E-Book, Deutsch, Band 261, 448 Seiten
Reihe: Julia Extra
Winters / Bianchin / Stephens Julia Extra Band 261
1. Auflage 2007
ISBN: 978-3-86349-078-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Für wen schlägt dein Herz? / Süsser Wein und heisse Küsse / Maskenball in Venedig / Mein Griechischer Traumprinz /
E-Book, Deutsch, Band 261, 448 Seiten
Reihe: Julia Extra
ISBN: 978-3-86349-078-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
FÜR WEN SCHLÄGT DEIN HERZ? von MORTIMER, CAROLE
Abby ist von dem Journalisten Max Harding fasziniert, und seine Küsse wecken Sehnsucht nach mehr! Aber wie steht er zu der schönen Kate, mit der er in einen Skandal verwickelt ist?
SÜSSER WEIN UND HEISSE KÜSSE von WINTERS, REBECCA
Hals über Kopf verliebt Rachel sich in den charmanten Lucien. Doch erst nach einer sinnlichen Nacht auf seinem Weingut im Elsass erfährt sie, dass er ihr etwas verschwiegen hat ...
MASKENBALL IN VENEDIG von STEPHENS, SUSAN
Bis jetzt fand Nell den gut aussehenden Dr. Luca Barbaro sehr arrogant. Doch dann lädt er sie zu einem Maskenball in Venedig ein. Und um Mitternacht zeigt er ihr, wie aufregend zärtlich er sein kann - er küsst Nell voller Sinnlichkeit ...
MEIN GRIECHISCHER TRAUMPRINZ von BIANCHIN, HELEN
Den Himmel auf Erden könnte Tina haben, wenn sie den Antrag des griechischen Millionärs Nic Leandros annehmen würde! Doch stolz sagt sie Nein - eine Antwort, die den erfolgsgewohnten Nic erst recht herausfordert ...
Helen Bianchin wurde in Neuseeland geboren und wuchs dort als Einzelkind auf. Sie hatte eine äußerst lebhafte Fantasie und liebte schon damals Bücher über alles. Als Teenager begann sie zu schreiben, doch sie vernachlässigte ihr Hobby, als sie als Sekretärin in einer kleinen Kanzlei arbeitete. Als sie 21 war, setzten sie und eine Freundin von Auckland nach Melbourne, Australien über, wo sie jobben und sich das Land anschauen wollten. Wenn Helen Bianchin auf eine Romanze an Bord gehofft hatte, wurde sie enttäuscht: Sie musste wegen Seekrankheit vier Tage in ihrer Kabine bleiben! Fünfzehn Monate blieben sie in Melbourne, um dort zu arbeiten, dann kauften sie sich ein Auto und durchquerten Australien drei Monate lang von Nord nach Süd und von Ost nach West. In Cairns blieben sie schließlich längere Zeit, um sich Geld für ihre Reise nach Sydney zu verdienen. Dort passierte es: Helen traf ihren zukünftigen Ehemann Danilo Bianchin. Danilo war kürzlich aus Treviso, Italien, eingewandert und versuchte sich als Tabakfarmer. Sein Englisch war schrecklich, und sie sprach kein Wort Italienisch. Sechs Monate später heirateten sie, und Helen fand sich in einer ihr völlig fremden Welt wieder: Sie musste für neun Tabakfarmer kochen, Tabak bündeln und täglich 200 Hühner, etliche Enten und einige Puten versorgen! Helen Bianchins Italienischkenntnisse verbesserten sich rapide, und im Nachhinein betrachtet, gab es in ihrem neuen Leben oft schreiendkomische Momente. Aber oft war es auch schwer: Sie musste auf einem Holz befeuerten Herd kochen, heißes Wasser gab es erst, wenn sie es sich zubereitet hatte, die Dusche und Toilette waren primitiv, und während der Fußballsaison musste sie für zwei Fußballteams die Uniformen waschen. Dazu kamen Überflutungen, Hagelstürme, die die Ernte gefährdeten, harte Arbeit und die Totgeburt ihres ersten Kindes. Dann wurde zu ihrer großen Freude ihre Tochter Lucia geboren. Drei Jahre später kehrte die Familie nach Neuseeland zurück, wo sie die nächsten sechzehn Jahre wohnte. In diesen Jahren erblickten die Söhne Angelo und Peter das Licht der Welt, und irgendwann kam Helen Bianchin der Gedanke, über ihre Erlebnisse auf der Farm ein Buch zu schreiben: eine Romance mit einem Helden, der aus Italien stammte. Allerdings war der Held in ihrem ersten Roman reich, und ihm gehörte die Farm - schriftstellerische Freiheit! Es dauerte ein Jahr, bis sie auf der alten Reiseschreibmaschine am Esszimmertisch ein halbwegs passables Manuskript fertig ...
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Der silberne Maserati schoss mit hoher Geschwindigkeit um die Ecke und schien geradewegs auf Rachel zuzusteuern. Mit klopfendem Herzen riss sie das Steuer ihres Kleinwagens nach rechts, um einen Zusammenstoß zu vermeiden.
In diesem Moment drosselte der dunkelhaarige, italienisch aussehende Fahrer das Tempo und winkte ihr lächelnd zu, als wollte er sich bei ihr bedanken, dass sie ihm auswich.
„Idiot!“, rief sie ihm nach und erntete ein weiteres Lächeln, bevor er weiterfuhr.
Erst nach ein paar Minuten hörte Rachel auf, vor Angst und Wut zu zittern, und konnte weiterfahren.
Fünf Minuten später erreichte sie Thann, die kleine Stadt im Elsass, wo sie ein Hotelzimmer gebucht hatte.
Bevor sie sich frisch machte und den Schrecken von vorhin mit einer entspannenden Dusche endgültig vertrieb, musste sie noch einen wichtigen Anruf erledigen. Einen Anruf, den sie schon seit einer Ewigkeit vor sich herschob. Die Angst vor einem weiteren Streit mit ihrer Zwillingsschwester schnürte ihr die Kehle zu.
Seit vielen Jahren redeten sie kaum noch miteinander. Rachel hätte diese traurige Situation gern beendet, doch dazu brauchte sie Mut. Vielleicht war der Anruf ja der erste richtige Schritt.
Gestern war der Todestag ihrer Mutter gewesen. Normalerweise flog sie an diesem Tag nach New York, um Blumen auf ihr Grab zu legen. Aber dieses Jahr war sie geschäftlich verhindert.
Als der Küster vom Friedhof ihr versprochen hatte, die Blumen für sie aufs Grab zu stellen, war sie sehr erleichtert gewesen.
Wenn Rebecca das Grab besucht hatte, konnte sie ihr sagen, ob tatsächlich alles geklappt hatte. Nachdem das Telefon fünfmal geklingelt hatte, hörte sie eine Stimme: „Rachel?“
Ihre Schwester war also in New York.
„Hallo, Rebecca.“ Rachel schluckte. „Ich war mir nicht sicher, ob ich dich erreiche.“
„Ich war in Wyoming und bin nur kurz geschäftlich hier. Was gibt es?“
„Wie … wie geht’s dir?“
„Gut.“ Klang die Stimme ihrer Schwester auch ein wenig unsicher? Oder bildete sie sich das nur ein? „Und dir?“
„Auch.“ Rachel biss sich auf die Lippe. Das lief nicht besonders gut. Aber so war es immer. „Sind dir gestern zufällig ein paar Blumen auf Mutters Grab aufgefallen?“
„Wenn du den Rosenstock meinst – ja.“
„Oh, prima.“
Nach einer weiteren angespannten Pause fragte Rebecca: „War das alles, was du wissen wolltest?“
Unglücklich umklammerte Rachel den Hörer. Nein, das war nicht alles, aber sie wusste nicht, wo sie anfangen sollte.
„Hör zu, ich bin ziemlich in Eile“, versuchte Rebecca das Gespräch zu beenden.
„Ja, ich auch.“
„Wo bist du überhaupt?“, fragte Rebecca in letzter Sekunde.
„In Frankreich.“
„Dann solltest du wohl au revoir sagen.“
Plötzlich liefen Rachel Tränen übers Gesicht. „Auf Wiedersehen, Rebecca.“
Nach der schrecklichen Begegnung vorhin auf der Landstraße hätte sie gern auf diesen Schmerz verzichtet.
Als sie sich ein wenig ruhiger fühlte und geduscht hatte, ging sie zur Rezeption.
„Können Sie mir bitte sagen, wo hier in der Gegend der beste Weinberg liegt?“, fragte sie den Empfangschef.
„Sehr gern, mademoiselle. Das ist die Domaine Chartier et Fils. Wenn Sie vom Stadtzentrum rechts abbiegen, kommen Sie nach fünf Kilometern zu einem Kloster aus dem fünfzehnten Jahrhundert, das seit Jahren im Besitz der Familie Chartier ist. Sie können es gar nicht verpassen“, erwiderte der Mann, ohne zu zögern.
Rachel dankte ihm und ging zu ihrem Wagen, den sie in einer Seitenstraße geparkt hatte.
Jedes Jahr kamen Tausende von Touristen ins Elsass, der nordöstlichen französischen Provinz, die an Deutschland und die Schweiz grenzte. Jetzt im Juni war es besonders voll, und Rachel musste sich durch eine Traube von Menschen schlängeln.
Sie verstaute ihre schwarze Aktentasche auf dem Beifahrersitz und setzte sich ans Steuer. Leider nicht schnell genug, um zu verhindern, dass ein paar junge Männer einen Blick auf ihre langen eleganten Beine erhaschten. Zu allem Unglück war auch noch der Rock ihres weißen Kostüms nach oben gerutscht.
Rasch ließ sie den Motor an und fuhr los.
Kurz vor ihrer Ankunft beim Hotel hatte sie das Stadtzentrum durchquert. Denn die Weinstraße von Colmar – einer Stadt fünfundvierzig Minuten entfernt –, auf der sie hierhergekommen war, führte direkt ins Zentrum von Thann.
Da Rachel einen guten Orientierungssinn hatte, ließ sie die Stadt bald hinter sich und fuhr auf der Landstraße an märchenhaften Häusern mit Blumenkästen voller Geranien und anderer Sommerblumen vorbei.
Vor einer Woche in England hatte es noch ununterbrochen geregnet. Doch jetzt schien die Mittagssonne und beleuchtete das satte Grün der Landschaft.
Ohne diesen verrückten Autofahrer von vorhin wäre der Tag perfekt gewesen.
Noch immer verärgert über sein unverschämtes Verhalten, bog Rachel schließlich nach fünf Kilometern um eine Kurve und fand sich plötzlich zu beiden Seiten der Straße von hohen Weinstöcken umgeben. Durch den Weinberg fuhr sie einen Hügel hinauf.
In der Ferne sah sie das Kloster, das über den schachbrettartigen Parzellen des Weinbergs thronte, die auf Französisch terroirs heißen.
Beeindruckt fuhr sie langsamer, um sich die wunderschöne Landschaft genauer anzuschauen.
Die Mauern des Klosters waren leicht rosafarben, und eigentlich erwartete sie jeden Moment, Rapunzel in einem der gewölbten Fenster zu sehen. Rapunzel und den schönen Prinzen, der sie anflehte, ihr goldenes Haar herunterzulassen, damit er zu ihr hochklettern konnte.
Seit Rachel heute früh von Bordeaux ins Elsass geflogen war, spukten ihr ständig so fantastische Gedanken im Kopf herum.
Mit ihrem Vater und ihrem Großvater hatte sie auf den vielen Geschäftsreisen für ihr Restaurant schon viele schöne Plätze in Europa besichtigt. Aber dies war das erste Mal, dass sie sich unwiderstehlich zu einem bestimmten Ort hingezogen fühlte.
Hier könnte ich für immer leben, dachte sie, hielt den Wagen an und machte ein paar Fotos, bevor sie weiterfuhr.
Vielleicht sollte sie sich im Elsass nach einem kleinen Haus mit Rebstöcken umsehen, in das sie sich zurückziehen konnte, wenn ihr danach war. Ein Haus, in dem sie später ihr eigenes Buch über Weinkunde schreiben konnte.
Mochte Brot auch das wichtigste Nahrungsmittel sein, Weintrauben verkörperten für Rachel die Magie des Lebens.
Dabei ging es ihr nicht nur um das Endprodukt, den fertigen Wein, der ein gutes Essen begleitete. Sie war fasziniert von dem ganzen Prozess der Weingewinnung, angefangen von der Erde, die das richtige Maß an Sonne und Regen brauchte, um eine einzigartige Traube zu produzieren, aus der man einen vorzüglichen Wein keltern konnte.
Als sie den Schildern folgte, die zu einem Rosengarten mitten im Hof des Klosters führten, steigerte sich ihr Entzücken noch.
Sie parkte auf dem Besucherparkplatz und entdeckte ein weiteres Schild mit der Aufschrift „Büro“ an einem der Gebäude.
Schnell schminkte sie die Lippen nach und nahm ihre Aktentasche vom Sitz.
Im Stillen beglückwünschte sie sich, die flachen Ledersandalen zu tragen, denn das Kopfsteinpflaster hätte ihr beim Gehen sonst bestimmt Schwierigkeiten gemacht.
Auf dem Parkplatz standen etwa ein Dutzend Wagen. Das bedeutete viel Arbeit für das Personal, das den Weinkeller für die Touristen betrieb, die hier Riesling oder Pinot Blanc probieren wollten.
Wahrscheinlich riss der Touristenstrom nie ab, nicht einmal in der Nebensaison.
Als sie das Gebäude betrat, sah die Frau hinter dem Empfang von ihrem Computer auf und lächelte sie an. „Bonjour, mademoiselle.“
„Bonjour, madame“, erwiderte Rachel.
Ihr Akzent musste sie verraten haben, denn die Frau wechselte sofort in ein hervorragendes Englisch. „Wenn Sie zum Weinkeller möchten, müssen Sie dort durch die rechte Tür.“
„Danke. Aber ich bin geschäftlich hier und würde gern den Besitzer treffen. Mein Name ist Rachel Valentine. Ich bin Weineinkäuferin für drei Restaurants in London, die alle auf den Namen Bella Lucia lauten“, sagte Rachel und reichte der Frau ihre Visitenkarte.
„Valentine, sagen Sie? Ich kann Ihren Namen leider nicht finden. Erwartet Monsieur Chartier Sie?“
„Nein. Um ehrlich zu sein, habe ich erst heute von Ihrem Weingut erfahren, als ich in Thann angekommen bin.“
„Verstehe.“
„Der Empfangschef in meinem Hotel hat mich in Ihr Kloster geschickt.“
„Das wird Monsieur Chartier bestimmt gern hören.“
„Natürlich ist mir klar, dass er zu beschäftigt sein wird, um mich heute zu empfangen. Aber ich würde gern einen Termin für morgen machen, wenn möglich.“
„Morgen haben wir geschlossen. Aber ich kann gern seine Sekretärin anrufen und mit ihr seinen Terminplan durchgehen. Entschuldigen Sie mich bitte einen Moment.“
„Selbstverständlich.“
Auch wenn Rachels Französisch gar nicht schlecht war, sprach die Empfangsdame viel zu schnell, als dass sie ihr hätte folgen können.
Nach dem Gespräch sagte sie: „Wenn Sie mir sagen, wie wir Sie erreichen können, wird die Sekretärin Monsieur Chartier über Ihren Wunsch informieren.“
„Das wäre nett. Ich wohne im Hotel du Roi.“
„Très bien. Ich kann Ihnen...