E-Book, Deutsch, Band 2686, 144 Seiten
Reihe: Julia
Williams Tausendundeine Nacht mit dem Boss
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7515-3459-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2686, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-7515-3459-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Als Sekretärin Lucy ihren faszinierenden Boss Malik Al-Rashid ins Wüstenreich Sarastan begleitet, fühlt sie sich wie in einem Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Weil Malik zur Königsfamilie gehört, ist sie zusammen mit ihm in einem prachtvollen Palast untergebracht! Ständig in seiner Nähe, kann sie seiner sinnlichen Anziehungskraft nicht lange widerstehen und lässt sich zu einer leidenschaftlichen Liebesnacht verführen. Ein Fehler? Eine einfache Bürgerliche wie sie kann doch niemals mehr als seine heimliche Geliebte sein, oder?
Cathy Willams glaubt fest daran, dass man praktisch alles erreichen kann, wenn man nur lang und hart genug dafür arbeitet. Sie selbst ist das beste Beispiel: Bevor sie vor elf Jahren ihre erste Romance schrieb, wusste sie nur wenig über deren Inhalte und fast nichts über die verschiedenen Schreibtechniken. Aber sie hatte es sich nun mal fest vorgenommen, Autorin zu werden, und so lernte, las und schrieb sie, bis ihr erstes Manuskript angenommen wurde. Allen denjenigen, die ebenfalls von einer Karriere als Autorin träumen, kann sie deshalb nur nahe legen, den ersten Schritt zu machen und nicht zu schnell aufzugeben!
Zusammen mit ihrem Ehemann und den drei Töchtern Charlotte, Olivia und Emma lebt sie im englischen Warwickshire. Viele ihrer Romances spielen ebenfalls in einer typisch englischen Umgebung, aber manche auch an dem Ort, wo Cathy Williams geboren wurde: der sonnigen Tropeninsel Trinidad. Ihr großer Freundeskreis sorgt dafür, dass ihr stets eine interessante Handlung einfällt. Das Wichtigstes für ihre Handlung ist jedoch ihre eigener Glaube daran, dass wir alle auf der Suche nach der großen, wahren Liebe sind.
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1. KAPITEL
„Sie sind nass. Warum? Außerdem sind Sie zu spät!“
Die Tür zu Maliks Büro war mit dem üblichen Elan aufgestoßen worden. Und da stand sie, tropfte seinen hellgrauen Teppich voll und versuchte vergeblich, ihre Haare auszuwringen, die in nassen Strähnen herunterhingen. Malik setzte sich in seinem Ledersessel zurück, legte die Fingerspitzen aneinander und betrachtete seine Sekretärin mit schräg gelegtem Kopf.
Lucy Walker, die seit etwas mehr als drei Jahren für ihn arbeitete, war eine Naturgewalt. Sie war klein und kurvig, mit lockigen hellblonden Haaren, die ihren eigenen Willen hatten, und einem Grübchenlächeln, das die beunruhigende Tendenz aufwies, Malik aus dem Konzept zu bringen, sobald er sie zur Rede stellen wollte.
So wie jetzt.
Malik hatte schon lange aufgehört, sich zu fragen, wie es sein konnte, dass sie in jeder Hinsicht ein Erfolg war, obwohl sie von ihrem Typ her eigentlich nicht annähernd in die engere Auswahl für die hochkarätige Stelle seiner persönlichen Assistentin gekommen wäre.
Aber beim Vorstellungsgespräch hatte sie ihn nicht nur mit ihrem fundierten Wissen über den Aktienmarkt beeindruckt, sondern auch mit ihrem Selbstvertrauen. Sie hatte ihm ihr Grübchenlächeln geschenkt und ihn aufgefordert, ihr irgendeine Aufgabe zu stellen, damit sie ihm ihr Können beweisen konnte.
Malik hatte ihr zehn Minuten gegeben, um Entwürfe über Anlagen von mehreren Millionen in verschiedene Unternehmen auszuarbeiten. Sie hatte ihm in der Hälfte der Zeit bewiesen, dass sie ihr Geld wert sein würde. Lucy Walker hatte eine herrlich offene Art! Außerdem war sie beeindruckend immun gegen seine Furcht einflößende Seite, die die meisten Menschen dazu brachte, es sich zweimal zu überlegen, bevor sie etwas sagten, was ihm missfallen könnte. In jeder Gesellschaftsschicht war er gleichermaßen respektiert und gefürchtet. Aber diese Frau hatte keine Angst vor ihm.
Lucy entledigte sich ihres Regenmantels und ließ ihn auf den Stuhl fallen, auf dem sie üblicherweise saß, wenn sie in seinem Büro war. Vom Mantel tropfte es weiter auf seinen teuren Teppich.
„Nicht zu fassen, dieses Wetter, Malik. Eine Schande. Warum kriegen diese überbezahlten Leute die Wettervorhersage nicht richtig hin? Kein Wort von einem Sturm heute Morgen, als ich den Fernseher angemacht habe – stattdessen Sonne und Schauer.“
„Vielleicht hätten Sie bei dem Wetterbericht mehr auf den Teil mit den Schauern achten sollen. Es ist übrigens schon nach halb zehn.“
„Ich hätte Ihnen ja eine SMS geschickt, doch mein Handy hatte nur noch wenig Saft. Aber jetzt bin ich da und bereit, sofort loszulegen. Hab mir übrigens viele Gedanken über das IT-Unternehmen gemacht, das Sie sich unter den Nagel reißen wollen.“
„Sie sollten sich erst einmal etwas Trockenes anziehen.“
Lucy verzog das Gesicht. „Dafür müsste ich aber in ein Geschäft gehen. Die Ersatzkleidung, die ich hier hatte, habe ich vor ein paar Wochen wieder mit nach Hause genommen und völlig vergessen, neue mitzubringen. Ich hatte genug von Blau und Grau und dachte, dass fröhlichere Farben angesagt sind, weil doch bald Weihnachten ist.“
„Wir haben September.“ Malik seufzte vernehmlich und sah sie in nachdenklichem Schweigen an, bevor er eine andere Assistentin herbeizitierte, die in Rekordgeschwindigkeit herantrippelte und mit schlecht verhüllter Belustigung seine tropfende Sekretärin anstarrte.
„Sir?“
„Sie müssen Lucy trockene Kleidung kaufen“, sagte er zu Julia, die die Sekretärin einer der Männer war, die für ihn arbeiteten. „Nehmen Sie Roberts Firmenausweis und machen Sie schnell.“
„Malik …“
Malik sah Lucy mit einem ungeduldigen Stirnrunzeln an. „Ich brauche Sie hier und kann Sie nicht für eine Stunde entbehren, während Sie sich neue Kleidung kaufen.“
„Habe verstanden.“
„Holen Sie sich ein Handtuch aus dem Waschraum und wickeln Sie sich darin ein. Ich kann es mir nicht leisten, dass Sie morgen mit einer Erkältung zu Hause bleiben.“
„Glauben Sie mir, eine Erkältung ist das Letzte, was ich will.“
Julia hatte sofort versprochen, in weniger als einer halben Stunde wieder da zu sein. Wieder einmal fragte sich Malik, warum ausgerechnet seine eigene Sekretärin so stur wie ein Esel sein konnte, wenn alle anderen Menschen auf dieser Welt sofort parat standen, wenn er nur mit den Fingern schnippte.
„Ab mit Ihnen, Lucy. Es gibt wichtige Dinge, die ich mit Ihnen besprechen muss, und es wird immer später.“
Lucy beachtete seine Anweisung nicht. Stattdessen nahm sie den nassen Regenmantel vom Stuhl, ließ ihn auf den Boden fallen und setzte sich.
„Zuerst verdienen Sie eine Erklärung, sonst sind Sie den ganzen Tag schlecht gelaunt.“ Ihre Grübchen zeigten sich. „Ich hatte mich entschlossen, heute Morgen zu Fuß zu gehen. Es war so schön und sonnig. Nichts zu sehen von dem Schauer, von dem Carol morgens im Fernsehen erzählt hat, bevor ich um sieben losgegangen bin. Außerdem brauche ich Bewegung, wenn ich ehrlich bin. In letzter Zeit bin ich viel zu selten an der frischen Luft und …“
„Kommen Sie auf den Punkt, Lucy.“
„Also bin ich losgegangen. Normalerweise hätte ich eine Dreiviertelstunde gebraucht, aber dann sind Wolken aufgezogen. Schauer, dass ich nicht lache, das war die reinste Überschwemmung. Obendrein streiken die U-Bahnfahrer, und die Busse waren total voll. Fast eine halbe Stunde habe ich an der Bushaltestelle vergeudet. Schließlich blieb mir nichts anderes übrig, als so schnell wie möglich zu Fuß herzukommen, aber bei dieser schon erwähnten Überschwemmung … Sie müssten mal die Straßen draußen sehen, Malik. Sie haben sich in Kanäle verwandelt. Man könnte glauben, man sei in Venedig.“
„Haben Sie eigentlich schon mal daran gedacht, sich einen Schirm zu kaufen?“ Es fiel Malik zunehmend schwer, ein Lächeln zu unterdrücken.
„Eigentlich nicht, nein. Ich dachte die ganze Zeit, der Regen würde sich verziehen. Wie auch immer, es war ein bisschen chaotisch.“
„Ich bezahle Sie nicht so großzügig dafür, dass Sie ein Chaos anrichten.“
„Kapiert.“ Sie stand auf, verzog das Gesicht, als sie auf ihre nassen Sachen sah, erklärte ihm, dass ein Handtuch eine gute Idee sei und sie vielleicht aufwärmen würde. In einer Minute sei sie wieder da.
„Soll ich Ihnen auf dem Rückweg einen Kaffee mitbringen?“, fragte sie strahlend.
„Trocknen Sie sich einfach nur ab und warten Sie darauf, dass Julia mit den Sachen zurückkommt.“ Er entließ sie mit einer Handbewegung, starrte ihr jedoch hinterher, als sie aus seinem Büro eilte und leise die Tür hinter sich schloss.
Malik hatte nicht damit gerechnet, dass der Morgen so beginnen würde. Tatsächlich hatte der Tag mit einem unvorhergesehenen Albtraum begonnen, nachdem seine Mutter um kurz nach vier morgens angerufen und ihn darüber informiert hatte, dass sein Vater wegen eines Herzinfarkts ins Krankenhaus gebracht worden war.
Wie üblich hatte sie die Neuigkeit kühl, gefasst und emotionslos übermittelt. Der einzige Hinweis darauf, was unter der Oberfläche vor sich ging, war das leichte Zittern in ihrer Stimme, als sie ihm nach einem kurzen Zögern erklärt hatte, dass die Ärzte ihr nicht bestätigen konnten, ob er durchkommen würde.
„Ich komme sofort“, hatte Malik gesagt und dachte bereits an die Konsequenzen, die sich aus dieser Situation ergeben würden.
Und die waren nicht unerheblich. Malik, inzwischen zweiunddreißig, kehrte einigermaßen selten in sein Heimatland zurück. Hier in London leitete er das Familienunternehmen, dessen riesiges Vermögen mit militärischer Präzision von einem Team erstklassiger Hedgefonds-Manager und Investmentbanker gewinnbringend angelegt wurde. Das meiste stand unter seiner Aufsicht, während er sich noch um seine eigenen Lieblingsprojekte kümmerte: Investitionen in grüne Energie und Immobilien, durch die er es auch längst aus eigenem Antrieb zum Milliardär geschafft hätte, ungeachtet des großen Vermögens der Familie.
Und es gefiel ihm so. Nach Sarastan zurückzukehren, wo seine Eltern in prunkvollem Glanz in ihrem Palast lebten, wie ihr königlicher Status es erforderte, hatte immer den Nachteil, dass er ihre stillschweigende Missbilligung über sich ergehen lassen musste, weil er noch nicht verheiratet war. In ihren Augen lief die Zeit für ihn ab, den Namen der Familie weitergeben zu können.
Hier in London konnte er die unangenehme Wahrheit verdrängen. Aber jetzt …
Mit finsterem Blick wartete er darauf, dass Lucy zurückkehrte.
Sein Vater war eilig ins Krankenhaus gebracht worden, und Malik wusste, was das bedeutete. Die Zeit der Entspannung war vorbei. Ja, er könnte immer noch in London leben, müsste aber vielleicht regelmäßiger nach Hause fahren, um all die Geschäfte, die unter dem Namen der Familie Al-Rashid liefen, zu beaufsichtigen. Allerdings war nun die Zeit gekommen, sich eine Frau zu nehmen.
Er fragte sich, ob seine Mutter dieses Problem unter den gegebenen Umständen direkt ansprechen würde. Sie war eine kühle, majestätische Frau, die nicht dazu tendierte, über Persönliches zu sprechen.
Sein Vater war kaum gesprächiger. Pflicht und Schuldigkeit beherrschten ihr streng geregeltes Leben. Nachdem sein...