Waßmann | Der Weg der Maga | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 408 Seiten

Waßmann Der Weg der Maga


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-940036-72-8
Verlag: Low, Torsten
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 408 Seiten

ISBN: 978-3-940036-72-8
Verlag: Low, Torsten
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Eine Magierin. Eine Suche. Eine Stadt, die ihr Leben verändert.

Kaum hat Serana Meridan ihre Ausbildung an der Akademie beendet, stellt das Leben sie bereits vor neue Prüfungen, härter und gnadenloser als jedes Examen. Freunde und Feinde treten in ihr Leben, um es für immer zu verändern. Und über allem schwebt stets der Schatten eines drohenden Krieges, der bald näher kommt, als sie es je befürchtet hätte.
So beschreitet Serana einen Weg, von dem es kein Zurück mehr gibt – den Weg der Maga.

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Erstes Buch
Was, wenn sie versagte? Würde man sie sterben lassen? Serana Meridan blickte zu ihren Prüfern: drei Magier, die sie alle kannte. Die Magister Lindehalm, Rondarius und Van Dijk – Magietheorie, Stabfechten und Dämonologie. Magister van Dijk sah von seinen Unterlagen auf. »Adepta Meridan, dies ist Eure letzte Prüfung. Beschwört einen zweigehörnten Dämon aus Malribachs Reich.« Er streckte ihr ein kleines Pergament hin. »Zur Unterstützung erhaltet Ihr seinen wahren Namen. Wählt die geeigneten Paraphernalien und beginnt!« Seranas Herz raste. Zweigehörnt? Sie hatte noch nie eine derart mächtige Wesenheit herbeigerufen. Der Dämon würde sie töten, ausweiden und ihre Seele in die ewige Verdammnis ziehen, wenn sie auch nur einen einzigen Fehler beging. Sie zwang sich, ruhig und gleichmäßig zu atmen, als sie auf den schweren Eichentisch zutrat, auf dem Dutzende von Substanzen, Edelsteinen und Knochen bereitstanden. ›Nur keine Panik. Es ist bloß ein kleiner, zweigehörnter Dämon.‹ Malribachs Reich – Tod, Krieg und Vernichtung. Entsprechend würde sie sämtliche Schutzrunen mit Blut zeichnen. Eine Phiole reichte. Sie langte nach einer der Glasflaschen und konnte gerade noch verhindern, dass zwei andere dabei umkippten. Nun Fokussierungskristalle, um das Wesen an seinen Beschwörungsort zu fesseln. Doch welche? Wenn sie zu den drei Diamanten griff, die verführerisch in einer Schale gleißten, würde sie zwar den Dämon binden – jedoch hinterher durchfallen, weil sie es sich zu einfach gemacht hatte. Rubine eigneten sich bezüglich der Resonanz sicherlich am besten. Da fiel ihr Blick auf mehrere unscheinbare, grau glänzende Steine. Van Dijk hatte es nur einmal kurz erwähnt, aber die waren perfekt für ihre Aufgabe: Hämatite, Blutsteine. Sie entwickelten eine natürliche Sympathie zu den Schutzrunen und stärkten diese sogar. Fehlte noch ein Symbol. Die Adepta warf einen Blick auf den wahren Namen, den sie bisher bewusst ignoriert hatte, um zunächst die Paraphernalien für sein Reich auszuwählen. Skrylbeth. Dutzende Dämonenarten hatte sie auswendig gelernt, Hunderte. Aber von diesem hatte sie noch nie gehört. Sollte sie tatsächlich einen Gehörnten rufen, über den sie absolut nichts wusste? Dies lag irgendwo zwischen herausfordernd und hirnverbrannt. Serana blickte zu Magister van Dijk. Doch dieser hielt einfach nur die Finger über seinem langen Bart verschränkt und sah sie auffordernd an. Nein, sie würde die Prüfung nicht abbrechen. Sie konnte es weder ihren Eltern noch sich selbst antun, hier durchzufallen. Spontan griff sie zu einem Ziegenschädel. Zwei Hörner für einen Zweigehörnten. Similia similibus invocantur – Gleiches wird durch Gleiches gerufen. Sie trat auf den beeindruckenden Beschwörungszirkel zu, der in den steinernen Boden des Raumes eingelassen war. Zumindest musste sie die Ritualgeometrie nicht aufbringen. Drei Zirkel in vollendeter Perfektion lagen vor ihr: ein großer Kreis, der zwei kleinere enthielt, die einander gegenüberlagen. Ein Schutzkreis für sie selbst, ein Bannkreis für den Dämon. Der größte Kreis schützte die Außenwelt – und er schützte ebenso vor dieser. Serana platzierte den Schädel im Zentrum des Invokationspentagramms, das den Bannkreis füllte, fuhr den Zirkel mit Blut aus ihrer Phiole nach und formte ringsum ein Dreieck aus Hämatiten. Mit dem Rest des Blutes brachte sie generische Schutzrunen entlang ihres eigenen Kreises an. Langsame Atemzüge beruhigten ihr immer noch heftig schlagendes Herz, und sie begann, den äußeren Zirkel abzuschreiten. »Vis magica, te invoco in eum circulum! Creo vim, creo murum, creo protectionem! Hethenas Kraft, ich rufe dich! Bring Schutz und Obhut über mich! Durch meinen Geist fließ´ deine Macht, die mächt‘gen Wall zum Schutz erschafft. Der Schutzwall, den mein Wille schuf, erstehe nun durch meinen Ruf!« Serana konzentrierte sich auf den Fluss der Magie, der ihren Geist ebenso wie ihren Körper durchdrang. Ein herrliches Gefühl, vertraut und doch jedes Mal aufs Neue faszinierend. Sie formte die Ströme der arkanen Macht zu einer Mauer, die verhindern würde, dass irgendetwas aus dem Kreis nach außen drang – und äußere Störungen fernhielt. Ein simpler Steinwurf konnte jedes noch so mächtige Ritual zu einem Desaster werden lassen – und Magister Rondarius traute sie genau so etwas zu, aus rein pädagogischen Gründen natürlich. Ein kurzer Analysezauber offenbarte ihr, dass der umgebende Schutzkreis die gewünschte bidirektionale Stabilität aufwies. Auch die beiden verbliebenen Zirkel waren rasch errichtet. Die wahre Herausforderung jedoch stand erst bevor. Von ihrer eigenen Position aus fixierte sie die Stelle, an welcher der Dämon erscheinen würde – falls er denn erschien. War er einmal präsent, musste sie ihn noch unter Kontrolle bringen. All die Paraphernalien und der wahre Name halfen dabei – aber schlussendlich blieb es ein Duell des Geistes. »Clamo daemonem! Veni ad me! Esto meus servus – Skrylbeth!« Die Luft begann zu flimmern. Der arkane Tunnel zur Sphäre der Dämonen nahm Gestalt an. Die Adepta rief die Beschwörung erneut, ließ den wahren Namen laut und voll erschallen – und im Bannkreis ihr gegenüber manifestierte sich ein Wesen, wie sie es noch nie erblickt hatte. Es ähnelte einem gewaltigen Minotauren, erschaffen aus einer Ziege statt einem Stier. Doch anstelle eines gehörnten Kopfes loderten nur Flammen empor, die seinen gesamten Körper überstrichen. Drei Arme ragten aus diesem Körper, derer jeder in einem zähnefletschenden Maul endete, das von Geifer troff. Der entscheidende Moment! Der Tunnel riss einen Dämon aus seiner Sphäre. Das machte ihn zwar wütend, aber schwächte ihn auch. Eben wollte sie ihren Willen mit dem seinen messen, als zornige Schreie erklangen, deren Ursprung die Mäuler des Dämons waren. Sie sah, wie er mit seinen hufartigen Füßen den Schädel zermalmte, den sie gewählt hatte, und sich dann mit aller Kraft gegen das magische Feld warf, das ihn am Ausbruch hinderte. Ringsum begannen die Hämatite zu glühen, und selbst der Kreis im Boden schien aus purer Lava zu bestehen. Nein! Sie würde jetzt nicht in Panik geraten. Mehr als einmal hatten sie bei Magister van Dijk gefährliche Situationen behandelt. Sie versuchte, den Geist des Dämons zu erfassen, ohne sich ihm dabei selbst zu öffnen. Hass, Wut und Bosheit schlugen beim ersten Kontakt über ihr zusammen, ließen sie taumeln. »Mein Geist sei deine Grenze! Mein Wille sei deine Herrschaft! Mein Wort sei dein Befehl!«, brüllte sie in das Schreien des Dämons. Mit aller Kraft ihres Geistes fesselte sie seine Wut, wandte seinen Zorn gegen ihn selbst – und brachte ihn endlich unter Kontrolle. Serana keuchte, aber sie hatte es geschafft! Sie festigte die Verbindung, zog ihre Umklammerung seines Willens enger – und erblickte Magister Rondarius, der außerhalb des Schutzkreises entlang schritt, eine Armbrust spannte und auf sie anlegte. Sie spürte, wie der Dämon an ihren geistigen Fesseln riss, als sie in ihrer Konzentration nachließ. Da war ein Schutzkreis! Es bestand keine Gefahr für sie, zumindest nicht durch eine Armbrust! Sie musste nur daran glauben! Rondarius drückte ab, und der Bolzen zerbrach an der arkanen Mauer. Sie atmete durch. Blieb nur noch eines zu erledigen: »Skrylbeth, verbeuge dich! Tue nicht mehr, als was ich dir aufgetragen habe.« Seltsamerweise war das die größte Angst vor ihrer Prüfung gewesen: dass sie den zweiten Satz vergaß und damit dem Dämon die Macht verlieh, im Anschluss an ihren Befehl zu tun, was immer er wollte. Die grauenerregende Gestalt aus fremden Sphären verneigte sich – und verschwand nach Erledigung des Auftrags im Nichts. Serana atmete erleichtert auf. Es war vorbei! Und sie lebte noch! Einen nach dem anderen senkte sie die Schutzkreise und wandte sich dann der Prüfungskommission zu. Sie hatte bestanden! Oder etwa nicht? »Adepta Meridan, wartet bitte vor der Tür, während wir uns beraten.«   Magister Lindehalm streckte sich. »War das die Letzte für heute?« Van Dijk blätterte kurz in seinem Verzeichnis. »Noch die Helmbrecht-Brüder.« »Gut, gut. Prüfungen sind immer so ermüdend.« »Das hat Serana vermutlich eben nicht so gesehen«, lachte Rondarius mit tiefer Stimme. »Eure Meinung?« Magister van Dijk sah auf seine Notizen. »Nun, Schutzkreise beherrscht sie recht gut«, wandte er sich zu dem muskulösen Nebenmann, der neben Stabkampf auch Körperertüchtigung lehrte. »Wie der Dämon und Ihr selbst eben unter Beweis gestellt habt. Bezüglich der Paraphernalienauswahl: Die Hämatite hat sie bewusst gewählt. Hochachtung. Allerdings mussten sie ihr auch gleich den Hals retten. Einen Ziegenschädel bei einem Skrylbeth-Dämon!« Er schüttelte den Kopf. »Wie oft habt Ihr denn die Skrylbeth durchgenommen? Bei meiner eigenen Prüfung war Serana recht gut vorbereitet«, meinte Magister Lindehalm. »Überhaupt nicht. So ein Examen soll ja auch eine Herausforderung darstellen. Aber Malribach straft in seiner Domäne mit Vorliebe, indem er Köpfe abreißt. Da wählt man doch keinen Schädel als Paraphernalie!« »Seid Ihr nicht ein wenig streng?«, meldete sich Rondarius zu Wort. »Serana ist zwar etwas ungeschickt und verträumt, aber sie wegen so etwas durchfallen lassen?« Van Dijk sah ihn überrascht an. »Ich glaube, das war ein Missverständnis. Selbstverständlich hat sie bestanden. Die Beschwörung war absolut korrekt durchgeführt – und sie hat es trotz der Wut des Skrylbeth und Eures … Lehrbeschusses geschafft, ihn zu...


Arndt Waßmann wurde in einem beschaulichen Dorf im Westen Sachsens geboren. Seine Faszination für Literatur und das Schreiben erwachte früh und erlosch seitdem nie. Sein Hauptinteresse liegt dabei im Bereich Fantasy und Science Fiction, da sie ermöglichen, Träume und Albträume zu schildern, ohne an die Wirklichkeit der Gegenwart gebunden zu sein.
Arndt Waßmann veröffentlichte bereits mehr als zwei Dutzend Erzählungen und gewann mehrfach den Weltentor-Kurzgeschichtenwettbewerb. Mit »Der Weg der Maga« erscheint sein erster Fantasyroman.



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