E-Book, Deutsch, Band 0010, 448 Seiten
Reihe: Baccara Gold
Winston / Andrews / Jameson Baccara Gold Band 10
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-2585-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0010, 448 Seiten
Reihe: Baccara Gold
ISBN: 978-3-7337-2585-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
LEKTION IN EROTIK von WINSTON, ANNE MARIE
Ausgerechnet sein Anblick bringt ihr Blut zum Kochen - dabei ist Marcus der Feind, der ihr Unternehmen ruinieren will! Sylvie kämpft gegen ihre Gefühle, doch der Millionär hat höchst überzeugende Argumente, um sie zu einer Lektion in Sachen 'Erotik' zu überreden ...
ZEIG MIR, WIE DU ES MAGST von ANDREWS, CAROLYN
Im Gerichtssaal kämpft die schöne Strafverteidigerin Julia Parker mit allen Mitteln gegen den Staatsanwalt Roarke Farrell. Doch als sie bedroht wird, ist Roarkes Apartment ihre Zuflucht - und sein Bett die himmlischste Versuchung, der sie je zu erliegen droht ...
DER FEIND, DER MICH VERFÜHRTE von JAMESON, BRONWYN
Vanessa Thorpe ist entsetzt! Tristan, der Sohn ihres verstorbenen Mannes, will ihr das Erbe verweigern. Wütend stellt sie ihn zur Rede - doch ihr Streit endet in einem leidenschaftlichen Kuss. Soll Vanessa dem Geschäftsmann beichten, was sie ihm verschwiegen hat?
Anne Marie Winston lebt im ländlichen Pennsylvania und war früher Lehrerin. Doch als sie wegen ihrer Kinder zu Hause blieb, wusste sie eines Tages, dass es an der Zeit war, etwas Neues zu probieren. 1989 fing sie an, ihre erste Romance zu schreiben, und 1991 verkaufte sie ihr erstes Manuskript an den Verlag Silhouette. In der Zwischenzeit sind zahlreiche Liebesromane dazugekommen, die Anne Marie etliche Auszeichnungen eingebracht haben und oft auf den Bestsellerlisten der USA erscheinen. Anne Marie ist engagiertes Mitglied bei den Romance Writers of America und den Novelists, Inc. und wurde für ihre Verdienste in diesen Organisationen geehrt. Landesweit wird sie häufig als Sprecherin zu Konferenzen eingeladen, und im letzten Sommer lehrte sie am Smithsonian Institute ein Seminar zum Thema kreatives Schreiben. Anne Maries Hobbys sind Eiskunstlauf, Theater spielen und tanzen, gärtnern und die Tiere pflegen, die ihrer Familie immer wieder zulaufen. Außerdem isst sie für ihr Leben gern Schokolade! Sie kocht nur, wenn es sich nicht umgehen lässt, und verbringt viel Zeit damit, ihre Kinder zu ihren verschiedenen Aktivitäten zu fahren. Mehr über Anne Marie erfahren Sie auf ihrer Website www.annemariewinston.com. Sie können ihr auch unter folgender Adresse schreiben: P.O.Box 302, Zullinger, PA 17272.
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1. KAPITEL
Sylvie Bennett schloss die Tür des Apartments 4A hinter sich und eilte die Treppe hinunter ins Foyer von Amber Court 20. Durch die Fensterscheibe der schweren Haustür konnte sie sehen, dass es heute Morgen heftig schneite.
Na, prima, dachte sie gereizt. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Normalerweise zog sie es vor, zu Fuß zur Arbeit zu gehen, statt den Bus zu nehmen. Aber heute Morgen wollte sie einen besonders energischen und geschäftstüchtigen Eindruck machen, und windzerzaustes Haar passte da nicht ins Bild.
Ihre sonst immer so gute Laune sank noch mehr, als sie daran dachte, was sie heute tun wollte. Es war nicht auszuschließen, dass sie sich heute Abend ohne Job wiederfinden würde.
„Hallo, Sylvie! Guten Morgen!“
Ihre düstere Stimmung hob sich sofort, als Sylvie ihre Vermieterin Rose Carson sah. Ein hübscher Morgenmantel aus Flanell umhüllte ihre rundliche Figur, und ihr grau meliertes Haar war leicht strubbelig, als ob sie noch nicht dazu gekommen sei, es zu kämmen. Sie sah herzlich und freundlich aus – zum Knuddeln, dachte Sylvie. Wenn sie sich in ihren Tagträumen vorstellte, wie ihre Mutter ausgesehen haben könnte, was sie sich schon lange nicht mehr erlaubte zu tun, dann hatte sie Rose vor Augen.
„Hi. Wie geht es Ihnen heute Morgen?“ Sie durchquerte das Foyer, wo Rose mit der Zeitung in der Hand stand.
„Es geht mir großartig“, antwortete Rose fröhlich. „Ich habe das Gefühl, dass heute etwas Wunderbares geschehen wird.“
Sylvie lächelte trocken. „Das wäre schön.“ Sie legte ihren Mantel über das Treppengeländer und wickelte sich ihren Wollschal um den Hals.
„Das ist ja ein wirklich hübsches Kostüm, meine Liebe.“ Rose fuhr sanft mit der Hand über den glatten Stoff. „Aber, wenn Sie mir meine Einmischung verzeihen wollen, ich glaube, es fehlt das gewisse Etwas an Schmuck, um es richtig zur Geltung zu bringen.“
„Wahrscheinlich“, stimmte Sylvie zu. „Aber woher nehmen und nicht stehlen?“
Rose zwinkerte ihr amüsiert zu. „Schämen Sie sich, junge Dame! Sie arbeiten in dem angesehensten Schmuckgeschäft des Landes und besitzen selbst keinen Schmuck?“ Sie hob die Hand, um Sylvie zu bedeuten, ein wenig zu warten. „Ich habe genau das Richtige für Sie.“
„Rose, Sie brauchen doch nicht …“ Aber ihre Vermieterin eilte schon in ihre Wohnung zurück, bevor Sylvie den Satz beenden konnte.
Nach nur wenigen Minuten war sie wieder da und reichte ihr eine wunderschöne, fast herzförmige Brosche. Ein Bernstein glitzerte inmitten von verschiedenen anderen Steinen.
„Oh, die ist wirklich ganz besonders schön. Wo haben Sie sie her? Wer hat sie gemacht?“
„Ein Designer, den ich vor langer Zeit kannte.“ Rose winkte ab, als Sylvie ihr die Brosche zurückgeben wollte, und steckte sie ihr entschlossen an den Aufschlag ihrer Kostümjacke. „Das ist genau das, was Sie heute brauchen.“
„Aber es ist ein viel zu wertvolles Stück. Ich kann doch unmöglich …“
„Und es sammelt nur Staub an in meiner Schmuckschatulle“, warf Rose ein. „So. Sehen Sie nur, wie gut sie an Ihnen aussieht.“ Sie drehte Sylvie zum Spiegel herum.
„Sie ist wirklich fantastisch.“ Sylvie fuhr sanft mit dem Finger über die Brosche. Heute brauchte sie all ihr Selbstvertrauen, das sie aufbringen konnte. Vielleicht würde sie sich tatsächlich dieses eine Mal das wunderschöne Schmuckstück ausleihen. „Na, gut.“ Lächelnd wandte sie sich um und gab Rose einen Kuss auf die Wange. „Sie haben gewonnen. Ich werde sie tragen.“
„Wunderbar!“ Rose klatschte in die Hände. „Machen Sie sich besser auf den Weg, meine Liebe. Ich weiß, dass Sie gern früh im Büro sind, und nach dem Wetter zu urteilen, wird es heute ein wenig glatt sein auf der Straße.“
Sylvie nickte, drapierte den Schal so, dass er auch Mund und Ohren bedeckte, schlüpfte in ihren dicken Wintermantel und zog die Kapuze hoch. „Wünschen Sie mir Glück. Ich habe heute eine wichtige Sitzung.“ Und das war nicht gelogen. Dass man sie zu der Sitzung nicht eingeladen hatte, war schließlich nebensächlich.
„Mit dieser Brosche an Ihrem Revers kann ich Ihnen garantieren, dass Sie Glück haben werden.“
Sylvie musste sich mit dem ganzen Gewicht gegen die Tür stemmen, um sie aufzubekommen. Roses letzte Bemerkung hatte sie kaum gehört. „Noch mal vielen Dank, Rose. Bis heute Abend.“
„Genug, Mr. Grey! Was Sie vorschlagen, mag legal sein, aber es ist unmoralisch.“
Zwei Stunden später, nachdem Sylvie endlich im Büro angekommen war, stürzte sie in den Konferenzraum und ging entschlossen den langen Tisch entlang, an dem die Vorstandsmitglieder von „Colette Jewels“ saßen, der Firma, bei der sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben wohlfühlte. „Colette“ und ihre Angestellten waren ihre Familie, und sie würde nicht zulassen, dass jemand ihrer Familie schadete.
Ein überraschtes Raunen ging bei ihrem Erscheinen durch den Raum, aber Sylvie achtete nicht darauf. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt dem Mann, der am Kopfende des Tisches saß und sich in diesem Moment langsam erhob.
Ihr Magen zog sich zusammen, sobald sie sich klarmachte, was sie sich hier erlaubte. Aber irgendjemand musste es doch tun!
Sie behielt den Blick starr auf Marcus Grey gerichtet, den skrupellosen Kerl, der im Begriff war, „Colette“ zu ruinieren. Als sie näherkam und ihre Blicke sich begegneten, empfand sie außer Wut noch ein ganz anderes Gefühl. Himmel, der Mann sah nicht so aus wie auf den wenigen Fotos, die sie in den Zeitungen gesehen hatte. Er ähnelte überhaupt nicht dem Ungeheuer, das sie in ihrer Vorstellung mit Attributen abstoßender Hässlichkeit bedacht hatte.
Zu ihrem Entsetzen fühlte sie sich körperlich unleugbar zu ihm hingezogen. Er besaß ein festes, jetzt ziemlich aggressiv vorgestrecktes Kinn, kräftige weiße Zähne und schmale, glatt rasierte Wangen. Seine Sonnenbräune wurde durch das glänzende, hellbraune Haar und die smaragdgrünen Augen noch hervorgehoben. Die Nase war gerade, sein Mund sinnlich und gut geschnitten – ein Mund der einen auf dumme Gedanken bringen kann, dachte Sylvie und stöhnte innerlich auf, als sie sah, dass er eben diesen Mund in völlig unangebrachter Belustigung zu einem Lächeln verzog.
Sylvie spürte, dass sie rot wurde. Denk an deine berechtigte Wut, sagte sie sich eindringlich. Dann sieht er eben gut aus! Er ist trotzdem ein prinzipienloses Ungeheuer!
„Da ich noch gar keinen Vorschlag gemacht habe“, erwiderte er auf ihre Bemerkung, „sehe ich nicht, was so unmoralisch daran sein soll, dass ich an einer Sitzung des Vorstands teilnehme. Immerhin besitze ich die Aktienmehrheit.“
Greys Stimme klang kühl und ungerührt. Doch trotz des Lächelns, das in Sylvies kritischen Augen unerträglich selbstgefällig aussah, konnte man eine gewisse Gereiztheit in seinem Ton ausmachen.
„Ich weiß alles über Ihre Intrigen“, fuhr Sylvie fort und blieb vor ihm stehen. „Wir alle hier bei ‚Colette‘ wissen Bescheid. Wir sind eine Familie, Mr. Grey, und wir werden nicht erlauben, dass Sie unsere Bindungen zerstören.“
Er hob die Augenbrauen, während er ihren Körper mit einem interessierten Blick überflog, den er ein wenig länger auf ihren Brüsten verweilen ließ. Sylvie musste gegen den heftigen Wunsch ankämpfen, ihn so gezielt zu treten, dass er eine ganze Weile kein Verlangen haben würde, eine Frau dermaßen zu mustern. Gleichzeitig durchfuhr es sie heiß. Es fiel ihr plötzlich schwer, normal zu atmen, und ihr Herz klopfte verräterisch laut.
Als sein Blick sich schließlich wieder mit ihrem traf, wurde sein Lächeln sogar noch breiter. „Ich befinde mich eindeutig im Nachteil, Miss …?“
„Bennett“, fuhr sie ihn an, wütend auf sich, weil ihr ganz schwindlig wurde, nur weil er ein so umwerfend gut aussehender Mann war. „Assistentin des Leiters der Werbeabteilung.“
„Miss Bennett, und was für gemeine Intrigen soll ich angeblich ausgeheckt haben, um diese Firma zu zerstören?“
Sie verzog verächtlich den Mund. „Da man Ihnen einen Gerichtsbescheid hat zukommen lassen, um Sie an der Liquidation der ‚Colette‘-Aktien zu hindern, brauche ich Ihnen kaum eine Analyse Ihrer Absichten zu geben.“
„Die Anschuldigung wurde zurückgenommen, wenn Sie sich erinnern“, sagte er sanft, „mangels Beweisen.“
Grey legte den Kopf schief und betrachtete sie, während sie nach einer passenden Antwort suchte. Dann trat er zu ihrer Überraschung vor und nahm ihren Ellbogen.
„Kommen Sie mit, Miss Bennett.“
„Wie bitte?“ Seine Finger schlossen sich wie Handschellen um ihren Arm.
Er entschuldigte sich bei den Anwesenden und ging mit ihr zur Tür. Auf dem Weg dorthin erwartete sie ein äußerst erstaunlicher Anblick. Rose stand neben dem Buffet, die Hände gelassen gefaltet. Rose?
Sylvie wäre fast gestolpert, als sie an ihrer Vermieterin vorbeikam, die sie anlächelte und ihr ermunternd zuzwinkerte. Was zum Kuckuck tat Rose bei einer Vorstandssitzung von „Colette“? Ein Kellner in weißem Hemd und marineblauer Hose eilte vorbei. Lieber Himmel, auch Rose trug ein marineblaues Kostüm. Waren ihre finanziellen Umstände denn so schwierig, dass sie arbeiten musste? Warum erhöhte sie dann nicht einfach die Miete?
Sylvie bekam ein schlechtes Gewissen, als sie daran dachte, wie froh sie gewesen war, eine so schöne Wohnung zu einer derart günstigen Miete zu bekommen. Sie würde so bald wie möglich mit den anderen Mietern darüber sprechen...