Winter | Notärztin Andrea Bergen 1429 | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 1429, 64 Seiten

Reihe: Notärztin Andrea Bergen

Winter Notärztin Andrea Bergen 1429

Dieser eine Augenblick
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7517-1346-7
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Dieser eine Augenblick

E-Book, Deutsch, Band 1429, 64 Seiten

Reihe: Notärztin Andrea Bergen

ISBN: 978-3-7517-1346-7
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Ein unerfüllter Kinderwunsch überschattet Lisas und Leos Leben zunehmend. Vor allem Lisa meint, die ständigen Enttäuschungen nicht länger ertragen zu können. Genau in diesem Augenblick begegnet sie dem aufregenden Maler Adrian Costa - und verbringt eine einzige leidenschaftliche Nacht mit ihm! Auch wenn sie die Affäre gleich danach beendet, droht das schlechte Gewissen sie fortan zu erdrücken. Die Angst, dass ihr geliebter Leo von ihrem schwachen Moment erfährt und sie verlässt, lässt sie nicht mehr los ...
Doch sie hat ihre Rechnung ohne Adrian gemacht. Der erfolgsgewohnte Maler kann Lisas Zurückweisung nicht ertragen. Keine Frau trennt sich einfach von ihm! In Adrian wächst die fixe Idee, sich zu rächen, und er ersinnt einen teuflischen Plan, durch den Lisa schnell krank und immer kränker wird. Während die Ärzte vor einem Rätsel stehen, brennt in ihr selbst eine einzige bange Frage: Hat die eine Nacht mit Adrian ihr ganzes Lebensglück zerstört?

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Dieser eine Augenblick Meine Freundin Lisa ist verzweifelt! Sie kann sich einfach nicht verzeihen, dass sie in einem Moment der Schwäche dem Werben des feurigen Malers Adrian Costa nachgegeben und mit ihm ein paar leidenschaftliche Stunden verbracht hat! Diese Affäre hat sie gleich danach beendet – doch nun droht das schlechte Gewissen gegenüber ihrem Partner Leo sie zu zerreißen! Sie fürchtet, dass Leo hinter ihr Geheimnis kommt und sie verlässt – und dieser Gedanke ist ihr unerträglich ... Mir tut es aufrichtig weh, sie so zu sehen – aber noch viel mehr beunruhigt mich etwas anderes: Seit jenem Seitensprung fühlt Lisa sich zunehmend matt und klagt über mysteriöse Schmerzen im ganzen Körper. Und unter uns – sie sieht inzwischen verheerend aus! Kann es sein, dass die verbotene Nacht mit Adrian sie nicht nur unglücklich, sondern auch sehr krank gemacht hat? »Mein Gott, was für ein Tag«, stöhnte Dr. Andrea Bergen und ließ sich auf einen Stuhl im Casino, dem Personalrestaurant des Elisabeth-Krankenhauses, fallen. »So schlimm?« Ihr Kollege Dietmar Krug musterte sie mitfühlend. Normalerweise hatte der blonde, schlaksige Arzt einen flotten Spruch auf den Lippen, aber auch er kannte den harten Krankenhaus-Alltag zur Genüge und verkniff sich beim Anblick der abgearbeiteten Notärztin jeglichen Scherz. Mit großen Schlucken trank Andrea Bergen ihren starken Kaffee, ohne sich darum zu kümmern, dass er dafür eigentlich noch etwas zu heiß war. »Serienkollision außerhalb der Stadt, du hast es bestimmt schon mitbekommen. Ich war fast den ganzen Vormittag dort. Es grenzt an ein Wunder, dass die meisten Beteiligten mit leichten Verletzungen davongekommen sind – wenn man die verbeulten Autowracks gesehen hat, hat man auf Anhieb das Allerschlimmste erwartet. Aber ein Patient war hinter dem Steuer seines Autos eingeklemmt, die Karosserie war völlig verzogen. Bis wir ihn mithilfe von Polizei und Feuerwehr aus dem Fahrzeug geschnitten hatten, ist er mir mehrmals beinahe unter den Händen weggestorben.« Sie schüttelte sich bei der Erinnerung. Kaum vorstellbar, dass das gerade erst gewesen war: Jetzt saß sie im warmen Casino und schlang die Finger um die Kaffeetasse, doch vor knapp einer Stunde hatte sie noch gemeinsam mit ihrem Team – dem Rettungssanitäter Jupp Diederichs und dem Rettungsassistenten Ewald Miehlke – auf der abgesperrten Autobahn um das Leben des Patienten gekämpft. Überall war Blut gewesen. Der Mann hatte mehrere Knochenbrüche und eine stark blutende Wunde erlitten, immer wieder hatte er das Bewusstsein verloren. Während Polizei und Feuerwehr sich darum bemühten, ihn so schonend wie möglich aus dem Auto zu bekommen, hatte Andrea Bergen mit aller Macht versucht, ihn am Leben zu halten, seine Atmung zu sichern und die Blutung zu stillen. »Wie ist es ausgegangen? Wie geht es ihm?« Dietmar bohrte die Gabel in sein Kuchenstück, zu dem er extra Sahne bestellt hatte. Andrea hatte es längst aufgegeben, sich über die Mengen zu wundern, die er verschlingen konnte. Sie brachte ein schwaches Lächeln zustande. »Den Umständen entsprechend nicht allzu übel. Er ist auf der Intensivstation und so weit stabil.« »Dann wünsche ich dir, dass der restliche Tag ohne größere Dramen abläuft«, sagte er herzlich und schob sich einen überdimensional großen Kuchen-Bissen in den Mund. Das hoffte die Notärztin auch, doch sie hatte schon die Vorahnung, dass es ein harter und vor allem langer Tag werden würde. Kurz wanderten ihre Gedanken zu ihrer Tochter Franzi, die heute allein zu Hause war. Das Mädchen war zwar schon zwölf, war aber bisher selten und wenn, dann nur kurz ganz allein gewesen. Meistens war zumindest Andreas Schwiegermutter Hilde da, doch die besuchte heute mit den Damen aus ihrem Leseklub das Kino, um eine Buchverfilmung anzusehen. Andreas Mann Werner, der als Kinderarzt arbeitete, war für ein paar Tage auf einer Fortbildung. Es ist absolut übertrieben, sich um Franzi zu sorgen, sagte sich Andrea kopfschüttelnd. Immerhin war sie kein kleines Kind mehr. Trotzdem hoffte sie, dass Franzi nicht einsam war. Doch ehe sie den Gedanken weiterverfolgen konnte, war die Pause auch schon vorbei. Andrea Bergen atmete tief durch und wappnete sich innerlich für den Rest des Arbeitstages und alle Einsätze und Notfälle, die heute noch kommen mochten. *** Schwungvoll tanzte Franzi durchs Haus und lachte ihrem eigenen Spiegelbild zu, als sie am großen Standspiegel im Flur vorbeikam. Keck wackelte sie mit dem Po und übte ein paar Tanzschritte, die sie neulich in einem Musikvideo gesehen hatte. Sie hatte die Computer-Lautsprecherboxen auf volle Lautstärke gestellt, die Klänge ihrer liebsten Pop-Band waren im ganzen Haus zu hören – aber warum auch nicht? Niemand könnte sich darüber beschweren! Sie tanzte ins Bad, schnappte sich den ziegelroten Lippenstift ihrer Mutter und trug ihn sorgfältig auf, dann warf sie ihrem Spiegelbild eine Kusshand zu. Da ging noch etwas mehr, beschloss sie kurzerhand und griff zu Lidschatten und Bronzer. Vergnügt lachte sie über ihr eigenes Aussehen, das ihr ganz ungewohnt erschien. Im Wohnzimmer ließ sie sich schwungvoll auf die Couch fallen, legte die Beine über die Lehne hoch und griff nach ihrem Handy. »Lene! Hi. Na, was geht so?«, grüßte sie eine ihre Reiterhof-Freundinnen. Lene war ein Jahr älter und hatte schon ihren ersten festen Freund, was Franzi ungeheuer spannend fand. Während sie miteinander plauderten, angelte Franzi mit der freien Hand nach der Fernbedienung und zappte durch die Programme. An einer Reality-TV-Sendung, die im sonnigen Kalifornien spielte, blieb sie hängen. Sie kicherte mit Lene über deren Jungs-Geschichten und verfolgte gleichzeitig die Liebesdramen der braun gebrannten, durchtrainierten und glamourösen Leute in der Fernsehsendung. Herrlich, so ein Abend allein zu Hause! Als Lene sich verabschiedet hatte, merkte Franzi, dass ihr Magen knurrte. Wie gut, dass Omi Hilde ein wunderbares Hähnchen vorbereitet und im Kühlschrank deponiert hatte. Franzi holte sich eine Hähnchenkeule und ein paar Kartoffeln, setzte sich mit dem Essen auf die Couch und aß es vor dem Fernseher, ohne es vorher aufzuwärmen. Die Mischlingshündin Dolly, die bisher unter dem Tisch geschlafen hatte, kam angetappt und schaute treuherzig drein. Genussvoll leckte sich Franzi die fettigen Finger ab. »Ach, Dolly«, lachte sie. »Das würde dir auch schmecken, oder? Weißt du, was? Wenn du niemandem etwas verrätst, bekommst du etwas ab. Immerhin haben wir sturmfreie Bude, wir zwei, da können wir alles tun, wonach uns der Sinn steht!« Mit zwei Fingern reichte sie dem Hund den Hühnerknochen, an dem noch ein paar Fleischreste hingen. Dolly überschlug sich beinahe vor Freude, schnappte nach dem Knochen und zog sich mit der Beute wieder unter den Tisch zurück. Voll Enthusiasmus nagte sie daran und wedelte dabei wild mit dem Schwanz. Franzi lachte und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Fernseher zu. Doch es dauerte keine fünf Minuten, da ertönten unter dem Tisch plötzlich keuchende und röchelnde Geräusche. Alarmiert stellte Franzi den Fernseher auf lautlos. »Dolly! Was ist los?«, stieß sie hervor, stürzte zu dem Hund und ließ sich auf die Knie fallen. Die Hündin kauerte sich verkrampft zusammen und rang verzweifelt nach Atem. Die Augen des Tieres waren angstvoll aufgerissen. Schockiert schlug sich Franzi die Hand vor den Mund. Ihr Liebling drohte zu ersticken! *** Einen Moment lang war Franzi ganz starr, sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Aus weit aufgerissenen Augen starrte sie Dolly an, deren kleiner Körper sich immer wieder unter Husten krümmte. Dann endlich kam Leben in sie. Dolly musste sich am Hühnerknochen verschluckt haben! Mit zitternden Fingern versuchte Franzi, das Maul des Hundes zu öffnen und in den Rachen zu tasten, doch Dolly jaulte auf, und schluchzend zuckte Franzi zurück. Das Letzte, was sie wollte, war, dem Hund noch mehr Schmerzen zuzufügen. Die Erwachsenen mussten helfen. Sie sprang auf, stürmte zum Sofa, auf dem das Handy noch lag, und griff so hektisch nach dem Gerät, dass es ihr aus der Hand rutschte und auf dem Wohnzimmerboden landete. Sie stieß einen Fluch aus, doch zum Glück war nichts zerbrochen. Aber das half ihr auch nicht weiter, wie sie gleich darauf feststellte: Weder ihre Eltern noch ihre Oma waren zu erreichen. Ihre Mama hatte im Krankenhaus sicher alle Hände voll zu tun und raste vielleicht gerade im Zuge ihrer Notarzteinsätze durch die Stadt. Papa war in Hamburg, lauschte Vorträgen oder tauschte sich mit Kinderarzt-Kollegen aus. Und Oma hatte ihr Handy gewiss ausgeschaltet, weil sie im Kino war. »Dolly, Dolly, was machen wir jetzt?«, stammelte sie unter Tränen. »Du musst zum Tierarzt!« Ganz tief atmete Franzi ein und aus und versuchte, sich zu konzentrieren. Wenn sie jetzt die Nerven verlor, würde Dolly vielleicht sterben. Dr. Kayser, die befreundete Tierärztin, die sie normalerweise mit allen großen und kleinen Wehwehchen der Hündin...



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