E-Book, Deutsch, 376 Seiten
Weber Magie der Asche
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-347-24684-3
Verlag: tredition
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Lodernde Versuchung
E-Book, Deutsch, 376 Seiten
ISBN: 978-3-347-24684-3
Verlag: tredition
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Als Mia es in ihrer unglücklichen Beziehung nicht mehr aushält, trennt sie sich vom Vater ihres Sohnes. Dieser ist jedoch mit der Trennung nicht einverstanden und übt Rache. Der mysteriöse Jake rettet die schwer verletzte Mia und weicht von da an nicht mehr von ihrer Seite. Bei ihm fühlt sich Mia wieder wohl und sicher, doch Jake hat ein Geheimnis, das Mia nach und nach lüftet. Als ihr Ex begreift, dass er an Mia nicht mehr herankommt, entführt er kurzerhand ihren gemeinsamen Sohn und Mia begibt sich auf eine gewagte Rettungsmission. Immer mehr beschleicht sie das Gefühl, anders zu sein und nicht ganz so menschlich wie sie dachte.
Michaela Weber ist 1979 in der Steiermark geboren und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen im Burgenland. In ihrer Freizeit ist Michaela am liebsten in der Natur und sammelt Ideen für ihre neuen Romane.
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3 Sein Gesicht war furchtbar und zu einer wutentbrannten Fratze verzerrt. Mia musste Schlucken. Hatte ihre letzte Stunde geschlagen? Sein Mund war zu einem fürchterlichen Grinsen verzogen, da er lautlos durch seine zusammengebissenen Zähne knurrte, ganz so als hätte Mia ihn wieder einmal auf die Palme gebracht. Mia rutschte ihr Herz in die Hose und sie blickte sich hilfesuchend um. Niemand war da. Der einzige Nachbar arbeitete nur Nachtschicht und hatte die Angewohnheit. vor dem Arbeiten, mit Freunden noch was trinken zu gehen. Außerdem hielt er sich prinzipiell aus allem raus. Und die Vermieter wohnten im großem Haupthaus. Das Haupthaus war durch einen großzügig geschnittenen Hof, der durch Mauern eingefasst war, von ihrer Wohnung entfernt. Es würde auch niemand kommen. Marc regte sich in ihren armen und Mia bewegte sich langsam zur Tür hin. >> Ich bringe Marc schnell ins Bett. << ließ sie Bob wissen. Er verdrehte die Augen und wich angeekelt und widerwillig einen kleinen Schritt zur Seite. Mia quetschte sich am Türrahmen entlang vorbei und durchquerte schnell die Küche. Sie stieg die Stufe hinunter und wendete sich nach links wo das Kinderbett stand. Sie legte Marc sachte hinein und zog ihm die Decke über den Körper. Sie legte ihm noch die Windel an die Seite und den Schnuller. >> Ich habe nicht ewig Zeit! << kam es aus der Küche. Mia seufzte. Sie gab Marc einen mit Liebe gefüllten Kuss auf seine kleine Stirn und richtete sich auf, um in die Küche zu gehen. Sie holte tief Luft und wappnete sich für das, was kommen würde. Ihre Gedanken rasten. Was sollte sie bloß tun? Wie konnte sie ihn besänftigen. Mia stieg die Stufe hinauf und zog vorsichtshalber die Tür hinter sich zu. Sie drehte sich um und… Ihre Wange explodierte im feurigen Schmerz. Es pochte und brannte wie verrückt. Sie schüttelte benommen den Kopf, um wieder klar zu sehen. >> Bob << flehte sie. >> Bob, ich bin doch nicht mal die ganze Stunde mehr geblieben! << Schon wieder raste eine Hand auf sie zu, der sie gerade noch ausweichen konnte. Das war aber niemals eine gute Idee, da es ihn nur noch wütender machte. >> Bist du verrückt? << fragte Bob. >> Ausgemacht ist ausgemacht, das ist nicht okay, dass du dann später kommst. Ich warte hier ganz umsonst. Bestimmt war ein anderer Kerl schuld, du kleines Flittchen! << brummte er durch zusammengebissene Zähne. Mia wich wieder einem Haken aus. Langsam kam er in Rage. >> Glaubst du, irgendwer außer mir wird dich wollen? Ganz sicher nicht! Schau dich doch mal an! Schon wieder waren alle anderen wichtiger als ich und dabei bin ich der Einzige, der für dich da ist! << brüllte er. Oh Gott, hat er recht? War es ihre Schuld? Mia zerriss es innerlich und Schuldgefühle drängten sich an die Oberfläche. Halt das ist doch gar nicht wahr! Wieder manipulierte er sie. Immer drehte er alles so, wie er es brauchte und lies sie als die Schuldige dastehen. Immer wieder brachte er sie dazu, darüber nachzudenken, ob er recht haben könnte. Eigentlich wusste sie, dass er im Unrecht war, aber er war so geschickt im Ausredenfinden und im Verdrehen der Wahrheit. Wenn Bob mit seinen Erklärungen fertig war, dann wusste man nicht mehr. wo oben und wo unten war. Mia brannten die Treffer am ganzen Körper, die er bis jetzt erlangen konnte. Sie zitterte am ganzen Körper. >> Also echt, wie kannst du nur immer wieder so sein zu mir - du bist an allem schuld! Glaubst du, ich will das tun? NEIN - Du bringst mich dazu! << schrie er und Mia konnte nicht mehr rechtzeitig unter seiner Faust wegtauchen. Er packte sie grob am Hals und klatschte sie mit dem Rücken gegen die Vitrine. Im Inneren der Vitrine klirrten die Gläser und Teller bedrohlich. Er drückte verdammt fest zu und Mia hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Er stellte ihr fragen, aber sie war unfähig zu antworten, da sie nicht genug Luft bekam. Ihr Kopf dröhnte von dem Zusammenstoß mit dem Glas hinter ihr. Er brüllte sie weiter an und sein Gesicht kam immer näher. Mia flehte ihn mit den Augen an, doch bitte endlich los zu lassen. Es war ihm schier egal. Er kam so nah, dass sich ihre Nasen fast berührten und schrie ihr wieder gegen ihr Gesicht. Seinen stinkenden Atem blies er direkt in ihren Mund. Mia wurde schlecht und langsam ging ihr auch der Sauerstoff aus. Vielleicht sollte sie es einfach geschehen lassen… Dann wäre es überstanden und er könnte ihr nie wieder etwas antun. Mit der freien Hand boxte er sie in die Seite und verlangte Antworten, die ihm Mia nicht geben konnte. Mia verlies langsam der Lebenswille. Bob wurde immer wütender. Er schnappte sich das Glas, das neben ihm am Tisch stand und knallte es Mia an die Stirn. Wieder explodierte ein unglaublicher Schmerz in ihrem Kopf. Das Glas fiel zu Boden und zerschellte dort. Jetzt bekam Mia Panik, ihre Lungen brannten bereits und nun lagen auch noch jede Menge Scherben am Boden. Hoffentlich kam er nicht auf die Idee, eine davon zu benutzen, denn dann hätte sie wirklich keine Chance mehr. Wie konnte es so weit kommen? Sie hatte ihn geliebt. Er war zuvorkommend und charmant gewesen. Er hatte sich um sie gekümmert und war liebevoll gewesen. Er hatte mit Mia verschiedene Ausflüge unternommen. Erst später hatte er angefangen mit plötzlicher Eifersucht ohne je einen Grund gehabt zu haben. Ihre Augen brannten und langsam fingen Tränen an über ihre Wangen zu kullern. Zuerst nur ganz wenige, aber mit der Aussichtlosigkeit der Situation, wurden es immer mehr. Er drückte immer fester zu und schnappte sich einen kleinen Heizlüfter, der neben der Vitrine abgestellt war. Er zog auf und wollte ihn ihr gegen den Kopf donnern, aber hatte ihn nicht richtig zu fassen bekommen und so rutschte ihm das Ding aus der Hand. Er schlug noch einmal danach und Mia bekam es mit voller Wucht in die Seite. Wieder explodierte der Schmerz und nahm ihr die wenige Luft, die sie noch hatte. Noch mehr Tränen schossen ihr in die Augen und ein unaufhörlicher Fluss rann ihr über die Wangen und durchnässte ihr Shirt und seinen Ärmel, was ihn nur noch mehr ärgerte. Unaufhörlich brüllte er ihr entgegen wie unfähig sie sei und dass niemand sie sonst wolle. Die Worte schmerzten fast noch mehr als das Körperliche. Sie drangen tief in ihre Seele und brannten wie ein Feuer darin. Heute wollte er einfach kein Ende finden. Viel Zeit war seit seinem letzten Black-out vergangen und es war, als hätte er den Hass und die Wut zusammengesammelt. Sie hatte sich die ganze Zeit über bemüht, alles so zu machen, wie er es gewollt hatte. Sie war in der Früh eine halbe Stunde zur Arbeit gefahren und zu Mittag wieder heim, um flink zu kochen und war ohne Mittagessen, wieder in die Arbeit gefahren, weil sich das nicht ausgegangen wäre. Nur, damit er seine Mahlzeit hatte und dabei war er nie da gewesen, sondern war erst gekommen, wenn sie wieder weg war. Aber er hatte darauf bestanden und um Frieden zu haben, hatte sie es gemacht. Das und vieles mehr. Sie hatte schon vor langer Zeit ihr Leben auf ihn ausgerichtet und daher ihres komplett zurückgestellt. Sie existierte eigentlich gar nicht mehr. Als Dank wurde es immer schlimmer. Er zog sie mit seinem Schraubstockgriff um ihren Hals vom Schrank weg und klatschte sie wieder dagegen. Mia wurde die restliche Luft aus den Lungen gepresst und Sterne explodierten in ihrem Kopf. Urplötzlich ließ er sie los. Mia saugte gierig Luft in ihre Lungen. Ihr Hals brannte wie Feuer, aber sie konnte nicht aufhören immer mehr Sauerstoff in ihre Lungen zu pumpen, während sie kraftlos an der Vitrine nach unten rutschte. Bob schnappte sich noch ein paar Teller vom Tisch und ließ sie wahllos durch die Küche fliegen. Sie schlugen nach und nach rundherum ein. Mia war das egal. Hauptsache sie war nicht das Ziel. Bob sah sie voller Abscheu an. Er bückte sich und griff, wie in Zeitlupe, nach dem unteren Teil des Glases, während er Mia hämisch ins Gesicht grinste. Gefährlich standen Zacken davon ab, da der halbe Teil zersplittert daneben lag. Mia hatte keine Kraft mehr. Plötzlich bewegte sich die Tür. Auch Bob musste es gesehen haben, denn er drehte seinen Kopf in diese Richtung. Panik und Verzweiflung verschaffte Mia einen Energieschub und sie griff nach dem Glas in Bobs Hand und riss es ihm aus den Fingern. Überrascht schaute er sie an. Die Tür öffnete sich und Marc stand verschlafen im Rahmen. Er blickte sie an und Mia versuchte ihn anzulächeln, um ihm zu vermitteln, dass alles in Ordnung sei. Innerlich betete sie, er möge wieder in sein Zimmer gehen. >> Bitte… << flehte er in jammernden Ton. >> … tu der Mama nicht weh! << Mia zerbrach das Herz. Es zersprang förmlich in tausend Scherben und würde wohl nie wieder ganz heilen werden. Bob sah sie wütend an, denn er mochte es überhaupt nicht, wenn er als der „Böse“ hingestellt wurde. >> Bring ihn ins Wohnzimmer, sonst weiß ich nicht, was ich mache!! << presste Bob zwischen den Zähnen...