E-Book, Deutsch, Band 1, 195 Seiten
Reihe: Love Bites
Williams Love bites I
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7368-8366-6
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Gay Romance
E-Book, Deutsch, Band 1, 195 Seiten
Reihe: Love Bites
ISBN: 978-3-7368-8366-6
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Vier homoerotische Kurzgeschichten aus meinen drei Buchreihen 'Drachengefährten', 'Skycity' und 'Gaylaxy'. Sie erzählen die Geschichten von 'Nebendarstellern', die durchaus lesenswert sind. 'Drachenreise' handelt von Radec, der die große Reise antritt und dabei Erstaunliches entdeckt. 'Gaylaktisches Silvester' erzählt die Geschichte von dem Barkeeper Raffael und dem Türsteher Andreas. Irrungen und Wirrungen kennzeichnen ihren Weg. 'Einsam an Valentin' bringt Robert und Adrian zusammen, Männer, die nie gedacht hatten, dass sie mit einem Mann ihr Glück finden könnten. 'Perlen für den Drachen' handelt von Roomer, der überraschend seinen angespülten Gefährten findet. Scheinbar stammt dieser aber aus einer völlig fremden Welt. Als Bonus habe ich meinen Beitrag zum 19. Gay-Kiss-Wettbewerb von BookRix dazugepackt: 'Willkommen im Neandertal' Diese Geschichten enthalten explizite homoerotische Szenen und sind daher nur für Erwachsene geeignet. Für homophobe Menschen gilt: Finger weg!
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Fremde Welt
Eine eisige Weite erstreckte sich vor Radec. Konstant hielt er den Kurs und steuerte ins Ungewisse. Plötzlich fühlte er sich, als würde ihn etwas packen und durch die Luft werfen. Panisch riss er die Flügel auseinander und versuchte krampfhaft nicht an Höhe zu verlieren. Sollte er mit dem Boden kollidieren, könnte er sich sämtliche Knochen brechen und seine Reise schneller beenden als sie angefangen hatte. Hinzu kam noch das Risiko, dass ihn hier niemand fand und er erfror. Selbst ausgewachsene Feuerspucker, die ihre innere Hitze perfekt beherrschten, konnten in diesen frostigen Teilen des Nordlandes ohne Probleme am Erfrierungstod sterben. Doch genauso schnell wie die Turbulenzen ihn durch die Gegend geschleudert hatten, hörten sie auch schon wieder auf. Die Luft hatte sich schlagartig um einige Grade erwärmt und es roch anders, ganz anders. Radec sah sich neugierig um und der Schreck ließ ihn fast das Flügelschlagen vergessen. Irritiert, verängstigt, ja, regelrecht panisch sah er sich um und versuchte zu verstehen, was er da sah. Es herrschte Dämmerung, die Nacht stand dicht bevor, eben war noch Tag gewesen. Unter ihm lag ein breites trübes Gewässer und darüber spannte sich ein steinernes Bauwerk enormen Ausmaßes. Die Brücke bestand aus Stein und Stahl. Dicke Drahtseile schienen die steinerne Überquerung zu halten und diese hatte eine Breite, wie sie Radec noch nie gesehen hatte. Der Belag glänzte schwarz und leuchtete im funkelnden Licht der seltsamen Fahrzeuge die darüber brausten. Die Dinger bestanden wahrscheinlich ebenfalls aus Metall, zumindest rochen sie so, aber die vielen verschiedenen Farben erstaunten den Drachen. Widerlich roch das, was die Dinger ausstießen, jedes gab hinter sich seltsamen Rauch ab und der legte sich wie ein schmieriger Belag auf Radecs Lunge. Mit flatterndem Flügelschlag landete er auf der einen Spitze des Brückenturms und betrachte die fahrenden Blechkästen unter sich. Verdammt schnell glitten die pferdelosen Kutschen dahin und dabei brummten sie so seltsam. Der Feuerspucker ahnte, dass es sich hierbei um eine Form von Magie handeln musste, doch durchschauen konnte er das Prinzip nicht. In jedem dieser Fahrzeuge saß einer oder mehrere Menschen und Radec frage sich, wo sie alle so schnell hinwollten. Da er darauf keine Antwort finden konnte, blickte er sich weiter um. Wie es aussah verband die Brücke zwei Landstücke, entweder Inseln oder Landzungen. Dies könnte er nur erkennen, wenn er sehr hoch flog, doch dazu wollte und konnte sich Radec nicht aufraffen. Vor ihm lag eine eng gebaute Siedlung, wie sie der Drache noch nie gesehen hatte. Häuser, die regelrecht in den Himmel ragten, lagen dicht an dicht und beeindruckten ihn durch ihre erstaunliche Architektur. Die Drachenfeste war ihm bisher monumental erschienen, im Vergleich hierzu, war sie aber eher klein. Die oberste Höhle befand sich etwa zweihundert Meter über dem Rundhof, doch diese Türme ragten weit höher in den Himmel. Zwischen den Gebäuden befand sich ein Turm der spitz in den Himmel ragte und, so wie es aussah, befand sich ziemlich weit oben eine Aussichtsplattform. Diese wählte der Drache als Ausgangspunkt für seine weiteren Erkundungen. Schnell stieß er sich von dem Brückenträger ab und flog in Richtung Zentrum der Siedlung. Durch die Höhe, die er konstant hielt und den Umstand, dass die Menschen auch hier nicht aufmerksam den Himmel beobachteten, konnte er fast ungesehen das gewünschte Gebäude anfliegen. Er befand sich etwa zwanzig Meter über der Plattform, als er sich an der Schräge des spitz zulaufenden Daches festklammerte. Jetzt musste er sich noch überlegen, wie es weitergehen sollte. Unter ihm auf der Aussichtsterrasse befanden sich mindestens hundert Menschen und keiner von ihnen hatte seine Ankunft bemerkt. Entweder gab es in dieser Welt keine gefährlichen Raubtiere in der Luft oder die Menschen gehörten hier an die Spitze der Nahrungskette. Diese Frage konnte Radec nicht beantworten, daher beschloss er einfach weiter zu beobachten. Sein hervorragendes Gehör ermöglichte es ihm, den Gesprächen unter sich zu folgen. Die Besucher unterhielten sich in unterschiedlichen Sprachen, soviel konnte er erkennen. Ebenso erstaunte ihn, dass er fast alles verstand, was die Leute sagten, egal in welcher Mundart das Gesagte daherkam. Kopfschüttelnd akzeptierte er diesen Umstand und schob ihn bei Seite. Er würde alles ignorieren, was ihn verunsicherte. Mit den Ungereimtheiten konnte er sich später auseinandersetzen. Wenn er hier Fuß fassen wollte, würde er sich unter die Passanten mischen müssen. Doch auch hier herrschten niedrige Temperaturen und wie er vermutete, hatte noch keiner dieser Menschen einen Drachen gesehen. Also würden sie sich sehr wundern, wenn er plötzlich nackt zwischen ihnen auftauchte und einfach losmarschierte. Doch er hatte nicht wirklich die Möglichkeit dies zu ändern. In Echsengestalt hatte er nicht die Fähigkeit, sich unerkannt zu bewegen. Als Mensch fiel ihm dies schon leichter, auch wenn er genau wusste, dass er mit seinem leuchtend roten Haar und den Hautmustern sehr auffallen würde. Doch daran konnte er nichts ändern, daher verschwendete er auch keine Gedanken darauf. Da er auf keinen Fall unauffällig bleiben würde, beschloss er es zu handhaben wie in seiner Heimat. Er würde hier seine menschliche Gestalt annehmen und sich hinuntergleiten lassen. Dann würde er sich erst einmal einen Überblick verschaffen und dann eine Weg in die Tiefe suchen. Es musste eine Möglichkeit für diese vielen Menschen geben, denn keiner von denen würde wohl Millionen von Stufen steigen, denn sie schienen alle nur zum Vergnügen hier heraufgekommen zu sein. Zumindest konnte er nirgends Wachen oder ähnliches entdecken. Dies schien eine recht friedliche Welt zu sein, denn niemand trug Waffen bei sich, zumindest konnte er keine erkennen. Vorsichtig rutschte er hinunter und setzte seine nackten Fußsohlen auf dem glatten Untergrund auf. Der Steinboden fühlte sich kalt und feucht an, trotzdem schritt er nackt und hüllenlos auf die ummauerte Brüstung zu, diese hatte man mit senkrechten Metallstäben zusätzlich gesichert, damit keiner der Besucher in die Tiefe stürzte. Radec kam direkt neben einer seltsamen Konstruktion zum Stehen. Das Metallding neben ihm erreichte fast seine Körpergröße und bestand aus einer erhöhten Metallplattform, auf der höchstens ein Mensch stehen konnte, wenn er sich an dem seltsamen Apparat an Ende der armdicken Metallstange festhielt. Das klobige Etwas am oberen Ende hatte zwei parallele Vorrichtungen, die dazu einluden, hindurchzuspähen. Doch als der Drache dies tat, konnte er nur Schwärze erkennen. Zwar drehte sich der Apparat, aber an der fehlenden Sicht änderte sich trotzdem nichts. Kopfschüttelnd wunderte er sich, beschloss aber auch dies zu ignorieren. Alles andere um ihn herum war mindestens so verwirrend, also konnte er genauso gut über wichtigeres nachdenken. „He, Sie? Sie können hier nicht nackt herumlaufen!“, rief ein Mann hinter Radec. Als dieser sich umdrehte, um nach dem Rufenden zu sehen, entdeckte er einen Mann in einer dunkelblauen Uniform, die mit dem Wort „Sicherheitsdienst“ beschriftet war. So, konnte er nicht? Brummend erwiderte er: „Scheinbar doch. Entschuldigung, ich wollte niemanden in Verlegenheit bringen, aber mir ist meine Kleidung abhanden gekommen.“ Was hätte er auch sagen sollen, die Menschen hier würden ihn vermutlich für verrückt erklären, wenn er erklärte, dass er als Drache immer nackt endete, wenn er die Gestalt wechselte. Sein Geruchssinn hatte ihm bereits verraten, dass es um ihn herum nur Menschen gab. Er hatte keine Ahnung, ob die hiesigen Menschen über die Existenz von Feuerspuckern Bescheid wussten. Auch konnte er nicht abschätzen, welche Folgen es nach sich ziehen würde, wenn er sich einfach offenbarte. Vorsicht galt allgemein als Drachentugend und er beschloss ihr akribisch zu folgen. „So geht das nicht! Folgen sie mir. Ich gebe Ihnen aus den Fundsachen etwas zum Anziehen“, nach diesen Worten deutete der ältere Mann an, dass er ihm folgen sollte. Doch bevor Radec dies tat, wollte er unbedingt noch über die Brüstung spähen. Dort unten wuselte es regelrecht vor Menschen. Die Straße weit unter ihm war in helles glitzerndes Licht getaucht und neben den Straßenlampen, deren Lichtquelle er nicht kannte, leuchteten die Fenster in schimmerndem Glanz. Leuchtende Sterne spannten quer über die befestigte Straße und neben dem seltsamen Gestank, den die pferdelosen Kutschen von sich gaben, erkannte er den Duft von karamellisiertem Zucker und gerösteten Kastanien. Diese Glitzerwelt hatte ihren ganz eigenen Reiz und er beschloss, in sie einzutauchen und sie zu erkunden. Doch dazu benötigte er unbedingt Kleidung und die erhielt er von dem Sicherheitsmann. Also folgte er diesem ins Innere des Gebäudes. Die Menschen um ihn herum beäugten ihn und dabei spiegelten sich verschiedene Emotionen und Empfindungen in deren Gesichter, von Ungläubigkeit, Geilheit, Unverständnis und Abscheu war alles zu entdecken. Radec seufzte verhalten. Drinnen hielt der ältere Mann vor einer breiten Metalltür. Als diese sich öffnete erkannte Radek, dass die Tür so dick wie sein Arm war und trotzdem nahtlos in die massive Wand glitt. Wie ging das? Der nun sichtbare, eher...




