er dieses Lächeln all die Jahre vermisst hatte. Seine Cousine hatte ihn nicht nur gebeten, sie zum Altar zu führen, sondern sie auch zum Brautkleidkauf zu begleiten, und er hatte sich gerne dazu bereiterklärt.
„Nick?“ Er war so in Gedanken versunken gewesen, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie Barb und Chessie aus dem Ankleidezimmer kamen. Vorsichtig stellte er die Wasserflasche auf dem fragilen Beistelltisch ab und stand auf.
Tinker-Barb hatte er seine Cousine genannt, als sie Kinder waren. Nach der Fee Tinker Bell aus Peter Pan, weil sie genauso klein und zierlich gewesen war. Ihre blonde Lockenmähne hatte beinahe zu schwer für ihren zarten Hals gewirkt. Nun war sie erwachsen, groß und schlank, wirkte aber immer noch zerbrechlich, und schön wie eine Märchenfee. Skip, der große, gutherzige Mann, war ihr Beschützer, und sie seine angebetete Prinzessin. Noch nie hatte Nick ein Paar gesehen, das so perfekt zusammenpasste.
„Skip wird aus den Latschen kippen, wenn er dich sieht“, scherzte Nick. Chessie hielt den langen Rock hoch, während Barb auf ein kleines Podest stieg, das vor einem dreiteiligen Spiegel stand.
Mit Kleidern kannte Nick sich nicht aus. Er könnte dieses Brautkleid niemals beschreiben, wenn man ihn darum bitten würde. Alles was er sah, war der hauchzarte, blassrosa Stoff, der seine Cousine umschmeichelte. Schimmernde weiße Bänder mit kleinen pinkfarbenen Röschen hingen an dem Kleid herunter, passend zu dem Kranz in Barbs Haar. Ihre blonden Locken waren kunstvoll hochgesteckt, bis auf ein paar gelockte Strähnchen, die ihr feenhaftes Gesicht umrahmten. Es fehlen nur die Flügelchen, dachte Nick, dann würde sie wie eine Elfe aussehen.
„Gefällt’s dir, Nicky?“, fragte Barb. „Ich … glaube, es ist ganz schön. Ja, ich finde es wunderschön. Chessie meint, es sei perfekt für eine Hochzeit im Rosengarten, wie wir sie vorhaben. Nicky? Sag doch was.“
Nick brachte zuerst keinen Ton heraus und hob nur hilflos die Hände, weil er so gerührt war. „Ach, Barb“, sagte er dann mit erstickter Stimme und nahm seine Cousine in die Arme.
„Sieht aus, als gefällt es ihm“, bemerkte Chessie lachend und wischte sich ebenfalls eine Träne aus dem Augenwinkel. „Ihr Männer seid wirklich lustig. Oh – hi, Marylou, du kommst gerade richtig. Sieh dir unsere neueste Braut an.“
Nick ließ Barb los und trat beiseite, um Marylou nicht die Sicht zu versperren. Er lächelte Chessie an. „Sie haben den passenden Namen für Ihren Laden gewählt, Second Chance Bridal. Für meine Cousine ist es die zweite Chance, und das Kleid ist die Krönung ihres Glücks. Danke dafür.“
„Ist das nicht wunderhübsch gesagt?“, meldete sich Marylou zu Wort. Sie streckte Nick die Hand hin. „Hi, ich bin Marylou Smith-Bitters. Ich mag diesen Laden und kann es nicht lassen, immer mal wieder reinzuschneien. Kennen wir uns? Ich glaube, ich habe Sie schon mal gesehen. Nein, nichts verraten, lassen Sie mich nachdenken. Aber erst mal will ich dieses hinreißende Wesen betrachten. Sieht sie nicht aus wie aus einem Gemälde von Botticelli?“ Marylou ging um Barb herum, die nicht aufhören konnte zu lächeln.
„Danke, Mrs. Smith-Bitters“, sagte Barb und betrachtete sich selbst anerkennend im Spiegel.
„Ich danken Ihnen, dass Sie mir einen solchen Anblick gönnen. Chessie ist ein Genie, deshalb habe ich auch …“ Marylou wirbelte herum und deutete mit dem Finger auf Nick. „Jetzt fällt’s mir ein. Sie geben Abendkurse im Gemeindezentrum. Jeden Dienstag und Donnerstag. Habe ich recht? Natürlich habe ich recht.“
Nick fühlte sich nun nicht mehr wie ein Elefant im Porzellanladen, sondern wie ein von Marylous Adlerblick hypnotisiertes Kaninchen. Mrs. Smith-Bitters war sehr speziell, so viel stand fest. Sie sah aus wie Mitte vierzig, war groß und schlank, und ihr hellbraunes Haar war so perfekt frisiert, dass es vermutlich einem Hurrikan standhalten würde. Sie besaß diese gewisse Aura von Selbstsicherheit, die ein Gegenüber leicht einschüchtern konnte.
„Sie haben mich ertappt, Mrs. Smith-Bitters, ich unterrichte Immigranten in Englisch als Fremdsprache.“
„Das finde ich sehr lobenswert“, bemerkte Chessie, während sie Barb den Kopfschmuck abnahm.
„Da komme ich wenigstens nicht auf dumme Gedanken“, erwiderte Nick etwas verlegen.
Er wandte sich an Marylou. „Tut mir leid, aber ich habe Sie bisher noch nicht kennengelernt, Mrs. …“
„Marylou“, unterbrach sie ihn. „Früher fand ich, dass Smith-Bitters eine gute Tarnung wäre, aber ich hätte mir das besser überlegen sollen. Wie hört sich das denn an? Smith-Bitters. Klingt nach Hustenbonbon oder einer Schnapssorte. Ich hätte gern einen Smith-Bitters mit Eis und Zitronenscheibe. Und Sie haben mich noch nicht kennengelernt, weil ich erst seit einer Woche am Empfangstresen sitze. Da hat meine Vorgängerin nämlich ihr Baby bekommen, einen strammen Jungen von sieben Pfund. Sie hat ihn Rodrico Estaban Beinvenido genannt. Ist das nicht ein hübscher Name? Sie haben doch auch einen Sohn, nicht wahr? Hat er auch einen Kurs bei uns belegt? Oder arbeitet Ihre Frau abends, und Sie bringen ihn deshalb mit?“
Marylou Smith-Bitters’ Offenheit war entwaffnend. Sie würde eine prima Enthüllungsjournalistin abgeben, dachte Nick, und gab ihr bereitwillig Auskunft.
„Sean besucht einen Karatekurs. Das gefällt ihm sehr. Zum Glück, denn sonst müsste ich jedes Mal einen Babysitter engagieren, was er nur im äußersten Notfall akzeptiert. Und mit seinen neun Jahren will ich ihn noch nicht alleinlassen. Ich bin nämlich geschieden und alleinerziehend.“
Marylous Lachen klang wie ein vom Wind bewegtes Glockenspiel. „Gutaussehend, klug und Single. Sie haben Ihr Alter und Ihren Beruf vergessen, Nick, aber das kriege ich schon noch raus. Wir werden uns ja jetzt sicher öfters sehen.“
Chessie sah Marylou kopfschüttelnd an, bevor sie sich an Nick wandte. „Sie kann’s nicht lassen – das Verkuppeln, meine ich. Bitte nehmen Sie es ihr nicht übel, Nick. Ich glaube, es ist Zeit für ihre Pillen.“ Barb war inzwischen mit Chessies Assistentin wieder im Umkleideraum verschwunden.
„Kein Problem“,...