Wimmer | Meine Hormone - Bin ich ferngesteuert? | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: GU Ratgeber Gesundheit

Wimmer Meine Hormone - Bin ich ferngesteuert?

Den mächtigen Botenstoffen auf der Spur

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: GU Ratgeber Gesundheit

ISBN: 978-3-8338-6806-1
Verlag: GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Den geheimen Dirigenten unseres Lebens auf der Spur

- Spannend: Warum die Hormone uns fest im Griff haben
- Einfach: Komplexe hormonelle Vorgänge verständlich und unterhaltsam erklärt
- Kompetent: Dr. Wimmer ist Arzt und kennt Fragen und Sorgen von PatientenHormone, die heimlichen Bestimmer in unserem Körper: Dr. Johannes Wimmer, bekannt aus Fernsehsendungen wie Dr. Wimmer – Wissen ist die beste Medizin und YouTube, führt Sie mit Begeisterung durch die faszinierende Welt der Hormone. Die Botenstoffe agieren in uns wie kleine, aber mächtige Superagenten – sie lassen Pickel sprießen, im Kino die Tränen fließen und unsere Gefühle gern mal Achterbahn fahren. Aber sie halten uns auch jung, bauen Muskeln auf und lassen sogar Wunden heilen. Und sie können noch unendlich viel mehr …

Überraschendes aus unserem Innenleben
Erfahren Sie auch, welche Beschwerden hormonelle Ursachen haben können, was Sie dagegen tun und wie Sie einen ausgeglichenen Hormonhaushalt unterstützen können. Abgerundet mit vielen wissenswerten Fakten und überraschenden Studien bietet Meine Hormone fundiertes Wissen und echten Lesespaß.
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Weitere Infos & Material


Hinweis zur Optimierung
Impressum
Wichtiger Hinweis
Vorwort
Die Macht der Hormone. Unsichtbare Strippenzieher
Hormonsprechstunde mit Dr. Wimmer
Bücher, die weiterhelfen
Adressen, die weiterhelfen
Der Autor
Die fabelhafte Welt der Hormone


DER GROSSMACHER – SOMATROPIN
Bodybuildern und Sportlern, die Probleme mit Doping haben, ist der Stoff wohlbekannt. Ebenso wie Anti-Aging-Experten, die das synthetisch im Labor hergestellte Hormon als Jungbrunnenersatz verwenden – oder, wie es so schön heißt, »um das geistig-körperliche Wohlbefinden im Alter zu stärken«. Let’s dope? Allerdings, das darf ich an dieser Stelle schon mal einwerfen, gibt es keinerlei wissenschaftliche Belege für einen nachhaltigen Nutzen solcher Präparate. Speziell abraten will ich dir vor allem von im Internet angebotenen Produkten, die die Leistung auf wundersame Weise steigern sollen. Die würde ich am liebsten ganz verbieten. Nicht nur, dass sie jeder medizinischen Kontrolle entzogen sind und keiner so wirklich weiß, was da alles drin ist. Selbst wenn es sauberer »Stoff« wäre, ist die Anwendung künstlicher Hormone zur Leistungssteigerung extrem gefährlich und verantwortungslos. Immer wieder liest man von jungen Bodybuildern, die – wenn man sich Fotos von ihnen anschaut – offensichtlich unkontrolliert solche fragwürdigen Präparate zu sich genommen haben und daran gestorben sind. Für mich steht fest, dass diese Substanzen ganz klar zu Organversagen führen. Und das kennt nur einen Ausgang: nämlich den Tod. Also: Unbedingt Finger weg davon! Brandgefährlich! Bei Hormondoping wird das Wachstumshormon Somatropin oft in Kombination mit anderen Stoffen wie Insulin, dem Schilddrüsenhormon STH und Testosteron eingenommen, im Glauben, der Körper würde nun den Turbo einlegen. (Ganz ehrlich, allein beim Aufschreiben dieses Cocktails wird mir schon schlecht.) Das ist nämlich doppelt gefährlich: Zum einen sind Fälschungen im Umlauf, zum anderen führt die Einnahme von Somatropin, wenn man nicht an einem Mangel leidet, zu schweren Nebenwirkungen und Akromegalie (Krankheit, bei der nur noch Nase, Ohren und Hände wachsen). Hormondoping ist eine ganz, ganz schlechte Idee: Es stimuliert zwar unter anderem das Muskelwachstum, stört aber den gesamten Stoffwechsel mit üblen Nebenwirkungen. Was ein schwer auszusprechendes Hormon alles kann Aber klar, es ist verlockend, einen solchen Alleskönner einzuwerfen. Denn Somatropin ist schon ein kleines Wunder. Es macht heil, stark, schlank, fix im Kopf und hält auch noch jung. Genauer kann es: Wunden heilen lassen, Muskeln aufbauen helfen, den Fettabbau beschleunigen, Knochen stärken, das Gehirn schützen und alle Regenerations-, Erholungs- und Reparaturprozesse im Körper befördern. Somatropin kennt man auch unter der Abkürzung STH (Somatropes Hormon), hGH (human Growth Hormone) oder schlicht WH (Wachstumshormon). Es entsteht in der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) und wird vor allem nachts im Schlaf und stoßweise freigesetzt. Deswegen ist Schlafen auch so wichtig, vor allem für Kinder und Jugendliche, die sich noch im Wachstum befinden. STH ist unverzichtbar für ein normales Wachstum, denn es steuert Vorgänge, die das Wachstum von Gewebe möglich machen. Besonders stark ist die Ausschüttung während der Pubertät. Aber auch danach spielt es eine große Rolle für unser Wohlbefinden. Guckt man es sich genauer an – Achtung, etwas kompliziert! –, wirkt das Hormon nicht direkt im Muskel- oder Knochengewebe. Es gibt seinen Befehl an einen anderen Botenstoff. Er heißt Insulin-like-Growth-Factor (IGF) und wird, sobald Superagent Somatropin an bestimmten Rezeptoren in den Leberzellen angedockt hat, dort hergestellt. Wie viel Somatropin gebildet wird, hängt von einem anderen Superagenten ab. Das Growth-Hormone-Releasing-Hormone (GHRH) wird in einem Bereich des Zwischenhirns hergestellt und schickt seine Produktionsbefehle an die Hypophyse – alles sehr komplex im Ablauf. Zusammengefasst lässt sich ganz einfach sagen, dass Somatropin ohne Helfershelfer nicht funktionieren kann. Wenn Wachstumshormone entgleisen Wenn im Körper zu wenig von diesem für das Wachstum zuständige Hormon hergestellt wird, kann ein Kind nicht wachsen und bleibt auch als Erwachsener so klein wie zum Beispiel ein Achtjähriger. Seit 1963 verwendet man deswegen Somatropin, um Kleinwuchs bei Kindern zu behandeln. Für den Erfolg der Behandlung ist es entscheidend, die Zeit, in der Kinder wachsen, zu nutzen, um genau dann das Hormon zu geben. Denn wenn die Wachstumsphase abgeschlossen ist, hilft auch die Gabe von Somatropin nichts mehr. Mit anderen Worten: Als Erwachsener wächst man definitiv nicht weiter in die Länge, auch wenn man zusätzlich künstliches Somatropin einnehmen würde. Das muss im Kindesalter geschehen. Fällt die STH-Produktion dagegen extrem stark aus, kommt es zu Riesenwuchs. Doch auch, wenn ein Mensch »normal« gewachsen ist, kann ein Mangel an Somatropin sprichwörtlich ins Gewicht fallen. Denn es kann zu einer Erhöhung der Körperfettmasse kommen. Gleichzeitig kann sich die Knochendichte verringern. Das ist gefährlich, da es so schneller zu Knochenbrüchen und Osteoporose (bei dieser Erkrankung werden die Knochen immer poröser und brechen schließlich) kommt. Mit einhergeht ein Abbau der Muskelmasse, womit sich ein Teufelskreis in Gang setzt. Denn wo Muskeln fehlen und gleichzeitig eine Gewichtszunahme begünstigt wird, kommt es zwangsläufig zu Übergewicht, das auch krankhafte Ausmaße annehmen kann. In der Folge kann es zu Beschwerden kommen, die die Gefäße und das Gehirn schädigen. Dazu gehören Herzschwäche, ansteigende Cholesterinwerte, Typ-2-Diabetes, Herzinfarkt oder verschiedene Gehirnerkrankungen. Wichtig ist es allerdings auch hier zu wissen, dass man die individuell »richtige« Höhe des STH-Spiegels nicht mal eben mit dem Taschenrechner ausrechnen kann, nach dem Motto »Hier etwas mehr, da weniger, und schwups!, schon stimmt es«. Das komplizierte Zusammenspiel dieser Hormone hat man bis heute nicht gänzlich verstanden, und wenn man denkt: »Aha, so läuft das also!«, wird man als Arzt manchmal schneller, als es einem lieb ist, daran erinnert, dass der menschliche Körper doch keine Maschine ist und alles anders kommt. Zu klein oder zu groß? Somatropin macht, dass Kinder wachsen und gedeihen, und verrichtet seine Arbeit, wenn alle schlafen. Natürlicher Alterungsprozess Etwa ab dem 40. Lebensjahr sinkt die Somatropinproduktion. Der Körper, der die ganze Zeit auf Wachstum programmiert war, schaltet jetzt um auf Erhalt der Körpergewebe. Der Stoffwechsel arbeitet langsamer und wir brauchen weniger Energie. Das macht sich für uns schmerzlich im Spiegel bemerkbar, denn diese Umstellung sieht man uns an. Hinzu kommt, dass wir schon ab dem 30. Lebensjahr etwa ein Prozent der Muskelmasse verlieren, wenn wir nicht mit Sport oder muskelerhaltenden körperlichen Aktivitäten gegensteuern. Dann bleibt zwar noch eine Weile das Gewicht konstant, aber der Energieverbrauch sinkt. Das liegt daran, dass eine Fettzelle viel weniger Energie verbraucht als eine Muskelzelle. Verstärkt wird das Ganze durch weitere Hormonverschiebungen, die durch den natürlichen Alterungsprozess zustande kommen. Bei Frauen nimmt der Östrogenspiegel (siehe auch ab >) ab, dadurch wandern Fettreserven verstärkt in den Bauch. Bei Männern ist es der Testosteronspiegel, der sich verändert und der ebenfalls zu mehr Fülle in der Körpermitte führt. Beim Schreiben dieser Worte kommt bei mir richtige Vorfreude aufs Alter auf … Hier hilft’s Bei bestimmten Erkrankungen wird das Wachstumshormon speziell verordnet. Dazu gehören Kleinwuchs bei Kindern, der durch eine chronische Nierenerkrankung ausgelöst wird, oder ein ausgeprägter Mangel an Wachstumshormonen bei Erwachsenen im Rahmen einer Substitutionstherapie. Auch bei bestimmten genetischen Erkrankungen ist ein Einsatz von Somatropin angezeigt. Allerdings kann es hier auch zu Nebenwirkungen kommen, wie Kopf- oder Gelenkschmerzen, Wassereinlagerungen (Ödeme), Gelenksteifigkeit, Muskelschmerzen und Empfindungsstörungen. Wann und wie wird gemessen? STH wird bei Wachstumsstörungen gemessen, also entweder bei sehr kleinwüchsigen oder langsam wachsenden oder ungewöhnlich großen Kindern. Auch Erwachsene, deren Akren – ganz vereinfacht sind Akren alles, was am weitesten von der Körpermitte entfernt ist, also Hände und Füße, aber so gesehen auch Nase, Kinn und Ohren – sich auffällig vergrößern. Deswegen bedeutet auch das medizinische Fachwort »Akromegalie«, dass die Akren, also zum Beispiel Finger und Nase, »mega«-groß werden, so setzt sich also das Wort »Akromegalie« zusammen. Bei einer solchen Erkrankung kann eine Wachstumshormon-Analyse sinnvoll sein, ebenso bei einem Verdacht auf Erkrankungen der Hirnanhangsdrüse. Somatropin in Zahlen Für alle, die immer schon mal wissen wollten, in welcher Menge die Hormone bei uns vorkommen, kommen hier ein paar Zahlen (alle anderen dürfen diesen Teil überspringen). In der Regel wird in der Labordiagnostik ein Tagesprofil für den STH-Wert ermittelt. STH wird im Blut gemessen. Die Blutentnahme erfolgt meist frühmorgens und nüchtern. Referenzwerte für das Wachstumshormon STH sind: vor der Pubertät: 1–10 ng/ml bzw. 47–465 pmol/l, nach der Pubertät: 0,8 ng/ml bzw.< 372 pmol/l. Keine Sorge, diese Werte muss man nicht auswendig können. Sie stehen als Vergleichswert in jedem Untersuchungsbericht, der aus dem Labor kommt, auch noch mal neben Werten, die bei dir gemessen wurden. Zu viel oder zu wenig? Ist das STH erhöht, kann das an einer Erkrankung der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) liegen, bei der zu viele Wachstumshormone gebildet werden (zum...


Wimmer, Dr. med. Johannes
Dr. Johannes Wimmer hat sich nach seinem Studium der Humanmedizin auf die Arzt-Patienten-Kommunikation, das Gesundheitsmanagement und die Digitalisierung der Medizin spezialisiert. Er startete 2013 mit seinem Youtube-Kanal "Dr. Johannes", in dem er medizinische Sachverhalte verständlich präsentierte. Nach Stationen beim NDR, wo er ein medizinisches Wissensformat moderierte, einer Quiz-Show rund ums Thema Medizin ist er jetzt mit einer täglichen Gesundheits-Show bei Sat1 zu sehen. Er hat bereits mehrere erfolgreiche Ratgeber veröffentlicht.

Dr. Johannes Wimmer hat sich nach seinem Studium der Humanmedizin auf die Arzt-Patienten-Kommunikation, das Gesundheitsmanagement und die Digitalisierung der Medizin spezialisiert. Er startete 2013 mit seinem Youtube-Kanal "Dr. Johannes", in dem er medizinische Sachverhalte verständlich präsentierte. Nach Stationen beim NDR, wo er ein medizinisches Wissensformat moderierte, einer Quiz-Show rund ums Thema Medizin ist er jetzt mit einer täglichen Gesundheits-Show bei Sat1 zu sehen. Er hat bereits mehrere erfolgreiche Ratgeber veröffentlicht.


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