Buch, Deutsch, Band 83, 244 Seiten, PB, Format (B × H): 170 mm x 240 mm
Inhalte und Gestaltung des populären Journalismus
Buch, Deutsch, Band 83, 244 Seiten, PB, Format (B × H): 170 mm x 240 mm
Reihe: Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft
ISBN: 978-3-901064-46-3
Verlag: Universität Innsbruck Inst. f. Germanistik
Die Arbeit untersucht acht deutschsprachige Boulevardzeitungen und ihre Online-Angebote im crossmedialen Vergleich von gedruckten Zeitungen und ihren Websites. Dabei werden die inhaltlichen, sprachlichen und thematischen Merkmale des Boulevardjournalismus medienvergleichend dargestellt. Die Untersuchung nimmt ihren Ausgang bei den Pressesystemen der vier deutschsprachigen Länder, charakterisiert die untersuchten Boulevardtitel und analysiert ihre Aufmacherbeiträge, Anreißer und Teaser sowie die Mikrostilistik der Schlagzeilen. Ein Kapitel widmet sich der Medienkommunikation im Social Network Facebook. Ergänzend zu den inhaltsanalytischen Verfahren wurden die verantwortlichen Online-Redakteure zu crossmedialen Strategien und der Zusammenarbeit von Print- und Online-Redaktion befragt. Im Abschlusskapitel werden die Ergebnisse aus den inhaltsanalytischen Untersuchungen zusammengefasst, die zentralen Narrative des Boulevardjournalismus charakterisiert und ein kurzer Ausblick gegeben.
Zielgruppe
MedienwissenschaftlerInnen, LinguistInnen, GermanistInnen
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Die vorliegende Arbeit behandelt acht Boulevardzeitungen aus vier deutschsprachigen Ländern im crossmedialen Vergleich: „Bild“ „Blick“ „B.Z.“, „Heute“, „Kronen Zeitung“, „Lëtzebuerg Privat“, „Österreich“ und „tz“ und ihre jeweiligen Online-Angebote gehören zu den populärsten Zeitungstiteln in ihren Erscheinungsländern. Trotz des großen Erfolgs und der daraus resultierenden gesellschaftlichen Bedeutung der Boulevardpresse wurde diese Pressegattung von der Germanistik und der Medienforschung bislang weitgehend ignoriert. Die spärliche wissenschaftliche Auseinandersetzung ist zudem häufig geprägt von pauschalen Vorverurteilungen: So lautet der allgemeine Tenor, Boulevardblätter seien trivial, thematisch hauptsächlich auf seichte Unterhaltung und „Klatschthemen“ ausgerichtet und würden ihre Themen überaus sensationalistisch präsentieren.
Auch wenn Boulevardzeitungen selbst viel zu ihrem schlechten Image beitragen, ist es unzulässig, sie auf den Vorwurf, sie wären nur „billig, bunt und blöd“, zu reduzieren. Ebenso vermitteln sie ihre Inhalte massenfähig und leicht verständlich und verbinden Unterhaltsamkeit, Informativität mit Serviceorientierung. Die Arbeit soll den deutschsprachigen Boulevardjournalismus in seiner crossmedialen Realisierung, als gedruckte Zeitung und Website, umfassend und objektiv charakterisieren. Nach einem Überblick über die angewendeten Methoden und die zentralen Forschungsfragen werden die inhaltlichen, sprachlichen und formalen Merkmale der Boulevardpresse ausgeführt.
Anschließend wird die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Online-Journalismus umrissen und die grundlegenden Funktionen der Online-Zeitung werden dargestellt. Ausgehend von einem Abriss zu den Pressesystemen ihrer Erscheinungsländer werden die verschiedenen Boulevardtitel vorgestellt – bei allen gemeinsamen gattungsspezifischen Merkmalen bestehen etwa zwischen „Bild“ und „Kronen Zeitung“ augenscheinlich große Unterschiede. Anschließend wird auf die Themenwahl und -gestaltung eingegangen: Im Gegensatz zu dem vielfach geäußerten Vorurteil, dass sie sich nur auf belanglose Soft News und „Sex and Crime“-Themen beschränken würden, sind Boulevardzeitungen durch eine breite thematische Vielfalt und die abwechslungsreiche Gestaltung ihrer Inhalte gekennzeichnet.
Auf der Mesoebene werden die Aufmacherbeiträge medienkontrastiv analysiert: Besonderes Augenmerk gilt dabei den Überarbeitungen und den crossmedialen Bezügen der Aufmacherbeiträge bei der Übernahme auf die Website. Ein Kapitel widmet sich den Anreißern und Teasern, die als Verweistexte auf den Titelseiten und Homepages entscheidend zum Erfolg beitragen können. Die Merkmale und Funktionen der Medienkommunikation in Social Networks werden am Beispiel von Facebook dargestellt: Die Nutzer(innen) können die Veröffentlichungen der Boulevardangebote im Netzwerk positiv bestätigen, kommentieren und selbst weiterverbreiten. Die inhaltsanalytischen Verfahren werden mit einer Untersuchung der Stilelemente in den Schlagzeilen abgeschlossen. Um die Ergebnisse aus den inhaltlichen Analysen mit Informationen zu den Arbeitsprozessen in den Redaktionen zu ergänzen, wurden Redakteure befragt, die für den Online-Auftritt bzw. die Zusammenarbeit von Print- und Online-Redaktionen der Boulevardtitel verantwortlich sind. In einem abschließenden Kapitel werden die Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst, die zentralen Narrative des Boulevardjournalismus charakterisiert und ein kurzer Ausblick gegeben.




