Weber | Die Jakarta Trilogie | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 378 Seiten

Reihe: Die Garuda-Serie

Weber Die Jakarta Trilogie


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7543-7867-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1, 378 Seiten

Reihe: Die Garuda-Serie

ISBN: 978-3-7543-7867-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Jakarta Trilogie - ein Buch der Garuda-Serie Drei einzigartige Geschichten aus einer einzigartigen Stadt. Axel Weber macht Jakarta zum Sehnsuchtsort der deutschsprachigen Literatur. Jakarta is for Lovers Die CIA führt einen illegalen Krieg gegen Präsident Sukarno. Darren de Soto, einer ihrer Agenten, soll dem Militär helfen, gegen die Zentralregierung zu putschen. Doch nach seiner Landung am Strand von Ambon geht alles schief. Und wer ist Kharolina, die sich um Darren kümmert? Ondel-Ondel Die Finanzkrise und die Studenten zwingen Präsident Suharto nach mehr als 30 Jahren im Amt zum Rücktritt. Ayu, die Anführerin der Studenten, nimmt die zentrale Rolle in der Widerstandsbewegung ein. Was ist die Verbindung zwischen dem gut aussehenden Polizisten Arief und der intelligenten Ayu? Der deutsche Journalist Wolf berichtet aus dem brennenden Jakarta über den Fall des Diktators und gerät dabei selbst zwischen die Fronten. The Big Durian Ein Bombenattentat in einem Luxushotel in Jakarta tötet 160 Menschen. Wolf überlebt und verliert bei dem Anschlag seine Frau. Die Suche nach den Terroristen führt ihn nach Sumur am Rande des Ujung Kulon Nationalparks und in die Arme von Balqis, die sein Leben auf den Kopf stellt. Doch die Terroristen haben noch eine Rechnung offen.

Axel Weber verzaubert die Stadt Jakarta zu einer Traumkulisse, vor deren Hintergrund drei Geschichten des modernen Indonesiens den Protagonisten alles abverlangen.

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DARREN
EINS
1955. Verdammt lange her. Beinahe ein ganzes Leben. Auf jeden Fall sein ganzes Leben. Als Agent. So lange ist es her, seitdem Darren über Indonesien abgeworfen wurde. Sprichwörtlich. Und zwar von Uncle Sam. In geheimer Mission. Central Intelligence Agency. C.I.A. Der umgebaute B-26 Bomber warf ihn über Ambon ab, als Sukarno die Vertreter der Non-Aligned Nations in Bandung in Empfang nahm. Der grüne Dschungel, das blaue Meer, die gelben Strände. Das Paradies rauschte unter ihm vorbei und kurze Zeit später rauschte er mit einem Affenzahn in Richtung Paradies. Mit einem Fallschirm auf dem Rücken und 500.000 US-Dollar um seinen Bauch. In Cash. Sein erster Auslandseinsatz als Agent der Central Intelligence Agency. Und sein einziger. Stolz wie nie. Er war 20 Jahre alt, grün hinter den Ohren und er hasste den Kommunismus. Sein Professor für Politikwissenschaften an der Cornell University hatte gesagt: “There is a specter haunting this world. Now that the Nazis are history, the U.S.A. is called upon to fight an even bigger and mightier enemy. This enemy is deeply embedded in the minds and the weapons of the peoples of the East. This enemy is called Communism. We need to conquer it and vanquish it and destroy it, or it will do so with us.” Bei diesem Professor hatte Darren erfolgreich als Bester seines Jahrganges den Abschluss gemacht. In einem dreiteiligen Anzug aus Tweed, einem Tumbler Bourbon in der Hand und einer Churchill im Mund hatte genau dieser Professor Darren dem Recruitment Agent der C.I.A. vorgestellt. Einem Alumni der Uni. An einem eisigen, verschneiten Wintertag in Upstate New York. Es fiel ein Fuss Neuschnee an diesem Tag. Es war kalt wie am Polarkreis. “How would you like it if we dropped you on a warm and sunny beach in Southeast Asia, son?” hatte ihn der Mann im schwarzen Anzug und mit schwarzer Krawatte gefragt. Irgendwie war er immer ihr Sohn. Darren sah aus dem Fenster: Kälte und Schnee. Darren nickte. “Your professor here tells me that you have a bright mind and a clear and loud voice for the mission of the U.S.A., to free the peoples of this world from Communism.” Nichts hörte sich für Darren an diesem eiskalten Tag besser an als Sonne, Strand, Exotik. Abenteuer. Und er würde Dulles in seinem Vorhaben unterstützen, die Commies platt zu machen. Sie zu vernichten. Churchill hatte gesagt: “We killed the wrong pig.” Und damit gemeint, dass die Kommunisten genauso gefährlich waren wie die Nazis? Was hatten die eigentlich vor? Nord Korea? Vietnam? Die Chinesen? Und nun auch noch: Indonesien! Die beiden alten Männer stießen mit ihm und drei Gläsern Whisky an. Darren hatte seinen ersten Job gelandet. Ganz ohne eine Bewerbung zu schreiben. Offizieller Arbeitgeber war die Civilian Air Transport mit Standort Taipei, eine Fluggesellschaft als Front Company der C.I.A. in Asien. Einige Zeit später, nach Basic Training und Bootcamp in Virginia, saß er im Flieger nach Taiwan, von dort weiter auf die Philippinen. Und Präsident Sukarno war nichts Besseres eingefallen, als alle Kommunisten ins Land zu einer Konferenz einzuladen. Sogar Zhou Enlai war gekommen. Das Reich der Mitte auf dem Vormarsch in Südostasien. Ein No-Go. Fallende Dominos sind okay, solange sie in das Lager von Uncle Sam fallen. Und Indonesien, mit seinen mehr als 100 Millionen Einwohnern, war bei weitem der größte Domino. Viel größer und viel schwerer als Vietnam. Wenn Indonesien den Kommunisten in die Arme fällt, dann verändert dies die Laufbahn der Erde. Vietnam: peanuts. The big prize: Jakarta. Die Mission der Männer und Frauen der C.I.A.: Destabilisierung des Landes durch Stärkung der Rebellionen auf den Outer Islands, vor allem auf Sumatra und Ambon. Mit dem Ziel, dass sich führende Teile des indonesischen Militärs gegen Sukarno wenden. Und ihn absetzen. Oder töten. Weil er ein Kommunist war. Oder es werden könnte. Oder so ähnlich. Niemand wusste genau, was in Indonesien passiert, aber es war auf keinen Fall gut. Die U.S.A. würden sicherstellen, dass das neue Militärregime den Quatsch mit der Neutralität und dem Non-Aligned Movement lassen würde. Der Westen brauchte Verbündete gegen den Kommunismus in Südostasien. Die PKI, die Partai Komunis Indonesia, hatte über drei Millionen Mitglieder. Sie war groß, stark und dominant. Ihr junger Anführer, Aidit, hatte zuvor im Exil die Feinde des Westens getroffen: Ho Chi Minh und Mao Zedong. Aidit stand ihnen ideologisch nah und er wollte diese Ideologie in sein Heimatland bringen. Mit Hilfe der von ihm herausgegebenen Zeitschrift “Bintang Merah” - Roter Stern - gelang es ihm, sich seiner Widersacher in der Partei zu entledigen. In den ersten freien, demokratischen Wahlen Indonesiens sollte die PKI zur viertstärksten Partei des Landes werden. Diese Entwicklung galt es aufzuhalten, bevor die PKI durch freie Wahlen an die Macht kam. Demokratie ist nur gut, solange den U.S.A. wohlgesonnene Regierungen an die Macht kommen. Sukarno stand der PKI nah. Zu nah. Sie nannten dies “subversion by democracy”. Sie konnten den Asiaten einfach nicht zutrauen, an der Wahlurne das richtige Kreuz zu setzen. Die C.I.A. war sehr gerne bereit, Hilfe zu leisten. In Washington, D.C., hatten sie Sukarno einen “Closet Communist” genannt: einen Kommunisten, der sein Coming Out noch nicht hatte. Darren’s Rolle? Mit einer halben Million US-Dollar im Gepäck den Einfluss der lokalen Militärs in Ambon sichern. Darren’s Boss, Chief of the Southeast Asia Desk, hatte Darren in seinem texanischen Akzent gesagt: “Bring ‘im down, son.” Vernichte ihn, mein Sohn. Der Texaner mit dem dicken Bauch und den Cowboystiefeln hatte die Gesichter führender kommunistischer Staats- und Regierungschefs an der Wand hängen: Mao Zedong, Ho Chi Minh, Walter Ulbricht, Nikita Khrushchev, Kim Il-Sung, Sukarno. Er lud Darren ein, mit ihm Bourbon zu trinken und Darts in ihre Gesichter zu werfen. Die wenigsten blieben hängen. Sie hatten Darren versprochen, dass die Kämpfer der MRA, der “Maluku Revolutionary Army”, ihn erwarten. Darren würde sie mit westlichen Mitteln und nachrichtendienstlicher Unterstützung zum Sieg gegen die Zentralregierung in Jakarta führen. Und ihnen helfen, die Kommunisten zu besiegen. Darren als “king maker.” Er würde in die Vereinigten Staaten als Held zurückkehren, als Kämpfer gegen die Roten in Asien. Er sah sich in einem offenen Cadillac durch den Konfettiregen die 5th Avenue in Manhattan hinunterfahren. Neben ihm: der Präsident der U.S.A. Sie würden ihn als Helden feiern. Seine Karriere bei der C.I.A. könnte gar nicht schief gehen. Die C.I.A. lebte von den Helden aus Übersee. Ihr Ruf eilte ihnen voraus. Darren wollte ein Held werden. In Übersee. Es stellte sich heraus: Gut gedacht, schlecht gemacht. Oder besser: Schlecht gedacht, schlecht gemacht. Keiner in der C.I.A. kannte Indonesien, sprach die Sprache, oder hatte irgendeine Ahnung, wie der Plan genau vonstatten gehen sollte. Alle vertrauten Darren, dem jungen Mann mit den blonden Haaren und blauen Augen, der Inkarnation des Bule, des weißen Ausländers. Er würde es richten, wenn er landete. Nur hatte er, der junge Darren, noch weniger Ahnung von Spionage, Bestechung ausländischer Militärs und Anstachelung einer Revolution als alle anderen. Und er sprach kein Wort Indonesisch. Darren war froh, als er mit seinem Fallschirm am Boden landete ohne sich ein Bein oder einen Arm zu brechen. Oder beides. Filmreif war die Landung am Strand, Darren mit Sand in den Augen und im Mund. Menschen in Uniform erwarteten ihn. Die falschen, wie Darren herausfand. Auf ihn warteten Sukarno’s Truppen. Die Leichen der Revolutionskämpfer lagen im Gebüsch. Mit vorgehaltenen Maschinenpistolen und einem Lächeln im Gesicht beendete das indonesische Militär seine Mission bevor sie losging. Da sein Land - die Vereinigten Staaten von Amerika - Indonesien nie den Krieg erklärt hatte, galt auch keine Genfer Konvention über Kriegsgefangene, schliesslich war er kein Kriegsgefangener. Die Indonesier hätten ihn an Ort und Stelle erschießen können: In ihren Augen war er ein Krimineller, vielleicht ein etwas dummer Agent des westlichen Imperialismus, der in ihr Land eindrang um lokale Beamte zu bestechen. Gegen die Zentralregierung und Präsident Sukarno - Sukarno! Und der so dumm war und eine Menge Cash mit sich führte. Devisen. In Cash. Auf Ambon. Geht’s noch? Das Geld kam gut an und sie nahmen es ihm direkt nach der Landung ab. Mit einem Grinsen so dick wie eine Banane quer im Mund bedankten sie sich für das Geld bei ihm, als wäre Darren de Soto mit seinem Fallschirm als Überraschungsgast auf einer Geburtstagsfeier aus dem Himmel...



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