West | Die Prinzessin und der Bodyguard | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2343, 144 Seiten

Reihe: Julia

West Die Prinzessin und der Bodyguard


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-1025-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2343, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-7337-1025-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Prinzessin Amelie wollte den sexy Securityboss Lambis Evangelos nie wiedersehen, seit er einst ihre Liebe zurückwies. Aber jetzt hat sie keine Wahl. Nach einem Skandal um ihre Familie ist sie nur auf seinem Luxusanwesen in Griechenland vor den Paparazzi in Sicherheit. Doch Tag und Nacht im Lambis' Nähe, wird die magische Anziehung zwischen ihnen bald unwiderstehlich. Überwältigt von Begehren, gibt Amelie sich ihm hin. Ein Fehler? Kaum beginnt sie heimlich vom Happy End zu träumen, muss sie fürchten, dass sein Herz einer anderen gehört ...



Annie verbrachte ihre prägenden Jahre an der Küste von Australien und wuchs in einer nach Büchern verrückten Familie auf. Eine ihrer frühesten Kindheitserinnerungen besteht darin, nach einem Mittagsabenteuer im bewaldeten Hinterhof schläfrig ins Bett gekuschelt ihrem Vater zu lauschen, wie er The Wind in the Willows vorlas. So bald sie lesen konnte, entdeckte sie die Welt der Romane für sich. Sie verschlang Abenteuerromane und bestaunte die Märchen Illustrationen. In ihren Gedanken, war sie eine der tanzenden Prinzessinen, Rapunzel, eine schlafende Schönheit und natürlich Cinderella. Ausflüge in die Bücherei wurden zu einem regelmäßigen Vergnügen, bei dem sie ferne Welten entdecken und sich in tagträumen verlieren konnte, in denen sie die Heldin in einer der Geschichten spielt. Durch ihre Familie wurde Annie nicht nur ermutigt eine Leidenschaft für Bücher zu entwickeln, sondern sie brachten ihr auch bei das Reisen und den australischen Busch zu lieben. Oft schaffte sie es alle drei Dinge zu kombinieren. Auf ihren Wanderungen und beim Zelten hatte sie immer einen Roman mit im Gepäck. Schon früh wurde sie verrückt nach Liebesromanen. In ihrer Jugend verbrachte sie viele lange Nachmittage damit mit ihrem besten Freund Tennis zu spielen. Zwischen den schier endlosen Sätzen auf kochend heißem Kies, wankten sie zu dem Haus ihres Freundes, um sich wieder zu erholen. Dieses Haus war vollgestopft mit Büchern. Alle mit der markanten Rose auf dem Cover. So geschah es, dass Annie Liebesromane für sich entdeckte und seitdem nicht mehr davon loskam. Glücklicherweise fand sie ihren eigenen romantischen Helden, während sie auf der Universität studierte. Trotz dieser schönen Ablenkung vollendete sie ihr Studium mit Auszeichnung. Außerdem hatte sie weiterhin das Glück viel reisen zu können. Als Rucksacktourist durchstreifte sie Ägypten und Griechenland, trampte durch Neuseeland, bestaunte Sehenswürdigkeiten in Europa und lebte eine Zeit lang in Deutschland. Annie verließ die Universität ohne konkreten Karriereplan in der Tasche zu haben und nahm eine Stelle im öffentlichen Dienst an. Die beste Vorbereitung für einen Autor! In ihrem ersten dauerhaften Job, verbrachte sie sechs Wochen damit den Regierungs Beschaffungsleitfaden Korrektur zu lesen. Jedes. Einzelne. Wort. Davon. Den Text eines Romans zu kontrollieren macht eindeutig mehr Spaß. Für mehrere Jahre schrieb, berichtigte, änderte und verbesserte Annie Regierungspläne, Kabinettentwürfe und Berichte für das ...

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2. KAPITEL

Amelie starrte in die Dunkelheit, in der man die wirbelnden Schneeflocken noch schemenhaft erkennen konnte.

Die vergangenen zwei Stunden hatte sie wie ein Roboter funktioniert. Und inzwischen war Seb in seinem Gästebett eingekuschelt und schlief tief und fest.

Auch wenn sie es kaum ertrug, das Kind leiden zu sehen, war seit ihrer Ankunft zumindest ein winziger Fortschritt in seinem Verhalten zu bemerken. Denn die Furcht und Verzweiflung, die er bei der Begegnung mit Lambis zur Schau gestellt hatte, waren immerhin besser als die schreckliche Regungslosigkeit, in der Seb zuvor gefangen gewesen war.

Mit den Fingerspitzen massierte sie ihre schmerzende Stirn und bemühte sich nach Kräften, Ordnung in ihre chaotischen Gedanken zu bringen.

Eigentlich sollte sie ebenfalls versuchen, etwas Schlaf zu bekommen. Anna hatte ihnen eine kräftige, heiße Suppe und frischgebackenes Brot serviert, und gerade eben hatte Amelie sich eine ausgiebige Dusche gegönnt. Sie war völlig entkräftet, aber da gab es noch so viel, über das sie nachdenken musste.

Außerdem stand ihr ein klärendes Gespräch mit Lambis bevor. Dabei hätte sie am liebsten ein bequemes Nachthemd angezogen und wäre zu gern gleich ins Bett geschlüpft, um dem großen bösen Wolf nicht unter die Augen treten zu müssen!

Zehn Minuten später hatte sie sich eine schwarze Hose und eine smaragdgrüne Seidenbluse übergezogen, die farblich perfekt zu ihren Augen passte. Um nicht ganz so abgekämpft auszusehen, trug sie etwas Make-up auf. Das lange Haar schlang sie zu einem lockeren Knoten, dazu noch schlichte Perlenohrringe und die Kette mit dem antiken Perlenanhänger ihrer Mutter – fertig war die Aufmachung einer echten Prinzessin in Zivil.

Mit einer Hand umschloss die das Medaillon. Es war das einzige Schmuckstück, das ihr von ihrer Mutter geblieben war. Ein Talisman, der Amelie schon oft durch schwere Zeiten begleitet hatte. Sie erinnerte sich dann immer daran, wie ihre Mutter sie entgegen aller höfischen Etikette in die Arme geschlossen und ihr zugelächelt hatte.

Michel und auch sein Sohn hatten dieses warmherzige Lächeln geerbt. Vor Amelies innerem Auge tauchte das Bild ihres Bruders auf, wie er Irini lachend auf eine Probefahrt mit seinem neuen Speedboot einlud.

Schnell schob sie dieser Erinnerung einen Riegel vor. Um sich abzulenken, betrachtete sie das Zimmer genauer, das man ihr zugewiesen hatte. Es war elegant und geschmackvoll eingerichtet. Vielleicht verriet dieses Haus ja etwas über den wahren Charakter von Lambis? Immerhin war es sein privater Rückzugsort.

Sie drehte sich um die eigene Achse und stellte fest, dass die weißen Wände zum Großteil freigeblieben waren. Doch an einer von ihnen hing ein traditionelles Gemälde der Heiligen Jungfrau Maria, das Amelie sofort in seinen Bann zog. Der Ausdruck auf Marias Gesicht, voller Frieden und Liebe, raubte ihr für einen Moment den Atem.

Hastig wandte sie sich ab und kämpfte gegen das beklemmende Gefühl an, das sich in ihr ausbreiten wollte. Sie reagierte mit einer unerfüllbaren Sehnsucht auf dieses Bild, das mit Sicherheit ein Originalwerk war. Wieso versteckte Lambis es in einem seiner Gästezimmer?

Über ihr an der weißen Holzdecke befanden sich große, alte Balken, die dem Raum ein gemütliches Flair verliehen. Auf dem polierten Dielenboden lagen zwei gewebte Teppiche, die vermutlich hier aus der Gegend stammten. Das breite Bett war mit weißer Bettwäsche bezogen, und neben einem hohen antiken Schrank gab es noch ein richtiges Ankleidezimmer. Und an der Wand über einer Kommode mit Schnitzereien war sogar ein unauffälliger Bildschirm befestigt, sodass man vom Bett aus fernsehen konnte.

Alles in allem war es eine gelungene Mischung aus charmanten Antikmöbeln und modernen, funktionalen Highlights. Und jedes Stück war von hochwertiger Qualität. Es waren keine Kosten und Mühen gescheut worden, um Gästen einen ganz besonderen Komfort zu bieten.

Was verriet das über Lambis? Dass er einerseits an Traditionen hing, andererseits nicht auf die Annehmlichkeiten der Neuzeit verzichten wollte? Und dass es ihm wichtig war, dass man sich bei ihm wohlfühlte?

Sein ursprünglicher Empfang hatte ihr einen ganz anderen Eindruck vermittelt. Oder war nur sie es, die hier nicht willkommen war?

Sie fand Lambis im geräumigen Wohnzimmer, das ebenfalls in einer überzeugenden und höchst luxuriösen Mixtur aus Alt und Neu eingerichtet war.

Allerdings hatte Lambis’ Gesichtsausdruck nichts von seiner Härte verloren. Auch wenn Anna sich wie eine Glucke überfürsorglich um Amelie und Seb gekümmert hatte, war der Hausherr offenbar bei seinem harten Kurs gegenüber den Überraschungsgästen geblieben.

Er sagte kein Wort, als sie näher kam und unbewusst die Hände nach dem aus Natursteinen gemauerten Kamin ausstreckte. Ein großes Feuer prasselte darin, und sie war dankbar für die Wärme, auch wenn Lambis in dem rötlichen Licht noch bedrohlicher wirkte.

Ihr Herz klopfte schneller, aber nicht aus Angst, wie sie erschrocken feststellte. Wie konnte er nach all der Zeit immer noch diese verheerende Wirkung auf sie haben? Das durfte sie unter keinen Umständen zulassen!

Wahrscheinlich würde er sie und Seb sowieso auf die Straße setzen, sobald dieses Schneegestöber vorüber war. Und das würde nicht lange dauern. Für einen richtigen Wintereinbruch war es nämlich eigentlich noch zu früh.

Zögernd ließ sie sich in einen der breiten Sessel vor dem Kamin sinken. Das Schweigen zwischen ihnen zog sich mehrere Minuten lang hin, und Amelie fiel es schwer, es nicht mit Belanglosigkeiten zu brechen. Ihr ganzes Leben war sie darauf trainiert worden, charmant und zugewandt Leute zu unterhalten. Aber hier kämpfte sie für die Zukunft ihres Neffen. Da war kein Platz für Smalltalk.

„Wirst du mir eine Erklärung für euren Besuch liefern?“, fragte er schließlich mit rauer Stimme.

„Hast du die Nachrichten gelesen, die ich dir geschickt habe?“, stellte sie die Gegenfrage.

„Habe ich, aber das hat mir nicht weitergeholfen. Ich habe nur verstanden, dass es um deinen Neffen geht.“

Amelie kniff die Augen zusammen. Seit wann sprach Lambis so kühl über Seb? Was war mit dem Mann geschehen, der – wenn auch etwas widerwillig – im Palast von St. Galla so lieb zu dem kleinen Jungen gewesen war, der ihm wie ein Schatten überallhin folgte? Ein kleiner Junge, dessen eigener Vater wegen seiner Position oftmals viel zu beschäftigt gewesen war.

„Ich wollte dir die ganze Sache lieber unter vier Augen erzählen“, gestand sie und bemühte sich, in seinen Augen zu lesen, doch die blieben völlig ausdruckslos. „Es ist streng vertraulich.“

Mit der linken Hand machte er eine ausladende Bewegung. „Außer uns ist niemand hier, also schieß los!“

Auf diese Einladung hatte sie zwar lange gewartet, trotzdem blieben ihr die Worte jetzt buchstäblich im Hals stecken. Irgendwie hatte sie auf mehr Besorgnis oder zumindest Verständnis gehofft. War das denn zu viel verlangt?

Es kam ihr vor, als würde sie sich mit einem Fremden unterhalten. Nein, selbst eine fremde Person würde mehr höfliches Interesse zeigen als er!

Ruhig verschränkte sie die Finger und kreuzte die Knöchel. Sie war fest entschlossen, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.

„Seb hat große Schwierigkeiten, mit dem Verlust seiner Eltern fertigzuwerden“, begann sie und schluckte, weil ihr bei diesem Thema sofort die Tränen kamen.

Lambis blieb stumm.

„Du hast ihn bei der Beerdigung ja selbst gesehen“, fuhr sie langsam fort. Auch da hatte sie sich schon Sorgen um den Kleinen gemacht, obwohl sich das gesamte Ausmaß seines Traumas erst später gezeigt hatte.

„Er schien doch relativ gefasst zu sein.“

Energisch schüttelte sie den Kopf. „Das sah vielleicht so aus, aber insgeheim ist er vor Trauer regelrecht in sich zusammengefallen. Die Presse hat die Fotos vom tapferen kleinen Prinzen vor den Särgen seiner Eltern regelrecht geliebt“, fügte sie sarkastisch hinzu.

Die Sensationsgier der Presse war natürlich zu erwarten gewesen, trotzdem fand Amelie sie in dieser Situation besonders lästig und pietätlos. Generell war sie dagegen gewesen, den erst Vierjährigen mit zum Begräbnis zu nehmen. Doch obwohl sie nun die Ältere in der Thronfolge war, hatte man sie überstimmt. Noch regierte sie ja nicht, und wenn es nach dem Premierminister ging, blieb das auch erst mal so. Das Gesetz von St. Galla bevorzugte männliche Regenten, und bis Seb offiziell zum Erben der Krone ernannt wurde, durfte sie keine Entscheidungen an seiner Stelle treffen.

Um genau zu sein, hatte sie mit ihrer heimlichen Flucht aus dem Land diverse Gesetze gebrochen. Aber das spielte jetzt keine Rolle. Das Wichtigste war das Wohlbefinden des kleinen Jungen.

„Ihr Tod ist noch nicht lange her“, sagte Lambis tonlos.

In seinem Gesicht regte sich nichts, und Amelie fragte sich, ob es wohl seine eigene Trauer war, die ihn derart erstarren ließ.

„Ich weiß, aber da ist noch mehr.“ Sie zögerte, und ein kalter Schauer fuhr ihr über den Rücken.

Niemand hatte damit gerechnet, dass der König und die Königin von St. Galla – beide erst Mitte zwanzig und voller Lebensfreude – bei einem Unfall unerwartet sterben würden. Das Unglück hatte jeden geschockt. Noch heute wachte Amelie jeden Morgen mit der Gewissheit auf, dass ihr wenige Sekunden später ein eiskalter Schrecken in die Glieder fahren würde, der sie in die harte, erbarmungslose...



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