Werner | Geheimbünde von Frauen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 304 Seiten

Werner Geheimbünde von Frauen


1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-939284-30-7
Verlag: Lempertz Edition und Verlagsbuchhandlung
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 304 Seiten

ISBN: 978-3-939284-30-7
Verlag: Lempertz Edition und Verlagsbuchhandlung
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Geheimbünde erregen seit Jahrhunderten die Phantasie der Menschen. Gerade durch ihr geheimes und nach außen abgeschlossenes Auftreten wecken sie einerseits die Neugier und schüren andererseits tief verwurzelte Ängste vor dem Okkulten oder einer groß angelegten Weltverschwörung. Der Hype, der nicht erst seit Dan Browns Bestsellern um die prominenten Gruppierungen der Illuminati und der Freimaurer entstanden ist, ist sicherlich das prägnanteste Beispiel... Doch sowohl bei den Illuminati und Freimaurern als auch bei allen anderen bekannteren Geheimbünden handelt es sich um reine Männerkreise. Das weite und breit gefächerte Feld der weiblichen Geheimbünde ist bisher dagegen nicht ins Bewusstsein der Gesellschaft vorgedrungen. Dieser Missstand wird mit Helmut Werners Buch nun endlich behoben. In einem detaillierten Überblick schildert Werner die facettenreiche Geschichte der weiblichen Geheimgesellschaften vom berühmten Mädchenclub der griechischen Dichterin Sappho auf Lesbos über die antikirchlichen Beghinen des Mittelalters bis hin zum modernen Hexenwesen. Auf diese Weise wird der Leser auf eine Reise in die bisher unentdeckte Geschichte der Frau entführt...

Helmut Werner, geboren 1942, studierte nach dem Abitur Orientalistik, Judaistik, Indogermanistik und Klassische Philologie in Frankfurt, München und Göttingen. Nach der zeitweisen Tätigkeit als Gymnasiallehrer trat er als Sachbuchautor mit dem Schwerpunkt Esoterik, Mystik und Geheimsekten der orientalischen Völker hervor. Er gab u.a Lexika, Anthologien und Sachbücher heraus.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


I. WAS IST EIN GEHEIMBUND bzw. EINE GEHEIMGESELLSCHAFT?
Definition, die wichtigsten Merkmale und Formen

II. VOM URSPRUNG DER WEIBLICHEN GEHEIMBÜNDE
Gab es zuerst Frauen- oder Männerbünde?
Wer war die Große Göttin?

III. DIE FRAUEN DER GROSSEN GÖTTIN ASCHTORETH
Ein Geheimkult in Palästina
Die kanaanäische Göttin Aschthoreth
Jüdische Frauen werden grausam von den Leviten verfolgt

IV. FRAUENBÜNDE IM ALTEN GRIECHENLAND
Wer waren die Mänaden und Bacchantinnen?
Die römischen Bacchanalien?
Die Bienen der Demeter - Geheime Fruchtbarkeitskulte der Frauen
Der Mädchenclub der Dichterin Sappho auf Lesbos
Geheimsymbol Phallus: Ein Bericht über einen Lesberinnenclub

V. FRAUENVEREINIGUNGEN IM ALTEN ROM
Frauenkonvent und -senat

Die Vestalinnen: Die Hüterinnen des heiligen Feuers

Nur für Frauen zugänglich: Der Kult der Bona Dea

Der Hellfire Club: Die Abtei der Wollust

VI. EINE FRÜHCHRISTLICHE FRAUENSEKTE
Die Kollyridianerinnen: Maria ist eine Göttin!

VII. VERSCHWIEGEN, VERFEMT UND GRAUSAM VERFOLGT:FRAUEN IM CHRISTLICHEN UNTERGRUND
Die Beginen - Ein antikirchlicher Geheimbund
Die Vilemiten - Eine radikalfeministische Sekte

Die Verehrerinnen der "Madonna Oriente"

Gab es im Mittelalter eine Hexensekte?
Die wilden Nonnen von Frankreich

VIII. DIE "ROTTE DER EVA VON BUTTLAR"
Ein sexualmagischer Geheimbund im Pietismus

IX. GEHEIME CLUBS UND FRAUENLOGEN
Die Pariser Lesberinnenclubs im 18. Jh.

Die Loge der schönen Lorenza
Der Mopsorden

X. HEILEN UND TÖTEN
Die Medizinbünde der Indianer

Weibliche Ku-Klux-Klane

XI. BESCHNEIDUNG IM GEHEIMBUND
Frauengeheimbünde in Westafrika

XII. DAS MODERNE HEXENWESEN
Die Töchter der Aradia

Der Wiccakult

XIII. NACHWORT

XIV. BIBLIOGRAFIE


KAP. II
VOM URSPRUNG DER WEIBLICHEN GEHEIMBÜNDE
Gab es zuerst Frauen- oder Männerbünde? Wer war die Große Göttin?
In älteren Büchern über geheime Gesellschaften findet man am Anfang oft die Feststellung, nur Männer besäßen von Natur aus eine besondere Veranlagung, sich in Gruppen zusammenzuschließen. Bei Frauen sei eine solche Vergesellschaftung nicht oder nur in geringem Umfang festzustellen. Wenn es Frauenbünde gebe, so seien sie mehr oder weniger nur eine Nachahmung entsprechender gesellschaftlicher Formen der Männer. Dahinter steht die richtige Beobachtung, dass Männerbünde bei Weitem stärker verbreitet sind als die entsprechenden Frauenbünde. Weibliche Geheimbünde, besonders wenn es sich um echte geheime Organisationen handelt, werden in der Männergesellschaft gefürchtet und verteufelt, wie das Beispiel der mittelalterlichen Hexen eindrucksvoll lehrt. Zahlreiche Riten von Männerbünden, zum Beispiel die Maskierung und furchterregende Maskentänze haben bei den Naturvölkern nachweislich den Zweck, die Frauen eines Stammes einzuschüchtern und zu verängstigen. Dies wirft die Frage auf, ob es einmal Perioden in der Menschheitsgeschichte gab, in der die Frauen eine wichtige oder vielleicht sogar die dominierende Rolle in der Stammesgesellschaft spielten und ihre Bünde von den männlichen Stammesangehörigen so sehr gefürchtet wurden, dass sie sich in geheimen Bünden gegen die Frauen zusammenschlossen. Die natürlichen Unterschiede der Geschlechter führten nicht nur dazu, dass Männer und Frauen verschiedene Funktionen in der Gesellschaft wahrnehmen, sondern sie sind auch die Ursache für eine unterschiedliche Wertschätzung und Rangordnung der Geschlechter. Hieraus entstehen sowohl Spannungen, die letztlich auch für die soziale Benachteiligung der Frauen verantwortlich sind, als auch eine gegenseitige Anziehung und Bewunderung. Auf einer uralten Kulturstufe sind die Männer von der geheimen Macht der Frauen fasziniert, da diese Kinder zur Welt bringen können. Aber dasselbe gilt auch für die Frauen in Bezug auf die Männer, weil diese die Technik der Jagd beherrschen und allein das Wissen um die geheimen Jagdrituale besitzen. Es ist deshalb wahrscheinlich, dass beide Geschlechter unabhängig voneinander Bünde bildeten, um die Erfahrung und das Wissen des eigenen Geschlechts zu vertiefen und darauf bedacht zu sein, das andere Geschlecht fernzuhalten. Vielleicht suchten gerade Frauen solche Vereinigungen auf, um die Freiheit zu haben, die ihnen aufgrund ihrer körperlichen Unterlegenheit gegenüber dem Mann vorenthalten oder doch zumindest eingeschränkt wurde. Diese Distanz zwischen den Geschlechtern veranschaulicht ein Mythos der afrikanischen Buschmänner, die eines der ältesten Völker der Erde sind und noch am ehesten die uralte Kulturstufe der Menschheit bewahrt haben. So beschaffen sie sich ihren Lebensunterhalt wie die eiszeitlichen Jäger und Sammler im Europa der jüngeren Altsteinzeit (35000 - 10000 v. u. Z): durch die Jagd und das Einsammeln von Beeren, Blättern und Wurzeln. In ihren grob aus Zweigen und Gräsern zusammengefügten Behausungen sitzen Männer und Frauen stets getrennt. Ein Mann, der sich auf den Platz einer Frau setzt, wird impotent. Diese Trennung wird in ihrem Glauben so begründet: Mann und Frau gehörten ursprünglich verschiedenen Stämmen an und lebten getrennt voneinander. Die Männer waren immer auf der Jagd und die Frauen ernährten sich durch das Einsammeln von Pflanzen. Eines Tages jedoch ließen fünf Männer, die unterwegs waren, aus Nachlässigkeit ihr Feuer ausgehen. Die Frauen aber, die immer sorgsam und ordentlich waren, hielten ihr Feuer ständig in Brand. Als diese fünf Männer nun einen Springbock erlegt hatten, wussten sie nicht, wie sie ihn braten sollten. Einer von ihnen begab sich daher auf die Suche nach einem Feuer und begegnete unterwegs einer Frau beim Sammeln von Körnern. Diese Frau lud den Jäger ein, in ihr Lager zu kommen, wo sie ihm ein Mahl zubereitete. Da ihm das Essen schmeckte, entschied er sich, bei ihr zu bleiben. Seine Genossen warteten vergeblich auf seine Rückkehr. Ein zweiter Jäger ging weg und wurde ebenfalls von den Frauen bewirtet. Dasselbe Schicksal ereilte auch den dritten und vierten Jäger. Nur der fünfte Mann blieb bei dem inzwischen verwesten Springbock zurück. Panikartig rannte er davon. In der Sprache des Mythos werden zwei wichtige Elemente der vorzeitlichen Jäger- und Sammlergesellschaft beschrieben: Auf der einen Seite die Distanz der Geschlechter, die durch die unterschiedlichen Arbeiten und den Zwang bedingt ist und auf der anderen Seite die Notwendigkeit zu kooperieren, nicht nur aufgrund der Zeugung der für den Weiterbestand des Stammes erforderlichen Nachkommenschaft, sondern auch aufgrund der täglichen Sorge um die Lebensmittel. Zu den Aufgaben der Frauen gehörte unter anderem das Hüten und Bewahren des Herdfeuers, dessen Wichtigkeit in der Erzählung der Buschmänner anschaulich geschildert wird. In der Mythologie vieler Naturvölker wird berichtet, dass das Feuer weiblichen Ursprungs sei, da eine Frau das erste Feuer machte, indem sie an ihren Genitalien rieb. Aufgrund zahlreicher archäologischer Funde lassen sich die Lebensumstände der Menschen in diesen Jäger- und Sammlergesellschaften näher beschreiben. Die Menschen lebten in Horden von zwanzig bis einhundert Menschen zusammen, die auf der Suche nach Nahrung häufig den Ort wechselten. Es ist jedoch ein Vorurteil, wenn man glaubt, die von den Jägern erlegte Beute habe den Hauptteil der Nahrung ausgemacht. Man nimmt heute stattdessen an, dass Fleisch nur 40% der Nahrung ausmachte. Der Rest bestand aus pflanzlicher Nahrung, die von den Frauen mit ihren Kindern gesammelt wurde. Zu den Aufgaben der Frauen gehörten auch die Haustechniken wie die Herstellung von Körben oder Kleidung. Die Gleichheit in diesen eiszeitlichen Stämmen war sehr groß, besonders unter den Männern. Um erfolgreich zu jagen, mussten sie eng miteinander kooperieren, während auch das Sammeln von Nahrung im Kollektiv erfolgen musste. Was die Verwandtschaftsstruktur anbelangt, so waren sie in Sippen oder Verbänden von Blutsverwandten gegliedert. Die Kinder waren vermutlich nur mit der Familie ihrer Mutter verwandt, da der Begriff der Vaterschaft in diesen ältesten Gesellschaften noch weitestgehend unbekannt war. Man besaß noch kein Verständnis für die Beziehung zwischen Sexualität und Fortpflanzung. Die Mutter wurde als alleinige Erzeugerin der Nachkommenschaft angesehen. Deshalb war auch der Begriff der Vaterschaft unbekannt, wenngleich es sicherlich wie in der überlieferten Mythologie der Naturvölker Erklärungen gab, doch letztlich wurde ein Kind einfach von der Frau geboren. Manche Naturvölker glaubten daher, die einzige Aufgabe des Mannes bestünde darin, das Jungfernhäutchen zu zerreißen und die Vagina zu öffnen. Die Angehörigen einer Sippe durften untereinander nicht heiraten, vielmehr galt das strenge Prinzip der Außenheirat. Zu einer Sippe gehörten die durch gemeinsame Abstammung verwandten Mütter und ihre Nachkommenschaft, während die Väter aus einer anderen Sippe stammten. Die männlichen Nachkommen mussten wiederum ihren Ehepartner außerhalb der Sippe suchen, ohne dass sie dadurch jedoch ihre Sippenzugehörigkeit verloren. So bildete sich eine größere gesellschaftliche Einheit, die aus mindestens zwei Sippen bestand, die durch Heiratsbeziehungen eng verbunden waren. Die archäologische Untersuchung der Wohnplätze nach Größe, Anlage und Bebauung ergab, dass sich die Sippen wiederum in Familienverbände gliederten, die zumindest zeitweilig auch ökonomische Einheiten bildeten. Der Mythos der Buschmänner beschreibt diese Familienstruktur. Wegen der strikten Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau kann weder ein Mann ohne Frau noch eine Frau ohne Mann existieren. Die Familie ist somit die wichtigste ökonomische Einheit, arbeitsteilig und mit gemeinsamem Konsum. Grabfunde und zahlreiche Denkmäler der bildenden Kunst - Skulpturen und Höhlenmalerei - in den Kältesteppen Europas erlauben Rückschlüsse auf die oben skizzierte Gesellschaftsstruktur, doch insbesondere geben sie auch tiefe Einblicke in die religiöse Gedankenwelt dieser eiszeitlichen Menschen. In den Gemälden und Gravierungen in Höhlen und Grotten sowie an Felswänden, die teils mehrfarbig sind, den Kleinstkunstwerken - Gravierungen auf zentimetergroßen Felsplatten, Ritzungen in Knochen und Statuetten - Schnitzereien aus Mammutelfenbein, Knochen, Geweih oder Felsgestein, Tierplastiken aus Elfenbein, Knochen, Geweih, Stein oder Ton und den über 150 Frauenstatuen, die über eine Distanz von über 10.000 km von Südfrankreich bis nach Sibirien entdeckt wurden, werden zwei Leitmotive sichtbar. Zum einen stellen sie gefährliche Tiere wie das Mammut, den Bison, das Rentier, den Höhlenbären und den Elch dar, die von den eiszeitlichen Jägern mit einem hohen Blutzoll gejagt wurden. Diese Tier- und Jagddarstellungen zeigen auch menschliche Gestalten mit Tiermasken - phantastische Tier - Menschwesen - und gehören vermutlich zu dem Jagd- oder...


Helmut Werner, geboren 1942, studierte nach dem Abitur Orientalistik, Judaistik, Indogermanistik und Klassische Philologie in Frankfurt, München und Göttingen. Nach der zeitweisen Tätigkeit als Gymnasiallehrer trat er als Sachbuchautor mit dem Schwerpunkt Esoterik, Mystik und Geheimsekten der orientalischen Völker hervor. Er gab u.a Lexika, Anthologien und Sachbücher heraus.



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